Brennender Dornbusch

Ort, an dem Moses von Gott dazu bestimmt wurde, die Israeliten nach Kanaan zu führen
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Die Biblische Erzählung vom brennenden Dornbusch (Ex 3,1 EU bis 4,17 EU) beschreibt die erste Begegnung des Mose mit dem Gott JHWH. Dieser erscheint ihm auf dem Berg Horeb in einem brennenden Dornbusch, ruft ihn beim Namen und beauftragt ihn zur Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten. Dabei stellt sich dieser Gott mit seinem exklusiven Namen vor (Ex 3,14). Die Texteinheit wird daher auch als Offenbarung des Gottesnamens oder als Berufung des Mose betitelt. Sie bildet den Auftakt der Erzählung vom Auszug aus Ägypten im 2. Buch Mose (Ex 3–15) des Tanach.

Mittelteil des Triptychons des brennenden Dornbuschs von Nicolas Froment in der Kathedrale von Aix-en-Provence

Bedeutung des Gottesnamens

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Der Gottesname, oft nach Ex 3,14 EU (אֶהְיֶה אֲשֶר אֶהְיֶה ehyeh ăšer ehyeh) übersetzt mit „Ich bin, der Ich sein werde“, nach der Septuaginta „Ich bin der Seiende“ (ἐγώ εἰμι ὁ ὤν egô eimi ho ôn), wurde von den Israeliten nur mit großer Ehrfurcht verwendet. Sie ersetzen das Tetragramm (Vierbuchstabenwort, JHWH) durch Ausdrücke wie „der Name“, „der Ewige“ oder „Adonai.“ Jesus von Nazaret verwendete die Dornbuschszene bei der Sadduzäerfrage als Schriftbeweis für die Auferstehung. Dabei wird Gott als der „Lebendige“ oder „als Gott der Lebendigen“ verstanden.

Der Alttestamentler Erich Zenger unterscheidet in der Selbstvorstellung Gottes in der Dornbuschszene vier Aspekte: Zuverlässigkeit, Unverfügbarkeit, Ausschließlichkeit und Unbegrenztheit.[1]

Sonstiges

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Der „brennende Dornbusch“ im Katharinenkloster auf dem Sinai

Ein Busch der Brombeerart Rubus sanctus wird heute im Katharinenkloster auf dem Sinai als Ableger des brennenden Busches verehrt.

Der Diptam (Dictamnus albus) aus der Familie der Rautengewächse wird auch „Brennender Busch“ genannt. Die Pflanze sondert aromatische Öle ab, die sich an heißen Tagen entzünden können. Als Vorbild für den brennenden Dornbusch in der Bibel kommt der Diptam aber kaum in Frage, weil er keine Dornen hat.

Das Motiv des brennenden Dornbuschs wurde in der Literatur und Musik aufgegriffen. Beispiele sind das Drama Der brennende Dornbusch von Oskar Kokoschka (1911) und das Opernfragment Moses und Aron von Arnold Schönberg.

Literatur

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  • Erich Garhammer, Udo Zelinka (Hrsg.): Brennender Dornbusch und pfingstliche Feuerzungen. Biblische Spuren in der modernen Literatur. Bonifatius-Verlag, Paderborn 2003, ISBN 3-89710-227-7
  • Klaus Kiesow, Thomas Meurer: Zur Wirkungsgeschichte der Dornbuschszene (Ex 2,23–4,18). In: Klaus Kiesow, Thomas Meurer (Hrsg.): „Textarbeit“. Studien zu Texten und ihrer Rezeption aus dem Alten Testament und der Umwelt Israels. Festschrift Peter Weimar zur Vollendung seines 60. Lebensjahres mit Beiträgen von Freunden, Schülern und Kollegen. Ugarit-Verlag, Münster 2003, ISBN 3-934628-23-0, S. 585–610.
  • Martin Grahl: Die Ikone vom Unverbrennbaren Dornbusch. tredition, Ahrensburg 2023, ISBN 978-3-347-93175-6, E-Book: ISBN 978-3-347-93176-3
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Commons: Brennender Dornbusch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Erich Zenger: Der Gott der Bibel. Ein Sachbuch zu den Anfängen des alttestamentlichen Gottesglaubens. (1979) 3. Auflage, Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 1986, ISBN 3-460-31811-2.