Hofkünstler

Position eines Künstlers in einem Hofstaat
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Als Hofkünstler gilt jener Künstlertypus, der seit der Renaissance an den kaiserlichen, königlichen, fürstlichen und bischöflichen Höfen Europas als Diener mit privilegiertem Status (oft im Rang eines Kammerdieners) dem jeweiligen Hofstaat angehörte. Als Maler (Hofmaler), Architekt (Hofarchitekt), Musiker (Hofmusiker) oder Dichter (Hofdichter) erfüllte er die Repräsentationsbedürfnisse seines Herrn.

Die „Hoffreiheit“ enthob den Künstler des vielfach noch bestehenden städtischen Zunftzwangs. Neben seinen unmittelbaren künstlerischen Tätigkeiten wurden ihm vielfältige andere Dienste (z. B. Vorbereitung und Ausstattung von Festen, Erziehungsaufgaben, Bibliotheksverwaltung, Reisebegleitung) übertragen. In der Regel unterstanden ihm eine kleinere Zahl von Bediensteten. Analog zu den Höfen nahmen wohlhabende Städte vornehmlich Oberitaliens ebenfalls Künstler in ihren Dienst. Beispielsweise ernannte die Republik Venedig Giovanni Bellini 1483 zum offiziellen Maler der Republik.[1] Auch in einigen oberdeutschen Städten gab es den Status des „Stadtmalers“ mit Bürgerrecht und Ehrensold.[2]

Der Kunsthistoriker Martin Warnke sieht im Hofkünstler eine Frühform des modernen und autonomen Künstlers: „Erst mit dem Wegfall der Höfe wird der Künstler zu einem Außenseiter der Gesellschaft“.[3]

Berühmte Hofkünstler

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Bildende Kunst

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Literatur

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Siehe auch

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Literatur

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  • Alessandro Conti: Der Weg des Künstlers. Vom Handwerker zum Virtuosen, Wagenbach, Berlin 1998, ISBN 3-8031-2328-3 (= Wagenbachs Taschenbuch, Bd. 328)
  • Thomas DaCosta Kaufmann: Höfe, Klöster und Städte. Kunst und Kultur in Mitteleuropa. 1450–1800, DuMont, Köln 1998, ISBN 3-7701-3924-0.
  • Dagmar Eichberger, Philippe Lorentz, Andreas Tacke (Ed. / Hrsg.): The Artist between Court and City (1300–1600) / L’artiste entre la Cour et la Ville / Der Künstler zwischen Hof und Stadt. Petersberg 2017. ISBN 978-3-7319-0391-8
  • Jens Fachbach: Hofkünstler und Hofhandwerker am kurtrierischen Hof in Koblenz / Ehrenbreitstein 1629-1794. Studie, Handbuch, Quellen(= artifex. Quellen und Studien zur Künstlersozialgeschichte / Sources and Studies in the Social History of the Artist. Hrsg. von / Ed. by Andreas Tacke). 2 Bde., Petersberg 2017. ISBN 978-3-7319-0389-5
  • Herbert Haupt: Das Hof- und hofbefreite Handwerk im barocken Wien 1620 bis 1770. Ein Handbuch, Studien-Verlag, Innsbruck u. a. 2007, ISBN 978-3-7065-4342-2 (= Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, Bd. 46; unter anderem mit Johann Bernhard Fischer von Erlach, dem Lehrer für Architektur des künftigen Kaisers Joseph I.).
  • Katrin Pöhnert: Hofhandwerker in Weimar und Jena (1770-1830). Ein privilegierter Stand zwischen Hof und Stadt. Jena 2014, ISBN 978-3-9815368-4-3
  • Andreas Tacke, Jens Fachbach, Matthias Müller (Hrsg.): Hofkünstler und Hofhandwerker in deutschsprachigen Residenzstädten der Vormoderne. Petersberg 2017. ISBN 978-3-7319-0390-1
  • Martin Warnke: Der Hofkünstler. Zur Frühgeschichte des modernen Künstlers, 2. überarbeitete Auflage. DuMont, Köln 1996, ISBN 3-7701-3847-3.

Einzelnachweise

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  1. Giorgio Vasari: Das Leben der Bellini und des Mantegna. Wagenbach, Berlin 2010, S. 125.
  2. Walther Müller-Jentsch: Die Kunst in der Gesellschaft. 2. Auflage. Springer VS, Wiesbaden 2012, S. 100.
  3. Martin Warnke: Der Hofkünstler. Zur Frühgeschichte des modernen Künstlers. 2. Auflage. DuMont, Köln 1996, S. 12.