Geomagnetische Stürme von Halloween 2003

Sonneneruption
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Die geomagnetischen Stürme von Halloween 2003 entstanden durch mehrere Sonneneruptionen und koronale Massenauswürfe, die von Mitte Oktober bis Anfang November 2003 auf der Sonnenoberfläche stattfanden und vom 28. bis 29. Oktober ihren Höhepunkt erreichten.[1] Sie fielen in den Sonnenzyklus 23, etwa drei Jahre, nachdem dieser seinen Höhepunkt erreicht hatte.[2] Diese Serie von Stürmen war die größte jemals vom GOES-System aufgezeichnete Serie von Sonneneruptionen. Funkwellenbezogene Messungen ergaben eine Belastung durch Röntgenstrahlen von X45 an der oberen Erdatmosphäre, zunächst war sie auf X28 geschätzt worden.[3] Dabei entspricht X der obersten Klasse der Einteilung der Sonneneruptionen und X45 entspricht in dieser Skala einer Röntgenintensität von 4500 µW/m². Die stärkste zuvor gemessene Belastung mit einem Wert von X20 wurde am 2. April 2001 und am 16. August 1989 erreicht.[4] Die "Geomagnetischen Stürme Halloween 2003" werden mit den geomagnetischen Stürmen von 1859, dem Carrington-Ereignis, verglichen.

Aurora am 30. Oktober 2003

Auswirkungen

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Von den Auswirkungen der koronalen Masseauswürfe waren satellitengestützte Systeme und Kommunikationssysteme betroffen; Flugzeuge wurden angewiesen, große Höhen in der Nähe der Polargebiete zu meiden.[5] Die Astronauten der Internationalen Raumstation erhielten die Anweisung, sich in dem besser abgeschirmten Teil des russischen Orbitalsegments aufzuhalten, damit sie dort vor den erhöhten Strahlungswerten geschützt waren.[6]

In Malmö und weiteren Teilen Südschwedens kam es aufgrund der Sonnenaktivität zu einem Stromausfall, der durch den Ausfall eines Transformators ausgelöst worden war,[7] ähnlich wie 1989 in Québec dauerte der Stromausfall etwa eine Stunde. Polarlichter konnten bis in Mittelmeerländer und in Nordamerika bis nach Florida beobachtet werden. Auch im deutschsprachigen Raum gab es zahlreiche Sichtungen von hellen Polarlichtern.[8] Auch am Südpol waren Polarlichter zu sehen,[9] und in Südafrika wurden mehrere Transformatoren zerstört.[10]

Die Raumsonde Solar and Heliospheric Observatory fiel vorübergehend aus, und der Advanced Composition Explorer wurde durch die Sonnenaktivität beschädigt. Weitere Raumfahrzeuge wurden beschädigt oder fielen zeitweise aus.[9] Einige waren zuvor in einen abgesicherten Modus versetzt worden, um die Ausrüstung zu schützen.[5]

Die Raumsonde 2001 Mars Odyssey registrierte wenige Stunden später die Auswirkungen des koronalen Masseauswurfes auf die dünne Atmosphäre des Mars, welche teilweise zerfetzt und in den Weltraum abgegeben wurde. Die Raumsonde Ulysses registrierte den Masseauswurf in der Nähe des Jupiters und Cassini-Huygens in der Nähe des Saturns. Hier war die Einwirkung noch stark genug, um erhebliche Auswirkungen auf die Atmosphäre des Saturns zu verursachen, obwohl dieser ein deutlich größeres Magnetfeld als die Erde besitzt. Voyager 2 konnte im April 2004 die Eruption erfassen.[6]

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Commons: Solar activity – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Richard D. Rosen: Intense Space Weather Storms October 19 – November 07, 2003. (PDF) Service Assessment. U.S. Department of Commerce, National Weather Service, April 2004, abgerufen am 29. Oktober 2018.
  2. Sonnenzyklus 23. In: meteo.plus. tempsvrai.com, Nierstein, abgerufen am 25. Oktober 2018.
  3. N. R. Thomson, C. J. Rodger, R. L. Dowden: Ionosphere gives size of greatest solar flare. In: Geophysical Research Letters. AGU100. Band 31, Nr. 6, 17. März 2004, doi:10.1029/2003GL019345 (wiley.com [abgerufen am 29. Oktober 2018]).
  4. Biggest ever solar flare was even bigger than thought. In: spaceref.com. American Geophysical Union, abgerufen am 25. Oktober 2018 (englisch).
  5. a b Michael Weaver u. a.: Halloween Space Weather Storms of 2003. (PDF) NOAA Technical Memorandum OAR SEC-8. U.S. Department of Commerce, National Oceanic and Atmospheric Administration, Juni 2004, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Juli 2011; abgerufen am 29. Oktober 2018.
  6. a b Eric Levin: 86: 2003 Halloween Storms Still Rock Solar System. In: Discover Magazine. 2. Januar 2005 (discovermagazine.com [abgerufen am 29. Oktober 2018]).
  7. M. Wik, R. Pirjola, H. Lundstedt, A. Viljanen, P. Wintoft, A. Pulkkinen: Space weather events in July 1982 and October 2003 and the effects of geomagnetically induced currents on Swedish technical systems. In: Annales Geophysicae. Band 27, Nr. 4, 14. April 2009, ISSN 0992-7689, S. 1775–1787, doi:10.5194/angeo-27-1775-2009 (ann-geophys.net [abgerufen am 29. Oktober 2018]).
  8. Andreas Möller: Polarlicht Archiv für Deutschland. Abgerufen am 15. November 2018.
  9. a b Holly Zell: Halloween Storms of 2003 Still the Scariest. In: SOHO (Solar and Heliospheric Observatory). NASA, 27. Oktober 2008, abgerufen am 29. Oktober 2018.
  10. Anke Wilde: Weltraumwetter: Die Gefahr durch Sonnenstürme für unsere Technik. In: Der Tagesspiegel. 1. August 2016, abgerufen am 29. Oktober 2018.