Arth-Rigi-Bahn

Schweizerische Normalspur-Zahnradbahn
(Weitergeleitet von Fahrplanfeld 602)

Die Arth-Rigi-Bahn (ARB) ist eine schweizerische Normalspur-Zahnradbahn, welche von Arth-Goldau auf die Rigi führt. Zusammen mit der Vitznau-Rigi-Bahn (VRB), welche den Berg von der anderen Seite erreicht, bildet sie seit 1992 die Gesellschaft Rigi-Bahnen AG (RB).

Arth-Rigi-Bahn
Triebwagen kurz vor Rigi Kulm
Triebwagen kurz vor Rigi Kulm
Strecke der Arth-Rigi-Bahn
Karte der Arth-Rigi-Bahn, die Talbahnstrecke ist eingestellt
Streckennummer (BAV):602 (Arth-Goldau–Rigi Kulm)
Fahrplanfeld:602
Streckenlänge:8,55 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:1500 =
Maximale Neigung: 201 
Minimaler Radius:120 m
Zahnstangensystem:Riggenbach
Arth-Goldau–Rigi Kulm
Arth am See (Schiff) Schifflände Zugersee
Kopfbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)
0,0 Arth (1875–1959) 421 m ü. M.
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Kirchfeld
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Hof
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Feld
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Schöntal
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Fabrik
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
1,4 Oberarth 449 m ü. M.
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
Mühlefluhtunnel
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Bergstrasse
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
Bergstrasse
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Harmettlen
Strecke von links (außer Betrieb)Abzweig geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
Strecke (außer Betrieb)Kopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
3,0 Arth-Goldau (Bahnhofplatz; 1897–1959) 519 m ü. M.
Kreuzung geradeaus unten (Strecke geradeaus außer Betrieb)Strecke querBahnhof quer
Gotthardbahn
Strecke (außer Betrieb)Kopfbahnhof StreckenanfangLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
0,0 Arth-Goldau (Hochperron) 519 m ü. M.
Abzweig geradeaus und nach links (Strecke außer Betrieb)Kreuzung geradeaus oben (Querstrecke außer Betrieb)Abzweig ehemals quer und von links
Verbindungsgleis vom SBB-Bahnhof
Strecke (außer Betrieb)StreckeDienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
Depot Goldau
Strecke (außer Betrieb)Abzweig geradeaus und von linksStrecke nach rechts
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)ehemaliger BahnhofLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
0,2 Goldau Eichmatt (1875–1882; 2010–2017)
Strecke nach links (außer Betrieb)Abzweig geradeaus und ehemals von rechtsLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
Haltepunkt / Haltestelle
0,6 Goldau A4 543 m ü. M.
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Bahnhof
2,1 Kräbel
Luftseilbahn nach Rigi Scheidegg
759 m ü. M.
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Strecke
Rigi Scheidegg
Tunnel
Rothenfluhtunnel (67 m)
Bahnhof
4,2 Fruttli 1152 m ü. M.
Tunnel
Federnwaldtunnel (48 m)
Bahnhof
5,8 Rigi Klösterli 1315 m ü. M.
Haltepunkt / Haltestelle
6,8 Rigi Wölfertschen-First 1484 m ü. M.
Abzweig geradeaus und von links
Vitznau-Rigi-Bahn von Vitznau
Bahnhof
7,7 Rigi Staffel 1603 m ü. M.
Kopfbahnhof Streckenende
8,5 Rigi Kulm 1752 m ü. M.
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Rigi Kulm 1797 m ü. M.

Geschichte

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Aktie über 500 Franken der Arther Rigibahn-Gesellschaft vom 28. März 1873
 
Station Kulm der Arth-Rigi-Bahn (Zahnradbahn)

Als die Schwyzer Bürger von Arth hörten, dass von der Luzerner Seite her eine Bahn auf die Rigi gebaut werden sollte, bekamen sie 1870 vom Schwyzer Kantonsrat die Konzession für die schwyzerische Strecke zwischen Staffelhöhe und Rigi Kulm sowie zwischen Arth, Oberarth und Kulm. Sie beauftragten die beiden Ingenieure Zschokke und Riggenbach mit dem Bau derselben. Sofort wurde von der Arther Aktiengesellschaft der Bau der Strecke von Staffelhöhe nach Rigi Kulm (1752 m ü. M.) in Angriff genommen. Im Sommer 1873 übernahm die ausgebootete luzernerische Vitznau-Rigi-Bahn diese Strecke und musste bis zur Fusion 1992 für die Benützung des Schienenstrangs Staffelhöhe–Rigi Kulm einen Pachtzins bezahlen.

1873 wurde sodann mit dem Gleisebau von Goldau (518 m ü. M.) via Kräbel und Klösterli (1315 m ü. M.) zur Staffel begonnen. Im Jahr 1874 wurde auch das Teilstück Arth–Oberarth–Goldau in Angriff genommen. Am 4. Juni 1875 konnte die Arth-Rigi-Bahn auf der ganzen Strecke den Betrieb aufnehmen. Gegen die Vitznau-Rigi-Bahn hatte sie zwar das Rennen verloren, glänzte aber mit der herrlicheren Aussicht auf der Strecke und mit den luxuriöseren Wagen. 1928 nahm die Bergbahn auch den Winterbetrieb zwischen Goldau und Rigi Kulm auf.

Ursprünglich begann die normalspurige Strecke in Arth am Ufer des Zugersees.[1] Diese bis zum Bahnhof Arth-Goldau gehende Talbahn, eine Adhäsionsbahn, wurde 1897 von der Zahnradbahn getrennt und separat geführt, jedoch blieb eine Gleisverbindung erhalten. Im Jahr 1959 wurde dieser Zweig stillgelegt und die Gleisanlagen abgebaut. Die Strecke gehörte mit einer Steigung von 66 ‰ zu den steilsten Normalspurbahnen der Schweiz.[2]

 
Ehemaliges Streckengleis der Talbahn: Tragkonstruktion der ersten Rigiaabrücke

Am 20. Oktober 1885 stürzte nach einem Achsbruch ein Zug unterhalb der Station Kräbel über die Bahnböschung. Der Lokführer verlor dabei sein Leben, neun Personen wurden verletzt. → Abschnitt Unfall der H 1/2 4 und Umbau im Artikel ARB H 1/2

Anfangs reisten die meisten Passagiere mit dem Schiff auf dem Zugersee an. Ab 1882 befanden sich die Bahnsteige der ARB parallel zu denen der Gotthardbahn auf deren Bahnhofsvorplatz.[1] Als letztere allerdings 1897 für die Zuger Strecke mehr und mehr Raum beanspruchte, erstellte die ARB den charakteristischen, quer über die Gleise verlaufenden schmiedeeisernen Hochperron. Nun reiste die Mehrheit der ARB-Fahrgäste über die Bahn an.[1] Von 2011 bis 2013 wurde vor dem Hochperron eine neue, zweigleisige Bahnhofsanlage gebaut, der denkmalgeschützte Perron wurde als Eingangshalle umgebaut. Ursprünglich war auch die Neueinführung eines Bahnhofs parallel zur SBB-Strecke erwogen worden, dies musste aber verworfen werden, da die SBB aufgrund der NEAT mehr Platz in diesem Bereich benötigte.

Am 1. Mai 1907 wurde die ARB als erste normalspurige Zahnradbahn der Welt auf die elektrische Traktion umgestellt. Es wurde eine zweidrahtige Fahrleitung gebaut, die mit Rollenstromabnehmern (Stange) bestrichen wurde. Bei Bergfahrt wurden zwei Stromabnehmer verwendet. 1939 wurde die Fahrleitungsspannung nach Anpassung der Fahrleitung von 750 V auf 1500 V angehoben, um die Fahrzeit von 60 auf 45 Minuten zu reduzieren. Die neue Spannung entsprach der 1937 elektrifizierten Vitznau – Rigi – Bahn. Bis 1949 wurde die Fahrleitung so umgebaut, dass sie mit Scherenstromabnehmern befahren werden kann, wie sie auf den neu abgelieferten Triebwagen 11 und 12 aufgebaut waren. Ab 1961 kam es zu Aushilfen mit Fahrzeugen zwischen den beiden Rigibahnen.

Im Kräbel befindet sich heute die Talstation der Luftseilbahn zur Rigi Scheidegg (1642 m ü. M.), die bis 1931 von der 1942 abgebrochenen schmalspurigen Rigi-Kaltbad-Scheidegg-Bahn (RSB) erreicht wurde.

Am 3. Juni 2000 feierte die Arth-Rigi-Bahn mit einem Dampf-Festival ihr 125-jähriges Jubiläum.

 
Blick aus der Halle im ehemaligen Hochperron auf den Bahnsteigbereich mit einem abfahrbereiten Zug
 
Turmbahnhof mit Hochperron der Arth-Rigi-Bahn in Arth-Goldau

In der Nacht vom 19. auf den 20. Januar 2014 wurde der Hochperron im Bahnhof Arth-Goldau um zwei Meter angehoben, damit er vor Ort saniert werden konnte.[3] Nach dieser Sanierung wurde er wieder um 1,30 Meter abgesenkt. die Differenz zur vorherigen Position war erforderlich zur Vergrösserung des Lichtraumprofils für den unten durchfahrenden Güterverkehr. Im Juli 2017 konnten die neue Bahnhofshalle im Hochperron in Betrieb gehen und die provisorischen Haltestellen aufgelöst werden. Im gleichen Jahr wurde die Gleichrichteranlage in Klösterli durch eine modernere höherer Leistung ersetzt.

Elektrische Anlage

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Anlagen für den elektrischen Betrieb: 2 Gleichrichterstationen
Speisung mit Drehstrom: 15 kV/50 Hz
Traktionsenergie Gleichstrom: 1500 V
Leistung der Gleichrichterstationen: 3550 kW

Geschwindigkeit

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elektr. Triebfahrzeuge auf der Bergfahrt: 21 km/h
Talfahrt (0–144 ‰): 17 km/h
Talfahrt (145–200 ‰): 14 km/h
Fahrzeit Goldau–Rigi Kulm: 35 Minuten
Kapazität: 1000 Personen/h

Rollmaterial

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Übersichtstabelle

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BCFhe 2/3 Nr. 6, Rigi Staffel
Baureihe Hersteller Baujahr Herkunft Stückzahl Ausrangiert Bemerkungen
Serie Nummern total 1992
Lokomotiven
E 3/3 11 IGB Aarau 1875 1 0 1907 Talbahn
H 1/2 1–05 IGB Aarau 1875 6 0 1905–1923
6 SLM 1899 1945
He 2/3 8 SLM/MFO 1930 1 1 → RB mit Schneeschleuder
Triebwagen
CFe 2/2 1–02 MAN/Wüest 1906 2 0 1959, 1966 Talbahn
CFeh 2/4 3–05 Rastatt/Wüest 1907 3 0 1950, 1965
BCFhe 2/3 6 SWS/SLM/MFO 1911 1 1 → RB
BDhe 2/4 7 SIG/SLM/MFO 1925 1 1 → RB
BDhe 2/4 11–12 SLM/SAAS 1949 4 4 → RB
13 1954
14 1967
BDhe 4/4 15 SLM/BBC 1982 1 1 → RB
Steuerwagen
Bt 21–22 SWS/SAAS 1958 4 4 → RB
23 1960
24 1967
Bt 25 SLM/BBC 1982 1 1 → RB
Üb = Übernahme aus fremden Bestand (Gebrauchtfahrzeug); Um = Umbau aus eigenem Bestand

Erläuterungen zum Rollmaterial

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H 1/2 2
1908 wurde Lok 2 an die VRB verkauft und fuhr dort als Lok 14. 1918 wurde sie dann weiter an die Schwabenbergbahn verkauft, wo sie 1930 verschrottet wurde.
BCeh 2/3 6
Prüffahrt am 30. August 1911, ältester noch betriebsfähiger elektrischer Zahnradtriebwagen der Welt; letzte Generalrevision: 1990.
E 3/3 11
Reine Adhäsionsdampflok für den Einsatz auf der Talbahn zwischen Arth und Goldau. 1907 verkauft an die Thunerseebahn und 1946 abgebrochen.
CFe 2/2 1–2
Reine Adhäsionsfahrzeuge für den Einsatz auf der Talbahn zwischen Arth und Goldau, zuletzt BFe 2/2, Wagen 1 noch als Rangierfahrzeug Goldau im Einsatz.
  • Bei der letzten Fahrt der Talbahn 1959 wurde ein Lausbubenstreich verübt: Bei der Haltestelle Harmettlen wurden die Gleise mit Schmierfett eingerieben, so dass die Fahrt dort beendet werden musste.
  • Der Mühlefluhtunnel der Talbahn war bis zu seiner Einstellung mit einer Höhe von rund 6 Metern der höchste Eisenbahntunnel Europas.
  • Seit einigen Jahren gibt es immer wieder Überlegungen, die ARB durch eine Luftseilbahn zu ersetzen.

Literatur

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  • Florian Inäbnit: Rigi-Bahnen; Zahnradbahn Arth–Rigi. Prellbock Druck & Verlag, Leissigen 2000, ISBN 3-907579-18-6.
  • Heinrich Ganz: "100 Jahre Arth-Rigi-Bahn", überarbeitet und ergänzt durch Felix Ganz, Herausgegeben von der Arth–Rigi-Bahn, Murbacher Verlag, Luzern, 1975
  • Sandro Sigrist: Talbahn Arth–Goldau. Prellbock Druck & Verlag, Leissigen 1998, ISBN 3-907579-08-9.
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Commons: Arth-Rigi-Bahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Arth – Rigi-Bahn (ARB). Arth am See – Arth-Goldau In: eingestellte-bahnen.ch von Jürg Ehrbar, abgerufen am 13. Juni 2020
  2. Walter Trüb: Die steilsten Bahnen der Schweiz. In: Eisenbahn Amateur. Nr. 9, 1955, S. 276.
  3. Anhebung des Rigi-Bahn-Hochperrons verlief problemlos

Koordinaten: 47° 2′ 55″ N, 8° 32′ 52″ O; CH1903: 684279 / 211437