Atemfrequenz

Anzahl der Atemzüge innerhalb einer bestimmten Zeitspanne
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Die Atemfrequenz (oder Atmungsfrequenz) gibt die Anzahl der Atemzüge innerhalb einer bestimmten Zeitspanne, üblicherweise einer Minute, an.

Definition

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Die Atemfrequenz bezeichnet die Anzahl der Atemzüge pro Zeitspanne, meist pro Minute (AZ/min).

Die Atemfrequenz ist einer von mehreren Vitalparametern, denen bei der Erfassung und Überwachung von Patienten in Kliniken, vor allem im Rahmen der Intensivmedizin, eine entscheidende Bedeutung zukommt. Im Englischen wird die Atemfrequenz auch als Respiratory Rate (RR) bezeichnet.

Eine zu hohe Atemfrequenz wird als Tachypnoe bezeichnet, eine zu geringe dagegen als Bradypnoe.

Atemfrequenz als Einstellparameter in der Beatmungstechnik

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Die Atemfrequenz ist in der Beatmungstechnik einer der wichtigsten einzustellenden Parameter. Bei Neugeborenen müssen sehr hohe Atemfrequenzen erzeugt werden, bei erwachsenen Patienten weniger hohe. In der Regel gelten in der Humanmedizin folgende Einstellungen:

Alter Atemzüge pro Minute
Erwachsene 12–18
Kind 16–25
Kleinkind 20–30
Säugling 30–40
Neugeborene 40–45
Frühgeborene 50–70

Zum Vergleich: Atemfrequenz bei Tieren (in Ruhe)

  • Hund: 10 bis 40 Atemzüge pro Minute
  • Pferd: 6 bis 16 Atemzüge pro Minute

Abweichungen von normaler Atemfrequenz

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Zu hohe oder zu niedrige Atemfrequenz kann zu kritischen Situationen führen. Bei einer hohen Frequenz und gleichzeitig vertiefter Atmung kommt es zu einem Abfall der Kohlendioxidkonzentration im Blut (siehe Hyperventilation). Bei hohen Atemfrequenzen, verbunden mit einer „flachen“ Atmung, kann es zu einer vornehmlichen Belüftung des Totraums im Atemsystem kommen (Hypoventilation). Da diese Bereiche aber nicht am Gasaustausch mit dem Blut beteiligt sind, sinkt die Sauerstoffkonzentration im Körper ab und die Konzentration von Kohlenstoffdioxid steigt an. Eine dauerhafte Hypoxie (Abfall der Sauerstoffsättigung) oder eine erhöhte Blut-CO2-Konzentration, kann zu erheblichen Gewebeschäden führen. Demzufolge besteht bei Atemfrequenzen in Ruhe von über 40 pro Minute für Erwachsene bereits eine Indikation zur künstlichen Beatmung.[1] Zu niedrige Atemfrequenz führt zu ähnlichen Phänomenen; es ist keine ausreichende Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff möglich und die Abatmung von CO2 ist nicht mehr genügend gewährleistet. Es kommt zu einer Kohlenstoffdioxidnarkose (CO2-Narkose).

Daher ist eine kontinuierliche Überwachung der Sauerstoffsättigung und eine regelmäßige Kontrolle des CO2-Gehaltes (siehe Blutgasanalyse) des Blutes während der Beatmung notwendig.

Siehe auch

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Wiktionary: Atemfrequenz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Thomas Pasch, S. Krayer, H. R. Brunner: Definition und Meßgrößen der akuten respiratorischen Insuffizienz: Ventilation, Gasaustausch, Atemmechanik. In: J. Kilian, H. Benzer, F. W. Ahnefeld (Hrsg.): Grundzüge der Beatmung. Springer, Berlin u. a. 1991, ISBN 3-540-53078-9, 2., unveränderte Aufl. ebenda 1994, ISBN 3-540-57904-4, S. 93–108; hier: S. 95 f.