Bahnstrecke Bützow–Szczecin

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Die Bahnstrecke Bützow–Szczecin ist eine knapp 200 Kilometer lange, überwiegend nicht elektrifizierte eingleisige Hauptbahn, die größtenteils durch Mecklenburg-Vorpommern verläuft.

Bützow–Pasewalk–Szczecin
Strecke der Bahnstrecke Bützow–Szczecin
Streckennummer (DB):1122 Bützow–Strasburg

6327 Strasburg–Grambow

0408 Stobno–Szczecin Główny
Kursbuchstrecke (DB):175
Kursbuchstrecke:104 (1934)
105 (Güstrow – Lalendorf 1934)
105d (Güstrow – Priemerburg 1934)
118 (Bützow – Pasewalk 1946)
122d (Pasewalk – Scheune 1946)
Streckenlänge:195,6 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:Szczecin Gumieńce–Szczecin:
3 kV =
Stromsystem:Bützow–Lalendorf:
15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:120 km/h (Bützow–Lalendorf)
sonst 100 km/h
Strecke
von Bad Kleinen
Bahnhof
99,8 Bützow 3 m
Abzweig geradeaus und nach links
nach Rostock
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
106,7 Schwiesower Forst
Abzweig geradeaus und von links
von Schwaan
Bahnhof
113,3 Güstrow 7 m
Bahnhof
116,7 Priemerburg
Abzweig geradeaus, nach links und ehemals von links
nach Plaaz
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
118,5 Priemerwald Süd
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Meyenburg
ehemaliger Bahnhof
121,9 Devwinkel
Bahnübergang
Bundesstraße 104
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Nienhagen
Abzweig geradeaus und ehemals von links
von Rostock
Bahnhof
129,0 Lalendorf 35 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Neustrelitz
Kreuzung geradeaus unten
Neustrelitz–Rostock
Haltepunkt / Haltestelle
136,6 Neu Wokern
Bahnhof
142,3 Teterow 17 m
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
nach Gnoien
ehemaliger Bahnhof
148,8 Hohen Mistorf
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
152,2 Remplin
Abzweig geradeaus und ehemals von links
von Dargun
Bahnhof
156,3 Malchin 3 m
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
nach Waren
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
Scharpzow
Abzweig geradeaus und ehemals von links
von Demmin
Kreuzung geradeaus oben (Querstrecke außer Betrieb)
Demmin–Bredenfelde
Bahnhof
167,5 Reuterstadt Stavenhagen 45 m
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
nach Basepohl (Kaserne)
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
173,7 Grischow (Meckl) ehem. Pers.-Halt
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
179,0 Kastorf ehem. Pers.-Halt
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
182,4 Kleeth Pers.-Halt bis 12/2015 65 m
Haltepunkt / Haltestelle
187,0 Mölln (Meckl) ehem. Bf
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
191,0 Blankenhof ehem. Pers.-Halt
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
196,8 Weitin
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
von Kargow
Abzweig geradeaus und von links
von Stralsund und Friedland
Bahnhof
200,9 Neubrandenburg 15 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Neustrelitz
Bahnhof
208,1 Sponholz 40 m
ehemaliger Bahnhof
214,6 Rühlow
Haltepunkt / Haltestelle
217,9 Neetzka ehem. Bf
Bahnhof
223,0 Oertzenhof 98 m
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
227,3 Kreckow
Kreuzung geradeaus oben (Querstrecke außer Betrieb)
Woldegker Kleinbahn bzw. MPSB
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
229,9 Groß Daberkow
Verschwenkung von rechts
Strecke von rechts (außer Betrieb)Strecke
von Neustrelitz
Strecke (außer Betrieb)ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
231,0 Lauenhagen
Strecke (außer Betrieb)Kilometer-Wechsel
234,1
61,1
Streckenwechsel
Verschwenkung nach links (Strecke außer Betrieb)Verschwenkung nach rechts
Bahnhof
60,2 Strasburg (Uckerm) 64 m
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
nach Prenzlau
Grenze
Landesgrenze MVBB
Grenze
Landesgrenze BB–MV
Bahnhof
51,5 Blumenhagen
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
47,2 Charlottenhof (Kr Pasewalk)
Abzweig geradeaus, ehemals nach links und von links
von Anklam
Bahnhof
41,9 Pasewalk (Keilbahnhof) 7 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Angermünde
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
von Klockow
Bahnhof
40,3 Pasewalk Ost
Abzweig geradeaus, nach links und ehemals von links
nach Drögeheide
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
Krugsdorf
Haltepunkt / Haltestelle
34,1 Zerrenthin ehem. Bahnhof
ehemaliger Bahnhof
30,7 Rossow (Kr Pasewalk)
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
von Prenzlau
Bahnhof
24,8 Löcknitz
Haltepunkt / Haltestelle
14,9 Grambow ehem. Bf
Grenze
13,2 Grambow Grenze
Staatsgrenze Deutschland–Polen
Abzweig geradeaus und ehemals von links
von Nowe Warpno (Neuwarp)
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
8,9 Stobno Szczecińskie (Stöven)
Abzweig geradeaus und von rechts
von Berlin
Bahnhof
4,8 Szczecin Gumieńce (Scheune)
Abzweig geradeaus, nach links und nach rechts
nach Szczecin Dąbie und Sz. Wzgórze Hetmańskie
Kreuzung geradeaus unten
Bahnstrecke Szczecin Dąbie–Szczecin Turzyn
Abzweig geradeaus, von links und von rechts
von Szczecin Dąbie und Trzebież
Bahnhof
0,1 Szczecin Główny (Stettin Hbf)
Strecke
nach Stargard Szczeciński und Kostrzyn

Geschichte

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Vorgeschichte und Bau

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Bahnhof Teterow

1850 eröffnete die Mecklenburgische Eisenbahngesellschaft die Bahnstrecke BützowGüstrow, die als Zweigstrecke der gleichzeitig gebauten Bahnstrecke Bad Kleinen–Rostock angelegt worden war.

Es fehlte jedoch noch eine Verlängerung in Richtung Osten, die auch das Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz erschließen sollte. Mangels finanzkräftiger Investoren wurde die Strecke vom Bahnhof Güstrow nach Neubrandenburg auf Initiative von Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin als landesherrliches Eigentum gebaut. Die Eröffnung der Strecke erfolgte am 11. November 1864 auf dem Bahnhof Teterow in Anwesenheit beider mecklenburgischen Großherzöge, Friedrich Franz II. und Friedrich Wilhelm. Als Betreibergesellschaft wurde die Friedrich-Franz-Eisenbahn gegründet, die später auch andere Strecken im Land übernahm. Ursprünglicher Sitz der Gesellschaft wurde Malchin. Nicht zuletzt deswegen bekam der Ort den repräsentativen Bahnhof Malchin.[1]

1866/67 wurde die Strecke mit dem Abschnitt Neubrandenburg–Strasburg (Uckermark) über die preußische Grenze verlängert, von preußischer Seite erfolgte zeitgleich der Bau von Pasewalk aus. Dort knüpfte die Bahn an die bereits 1863 von der Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft eröffnete Strecke nach Stettin an.

1875–1945

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Die Friedrich-Franz-Eisenbahn wurde 1875 privatisiert und 1890 erneut verstaatlicht. In Strasburg grenzte der von ihr betriebene Abschnitt an den der Berlin-Stettiner-Eisenbahn-Gesellschaft, die 1880 in den Preußischen Staatseisenbahnen aufging.

1890 wurde aus Anlass des Baus des Bützow-Güstrow-Kanals die Strecke bei Bützow nach Norden verlegt. Dabei änderte sich auch die Gleisführung im Bahnhof Bützow. Während die Strecke bisher südlich von der Bahnstrecke Bad Kleinen–Rostock abzweigte, fädelt sie seitdem nach Norden aus. Damit wurden direkte Fahrten aus Richtung Bad Kleinen ohne Fahrtrichtungswechsel möglich. An der alten Trasse ist eine Brücke über die Nebel in Bützow erhalten geblieben.

1905 verkehrten je nach Abschnitt fünf bis sieben Zugpaare über die Strecke; darunter waren ein Schnell- und ein Personenzugpaar Hamburg–Stettin und eines, das zwischen Hamburg und Neubrandenburg pendelte. An der Betreibergrenze in Strasburg fuhren die Züge grundsätzlich nach nur kurzem Halt weiter.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges gingen beide Bahngesellschaften in die Deutsche Reichsbahn auf; in Strasburg trafen die Abschnitte der Reichsbahndirektionen Schwerin und Stettin aufeinander.

Das Angebot änderte sich in seinen Grundzügen nur wenig. Neben einem durchgehenden D- und einem Eilzug Hamburg–Stettin verkehrten vier Personenzugpaare (zwischen Bützow und Güstrow fünf), davon eins ebenfalls von Hamburg bis nach Stettin. Abschnittsweise gab es einige Verstärkerzüge. Zwischen Pasewalk und Stettin war das Angebot wesentlich dichter.

Ein kurzzeitiges Intermezzo waren Halte in Remplin (nur für zwei Ausflugszüge am Sonntag) und Nienhagen (erst Anfang der 1940er Jahre eingeführt). Beide Stationen waren nach Kriegsende wieder aus den Fahrplänen verschwunden.

1945–1990

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Der größte Teil der Strecke lag nach dem Zweiten Weltkrieg in der DDR und blieb bei der Deutschen Reichsbahn. Der Abschnitt Grambow (Grenze)–Szczecin ging an die Polnischen Staatsbahnen (PKP). Die einstige durchgehende Relation Hamburg–Stettin wurde durch die Grenze nach Polen und die innerdeutsche Grenze praktisch bedeutungslos. Das zweite Gleis, das westlich von Teterow existierte, wurde nach Kriegsende abgebaut; beim eingleisigen Zustand der Strecke ist es bis heute geblieben.

Wegen der Demontage der Bahnstrecke Neustrelitz–Warnemünde (Lloydbahn) nach Neustrelitz fuhren die Züge Rostock–Berlin von 1945 bis 1961 über Güstrow–Neubrandenburg. Der Abschnitt Güstrow–Lalendorf wurde auch danach (wie schon seit Ende des 19. Jahrhunderts und bis heute) von vielen Zügen zwischen Rostock und Berlin befahren, die den Halt in Güstrow bedienten.

In den ersten Jahren nach Kriegsende gab es noch spärlichen Reiseverkehr nach Polen, zwischen 1950 und 1952 sogar eine durchgehende Kurswagenverbindung Berlin–Szczecin über Pasewalk.[2] Danach diente die Strecke über die Grenze lange Zeit nur dem Güterverkehr. Erst im Mai 1972, mit Einführung der Visafreiheit zwischen der DDR und Polen, wurde der Reiseverkehr wieder aufgenommen.

In den Kursbuchtabellen waren die Abschnitte Bützow–Pasewalk und Pasewalk–Grambow in zwei verschiedenen Tabellen enthalten (seit 1968 waren es die Kursbuchstrecken 930 bzw. 927). Die meisten Züge aus beiden Richtungen endeten auch jeweils in Pasewalk.

Um 1980 verkehrten je nach Streckenabschnitt sechs bis acht Personenzugpaare, zwischen Malchin und Teterow fünf. Hinzu kamen ein Eilzugpaar Rostock–Pasewalk und ein weiteres von Bützow. Der Abschnitt Bützow–Güstrow war wesentlich dichter befahren (ca. 15 Zugpaare am Tag), da in Bützow Fernverkehrsanschlüsse nach Güstrow hergestellt wurden.[3] Im internationalen Verkehr verkehrten drei bis vier Zugpaare weiter bis Szczecin, hinzu kam an Sonnabenden in der Sommersaison ein D-Zug-Paar, das Tagesausflüge von Schwerin aus ermöglichte. Mit dem Erstarken der Solidarność schränkte die DDR den Reiseverkehr nach Polen 1981 stark ein. Als Folge wurde der grenzüberschreitende Personenverkehr ab Juni 1981 wieder eingestellt.

Eine direkte Verbindung in die Bundesrepublik gab es bis 1979 mit Kurswagen von Neubrandenburg zum Interzonenzug Rostock–Hamburg. Ab 1988 war zumindest Güstrow wieder direkt von dort erreichbar; zunächst wurde ein Jahr lang der Zug Rostock–Köln über Güstrow geführt, danach wurde ein D-Zug Güstrow–Hamburg eingeführt.

Die Bedeutung der Strecke für den Güterverkehr erkennt man an der großen Zahl der Kreuzungsmöglichkeiten, darunter mehrere Betriebsbahnhöfe, die nicht dem Reisezugverkehr dienten. Hinzu kamen Verbindungskurven bei Priemerburg in Richtung Plaaz–Rostock und bei Charlottenhof zur Umfahrung des Bahnhofs Pasewalk.

Seit 1990

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Bahnhof Pasewalk

1991 wurde der Reisezugverkehr nach Polen wieder aufgenommen. In der Folge verkehrten drei bis vier Zugpaare bis Szczecin, der Rest endete in Grambow. 1995 wurde bis Grambow, 2001 bis Szczecin der Zweistundentakt eingeführt.

Auch auf dem Abschnitt Bützow–Pasewalk wurde das Angebot schrittweise ausgeweitet. 1995 verkehrten Regionalexpresszüge (mit Halt in Güstrow, Teterow, Malchin, Stavenhagen, Neubrandenburg und Strasburg) im angenäherten Zweistundentakt und benötigten etwa 130 Minuten für die Strecke, ergänzt durch überall haltende Regionalbahnen. 1996 wurde der Fahrplan grundlegend geändert. Eine Reihe von Unterwegshalten wurde geschlossen. Seitdem fahren Regionalexpresszüge im Stundentakt mit Halt auf fast allen verbliebenen Stationen. Seit 1998 verkehrten die Züge von DB Regio und eines privaten Anbieters, der Ostmecklenburgischen Eisenbahn (spätere Ostseeland Verkehr), abwechselnd jeweils im Zweistundentakt, so dass sich insgesamt zwischen Bützow und Pasewalk ein angenäherter Stundentakt ergibt.

Seit 2002 verkehren die Züge von Szczecin wieder durchgehend auf der gesamten Strecke bis Bützow. Zunächst fuhren sie weiter bis Hagenow, seit 2006 nach Lübeck. Damit gibt es erstmals seit Kriegsende wieder durchgehende Züge von Lübeck nach Szczecin. Die Reisegeschwindigkeit ist allerdings noch nicht sonderlich attraktiv. Derzeit brauchen die Züge zwischen Bützow und Pasewalk bis zu 160 Minuten, deutlich länger als 1995. Zwischen Lübeck und Szczecin dauert die Reise 4 Stunden und 52 Minuten, in Gegenrichtung 4 Stunden und 57 Minuten (Stand 2017).

Seit 15. Dezember 2013 verkehren die Züge Bützow–Pasewalk (und weiter nach Ueckermünde) in Regie von DB Regio statt der Ostseeland Verkehr.

Zum 1. September 2014 wurde nach über 60 Jahren der Halt in Stobno Szczecińskie (Stöven) zwischen der Grenze und dem Bahnhof Szczecin Gumieńce wieder für den Personenverkehr geöffnet. Am 15. März 2015 wurde allerdings der Halt aufgrund knapper Fahrzeit und geringen Fahrgastaufkommens wieder aufgegeben.

Seit Oktober 2015 werden Dieseltriebwagen der Baureihe 623 (LINT41) eingesetzt.

Seit dem 13. Dezember 2015 halten die Züge nicht mehr im Bahnhof Kleeth.

Literatur

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Commons: Bahnstrecke Bützow–Szczecin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Lothar Schultz, 1992.
  2. Bernd Kuhlmann, 2004.
  3. diverse Kursbücher