f6 ist die Zigarettenmarke der f6 Cigarettenfabrik Dresden GmbH, die zur Altria Group gehört. Bis 1990 wurde sie in der DDR vom 1959 entstandenen Kombinat VEB Dresdner Zigarettenfabriken hergestellt. Ein markantes Merkmal der f6-Zigaretten ist der kurze Filter. Bis zum Jahr 2023 unterschieden sich diese Zigaretten auch geschmacklich recht deutlich von Zigaretten anderer Marken und die Sorte F6 Blue kam dazu.
F6-Zigaretten wurden bis Mitte 2019 in der unter Denkmalschutz stehenden Zigarettenfabrik Jasmatzi in Striesen hergestellt, seitdem hat der Herstellerkonzern Philip Morris die Produktion nach Tschechien und Polen verlegt.[1] Zum Jahresende 2012 wurden die Zigaretten bis auf die Marke „f6 Original“ vom Markt genommen und durch die Marke Chesterfield ersetzt.
Geschichte
BearbeitenDurch die Erfahrungen mit der Zigarettenmarke Cabinet, die vom Reemtsma-Konzern aufgekauft, im Marketing auf westdeutsche Konsumentenbedürfnisse ausgerichtet wurde und daraufhin in Ostdeutschland von ehemals fast 30 % Marktanteil auf 12 % fiel, betonte das Marketing für f6 die ostdeutsche Herkunft durch die vertraute Verpackungsgestaltung und entsprechende Werbeslogans. Die Zigarettenmarke f6 hielt ca. 18 % Marktanteil am ostdeutschen Zigarettenmarkt und 3,5 % Marktanteil in Deutschland (Platz 8). Dabei spielte auch die Preispolitik des Herstellers eine Rolle – der Preis für diese Zigaretten lag unter dem Marktdurchschnitt. Als erstes ostdeutsches Produkt erhielt die Marke den Goldenen Effie, den wichtigsten Preis der Werbebranche für die Markenführung und die Gesamtkommunikation. Mit dem von f6 initiierten f6 Music Award, einem Musikförderpreis, wollte die Marke ab 1997 ihr ostdeutsches Image vertiefen, es wurden explizit Musiker aus dieser Region gefördert.
Anfang Juni 2019 wurde die Produktion der Zigaretten von Dresden nach Tschechien und Polen verlagert. In Sachsen wird f6 nicht mehr hergestellt.[1]
Produkte
Bearbeiten- f6 (Nikotin: 0,8 mg | Kondensat/Teer: 10 mg | Kohlenmonoxid: 9 mg)
- f6 silver (Nikotin: 0,3 mg | Kondensat/Teer: 3 mg | Kohlenmonoxid: 4 mg; wird nicht mehr hergestellt)
- f6 blue (Nikotin: 0,5 mg | Kondensat/Teer: 6 mg | Kohlenmonoxid: 7 mg) (bis 31.10.23 Chesterfield blue, ab 1.11.23 wieder als f6 blue)
- f6 Fine Flavor (ehemals light) (Nikotin: 0,8 mg | Kondensat/Teer: 7 mg | Kohlenmonoxid: 8 mg; jetzt Chesterfield Blur)
- f6 International Blend (Nikotin: 0,8 mg | Kondensat/Teer: 10 mg | Kohlenmonoxid 10 mg; wird nicht mehr hergestellt)
- f6 full flavor (ehemals red bzw. sun) (Nikotin: 0,8 mg | Kondensat/Teer: 10 mg | Kohlenmonoxid: 10 mg; jetzt Chesterfield Red)
- f6 menthol (Nikotin: 1,0 mg | Kondensat/Teer: 12 mg/Kohlenmonoxid:9 mg; wird nicht mehr hergestellt)
- f6 menthol fresh (Nikotin: 0,5 mg | Kondensat/Teer: 6 mg | Kohlenmonoxid: 7 mg; wird nicht mehr hergestellt)
- f6 Stix Fine Flavor (wird nicht mehr hergestellt)
- f6 Zigarettentabak (Dose 120 g) (wird nicht mehr hergestellt)
- f6 Zigarettentabak (Tütchen 30 g) (wird nicht mehr hergestellt)
- f6 Zigarillos (wird nicht mehr hergestellt)
- f6 Tobacco Block (für Tobacco-Block-System 2.0) (wird nicht mehr hergestellt)
Trivia
Bearbeiten- Der Name f6 steht für Filterzigarette der 60er Jahre.[2] Die Behauptung, der Name leite sich von der dem früheren Produktionsgebäude Yenidze nahegelegenen Fernverkehrsstraße 6 der DDR, kurz F6, ab, ist nicht korrekt.
- In Anspielung auf den zum Teil grob geschnittenen, mit Stängelteilen durchsetzten Tabak gab es im DDR-Volksmund den Spruch: „Was ist der Unterschied zwischen f6 und Wasser? – Wasser hat keine Balken.“
Literatur
Bearbeiten- f6 – Nicht in Rauch aufgelöst. In: Zschiesche, Arnd/Errichiello, Oliver: Erfolgsgeheimnis Ost/Survivalstrategien der besten Marken. Gabler GWV Fachverlage, Wiesbaden 2009 (S. 120–121).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Christiane Raatz und Steffen Höhne: Keine Zigaretten mehr aus Dresden: f6 kommt nun aus Polen. 30. Juli 2019, abgerufen am 24. Oktober 2019.
- ↑ Birger Nicolai: Diese Ostmarken haben sich im Westen behauptet: F6. In: WELT ONLINE. Axel Springer AG, 2. Oktober 2010, abgerufen am 14. Dezember 2011.