C. Aubrey Smith

britischer Schauspieler und Begründer des Hollywood Cricket Club (1863-1948)

Sir Charles Aubrey Smith, CBE (* 21. Juli 1863 in London, England; † 20. Dezember 1948 in Beverly Hills, Kalifornien) war ein britischer Cricketspieler sowie Theater- und Filmschauspieler. Er gehörte zu den profiliertesten Charakterdarstellern der 1930er und 1940er Jahre in Hollywood und verkörperte besonders häufig britische Aristokraten oder Militärs.

C. Aubrey Smith
Spieler-Informationen
Name Charles Aubrey Smith
Geboren 21. Juli 1863
London, England
Gestorben 20. Dezember 1948 mit 85 Jahren
Beverly Hills, Kalifornien, Vereinigte Staaten
Batting-Stil Rechtshändig
Bowling-Stil Rechtshändiger fast bowler
Internationale Spiele
Nationalmannschaft England England
Einziger Test (cap 66) 12. März 1889 v Sudafrika 1961 Südafrika
Nationale Mannschaften
Jahre Mannschaft
1882–1896 Sussex
1882–1885 Cambridge University
1886 Marylebone Cricket Club (MCC)
1889/90 Transvaal
Karriere-Statistiken
Spielform Test First-Class
Spiele 1 143
Runs (gesamt) 3 2.986
Batting Average 3,00 13,63
100s/50s 0/0 0/10
Highscore 3 85
Bälle 154 17.962
Wickets 7 346
Bowling Average 8,71 22,34
5 Wickets in Innings 1 19
10 Wickets im Spiel 0 1
Beste Bowlingleistung 5/19 7/16
Catches/Stumpings 0/– 97/–
Quelle: Cricinfo, 16. Oktober 2020

Frühes Leben und Cricketkarriere

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Englands Cricketteam mit Smith (mittlere Reihe, 3. von links), Herbst 1888

C. Aubrey Smith wurde 1863 in London als Sohn eines Wundarztes geboren.[1] Er besuchte die Charterhouse School und studierte an der University of Cambridge, in dessen Cricketmannschaft auf der Position des Bowlers spielte. Auch spielte er zwischen 1882 und 1896 für Sussex und erzielte während seiner Karriere in 143 First-Class-Spielen 346 Wickets. Wegen seines eigenwilligen Spielstils, bei dem er einen ungewöhnlichen Anlaufweg beim bowlen wählte, lautete sein Spitzname „Round the Corner Smith“.[2] Er war Teil des Teams das 1887/88 nach Australien reiste, war jedoch im wichtigsten Spiel der Tour nicht im Kader.[3] Sein einziger Einsatz für die Nationalmannschaft erfolgte 1889, als er das Team als Kapitän in das erste, später als Test klassifizierte, Spiel der Tour in Südafrika führte. Er war der dominierende Bowler des Spiels (5/19 & 2/42) und führte das Team schon am zweiten Tag zum Sieg. Er blieb eine Zeit in Südafrika, spielte dort unter anderem für Transvaal.[4] Auch versuchte er sich zu dieser Zeit als Goldsucher. Er erlitt eine schwere Lungenentzündung und wurde von den Ärzten fälschlicherweise schon für tot erklärt. Nach seiner Rückkehr nach England nahm er seine Sportkarriere nicht wieder auf und arbeitete als Börsenmakler und Lehrer. Er überlegte sich auch, wie sein Vater Arzt zu werden, gab den Gedanken jedoch auf.

Schauspielkarriere

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Smith Karriere als Schauspieler begann im Jahre 1895 auf verschiedenen Londoner Bühnen. Im folgenden Jahr hatte er mit Der Gefangene von Zenda in einer Doppelrolle des Prinzen und seines Doppelgängers seinen ersten Erfolg. Smith übernahm 1937 die Nebenrolle als Colonel Zapt in der gleichnamigen Verfilmung an der Seite seiner Landsleute Ronald Colman, Madeleine Carroll und David Niven. Vor dem Ersten Weltkrieg ging er mit seiner Familie in die Vereinigten Staaten und wirkte dort unter anderem in einer Reihe von Broadway-Stücken mit. Zu seinen erfolgreichsten Bühnenauftritten gehörte 1928 die Komödie The Bachelor Father von Edward Childs Carpenter als reichen englischen Adligen mit etlichen unehelichen Kindern.

Mit dem Aufkommen des Tonfilms wurde Smith, der bereits ab 1915 gelegentlich als Filmschauspieler in britischen und US-amerikanischen Produktionen auftrat, ein vielbeschäftigter Nebendarsteller. Der hochgewachsene Schauspieler mit dem markanten Schnurrbart sowie den buschigen Augenbrauen wurde meistens als konservative und ehrenhafte Autoritätsfigur in Nebenrollen eingesetzt. Er verkörperte meistens Angehörige der englischen Aristokratie oder hochrangige Militärs. Zunächst unter Vertrag bei MGM, spielte der Schauspieler unter anderem 1931 in der Verfilmung von Bachelor Father neben Marion Davies auf. Ein Jahr später war er als Vater von Jane (Maureen O’Sullivan) in Tarzan, der Affenmensch zu sehen sowie erneut neben Marion Davies in Polly of the Circus, in dem ebenfalls Clark Gable mitwirkte. Neben Kay Francis gehörte er zur Besetzung von Guilty Hands. 1933 war er neben Greta Garbo in Königin Christine zu sehen. 1936 hatte er als grimmiger, von Vorurteilen beherrschter Earl of Dorincourt in Der kleine Lord, dessen Herz durch seinen Enkel Freddie Bartholomew erweicht wird, eine seiner wenigen Hauptrollen beim Film. Ein Jahr später kam er in John Fords Rekrut Willie Winkie, der Verfilmung der gleichnamigen Kurzgeschichte von Rudyard Kipling, als Großvater von Shirley Temple an der Seite eines weiteren Kinderstars zum Einsatz.

 
Grab von Sir Charles Aubrey Smith auf dem Friedhof in Hove

Neben seinen Auftritten in amerikanischen Filmen spielte Smith in den 1930ern regelmäßig in britischen Filmen, etwa 1938 in Sixty Glorious Years, Herbert WilcoxFilmbiografie über Königin Victoria. Smith verkörperte dabei den Herzog von Wellington. Im Jahre 1940 übernahm er Nebenrolle als Polizeichef in Alfred Hitchcocks Hollywood-Debüt Rebecca. In den Kriegsjahren spielte er unter anderem Baron Kelvin in der Filmbiografie Madame Curie mit Greer Garson aus dem Jahre 1943, sowie ein Jahr später einen englischen Offizier neben Irene Dunne in Die weißen Klippen. In den 1940er-Jahren war der Charakterdarsteller so bekannt, dass er 1946 sogar einen Cameo-Auftritt im Film Juwelenraub absolvierte. Smith arbeitete bis zu seinem Tod und war in über 100 Filmen zu sehen. Sein letzter Film Kleine tapfere Jo, eine Verfilmung des Romans Little Women von Louisa May Alcott, wurde nach seinem Tod in den Verleih gebracht.

Privatleben

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Während seines Südafrikaaufenthaltes heiratete er Isabella Wood und bekam eine Tochter. Sie blieben bis zu seinem Tod verheiratet. Der Schauspieler verstarb am 20. Dezember 1948 im Alter von 85 Jahren an einer Lungenentzündung. Seine Asche liegt neben seiner Mutter in Hove begraben.[5]

Aubrey Smith blieb auch nach dem Ende seiner aktiven Karriere dem Cricket verbunden und half mit, Cricket in den USA als Sportart bekannt zu machen. Er war 1932 entscheidend an der Gründung des Hollywood Cricket Club beteiligt, der bis heute besteht. Aubrey Smith fungierte zeitweilig als Club-Präsident. Der Cricket Club wurde ein beliebter Treffpunkt für Hollywood-Stars, insbesondere aber auch für die Filmschaffenden britischer Herkunft in Hollywood. Mitglieder oder Spieler des Clubs waren unter anderem David Niven, Errol Flynn, Laurence Olivier, Leslie Howard, Basil Rathbone, Ronald Colman, Richard Barthelmess und Boris Karloff, auch Schauspielerinnen wie Elizabeth Taylor oder Olivia de Havilland konnte man dort antreffen.[6]

Auszeichnungen

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1938 wurde Charles Aubrey Smith zum Commander des Order of the British Empire ernannt und sechs Jahre später von Georg VI. zum Knight Bachelor geschlagen. Er besitzt zudem einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.

Filmografie

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Literatur

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  • David Rayvern Allen: Sir Aubrey. A Biography of C. Aubrey Smith, England Cricketer, West End Actor, Hollywood Film Star. Elm Tree Books, London 1982, ISBN 0-241-10590-0.
  • The Anglo-African Who's Who and biographical Sketch-Book. 1907, ZDB-ID 148468-0 (Nachdruck: Jeppestown Press, London 2006, ISBN 0-9553936-3-9).
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Commons: C. Aubrey Smith – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. C. Aubrey Smith bei der New York Times
  2. C. Aubrey Smith bei der New York Times
  3. Sir C. Aubrey Smith. Sussex Cricket Museum, abgerufen am 10. Oktober 2020 (englisch).
  4. Jeremy Malies: Sir Aubrey Smith. Cricinfo, März 2004, abgerufen am 10. Oktober 2020 (englisch).
  5. C. Aubrey Smith in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 2. September 2017.
  6. BBC Radio 4 - Radio 4 in Four - The story behind the glamorous Hollywood Cricket Club. Abgerufen am 23. Dezember 2021 (britisches Englisch).