Grube Louise

Bergwerk in Deutschland

Die Grube Louise war ein Eisenerzbergwerk in den Ortsgebieten von Niedersteinebach, Bürdenbach und Horhausen im Landkreis Altenkirchen in Rheinland-Pfalz.

Louise
Allgemeine Informationen zum Bergwerk
Die Belegschaft der Grube 1902
Förderung/Gesamt 3,2 Mio. t Eisenerz
Seltene Mineralien Beudantit, Karminit, Pyrolusit, Rhodochrosit
Informationen zum Bergwerksunternehmen
Beschäftigte 400
Betriebsbeginn vor 1771
Betriebsende 1. Februar 1930
Geförderte Rohstoffe
Abbau von Brauneisenstein, Spateisenstein
Größte Teufe 502 m
Geographische Lage
Koordinaten 50° 36′ 12″ N, 7° 30′ 24″ OKoordinaten: 50° 36′ 12″ N, 7° 30′ 24″ O
Louise (Rheinland-Pfalz)
Louise (Rheinland-Pfalz)
Lage Louise
Standort Niedersteinebach
Gemeinde Niedersteinebach
Landkreis (NUTS3) Altenkirchen
Land Land Rheinland-Pfalz
Staat Deutschland
Revier Bergrevier Hamm an der Sieg

Geschichte

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Ansichtskarte der Grube von 1899
 
Ansichtskarte der Grube etwa um 1910
 
Rhodochrosit aus der Grube

1771 wurde die Grube erstmals urkundlich erwähnt, als sie von Chur-Trier gekauft wurde. Der Trierer-Stollen wurde aufgefahren und das erste Zechenhaus gebaut. 1825 wurde mit der Planung und 1836 mit dem Bau des Alvenslebenstollen in Burglahr begonnen. Der Bau dauerte bei einem jährlichen Vortrieb von 41 m bis 1864, dann erreichte er den Erzgang der Grube. Der mit einer Steigung von 15 mm/m 1546 m lang aufgefahrene Stollen wurde 1987 restauriert und als Besucherstollen freigegeben.

Die Grube wechselte mehrfach den Besitzer, 1803 kam sie zum Haus Nassau-Weilburg, ab 1815 gehörte sie dem Staat Preußen und in dieser Periode erhielt sie auch ihren Namen; sie wurde nach Königin Louise von Preußen benannt. Die Belegschaft der Grube schloss sich 1829 der „Siegen’schen Bezirks-Knappschaftskasse“ an. 1832 wurde am Mundloch des Stollens ein neues Zechenhaus, 1834 eine Erzwäsche errichtet.

Schacht I wurde 1852 angelegt, er hatte eine lichte Weite von 2,2 × 2,2 und eine Teufe von 197 m. 1865 kaufte Krupp die Grube. Schacht II oder „Barbaraschacht“ wurde 1875 abgeteuft. Er hatte einen Querschnitt von 2,2 × 4,4 m und eine Teufe von 503 m. 1877 wurde eine Dampfpumpe installiert. 1883 wurde der Schacht in Betrieb genommen.

 
Erzverladung am Bahnhof Seifen. Oben ein Zug der „Krupp'schen Bahn“

1883 ließ die Firmenverwaltung eine Schmalspurbahn, die „Krupp'sche Bahn“ in Richtung des Bahnhofs von Seifen anlegen. 1889 wurden ein Maschinenhauses am „Barbaraschacht“ gebaut und ein Dampfhaspel installiert. Für die Kinder der evangelischen Grubenbeamten wurde 1890 eine evangelische Schule errichtet. Um auch die Erze der nicht weit entfernten Grube Georg mit der Schmalspurbahn zur Weiterverarbeitung transportieren zu können, wurde 1898–99 eine Seilbahn zur Grube Georg gebaut.

1902 errichtet man Wohnhäuser für Steiger und Obersteiger in Grubennähe. Am 1. Februar 1930 wurde der Betrieb auf der Grube eingestellt. Abgebaut wurde auf dem „Horhausener Gangzug“ zuerst Braun-, mit zunehmender Teufe auch Spateisenstein. 400 Belegschaftsmitglieder förderten insgesamt 3,2 Mio. t Eisenerz zu Tage.

Seminarzentrum

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Nach der Stilllegung wurden die meisten Gebäude und die Bahn abgerissen. Nach mehreren Jahren Leerstand übernahmen 1982 die Inhaber des Instituts für angewandte Kreativität (IAK) das Gelände. Sie renovierten in Zusammenarbeit mit einer Künstlergruppe den ehemaligen Verlese- und Betsaal der Bergleute und mehrere Nebengebäude. Im Laufe der Jahre entstand ein außergewöhnliches Seminarzentrum mit zwei eigenständigen Seminarhäusern und Übernachtungsmöglichkeiten in einer schön gestalteten Umgebung. Die Anlage kann ganz oder teilweise angemietet werden.[1]

Siehe auch

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Literatur

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  • Ute Bosbach: Spurensuche im Eisenland – Unterwegs auf Erzstraßen und Bergmannspfaden, amadeusmedien, November 2006. ISBN 3-9808936-8-5
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Commons: Grube Louise – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Grube Louise. Abgerufen am 27. März 2024.