Hiddenhausen

Gemeinde in Nordrhein-Westfalen

Hiddenhausen [ˈhɪdnhaʊ̯zn (niederdeutsch: Hiddenkussen) ist eine kreisangehörige Gemeinde im nordöstlichen Nordrhein-Westfalen und liegt rund 20 km nordöstlich von Bielefeld, rund 5 km nördlich von Herford. Hiddenhausen ist der Fläche nach die kleinste Gemeinde im ostwestfälischen Kreis Herford (Regierungsbezirk Detmold). Die heutige Gemeinde Hiddenhausen entstand erst 1969 in einer Kommunalreform aus Gemeinden des Amtes Herford-Hiddenhausen; eine kontinuierliche Besiedelung des Gebietes lässt sich jedoch bereits seit dem 7. Jahrhundert belegen.

Wappen Deutschlandkarte
Hiddenhausen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Hiddenhausen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 10′ N, 8° 37′ OKoordinaten: 52° 10′ N, 8° 37′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Detmold
Kreis: Herford
Höhe: 92 m ü. NHN
Fläche: 23,87 km2
Einwohner: 19.896 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 834 Einwohner je km2
Postleitzahl: 32120
Vorwahlen: 05221, 05223, 05224
Kfz-Kennzeichen: HF
Gemeindeschlüssel: 05 7 58 016
Gemeindegliederung: 6 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausstraße 1
32120 Hiddenhausen
Website: www.hiddenhausen.de
Bürgermeister: Andreas Hüffmann (SPD)
Lage der Gemeinde Hiddenhausen im Kreis Herford
KarteKreis LippeNiedersachsenKreis GüterslohKreis Minden-LübbeckeBielefeldNordrhein-WestfalenEngerLöhneBündeKirchlengernHerfordSpengeHiddenhausenRödinghausenVlotho
Karte

Geografie

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Topographie des Stadtgebietes

Geografische Lage

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Hiddenhausen liegt in der Ravensberger Mulde zwischen Teutoburger Wald und Wiehengebirge. Die nächsten Großstädte sind das 20 km südlich gelegene Bielefeld und das 50 km westlich gelegene Osnabrück. Der östliche Teil liegt in den Flussniederungen der Werre, die überwiegend die Grenze im Osten bildet. Der tiefste Punkt liegt bei rund 55 m ü. NN im Norden, wo die Werre das Stadtgebiet Richtung Löhne/Kirchlengern verlässt. Etwa die Hälfte des Gemeindegebietes liegen unter 100 m. Höchste Erhebung ist der Schweichler Berg 165 m ü. NN Höhe. Von Enger kommend durchfließt der Brandbach an der westlichen Grenze und im Nordwesten das Gemeindegebiet. Er fließt dann weiter durch Bünde und Kirchlengern, um sich dann wie die Werre mit der Else zu vereinigen. Im Süden entwässert der Düsedieksbach das südliche Hiddenhausen.

Geologie

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Geothermische Karte von Hiddenhausen

Das Gebiet gehört naturräumlich größtenteils zur Ravensberger Mulde, ein leichtwelliges, zwischen 50 und 140 m ü. NN liegendes Hügelland. Zahlreiche kleine Täler (sogenannte Sieke) schneiden oft unvermittelt und tief in das sonst nur schwach kuppierte Land ein. Geologisch liegen im Wesentlichen Liasplatten mit Lößauflage vor, die durch Zertalung im Pleistozän zum Hügelland umgestaltet wurden. Unter der Lößdecke finden sich teilweise Geschiebelehme. Weitere Hinterlassenschaft der Eiszeiten sind die häufig anzutreffenden Findlinge.

Hiddenhausen bietet in den meisten Lagen eine gute bis sehr gute Nutzung geothermischer Wärmequellen mittels Erdwärmesonde und Wärmegewinnung durch Wärmepumpenheizungen (vgl. dazu die nebenstehende Karte).[2]

Ausdehnung und Nutzung des Gemeindegebietes

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Flächennutzung

Die Form des Gemeindegebietes ähnelt einem Achteck. Hiddenhausen hat eine Fläche von 23,87 km² und ist damit die kleinste Gemeinde im Kreis Herford. Die Nord-Süd- und West-Ost-Ausdehnung betragen etwa 5 km.

Hiddenhausen ist stark zersiedelt und bildet mit den Städten Herford und Bünde eine weitgehend durchgehende Agglomeration. Die Bevölkerungsdichte ist die höchste im dicht besiedelten Kreis Herford. Das nicht besiedelte Land weist kaum größere Waldgebiete auf. Die Gegend zählt aufgrund der hohen Fertilität zum Altsiedelland und wird wie der übrige Kreis Herford intensiv landwirtschaftlich genutzt. Hauptsächlich wird auf den fruchtbaren Lößgebieten Getreide und Mais, aber auch zunehmend Raps kultiviert. Die folgende Tabelle zeigt die genaue Flächennutzung.[3]

Fläche
nach Nutzungsart
Siedlungs- und
Verkehrsfläche
Landwirt-
schaftsfläche
Wald-
fläche
sonstige
Freiflächen
Fläche in Hektar 974 1186 198 44
Anteil an Gesamtfläche 40,8 % 49,7 % 8,3 % 1,9 %

Nachbargemeinden

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Hiddenhausen ist die einzige Gemeinde im Kreis Herford, die ausschließlich von Kreisgebiet umgeben ist. Hiddenhausen grenzt im Norden an Bünde, Kirchlengern sowie Löhne, im Osten und Süden an die Stadt Herford und im Westen an Enger.

Gemeindegliederung

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Gemeindegliederung

Hiddenhausen besteht aus sechs vor 1969 eigenständigen Gemeinden.[4] Bevölkerungsreichster Gemeindeteil ist Schweicheln-Bermbeck. Das Rathaus befindet sich im Gemeindeteil Lippinghausen. Die ehemalige Gemeinde Hiddenhausen – mittlerweile nur noch fünftgrößter Gemeindeteil – war Namenspate für die neue Gemeinde Hiddenhausen nach 1969. Folgende Tabelle zeigt die Gemeindegliederung im Überblick:

Gemeindeteil Einwohner1
Eilshausen 4672
Hiddenhausen 2457
Lippinghausen 2569
Oetinghausen 4073
Schweicheln-Bermbeck 4799
Sundern 1443

Stand 2021[5]

 
Niederschlagsdiagramm für Eilshausen

Das vorherrschende Klima ist das atlantische Seeklima.

Monatliche Durchschnittstemperaturen, Niederschläge und Sonnenscheindauer für Herford (1981–2010)
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 2,2 2,5 5,7 9,3 13,9 16,4 18,6 18,2 14,4 10,4 5,9 3,1 10,1
Niederschlag (mm) 88 65 73 55 70 81 78 73 80 72 72 88 Σ 895
Sonnenstunden (h/d) 1,7 2,9 3,5 5,5 6,9 6,6 6,9 6,8 4,6 3,7 1,8 1,3 4,4
Quelle: DWD[6]

Im langjährigen Mittel (1981–2010) hatte die Region durchschnittlich 1583 Sonnenstunden pro Jahr (Beobachtungsstation: Herford). Die Wetterdaten für Hiddenhausen dürften im langjährigen Mittel nicht bedeutend von den angegebenen Daten aus Herford abweichen, da die Städte in etwa gleich hoch und in vergleichbarer naturräumlichen Lage an der Werre liegen. (Das Niederschlagsdiagramm Hiddenhausen-Eilshausen bezieht sich noch auf den Zeitraum 1961–1990)

Siehe auch: Klima in Ostwestfalen-Lippe

Geschichte

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Frühzeit bis 800

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Die ältesten menschlichen Spuren lassen sich in Hiddenhausen der mittleren Steinzeit zuordnen. Aufgrund der etwas erhöhten und damit hochwassersicheren Höhenlage an der Werre war das Gebiet zur Besiedlung geeignet. So wurden beispielsweise Steinzeitbeile, Kleinwerkzeuge aus Stein (Mikrolithen) und eine jungsteinzeitliche Höhensiedlung auf dem Schweichler Berg gefunden. Im Westen wurden weiterhin Grabhügel aus der Bronzezeit sowie ein Bronzemesser gefunden. Aus der vorrömischen Eisenzeit stammen über 400 (Urnen)gräber. Aus 450 v. Chr. stammen über 250 Brandgrubengräber. Einem dieser Gräber aus der jüngeren vorrömischen Zeit war die als „Eilshauser Ente“ bekannte Plastik aus Bronze beigelegt, einem anderen eine umfangreiche Schmucksammlung. Die 1932 entdeckten 68 Brandgrubengräber stammen aus dem 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr. und enthielten Scherben römischer Importware. Aus der Zeit der Völkerwanderung (400–800 n. Chr.) stammen ein Schmelzofen, Überreste eines Hauses, Scherben einer römischen Amphore, Silberschmuck und zwei römische Münzen. Diese Hinweise auf eine feste Besiedelung zu dieser ungewöhnlich frühen Zeit lassen sich jedoch des Weiteren nicht kontinuierlich belegen.

Mittelalter und Reformationszeit (bis 1614)

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Erst um 800 lässt sich eine Besiedelung wieder nachweisen. Zu dieser Zeit waren bereits alle heutigen Gemeindeteile als kleine, sächsische Bauerschaften vorhanden, die sich im Mittelalter zu Dörfern entwickelten. Im frühen 10. Jahrhundert wurde die heutige evang.-luth. Kirche im Gemeindeteil (Alt-)Hiddenhausen gegründet und dem heiligen Gangolf geweiht. Zum Kirchspiel gehörten damals die Dörfer Hiddenhausen, Eilshausen, Oetinghausen und Lippinghausen sowie später auch Bustedt. Die Ländereien und Bauernhöfe gehörten zumeist zur Reichsabtei Herford. Im Waldgebiet „Sundern“ hatte die Herforder Äbtissin ihren Sommersitz. Als weltliche Schutzherren fungierten zunächst die Edelherren zu Köln, später dann die Grafen von Ravensberg, deren Ritter Heinrich Ledebur die Burg Bustedt 1415 erbaute. Nach einer verlorenen Fehde musste Ledebur 1417 auf die Wehrburg bei Spenge weichen; die Burg gehörte fortan zum Amt Enger. Ab etwa 1556 gehörten alle heutigen Gemeindeteile zur Vogtei Enger im Amt Sparrenberg der Grafschaft Ravensberg. Anfang des 16. Jahrhunderts kam es zu einer kurzfristigen Regentschaft des Stadtfürsten Henne von Moshburg, die allerdings nach weniger als einem halben Jahr endete.

Leineweberzeit bis 1860

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1614 fiel die Grafschaft und damit auch das heutige Gemeindegebiet an Brandenburg-Preußen. Im 17. und 18. Jahrhundert begann in Hiddenhausen (wie auch anderswo im Ravensberger Land) der Flachsanbau und die Verarbeitung des Flachses zu Leinen. Oft war der Flachsanbau jedoch nur Nebentätigkeit oder Fülltätigkeit für die weniger arbeitsintensiven Wintermonate. 1798 wurde der Besitz des Frauenstiftes, darunter Wald und bisher gemeinschaftlich genutzte Flächen, aufgeteilt. Im Zuge dieser Aufteilung wurde auch Sundern eine selbständige Gemeinde. Neuen Siedlern wurde von den Altbauern als Erbpächtern oder Neubauern diejenigen dieser neuaufgeteilten Flächen überlassen, die sie (aus Kapazitätsgründen) nicht selbst bewirtschaften konnten. 1827 siedelten in Hiddenhausen 75 Erbpächter und Neubauern in Streusiedlungen und verdrängten den Wald. Zuvor siedelten die Bauern in geschlossenen Drubbeln. Von 1808 bis 1810 gehörte Hiddenhausen zum Königreich Westphalen, wo es dem Kanton Bünde zugeordnet wurde, und von 1810 bis 1813 unmittelbar zu Frankreich, danach wieder zu Preußen. 1816 kam Hiddenhausen zum Kreis Bünde und 1832 zum Kreis Herford. 1843 wurden die fünf Gemeinden des Kirchspiels Hiddenhausen mit elf Gemeinden des Landkantons Herford zu einem Amtsbezirk, dem „Amt Herford-Hiddenhausen“, zusammengefasst. Zum Landkanton Herford gehörten damals noch Schweicheln-Bermbeck und Sundern. Dieses Amt bestand bis 1968.

Zigarrenmacherzeit bis 1945

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Um etwa 1860 begann die Zigarrenindustrie, die ihr Zentrum in Bünde hatte, auch nach Hiddenhausen zu expandieren, und eröffnete Filialbetriebe. Um 1900 wurden die ersten Hiddenhauser Bürger selbst zu Zigarrenfabrikanten. Zwischen 1920 und 1930 gab es in Hiddenhausen etwa 70 Tabakfabrikationen. 1878 wurde die Brauerei Felsenkeller gegründet, 1894 das Margarinewerk Meyer, das quasi als Vorläufer des EMR (gegründet 1909) Teile von Hiddenhausen mit selbst erzeugtem Strom versorgte. Nach und nach entwickelte sich die Möbelindustrie zur vorrangigen Industrie in Hiddenhausen und löste die Tabakindustrie in ihrer Bedeutung ab. 1847 wurde die Köln-Mindener Eisenbahn gebaut, 1900 folgte die Eröffnung der Eisenbahnlinien Herford-Bünde und der Herforder Kleinbahnen; Hiddenhausen erhielt damit Anschlüsse ans Bahnnetz.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

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Zwischen 1818 und 1978 verneunfachte sich die Bevölkerung Hiddenhausens. 1959 wurde in Hiddenhausen ein Wasserwerk erbaut. Die heutige Gemeinde Hiddenhausen wurde durch die Gebietsreform 1969 aus dem Amt Herford-Hiddenhausen gebildet. In Lippinghausen wurde 1974 ein Rathaus eingeweiht; der Verwaltungssitz wurde so in die Gemeinde Hiddenhausen verlegt. 1976 erfolgte die Eröffnung eines Schulzentrums, 1977 einer Sporthalle.

Einst wurden das Gebiet der heutigen Gemeinde Hiddenhausen auch durch die 1903 fertiggestellten, meterspurigen Herforder Kleinbahn von Wallenbrück nach Vlotho erreicht; Bahnhöfe gab es in Oetinghausen (1978 abgerissen) und „Oetinghauser Heide“ (ebenfalls abgerissen); durch ein mehr als zwei Kilometer langes Anschlussgleis wurde von Oetinghausen auch die Margarinefabrik Meyer in Lippinghausen an das Bahnnetz angeschlossen. Seit 1930 waren die Herforder Kleinbahn elektrifiziert. 1966 wurde der Betrieb der Herforder Kleinbahnen eingestellt; die Gleisanlagen wurden bald danach demontiert.

Ortsname

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Das früheste Schriftzeugnis ist aus dem Ende des 12. Jh. und lautet Hiddenhusun. Eine Nennung im frühen 11. Jh. als Hiadanoson ist umstritten. Es liegen ein Personenname wie Hiddo und -hausen zugrunde. Der Ortsname bedeutet ‚Gehöft des Hiddo‘.[7]

Eingemeindungen

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Die heutige Gemeinde Hiddenhausen wurde durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Herford und der kreisfreien Stadt Herford vom 12. Dezember 1968 neu gebildet. Sie besteht seit dem 1. Januar 1969 aus den bis dahin selbständigen Gemeinden Eilshausen, Hiddenhausen, Lippinghausen, Oetinghausen, Schweicheln-Bermbeck und Sundern,[8] die alle zum Amt Herford-Hiddenhausen gehörten – nicht jedoch unbedingt zum Vorgänger, dem Kirchspiel Hiddenhausen, sondern zum Landkanton Herford. Kleine Bereiche der Gemeinde gehörten darüber hinaus zu den bis dahin ebenfalls selbständigen Gemeinden Südlengern und Bustedt. Seit 1969 hat es keine weiteren Eingemeindungen gegeben.

Einwohnerentwicklung

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Amt Hiddenhausen1
Jahr Einwohner
1843 2.665
1852 2.926
1858 2.740
1864 2.763
1867 2.876
1871 2.977
Gemeinde Hiddenhausen2
Jahr Einwohner
1969 18.246
1974 19.562
1975 19.616
1980 19.674
1985 19.379
1990 19.945
1995 20.474
2000 21.039
2005 20.659
2012 19.602
2014 19.591
2017 19.622

1Die Angaben beziehen sich auf das Amt Hiddenhausen. Dieses umfasste die Gemeinden Bustedt, Eilshausen, Lippinghausen und Oetinghausen. Das Amt ist nicht deckungsgleich mit dem heutigen Gemeindegebiet.

2Die Angaben von 1969 beziehen sich auf den 1. Januar des Jahres, die von 1974 auf den 30. Juni.[9] Die anderen Angaben verweisen jeweils auf die Einwohnerzahlen am 31. Dezember.[3]

Hiddenhausen hat den Status einer kreisangehörigen Gemeinde. Sie gehört zum Kreis Herford. Kreisstadt ist Herford. Seit 1999 wählen die Bürger den Bürgermeister in einer Direktwahl. Weiteres zu wählendes Organ ist der Gemeinderat, der im Rathaus im Gemeindeteil Lippinghausen zusammentritt. Die Gemeinde Hiddenhausen beteiligte sich frühzeitig am Pilotprojekt „Neues kommunales Finanzmanagement“.

Gemeinderat

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Der Rat von Hiddenhausen besteht zurzeit aus 32 Mitgliedern. Hinzu kommt der Bürgermeister als Ratsvorsitzender. Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung des Rates und die Kommunalwahlergebnisse seit 1975:

[10][11] 2020[12] 2014 2009 2004 1999 1994 1989 1984 1979 1975
Partei Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze %
SPD 14 42,89 16 49,37 16 48,66 15 46,99 15 47,39 21 50,73 22 52,10 20 49,84 21 54,83 21 53,83
CDU 10 33,05 11 34,11 10 30,68 11 35,19 14 43,43 15 37,34 14 35,05 15 37,05 16 39,47 16 40,01
Grüne 5 14,68 2 7,88 3 10,30 3 9,30 2 5,77 3 9,30 3 7,89 4 10,10
FDP 1 3,78 1 2,69 2 5,87 2 4,50 1 3,40 0 2,63 0 4,56 0 3,01 2 5,69 2 6,15
UWG1 2 5,60 2 5,60 1 3,26 1 4,02
BL2 0 1,22
Einzelbewerber 0 0,40
Gesamt 3 32 100 32 100 32 100 32 100 32 100 39 100 39 100 39 100 39 100 39 100
Wahlbeteiligung 57,87 58,37 57,64 56,38 59,61 85,74 72,70 75,68 80,23 90,53

1Unabhängige Wählergemeinschaft
2Bürgerliste Hiddenhausen
3ohne Berücksichtigung von Rundungsdifferenzen

Bürgermeister

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Zum Bürgermeister gewählt wurde 2020 in einer Stichwahl Andreas Hüffmann (SPD) mit 60,79 Prozent der Stimmen. Sein Vorgänger seit 2004 war Ulrich Rolfsmeyer (SPD), der mit 56,1 Prozent der gültigen Stimmen zum Bürgermeister gewählt und 2009 mit 65,66 Prozent sowie 2014 mit 67,49 Prozent im Amt bestätigt wurde. Aus der ersten Direktwahl des hauptamtlichen Bürgermeisters nach der Gemeindereform im Land NRW ging mit 54,1 Prozent der gültigen Stimmen der damalige Gemeindedirektor Klaus Korfsmeier (SPD).

Erster durch die Ratsmehrheit gewählter ehrenamtlicher Bürgermeister der neuen Großgemeinde wurde 1969 der damalige Bürgermeister der Gemeinde Lippinghausen, Wilhelm Feld (SPD). Nach dessen Tod bekleidete das Amt bis 1989 Ewald Inderlieth (SPD). Diesem folgte bis 1999 Harry Rieso (SPD).

Gemeindepartnerschaften

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  • Loitz, Landkreis Vorpommern-Greifswald, Mecklenburg-Vorpommern, seit 13. September 1990
  • Czechowice-Dziedzice, Powiat Bielski, Woiwodschaft Schlesien, Polen, seit 13. März 1991. Die Partnerschaft geht auf eine Initiative des Gesangvereins „Freundschaft“ Hiddenhausen noch vor 1998 zurück.
  • Kungälv, Västra Götalands län, Schweden, seit 11. April 1991

Wappen, Flagge und Banner

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Banner, Wappen und Hissflagge
   
 

Blasonierung:„In Blau über einem gewellten silbernen Schildfuß wachsend ein goldener Greif, der in seiner linken Vorderklaue einen silbernen Schild hält, darin ein blaues sechsspeichiges Schaufelrad.“ Am 17. Juli 1973 wurde der Gemeinde vom Regierungspräsidenten in Detmold das Recht zur Führung eines Wappens, einer Flagge und eines Siegels verliehen. Die Gemeindeverwaltung nahm sich das Wappen der Adelsfamilie von Consbruch zum Vorbild. Sechs Generationen nacheinander amtierten die Consbruchs weit über die Grenzen von Hiddenhausen hinaus als „Amtmann von Enger“. Ihr Wappen zeigt in blau über einem silbernen (weißen) gewellten Schildfuß wachsend einen goldenen Greif. Im Hiddenhauser Wappen trägt er im linken Fang einen silbernen (weißen) Schild mit einem hier hinzugefügten blauen, sechsspeichigen Schaufelrad.[4]

Die Hissflagge ist von Blau-Gelb-Blau im Verhältnis 1:3:1 quergestreift (geteilt) mit dem von der Mitte zur Stange verschobenen Wappenschild der Gemeinde. Das Banner ist Blau-Gelb-Blau im Verhältnis 1:3:1 längsgestreift (gespalten) mit dem Wappen im oberen Drittel.

Siehe auch: Liste der Wappen im Kreis Herford und Liste der Flaggen im Kreis Herford

Religion

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Evang.-luth. Pfarrkirche St. Gangolf zu Hiddenhausen

Im Jahr 2018 waren 53,4 Prozent der Bürger evangelisch, 10 Prozent waren römisch-katholisch. Die verbleibenden waren konfessionslos, machten keine Angabe oder gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft 36,5 Prozent an.[13]

Evangelische Gemeinden

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Evangelisch-lutherischer Konfession sind die fünf Kirchengemeinden Lippinghausen, Eilshausen, Hiddenhausen, Oetinghausen und Schweicheln-Bermbeck-Sundern.

Katholische Gemeinden

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Einzige römisch-katholische Gemeinde ist die Katholische Kirchengemeinde St. Bonifatius in Eilshausen.[14]

Weitere Gemeinschaften

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Außerdem gibt es in Hiddenhausen eine Neuapostolische Gemeinde.[15]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Auf der Kleinkunstbühne in der Olof-Palme-Gesamtschule treten regelmäßig überregional bekannte Kleinkünstler, Kabarettisten und andere Künstler, im Rahmen des Programms „Kultur in der Provinz“,[16] auf.

Holzhandwerksmuseum

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Das Museum ist in zwei Fachwerkscheunen von 1723 und 1742 untergebracht. Es entstand durch Initiative von Heinrich Möhlmann, Walter Gralki, Klaus Ehlers, Werner Siekmann und Günter Lücking und zeigt in einer historischen Tischlerwerkstatt das Holzhandwerk. Zudem werden (historische) Handwerke wie Holzschuhmacherei, Holzbildhauerei, Zimmerei, Stellmacherei, Drechslerei und Böttcherei präsentiert.[17]

Museumsschule

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Im Gemeindeteil Schweicheln befindet sich die Museumsschule Hiddenhausen,[18] in der man Schule wie vor 150 Jahren erleben kann. Das Fachwerkhaus von 1847 war bis 1903 die Volksschule Schweichelns. Im Haus befinden sich neben der Schulstube, in der die Kinder zwischen sechs und 14 Jahren gemeinsam und gleichzeitig unterrichtet wurden, die zeitgenössisch ausgestattete Lehrerwohnung, eine Deele mit Kuhstall und ein Backofen im Originalzustand. Zum Gebäudekomplex gehört auch ein 200 Jahre alter Speicher, sowie ein Heuerlingskotten, von 1800 in unmittelbarer Nachbarschaft. Im Schulgarten werden alte Kräuter-, Gemüse-, Obst- und Rosensorten gezogen.

Größte Chöre sind der Shanty-Chor Eilshausen „Die Binnenschiffer“[19] (zum Heimatverein Eilshausen gehörend), der Gospelchor „INJOY“[20] Eilshausen, der Chor der „Garten- und Wanderfreunde“ Schweicheln-Bermbeck, der Gesangverein „Freundschaft“ Hiddenhausen,[21] die Kirchenchöre in Eilshausen, in Schweicheln, in Hiddenhausen, in Oetinghausen und in Sundern, sowie der Chor der katholischen Gemeinde St. Bonifatius. Posaunenchöre existieren in Lippinghausen, Eilshausen, Schweicheln, Hiddenhausen sowie Oetinghausen.

Am Gut Bustedt feiern seit 2013 der Förderverein Wittekinds Kultur e. V.[22] und der Förderverein der Gemeindebücherei regelmäßig ein großes Kinderfest, bei dem u. a. Musik, Bewegung und das Thema Widukind kindgerecht erlebt werden können.

Bauwerke/Denkmale

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Gut Bustedt

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Gut Bustedt

Die Wasserburg Gut Bustedt liegt im Nordwesten der Gemeinde und wird heute als Biologiezentrum genutzt. Sie wurde 1415 vom Ritter Heinrich Ledebur als Wasserburg erbaut. Ledeburg musste nach einer verlorenen Fehde jedoch die Burg verlassen, die daraufhin an die Grafen zu Ravensberg fiel. Die Burg wurde von Wolf-Ernst Eller, einem Vertrauten des Großen Kurfürsten von Brandenburg, ab 1649 zum Wasserschloss umgebaut. 1964 wurde das inzwischen weitgehend verfallene Gut vom Amt Herford-Hiddenhausen erworben. Die Gebäude sind auf zwei Inseln angelegt, die Vor- und Hauptburg definieren. Auf der Hauptburg steht das Herrenhaus mit Wohnturm, die Gebäude entstanden in den Jahren 1649 bis 1662. Auf der Vorburg, die über eine barocke Brücke zu erreichen ist, standen bis ins 19. Jahrhundert ein Kuh- und ein Bauhaus. Als das Amt Herford-Hiddenhausen das Gut kaufte, wurden die landwirtschaftlichen Gutsflächen verkauft. Die Gemeinde Hiddenhausen wurde nach der kommunalen Gebietsreform Besitzer des Gutes und erwog mangels Nutzungsmöglichkeiten zunächst den Abriss der Gebäude. Anfang der 1980er Jahre wurde die Idee eines Biologiezentrums entwickelt, welches schließlich 1982 nach umfangreichen Renovierungsarbeiten in das Gut einzog. In diesem Schulungszentrum werden Schulklassen aus ganz NRW mit der Welt der Biologie vertraut gemacht. Jährlich besuchen so über 30.000 Kinder und Jugendliche diese Einrichtung. Außerdem können sich Paare im Gut trauen lassen. Hierfür stehen zwei Räume mit restaurierten Wandmalereien aus napoleonischer Zeit zur Verfügung. Das Gut Bustedt ist das Wahrzeichen der Gemeinde Hiddenhausen.

Haus Hiddenhausen/Gut Consbruch

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Haus Hiddenhausen

Das Haus Hiddenhausen (auch: Gut Consbruch) ist ein Adelssitz im Besitz der Familie von Consbruch, die seit 1701 das Gut besitzt. Die Anfänge des Ansitzes liegen etwa 300 Jahre zurück, als die Familie Nagel begann, in Hiddenhausen, Oetinghausen und Eilshausen Bauernhöfe und Grundrenten (Zehnten) aufzukaufen. Sie wurde damit zu den Grundherren der betreffenden Bauern. Die Familie Consbruch, die das Haus von der Familie Nagel 1701 inklusive der zugehörigen Grundrechte übernahm, stellte den Amtmann von Enger; so war das Haus Hiddenhausen Verwaltungssitz für die Gemeinden Spenge, Enger und Hiddenhausen. Daher wird das Haus auch Amtshaus genannt. Die Consbruchs waren in ihrer Funktion als Amtmann zugleich Notare, Schiedsmänner und Richter. Die Gebäude mit dem Herrenhaus als Mittelpunkt stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert und sind im Barockstil erbaut. In den drei zugehörigen Fachwerkscheunen wurden unter anderem die Abgaben (Zehnten) der Bauern der Umgebung eingelagert. In diesen Wirtschaftsgebäuden ist auch das Holzhandwerksmuseum untergebracht. Zum denkmalgeschützten Gut gehört ein ebenfalls denkmalgeschützter Park.

Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Gangolf in Hiddenhausen ist eine im Kern romanische Pfarrkirche aus der Frühzeit der Christianisierung in Westfalen um 800. Sie ist eine der ältesten Kirchen Ostwestfalens. Daneben gibt es fünf weitere evangelische Kirchen, die römisch-katholische Kirche St. Bonifatius, zwei Sakralbauten weiterer christlicher Glaubensgemeinschaften und eine Moschee.

Hof Niederbäumer

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Hof Niederbäumer

Der Hof Niederbäumer[23] in Sundern steht am Standort des einstigen Sommersitzes „Solitüde“ der Äbtissin des Frauenstifts Herford. Dieser war auch Zufluchtsort vor Pest und Reformationswirren. Solitüde wurde 1756 abgerissen, nur der Wirtschaftshof, von dem aus die Güter der Abtei in Sundern bewirtschaftet wurden, blieb erhalten. Als das Frauenstift infolge der Säkularisation aufgelöst wurde, fiel der Besitz an den Staat Preußen. Dieser teilte die Güter der Abtei auf und verkaufte sie. Der Gutshof wurde von der Familie Niederbäumer gekauft. A. H. Niederbäumer riss 1819 die alten Gebäude ab und ersetzte sie durch den heutigen Vierständerfachwerkhof mit seinem reich beschnitzten Deelentorgestell.

Posaunenengel

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Einige Höfe in Hiddenhausen haben reich ausgestaltete Giebel, Ständer und Deelentore. Die Torständer sind oft mit Ranken, Trauben oder Vögeln verziert. Die Balken über dem Deelentor sind oftmals mit biblischen Sprüchen oder mit Widmungen versehen. Seit 1790 tauchen im Ravensberger Land auch die „Posaunenengel“ an den Deelentoren auf: nackte Engelgestalten mit einer Tuba, Trompete oder einem Horn in der Hand. Daneben sind auch oft Zepter, Krone, Schlüssel und andere Symbole neben den eher zierlich wirkenden Engelfiguren abgebildet. Sie sind ein Hinweis auf die christliche Überzeugung der Erbauer der Gehöfte. Die Hiddenhauser Engeldarstellungen stammen aus der Zeit zwischen 1842 und 1920. Heute sind nur noch zehn dieser „Engeltorbogen“ erhalten und stehen zumeist unter Denkmalschutz.

Göpelhaus

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Göpelhaus am Hof Harland

Zum Hof Harland in Lippinghausen gehört ein achteckiges Fachwerkgebäude, in dem sich eine Göpelanlage befand. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde hier durch im Kreis gehende Pferde oder Kühe eine Drehmaschine angetrieben. Diese „Maschine“ diente als Vorläufer des Elektromotors dem Antrieb unterschiedlicher Geräte z. B. einer Windfege oder dem Mahlen von Futterschrot. Mit der einsetzenden Elektrifizierung Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Göpelanlagen überflüssig. Das Göpelhaus[24] ist eines von nur zwei im Kreis Herford erhaltenen, und steht unter Denkmalschutz.

Uhrenturm Lippinghausen

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Uhrenturm Lippinghausen

Ehemaliges Wahrzeichen von Lippinghausen war der Uhrenturm[25] – einst Dachreiter des Kontorhauses von 1905 auf der 1984 abgerissenen Margarinefabrik H. Meyer-Lippinghausen. Der Uhrenturm ist als einziges Zeugnis dieser Fabrik geschont und erhalten worden. Die Uhr ist eine Arbeit der Firma Ed. Korfhage & Söhne, einer Manufaktur in Melle, und kann mit seinem interessanten Werk vor dem Rathaus betrachtet werden. Heute stellt er ein Wahrzeichen der Großgemeinde dar.

Die größten Sportvereine Hiddenhausens sind der TuS Blau-Weiß Hiddenhausen (Fußball), SV 06 Oetinghausen, TSV Sundern (Tennis), TC Hiddenhausen 1973 (Tennis), SuS Schweicheln (u. a. Volleyball), Spvg Hiddenhausen (Fußball) und SG Schweicheln 1919 (Fußball, Turnen, Karate). Für den Jugendfußball gibt es außerdem die Jugend-Spielgemeinschaft JSG Hiddenhausen-Oetinghasen.

Im Ortsteil Hiddenhausen befindet sich das Waldfreibad. Es war von den 1980er Jahren bis zur Renovierung Mitte der 1990er eintrittsfrei.[26]

Park Gut Hiddenhausen

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Zum Gut Hiddenhausen gehört ein 2,5 Hektar großer Gutspark. Neben dem Gutshaus und den Wirtschaftsgebäuden wurde die Orangerie restauriert, sowie der dazugehörige Garten nach barockem Vorbild wieder angelegt. Der Park ist eine auf das 18. Jahrhundert zurückgehende, ursprünglich nur barocke Gartenanlage südlich der Orangerie. Der weitaus größte Teil ist heute jedoch ein Landschaftspark mit vielen Bäumen und einem integrierten Familienfriedhof.[27]

Park Gut Bustedt

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Zum Biologiezentrum auf Gut Bustedt[28] gehört ein rund 3,5 Hektar großer Park im Tal des Brandbaches. Die Gartenanlage enthält Gartenreste aus dem 19. Jahrhundert, ist aber überwiegend eine moderne Schau- und Mustergartenanlage, die zur Schulung dient. Der ursprüngliche Teil wurde auf den teilverfüllten Hausgräften als Nutzgärten angelegt und um 1820 mit Pyramidenbäumen, Blumenbeeten und Gartenlauben verziert. Zur modernen Schauanlage gehört ein Feuchtwiesenareal und ein Bauerngarten.

Park „Meyer-Lippinghausen“

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Industriellen-Villa

In Lippinghausen an der Milchstraße wurde 1926 eine Villa für den Fabrikanten Heinrich Meyer-Lippinghausen errichtet (Von 1958 bis 2015 als „Taurus House“ Sitz des britischen Kommandeurs der 1st (UK) Armoured Division). Auf einem ca. 2 Hektar großen Gelände wurde eine großzügige Parkanlage (damals bereits im „englischen Stil“) geschaffen. 2016 wurde das Anwesen von der Bundesrepublik an den Meistbietenden verkauft. Die Nachfahren der Familie Meyer Lippinghausen konnten es erwerben und renovieren. Das Baudenkmal wurde in den ursprünglichen Zustand rückgebaut.

Naturschutzgebiete

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 Bustedter HolzBustedter WiesenFüllenbruch
Hiddenhausen

Auf dem Gemeindegebiet von Hiddenhausen befinden sich insgesamt drei Naturschutzgebiete, nämlich die Bustedter Wiesen, das Füllenbruch und das Bustedter Holz. An letzterem hat Hiddenhausen nur einen kleinen Gebietsanteil. Insgesamt stehen etwa 175,9 ha, beziehungsweise 7,37 % der Gemeindefläche unter Naturschutz. Dies ist der relativ höchste Wert im Kreis Herford.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Schienen- und Busverkehr

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Der Haltepunkt Hiddenhausen-Schweicheln

Der Haltepunkt Hiddenhausen-Schweicheln im Gemeindeteil Schweicheln-Bermbeck liegt an der Bahnstrecke Herford–Kirchlengern, die die Bahnstrecken Löhne–Rheine und Hamm–Minden verbindet. Im Schienenpersonennahverkehr verkehren jeweils im Stundentakt die Regionalbahnen RB 61 Wiehengebirgs-Bahn Hengelo-Bad BentheimRheineOsnabrückBündeHerfordBielefeld und RB 71 Ravensberger Bahn Rahden–Bünde–Herford–Bielefeld.

Mit Regionalbussen sind die Städte Herford, Löhne, Bünde und Enger im Stunden- oder Halbstundentakt erreichbar. Hiddenhausen gehört dem Tarifverbund Westfalentarif an.

Straßenverkehr

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Hiddenhausen ist im Norden über die Landesstraße 545, die zwischen Bünde und Herford den Anschluss an die Bundesautobahn 30 herstellt, an das Fernstraßennetz angebunden.

Am Ostrand der Gemeinde im Gemeindeteil Schweicheln verläuft die Bundesstraße 239.

Fahrradverkehr

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Durch Hiddenhausen führt unter anderem die BahnRadRoute Weser-Lippe[29] (350 km von Bremen nach Paderborn).

Öffentliche Sicherheit

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Kreisfeuerwehrzentrale

In Hiddenhausen gibt es zwei Feuerwehrstandorte: in Eilshausen und in Schweicheln-Bermbeck.[30]
Ebenfalls in Eilshausen ist die Feuerwehrzentrale[31] des Kreises Herford erbaut worden, da dort der geographische Mittelpunkt des Kreises liegt.
Im Rathaus in Lippinghausen befindet sich eine Bezirksdienststelle der Polizei.[32]

Als Tageszeitungen erscheinen jeweils mit einem Lokalteil für Hiddenhausen die Neue Westfälische und das Westfalen-Blatt. Das Lokalradio Radio Herford ist im Gemeindegebiet auf 94,9 MHz zu empfangen.

Gemeindebücherei Hiddenhausen

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Die im November 1991 eröffnete Gemeindebücherei befindet sich im „Haus des Bürgers“ im Gemeindeteil Lippinghausen. Im Jahr 2015 zählte die Einrichtung rund 27.000 Medien. Die Medien wurden 89.033-mal ausgeliehen und es gab 1835 Nutzer.[33]

Die größte Schule ist die Olof-Palme-Gesamtschule mit über 1000 Schülern.[34] Jeder der sechs Gemeindeteile verfügt über eine Grundschule, wobei diese zum Teil als Verbundschulen organisiert sind. Seit dem Schuljahr 2010/11 gliedert sich die Grundschule Regenbogen in den Hauptstandort Schweicheln-Bermbeck und den Teilstandort Lippinghausen.[35] 2011/12 folgte die Paul-Maar-Grundschule mit Hauptstandort Eilshausen und Teilstandorten Hiddenhausen und Oetinghausen.[36] Ferner existiert die Grundschule Sundern als Evangelische Bekenntnisschule.[37]

Weitere Schulen sind die Eickhofschule, eine Schule für Erziehungshilfe mit Sekundarstufe I, das Johannes-Falk-Haus, Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung in Trägerschaft des Kirchenkreises Herford (Ganztagsschule), die „Arche“, Förderschule mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung, und die Wittekindsschule, Förderschule des Kreises Herford mit Förderschwerpunkt Sprache.

Ansässige Unternehmen

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Alter Sudkessel der Herforder Brauerei

Im 19. Jahrhundert begann die Industrialisierung in den verschiedenen Gemeindeteilen. Nach Gründung der Brauerei Felsenkeller auf der Ortsgrenze zwischen Sundern und Schweicheln und der Margarinefabrik in Lippinghausen[25] spielte und spielt bis heute die mit mehreren Betrieben vertretene Möbelindustrie (darunter die Holzbearbeitungsfirma Heckewerth mit 220 Mitarbeitern) eine wichtige Rolle in der heutigen Gemeinde. Größter Arbeitgeber ist die Brauerei mit 360 Mitarbeitern. Ihre Hauptmarke ist Herforder Pils. Weitere große Arbeitgeber sind die Lackfabriken Peter-Lacke (220 Mitarbeiter) in Schweicheln-Bermbeck und 3H-Lacke (200 Mitarbeiter) in Oetinghausen. In Hiddenhausen hat auch die kreisweit tätige Entsorgungsfirma Berg Abfallbeseitigung ihren Hauptsitz. Die Teutonia Kinderwagenfabrik war ebenfalls in Hiddenhausen ansässig, bis deren Produktion nach Polen verlegt wurde. Am 21. November 2017 meldete Teutonia Insolvenz an. Durch Beschluss des Amtsgerichts Nürnberg vom 1. Februar 2018 (Az. IN 1341/17) wurde das Unternehmen aufgelöst.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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Literatur

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  • Leopold von Consbruch: Die Entwicklung des Dorfes Hiddenhausen. Vollmer, Wiesbaden 1950, DNB 450821099.
  • Manfred Hörstmann: Hiddenhauser Straßengeschichten. 1. Auflage. Sutton Verlag, Erfurt 2006, ISBN 3-86680-060-6.
  • Manfred Hörstmann: Das große Zigarrenbuch. Über die Zigarrenarbeit in der Gemeinde Hiddenhausen. 1. Auflage. Projekte Verlag, Halle 2007, ISBN 978-3-86634-299-6.
  • Ulrich Rottschäfer: Die evang.-luth. Kirche in Hiddenhausen. Pfarrkirche St. Gangolf. Gemeinde Hiddenhausen, Hiddenhausen 1996.
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Commons: Hiddenhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2024. (Hilfe dazu)
  2. Geologischer Dienst NRW: Erdwärme nutzen – Geothermiestudie liefert Planungsgrundlage (Memento vom 14. September 2005 im Internet Archive) (PDF; 369 kB)
  3. a b Kommunalprofil Hiddenhausen (Flächen 31.12.2015). (PDF) it.nrw, 24. April 2019, abgerufen am 9. Juni 2019.
  4. a b Hauptsatzung Hiddenhausen. (PDF 105kb) hiddenhausen.de, abgerufen am 29. Februar 2016.
  5. Einwohnerzahlen nach Ortsteilen 28.02.2021. Abgerufen am 19. September 2021.
  6. Deutscher Wetterdienst Vieljährige Mittelwerte Beobachtungsstation Herford. dwd.de, abgerufen am 28. Juli 2019.
  7. Manfred Niemeyer (Hrsg.): Deutsches Ortsnamenbuch. De Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-018908-7, S. 265.
  8. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 74.
  9. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 102 f.
  10. Landesdatenbank NRW; Wahlergebnisse zum Gemeindecode 05758016
  11. Landesbetrieb Information und Technik NRW: Kommunalwahlen
  12. Ratswahl - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Hiddenhausen - Gesamtergebnis. Abgerufen am 25. Oktober 2020.
  13. Zahl der Menschen nach Ortsteilen. hiddenhausen.de, 31. Dezember 2018, abgerufen am 28. Oktober 2022.
  14. Religionen. hiddenhausen.de, abgerufen am 28. Oktober 2022.
  15. Gemeinde Hiddenhausen. nak-owl.de, abgerufen am 28. Oktober 2022.
  16. Kultur in der Provinz. Hiddenhausen, abgerufen am 28. Februar 2016.
  17. Webseite des Holzhandwerksmuseums. holzhandwerksmuseum.de, abgerufen am 16. Juni 2020.
  18. Homepage der Museumsschule. Museumsschule Hiddenhausen e. V., abgerufen am 27. Februar 2016.
  19. Homepage des Shanty Chores „Die Binnenschiffer“. Abgerufen am 29. Februar 2016.
  20. Homepage des Gospelchores Injoy. Abgerufen am 29. Februar 2016.
  21. Homepage des Gesangvereins „Freundschaft“ Hiddenhausen. Abgerufen am 29. Februar 2016.
  22. Homepage des Vereins Wittekinds Kultur e. V. Abgerufen am 29. Februar 2016.
  23. Bäumerhof-Sundern. Gemeinde Hiddenhausen, abgerufen am 27. Februar 2016.
  24. Göpelhaus. Gemeinde Hiddenhausen, abgerufen am 27. Februar 2016.
  25. a b Der Uhrenturm der Margarinefabrik Meyer-Lippinghausen. Hiddenhausen, abgerufen am 27. Februar 2016.
  26. Website des Freibades. waldfreibad-hiddenhausen.de, abgerufen am 16. Juli 2019., Wie die Jugend sich den Einer im Hiddenhauser Freibad erkämpfte. nw.de, 13. Juni 2019, abgerufen am 16. Juli 2019.
  27. Gutspark Hiddenhausen bei LWL-GeodatenKultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe
  28. Webseite Biologiezentrum Bustedt. Abgerufen am 27. Februar 2016.
  29. BahnRadRoute Weser-Lippe (in Liste suchen). MBWSV, abgerufen am 29. März 2017.
  30. Freiwillige Feuerwehr Hiddenhausen, abgerufen am 20. Januar 2016
  31. Kreisfeuerwehrzentrale, abgerufen am 20. Januar 2016
  32. Bezirksbeamte der Polizei haben jetzt ihr Büro im Rathaus. nw.de, 12. Januar 2019, abgerufen am 30. Januar 2019.
  33. Sebastian Fitzek ist die Nummer Eins. Neue Westfälische, archiviert vom Original am 16. April 2016; abgerufen am 16. April 2016.
  34. SCHULPROGRAMM. (PDF 2MB) Olof-Palme-Gesamtschule, 31. August 2015, abgerufen am 3. März 2016.
  35. Leben/Schulen. hiddenhausen.de, abgerufen am 15. November 2022.
  36. Homepage Paul-Maar-Grundschule mit Standorten. paul-maar-gs.de, abgerufen am 3. März 2016.
  37. Evangelische Grundschule Sundern. Abgerufen am 30. Januar 2019.