Jules François

belgischer Augenarzt
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Émile Jules Marie Joseph François (24. Mai 1907, Gingelom – 13. August 1984, Zermatt) war ein belgischer Augenarzt.

 
Jules François rechts, Henri Saraux (Paris) 1981 in München bei Hans Remky

François absolvierte sein Medizinstudium an der Universität Löwen 1930. Er spezialisierte sich in der Augenheilkunde und bildete sich in Bergen und in Paris am Hôpital Necker–Enfants malades weiter. Dann unterhielt er eine Praxis in Charleroi, arbeitete wissenschaftlich weiter und habilitierte 1942 sich mit der Arbeit:  L’influence des facteurs immunologiques sur la production des opacités cristalliniennes congénitales an der Universität Gent. 1948 wurde er zum Professor ernannt und 1954 zum Direktor der Augenklinik der Rijksuniversiteit Gent berufen. Unter seiner Leitung wurde diese klinische und wissenschaftliche Institution weltbekannt. Assistenten aus über 33 Ländern kamen, um sich dort weiterbilden zu lassen. 1977 emeritierte er, war jedoch weiter wissenschaftlich und publikatorisch tätig. 1982 wurde er in den Adelsstand aufgenommen. 1984 verschied er an seinem Urlaubsort Zermatt.

François unternahm wesentliche Forschung in der Anatomie des retinalen und orbitalen Gefäßsystems. Die Elektrookulographie (EOG) basiert auf seinen mit Verriest und De Rouck veröffentlichten Studien. In allen Bereichen der modernen Augenheilkunde, später vor allem in der Genetik, war François wissenschaftlich tätig. 

Daraus resultierten über 1870 Veröffentlichungen.[3] François schrieb 34 wissenschaftliche Bücher oder Buchkapitel. Manche wurden Standardwerke, wie L’hérédité en ophtalmologie, Les cataractes congénitales und Les hérédo-degénéréscences choriorétiniennes.

Für die Augenheilkunde der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts war es eine Selbstverständlichkeit, dass François als polyglotter Weltbürger und perfekter Rhetoriker die wichtigsten Gremien präsidierte. 

Auszeichnungen

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  • Gonin Medal (1966)
  • Donders-Medaille (1975)
  • Graefe-Medaille (1976)
  • Waardenburg-Medaille
  • Vogt-Medaille
  • Duke-Elder-Medaille[1]
  • Charamis-Medaille[2]
  • Helmholtz-Medaille
  • Javal-Medaille
  • „Hall of Fame“ der Augenheilkunde (2005)[3]
  • Jules François Stiftung (zum Erhalt der Jules François Bibliothek)
  • Ehrendoktorwürden (Auswahl): Clermont-Ferrand, Toulouse, Genf, Nancy, Brünn, Budapest, Sassari, Córdoba, Catama
  • Ehrenpräsident des International Council of Ophthalmology
  • Gründung (1975) und Präsidentschaft auf Lebenszeit der Academia Ophthalmologica Internationalis
  • Präsident der Académie Royale de Médecine de Belgique (1969)[4]
  • Ehrenmitglied der Vlaamse Koninklijke Academie voor Geneeskunde
  • Präsident der European Ophthalmological Society
  • Mitglied der Académie de Médecine de France
  • Aufnahme in die Leopoldina (1962)[5]
  • Aufnahme in den belgischen Adelsstand mit Verleihung des Titels „Baron“ (1982)
  • Nach seinem Tod wurde der Jules-François-Preis eingeführt, der alle 4 Jahre an augenärztliche Forscher unter 40 Jahre ausgeschrieben wird.

François als Namensgeber

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Literatur

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  • J. E. WINKELMAN, Award of the Donders Medal to Prof. J. François, in: Ophthalmologica, 1975.
  • Professor Jules François, in: Journal of Neurological Sciences, Amsterdam, 1984.
  • In Memoriam Baron Professor Jules François, in: British Journal of Ophthalmology, 1985.
  • W. JAEGER, Numismatic history of the von Graefe Medal of the German Ophthalmological Society, in: Klin Oczna, 1988.
  • Jean-Paul Wayenborgh (Hrsg.): IBBO. International Biography and Bibliography of Ophthalmologists and Vision Scientists. Volume 2, Oostende, Belgium, 2001 (Hirschberg History of ophthalmology. The monographs; volume 7)

Einzelnachweise

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  1. ICO Awards and Medals - International Council of Ophthalmology. 5. Dezember 2021, abgerufen am 2. September 2022 (amerikanisches Englisch).
  2. Charamis Medal and Henkes Medal Announcement for 2013. Abgerufen am 26. Januar 2021.
  3. Jules François, MD, PhDAmerican Society of Cataract and Refractive Surgery, ascrs.org
  4. ARMB: Jules FRANCOIS. In: Membres. ARMB, 1984, abgerufen am 25. November 2017 (französisch).
  5. Mitgliedseintrag von E. Jules François (mit Bild) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 25. November 2017.
  6. Lisch W Seitz B: Neue internationale Klassifikation der Hornhautdystrophien. (PDF) In: Der Ophthalmologe. Springer Verlag, 1. September 2011, abgerufen am 25. November 2017.
  7. H. Remky, G. Engelbrecht: Dystrophia dermo-chondro-cornealis (François). In: Klin Mbl f Augenheilk. Band 151. Ferdinand Enke, Stuttgart 1967, S. 319–331.