Die Sandflur-Staubeule (Caradrina selini), zuweilen auch als Blaugraue Seidenglanzeule bezeichnet, ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Eulenfalter (Noctuidae).
Sandflur-Staubeule | ||||||||||||
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Sandflur-Staubeule (Caradrina selini) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Caradrina selini | ||||||||||||
Boisduval, 1840 |
Beschreibung
BearbeitenFalter
BearbeitenDie Flügelspannweite der Falter beträgt 25 bis 30 Millimeter.[1] Die Vorderflügeloberseite zeigt eine blaugraue bis aschgraue oder braungraue Grundfarbe. Vom etwas aufgehellten Vorderrand heben sich deutlich einige dunkle Flecke ab. Die Nierenmakel ist meist undeutlich, die Ringmakel zu einem schwarzen Punkt reduziert. Die Querlinien sind dunkel, jedoch meist undeutlich. Die zeichnungslose Hinterflügeloberseite ist von weißlicher Farbe und in Richtung Saum etwas verdunkelt.
Ei
BearbeitenDas Ei hat eine halbkugelige Form, eine weißliche Farbe sowie einen hellbraunen Mittelfleck und eine gleichfarbige Binde. Die Oberfläche zeigt bis zu 30 unregelmäßige Längsrippen, von denen ungefähr die Hälfte die Mikropylzone erreicht. Außerdem sind gut ausgebildete Querrippen vorhanden.[2]
Raupe
BearbeitenAusgewachsene Raupen haben eine graubraune bis rotbraune Farbe. Die Seitenlinien sind dunkel, Stigmen und Kopf sind schwarz.
Ähnliche Arten
BearbeitenIn den nördlichen Vorkommensgebieten ist die Art nahezu unverwechselbar, in den südlichen Bereichen ist eine Unterscheidung von den dort vorkommenden, äußerlich ähnlichen Caradrina-Arten mittels einer genitalmorphologischen Untersuchung möglich.[1]
Unterarten
BearbeitenDie folgenden Unterarten sind bekannt:[3]
- Caradrina selini selini Boisduval, 1840
- Caradrina selini djebli Rungs, 1972
Verbreitung und Lebensraum
BearbeitenDie Sandflur-Staubeule kommt in Mitteleuropa und der Mittelmeerregion meist lokal vor. Die östliche Ausdehnung erstreckt sich bis zum Ural, die südliche bis in den Mittleren Osten.[1] Auf Malta lebt die Unterart Caradrina selini djebli. Hauptlebensraum der Art sind sandige Heiden, Trockenrasenflächen, Felshalden sowie Kiefern- und Mischwälder.
Lebensweise
BearbeitenDie nachtaktiven Falter bilden zwei Generationen pro Jahr, die von Mai bis Juli sowie im Süden zusätzlich von August bis Oktober anzutreffen sind.[1] Sie fliegen künstliche Lichtquellen an. Bezüglich der Nahrungspflanzen der Raupen besteht noch Klärungsbedarf.[4] Erfolgreiche Zuchten wurden mit Löwenzahn durchgeführt.[5] Die Raupen überwintern.
Gefährdung
BearbeitenDie Sandflur-Staubeule kommt in allen deutschen Bundesländern in unterschiedlicher Anzahl vor. In Baden-Württemberg wird sie in der Roten Liste gefährdeter Arten auf der „Vorwarnliste“ geführt.[6]
Quellen
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Walter Forster, Theodor A. Wohlfahrt: Die Schmetterlinge Mitteleuropas. Band 4: Eulen. (Noctuidae). Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1971, ISBN 3-440-03752-5.
- Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Band 6, Nachtfalter IV. 622 S., Ulmer Verlag Stuttgart 1997 (Eulen (Noctuidae) 2. Teil), ISBN 3-8001-3482-9
- Michael Fibiger und Hermann Hacker: Noctuidae Europaeae Volume 9 Amphipyrinae, Condicinae, Eriopinae, Xyleninae (part). 410 S., Entomological Press, Sorø 2007 ISBN 87-89430-11-5
- Manfred Koch: Wir bestimmen Schmetterlinge. Band 3: Eulen. 2., erweiterte Auflage. Neumann, Leipzig/Radebeul 1972, DNB 760072930.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Michael Fibiger und Hermann Hacker: Noctuidae Europaeae Volume 9 Amphipyrinae, Condicinae, Eriopinae, Xyleninae (part). 410 S., Entomological Press, Sorø 2007 ISBN 87-89430-11-5
- ↑ Walter Forster, Theodor A. Wohlfahrt: Die Schmetterlinge Mitteleuropas. Band 4: Eulen. (Noctuidae). Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1971, ISBN 3-440-03752-5.
- ↑ Caradrina selini bei Fauna Europaea. Abgerufen am 7. November 2014
- ↑ Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Band 6, Nachtfalter IV. 622 S., Ulmer Verlag Stuttgart 1997 (Eulen (Noctuidae) 2. Teil), ISBN 3-8001-3482-9.
- ↑ Ernst und Herta Urbahn: Die Schmetterlinge Pommerns mit einem vergleichenden Überblick über den Ostseeraum, Entomologischer Verein zu Stettin, Stettin 1939
- ↑ Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. Landwirtschaftsverlag, Münster 1998, ISBN 3-89624-110-9.
Weblinks
Bearbeiten- Lepiforum e. V. – Taxonomie und Fotos
- euroleps.ch – Fotos
- Funet – Verbreitung
- schmetterlinge-deutschlands – Gefährdung
- Caradrina selini bei Fauna Europaea. Abgerufen am 30. Oktober 2014