Bad Peterstal-Griesbach
Bad Peterstal-Griesbach ist eine Gemeinde mit 2763 Einwohnern (31. Dezember 2023) im baden-württembergischen Ortenaukreis im Regierungsbezirk Freiburg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 26′ N, 8° 14′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Ortenaukreis | |
Höhe: | 393 m ü. NHN | |
Fläche: | 41,2 km2 | |
Einwohner: | 2763 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 67 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 77740, 72250 | |
Vorwahl: | 07806 | |
Kfz-Kennzeichen: | OG, BH, KEL, LR, WOL | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 17 008 | |
LOCODE: | DE BPT | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schwarzwaldstraße 11 77740 Bad Peterstal-Griesbach | |
Website: | gemeinde.bad-peterstal-griesbach.de | |
Bürgermeister: | Meinrad Baumann | |
Lage der Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach im Ortenaukreis | ||
Geographie
BearbeitenGeographische Lage
BearbeitenBad Peterstal-Griesbach liegt auf 400 m ü. NHN bis 1000 m ü. NHN Meter Höhe im oberen Renchtal im badischen Schwarzwald.
Gemeindegliederung
BearbeitenBad Peterstal-Griesbach besteht aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Bad Griesbach und Bad Peterstal (Renchtal). Zur Gemeinde gehören 51 Dörfer, Weiler, Zinken, Höfe und Häuser.
Nachbargemeinden
BearbeitenDie Gemeinde grenzt im Norden an Baiersbronn, im Osten an Bad Rippoldsau-Schapbach (beide im Landkreis Freudenstadt), im Süden an Oberwolfach, im Südwesten an Oberharmersbach und im Westen an die Stadt Oppenau.
Im Gemeindeteil Bad Griesbach lagen die in Bad Griesbach aufgegangene Ortschaft Döttelbach, die im Ort Wilde Rench aufgegangenen Ortschaften Herbstwasen und Hinterer Heidenbühl, das in Breitenberg aufgegangene Holzbühl sowie die abgegangenen Ortschaften Mühlbach und Wüstenbach.[2]
Die ehemalige Gemeinde Bad Griesbach ist eine Ortschaft im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit eigenem Ortschaftsrat und dem Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender.
Geschichte
BearbeitenAnfänge
BearbeitenDie beiden Orte, die heute eine Gemeinde bilden, gehörten seit dem Ende des 14. Jahrhunderts zum Erzstift Straßburg, wo sie der Herrschaft Oberkirch zugeordnet waren.
19. und 20. Jahrhundert
BearbeitenIm Rahmen der Säkularisation aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses fielen sie 1803 an das Kurfürstentum (1803–1806), das spätere Großherzogtum (ab 1806) Baden, wo sie dem Bezirksamt Offenburg, aus dem 1939 der Landkreis Offenburg wurde, zugeteilt waren. Als dieser 1973 aufgelöst wurde, kamen beide Gemeinden zum neuen Ortenaukreis. Am 1. Juli 1973 wurde die vordem selbständige Gemeinde Bad Griesbach nach Bad Peterstal-Griesbach (Umbenennung von Bad Peterstal (Renchtal)) eingemeindet.[3]
Der Barockautor Grimmelshausen, der zeitweise in Renchen und Gaisbach im Schwarzwald lebte, ließ seine Romanfigur Simplicissimus mehrere Jahre an einem „Sauerbrunnen“ im Schwarzwald verweilen, womit Peterstal gemeint ist.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenNachfolgend aufgelistet sind die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg.[4]
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Unterzeichnung der ersten badischen Verfassung
BearbeitenIm Jahre 1818 unterzeichnete Großherzog Karl im heutigen Ortsteil Bad Griesbach die erste badische Verfassung.
Religion
BearbeitenIn beiden Ortsteilen gibt es eine katholische Kirche. Die ehemals selbständigen Kirchengemeinden bilden heute mit Oppenau die Seelsorgeeinheit „Oberes Renchtal“. Im Ortsteil Bad Peterstal befindet sich eine evangelische Kirche. Die zugehörige Kirchengemeinde teilt sich die Pfarrstelle mit der Nachbargemeinde Oppenau.
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Bad Peterstal-Griesbach besteht aus zwölf Mitgliedern und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem vorläufigen Endergebnis.[5]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
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CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 41,6 | 5 | 43,1 | 5 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 20,6 | 3 | 28,6 | 3 | |
FW | Freie Wählervereinigung | 19,2 | 2 | 13,4 | 2 | |
BV | Bürgervereinigung | 18,6 | 2 | 15,0 | 2 | |
gesamt | 100,0 | 12 | 100,0 | 12 | ||
Wahlbeteiligung in Prozent | 63,5 % | 59,9 % |
Bürgermeister
Bearbeiten- 1982–1990: Gerold Mayer
- 1990–1994: Otto Stecher
- 1994–2010: Johann Keller
- 2010 bis heute: Meinrad Baumann
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „In blau, auf erniedrigtem grünen Bogenschildfuß der goldennimbierte, silbernbekleidete Apostel Petrus, in der herabhängenden Rechten einen goldenen Schlüssel mit dem Bart unten und auswärts gekehrt, die Linke erhoben, Daumen und Zeigefinger ausgestreckt.“ | |
Patenschaften
BearbeitenEin Fahrzeug der Ortenau-S-Bahn trägt den Namen Bad Peterstal-Griesbach.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBauwerke
Bearbeiten- Haberer-Turm. Der 16 m hohe Aussichtsturm im Ortsteil Bad Griesbach wurde 1899 zu Ehren von Medizinalrat Albert Haberer (1828–1893), dem Förderer der Renchtalbäder, auf dem 500 m südöstlich gelegenen 691,7 m ü. NHN[6] hohen Kreuzkopf errichtet.[7]
- Kapelle St. Anna
- Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul (Ortsteil Bad Peterstal). Die Kirche wurde 1807 im klassizistischen Stil erbaut. Von 1923 bis 1927 wurde sie umfassend erweitert und im neoklassizistischen Stil umgebaut. Der Glockenturm steht seitlich vom Langhaus, der Haupteingang wird durch Säulen und Dreiecksgiebel betont; eines der besten Beispiele für Kirchen im Stil des Neoklassizismus in Baden-Württemberg. Die Altäre, das sind der Apostelfürsten- und der Magdalenenaltar sowie der Kreuzaltar mit der Darstellung Norberts von Xanten, entstammen der Kirche des ehemaligen Klosters Allerheiligen.
- Pavillon Bad Griesbach (Ort der Unterzeichnung der ersten badischen Verfassung)
- Röschenschanze
- Schlüsselbadklinik
- Schwedenschanze (Zuflucht)
- Sophienquelle
Grünflächen und Naherholung
Bearbeiten- Kurpark Bad Griesbach
- Kurpark Bad Peterstal
Naturdenkmäler
Bearbeiten- Klagstein
- Naturschutzgebiet See-Ebene
- Teufelskanzel
Sport
Bearbeiten- FIS Rollerski Weltcup Austragungsort
- Sommerskisprungsschanze (Ortsteil Bad Griesbach)
- Sportplatz (Ortsteil Bad Peterstal)
Regelmäßige Veranstaltungen
Bearbeiten- Großer Zapfenstreich der Bürgermilizkapelle Bad Peterstal
- Peter-und-Pauls-Fest, ein Patronatsfest
- Sommernachtsfest des Musikvereins Bad Griesbach
„Premiumwanderort“
BearbeitenDas Deutsche Wanderinstitut e. V. hat Bad Peterstal-Griesbach 2017 als ersten sogenannten „Premiumwanderort“ in Deutschland zertifiziert. Bad Peterstal-Griesbach verfügt über drei Premiumwanderwege:[8] Wiesensteig, Peterstaler Schwarzwaldsteig und Himmelssteig.[9]
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenUnternehmen
Bearbeiten- Ortsteil Bad Peterstal
- MULAG Fahrzeugwerk Heinz Wössner GmbH u. Co. KG
- Peterstaler Mineralquellen GmbH
- Treyer Paletten GmbH
- Ortsteil Bad Griesbach
- Griesbacher Mineral- und Heilquellen GmbH
- Hotel Dollenberg Meinrad Schmiederer e. K., 5-Sterne-Hotel
- Schwarzwald-Sprudel GmbH
- Ehemalige Unternehmen
- Ernst Platten & Söhne KG (1950–2002), Fahrzeuge der Marke Platten
- Freyersbacher Schwarzwaldquellen GmbH & Co. KG (bis 2013)
Bildung
BearbeitenIn Bad Peterstal gibt es eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule, während Bad Griesbach über eine reine Grundschule verfügt.
Verkehr
BearbeitenBeide Ortsteile besitzen jeweils einen Haltepunkt an der Renchtalbahn nach Appenweier, über die sie an das überregionale Schienennetz angebunden sind. Die Regionalbahnen der SWEG verkehren im Zweistundentakt, der Montag bis Freitag in den Hauptverkehrszeiten auf einen Stundentakt verdichtet wird.
Die Bundesstraße 28 durchquert beide Ortsteile. Omnibusverbindungen sind durch die regionale DB-Tochter SüdwestBus gegeben.
Söhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Joseph Kimmig (1909–1976), Dermatologe und Hochschullehrer
- Claus Rolfs (* 1941), Experimentalphysiker
- Stephan Stroux (* 1945), Schauspieler und Regisseur
- Christian Bassemir (* 1956), Feldhockeyspieler und Olympiateilnehmer 1984
Literatur
Bearbeiten- Harald Schukraft: Der „Wasserschatz“ im malerischen Renchtal. Bad Peterstal-Griesbach. In: W. Niess, S. Lorenz (Hrsg.): Kult-Bäder und Bäderkultur in Baden-Württemberg. Filderstadt 2004, ISBN 3-935129-16-5.
Weblinks
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- Webpräsenz der Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach
- Bad Peterstal-Griesbach – Ortslexikon des Landesarchivs Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
- Bad Peterstal (Teilort) – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Bd. 7. Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer. Stuttgart 1982, S. 405–407. ISBN 3-17-007174-2
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 513 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in Baden-Württemberg von 1871 bis 2013 ( vom 11. September 2014 im Webarchiv archive.today)
- ↑ Statistisches Landesamt, Vorläufiges Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2019
- ↑ Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ Haberer Turm in Bad-Peterstal-Griesbach abgerufen von auf-reisen.de am 21. Dezember 2014
- ↑ Deutsches Wanderinstitut e. V. Marburg, Bergblick 3, 35043 Marburg: Deutsches Wanderinstitut – Premiumwege in Baden-Württemberg. Abgerufen am 20. September 2017.
- ↑ Schwarzwälder Bote, Oberndorf: Region: Himmelssteig ist „Deutschlands schönster Wanderweg 2017“. Abgerufen am 20. September 2017.