Liste der Herrscher Bayerns

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Die Krone des Königreich Bayern in der Schatzkammer der Münchner Residenz

Älteres Stammesherzogtum

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Agilolfinger
Herrschaft Name Bemerkungen
ca. 548–595 Garibald I. erster nachgewiesener Herzog von Bayern
ca. 595–610 Tassilo I.
ca. 610–630 Garibald II.
ca. 630–640 Fara
ca. 640–680 Theodo I.
ca. 680 Lantpert
ca. 680–716 Theodo II.
ca. 711–719 Theudebald
ca. 715–725 Grimoald II.
ca. 716–719 Tassilo II.
ca. 719–725 Theodbert (Theodo III.)
ca. 725–737 Hugbert
ca. 737–748 Odilo musste 744 die Oberherrschaft der Franken anerkennen
ca. 748 Grifo Usurpator, Karolinger, aber über seine Mutter mit den Agilolfingern verwandt
ca. 748–788 Tassilo III. 788 durch Karl den Großen abgesetzt

Königtum der Karolinger in Bayern

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Seit 788 bis zum Beginn des 10. Jahrhunderts gab es keinen baierischen Herzog. Die Karolinger regierten als Könige oder Unterkönige Bayerns. Sie siegelten Urkunden aus dieser Zeit als Könige von Bayern oder setzten zur Herrschaftsausübung bisweilen Statthalter (Präfekten) ein.

Karolinger (oft in Personalunion mit dem Fränkischen Reich bzw. ab 843 dem Ostfrankenreich)
Herrschaft Name Bemerkungen
788–814 Karl der Große Herrschaftsausübung durch die Präfekten Gerold († 799) und Audulf († 819)
814–817 Lothar als (Unter-)König
817–865 Ludwig der Deutsche Der Beiname „der Deutsche“ entstammt der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. seit 825 regierender König in Bayern, bzw. seit 843 König des Ostfrankenreichs[1]
865–880 Karlmann als (Unter-)König
880–882 Ludwig III. als (Unter-)König
882–887 Karl der Dicke König des Ostfrankenreichs
887–899 Arnulf von Kärnten König des Ostfrankenreichs
899–907 Ludwig das Kind König des Ostfrankenreichs
Mit Ludwig dem Kind erlosch die Linie der ostfränkischen Karolinger.

Jüngeres Stammesherzogtum

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Luitpoldinger
Herrschaft Name Bemerkungen
907–937 Arnulf I. der Böse titulierte zeitweise auch als König
937–938 Eberhard
938–947 Berthold
Liudolfinger (Ottonen)
948–955 Heinrich I.
955–976 Heinrich II. der Zänker
976–982 Otto I.
Luitpoldinger
983–985 Heinrich III. von Kärnten
Liudolfinger (Ottonen)
985–995 Heinrich II. der Zänker (zum 2. Mal)
995–1004 Heinrich IV. der spätere Kaiser (ab 1014) Heinrich II. † 1024
Luxemburger
1004–1009 Heinrich V. von Lothringen
Liudolfinger (Ottonen)
1009–1017 Heinrich IV. (zum 2. Mal)
Luxemburger
1017–1026 Heinrich V. von Lothringen (zum 2. Mal)
Salier
1026–1027 Das Herzogtum blieb ein Jahr unbesetzt. Konrad (I.) als deutscher König de facto Herzog.
1027–1042 Heinrich VI. der spätere Kaiser Heinrich III. † 1056
Luxemburger
1042–1047 Heinrich VII. von Luxemburg
Salier
1047–1049 Heinrich VI. (zum 2. Mal)
Ezzonen
1049–1053 Konrad I. von Zütphen (* 1020; † 1055)
Salier
1053–1054 Heinrich VIII. der spätere Kaiser Heinrich IV.
1054–1055 Konrad II. (* 1052; † 1055)
1055–1061 Agnes
Northeimer
1061–1070 Otto II. von Northeim
Welfen
1070–1077 Welf I.
Salier
1077–1095 Heinrich VIII. (zum 2. Mal)
Welfen
1096–1101 Welf I. (zum 2. Mal)
1101–1120 Welf II.
1120–1126 Heinrich IX. der Schwarze
1126–1139 Heinrich X. der Stolze auch Herzog von Sachsen
Babenberger
1139–1141 Leopold auch Markgraf von Österreich
Staufer
1141–1143 Konrad III.
Babenberger
1143–1156 Heinrich XI. Jasomirgott auch Herzog von Österreich
Welfen
1156–1180 Heinrich XII. der Löwe auch Herzog von Sachsen

Herzogtum Bayern als Territorialstaat

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Nach der Entmachtung Heinrichs des Löwen 1180 übertrug Kaiser Friedrich Barbarossa Bayern an das Haus Wittelsbach. Nachdem 907 das jüngere bairische Stammesherzogtum entstanden war, wurde 976 das Herzogtum Kärnten abgespalten, 1153 das Herzogtum Meranien und 1156 das Herzogtum Österreich. Im Jahre 1180 wurde auch das Herzogtum Steiermark abgetrennt. Das 1180 auf das heutige Altbayern geschrumpfte Herzogtum gewann somit zunehmend den Charakter des spätmittelalterlich geprägten Territorialstaats.

1180: Beginn der Herrschaft der Wittelsbacher über Bayern, die erst im Jahre 1918 endete
Herrschaft Name Bemerkungen
1180–1183 Otto I. der Rotkopf
1183–1231 Ludwig I. der Kelheimer auch Pfalzgraf bei Rhein
1231–1253 Otto II. der Erlauchte auch Pfalzgraf bei Rhein
1253–1255 Ludwig II. der Strenge
Heinrich XIII.
gemeinsame Regierung über das Herzogtum Bayern und die Pfalzgrafschaft bei Rhein
1255: Erste Bayerische Landesteilung in Oberbayern und Niederbayern

Oberbayern

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Herrschaft Name
1253–1294 Ludwig II. der Strenge, auch Pfalzgraf bei Rhein
1294–1317 Rudolf I., auch Pfalzgraf bei Rhein
1294–1340 Ludwig IV. der Bayer, ab 1314 römisch-deutscher König und ab 1328 Kaiser im Heiligen Römischen Reich
1329: Im Hausvertrag von Pavia trat Ludwig IV. die Pfalzgrafschaft bei Rhein und die Oberpfalz an die Söhne Rudolfs I. ab. 1628 erhielt Bayern die kurpfälzischen Teile der Oberpfalz zurück, 1777 erbte Karl Theodor von der Pfalz Bayern und vereinigte beide Länder zu Kurpfalz-Bayern.

Niederbayern

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Herrschaft Name
1253–1290 Heinrich XIII.
1290–1312 Otto III., auch König von Ungarn
1290–1296 Ludwig III.
1290–1310 Stephan I.
1310–1339 Heinrich XIV. der Ältere
1310–1334 Otto IV.
1312–1333 Heinrich XV. der Natternberger
1339–1340 Johann I. das Kind
Nach Johanns Tod fällt Niederbayern an Ludwig IV.

Wiedervereinigtes Bayern

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Herrschaft Name Bemerkungen
1340–1347 Ludwig IV. der Bayer Kaiser des Hl. Röm. Reiches
1347–1349 Ludwig V., Stephan II., Ludwig VI., Wilhelm I., Albrecht I., Otto V. Gemeinsame Regierung der Söhne Ludwigs IV.
Im Landsberger Vertrag von 1349 und im Regensburger Vertrag von 1353 teilten die sechs Söhne Ludwigs IV., die zunächst ab 1347 gemeinsam regiert hatten, ihr Erbe, das auch Territorien außerhalb Bayerns umfasste, in Oberbayern (mit Brandenburg und Tirol), Bayern-Landshut und Straubing-Holland (mit Holland, Seeland und Hennegau).

Oberbayern

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Herrschaft Name
1349–1361 Ludwig V. der Brandenburger, auch Graf von Tirol und 1323 bis 1351 Markgraf von Brandenburg
1349–1351 Ludwig VI. der Römer, ab 1351 Markgraf und Kurfürst von Brandenburg
1349–1351 Otto V. der Faule, ab 1351 Markgraf und Kurfürst von Brandenburg
1361–1363 Meinhard, auch Graf von Tirol
Nach Meinhards Tod fällt Oberbayern an Stephan II. Tirol fällt 1369 im Frieden von Schärding an die Habsburger, Brandenburg 1373 im Vertrag von Fürstenwalde an die Luxemburger.

Bayern-Landshut

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Herrschaft Name
1349–1375 Stephan II. mit der Hafte
1373–1379 Otto V.
1375–1392 Stephan III., Friedrich, Johann II.

Straubing-Holland

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Herrschaft Name
1349–1389 Wilhelm I., auch Graf von Holland, Seeland und Hennegau
1349–1404 Albrecht I. und Albrecht II. † 1397, auch Grafen von Holland, Seeland und Hennegau
1404–1417 Wilhelm II., auch Graf von Holland, Seeland und Hennegau
1404–1425 Johann III. Ohnegnade, auch Graf von Holland, Seeland und Hennegau
Nach ihm wird das Straubinger Ländchen, der bayerische Teil Straubing-Hollands, auf die drei durch die Landesteilung von 1392 entstandenen Linien aufgeteilt; Holland, Seeland und Hennegau gehen den Wittelsbachern an den Herzog von Burgund, Johanns Neffen, verloren.
1392: Aufteilung des Erbes Stephans II. unter seinen Söhnen in Bayern-Ingolstadt, Bayern-Landshut und Bayern-München, nachdem sie zuvor 1375-1392 gemeinsam regiert hatten

Bayern-Ingolstadt

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Herrschaft Name
1392–1413 Stephan III.der Kneißel
1413–1447 Ludwig VII. der Bärtige
1438–1445 Ludwig VIII. der Jüngere
1447 kommt das Herzogtum an Bayern-Landshut.

Bayern-Landshut

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Herrschaft Name
1392–1393 Friedrich der Weise
1393–1450 Heinrich XVI. der Reiche
1450–1479 Ludwig IX. der Reiche
1479–1503 Georg der Reiche
Georg hat das Herzogtum seiner Tochter vererbt, was zum Landshuter Erbfolgekrieg führt, an dessen Ende Bayern-Landshut 1505 zum größten Teil im Kölner Schiedsspruch an Albrecht IV. fällt, damit endgültige Wiedervereinigung Bayerns. Kleinere Gebiete fallen an Nürnberg und Tirol, daneben entsteht Pfalz-Neuburg.

Bayern-München

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Herrschaft Name
1392–1397 Johann II.
1397–1438 Ernst
1397–1435 Wilhelm III.
1435–1441 Adolf
1438–1460 Albrecht III. der Fromme
1460–1463 Johann IV.
1460–1467 Siegmund, danach Herzog von Bayern-Dachau
1465–1508 Albrecht IV. der Weise

Wiedervereinigtes Herzogtum Bayern

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Bild Name Herrschaftsbeginn Herrschaftsende Anmerkungen
  Albrecht IV., der Weise 30. Juli 1505 18. März 1508 vereinigte nach dem Landshuter Erbfolgekrieg Bayern in seiner Hand; sorgte durch das Primogeniturgesetz vom 8. Juli 1506 dafür, dass Bayern künftig nicht mehr geteilt wurde.
  Wilhelm IV. 18. März 1508 6. März 1550 Sohn von Albrecht dem Weisen; regierte gemeinsam mit seinem Bruder Ludwig
  Ludwig X. 17. Februar 1514 22. April 1545 regierte gemeinsam mit seinem Bruder Wilhelm; hatte seine Residenz in Landshut
  Albrecht V., der Großmütige 6. März 1550 24. Oktober 1579 Sohn von Wilhelm IV.
  Wilhelm V., der Fromme 24. Oktober 1579 15. Oktober 1597 Sohn von Albrecht dem Großmütigen; dankte zugunsten seines Sohnes ab
  Maximilian I. 15. Oktober 1597 23. Februar 1623 seit 1597 bereits Mitregent seines Vaters Wilhelm; wurde 1623 zum Kurfürsten erhoben, das Herzogtum wurde dadurch zum Kurfürstentum Bayern

Kurfürstentum Bayern

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Bild Name Herrschaftsbeginn Herrschaftsende Anmerkungen
  Maximilian I. 25. Februar 1623 27. September 1651 seit 1597 bereits bayerischer Herzog, 1623 ging die Pfälzer Kurfürstenwürde an ihn über.
  Ferdinand Maria 27. September 1651 26. Mai 1679 regierte in den ersten Jahren unter der Vormundschaft seiner Mutter Maria Anna.
  Maximilian II. Emanuel 26. Mai 1679 26. Februar 1726 1692-1706 auch Statthalter der Spanischen Niederlande
  Karl I. Albrecht 26. Februar 1726 20. Januar 1745 ab 1742 als Karl VII. auch Kaiser des Heiligen Römischen Reiches
  Maximilian III. Joseph 20. Januar 1745 30. Dezember 1777 mit ihm starb die bayerische Linie der Wittelsbacher aus
  Karl II. Theodor 30. Dezember 1777 16. Februar 1799 entstammte dem Haus Pfalz-Sulzbach;
als Karl IV. Theodor seit 1743 auch Kurfürst von der Pfalz sowie Herzog von Jülich und Berg sowie Pfalz-Neuburg
  Maximilian IV. Joseph 16. Februar 1799 31. Dezember 1805 entstammte wie alle folgenden Monarchen dem Haus Pfalz-Zweibrücken;
wurde 1806 nach der Erhebung Bayerns zum Königreich Bayern als Maximilian I. Joseph der erste bayerische König.

Königreich Bayern

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Bild Name Herrschaftsbeginn Herrschaftsende Anmerkungen
  Maximilian I. Joseph 1. Januar 1806 13. Oktober 1825 seit 1799 als Maximilian IV. Joseph Kurfürst
  Ludwig I. 13. Oktober 1825 20. März 1848 Sohn Maximilians I.; dankte während der Revolution von 1848 aufgrund seiner Affäre mit der Tänzerin Lola Montez ab.
  Maximilian II. Joseph 20. März 1848 10. März 1864 Sohn Ludwigs I.
  Ludwig II. 10. März 1864 13. Juni 1886 ältester Sohn Maximilians II.; wurde am 10. Juni 1886 für amtsunfähig erklärt
  Otto I. 13. Juni 1886 11. Oktober 1916 Sohn Maximilians II. und jüngerer Bruder Ludwigs II.; er war von Beginn seiner Herrschaft an amtsunfähig, weswegen für ihn zwei Prinzregenten regierten:
  • Luitpold (10. Juni 1886 – 12. Dezember 1912), Sohn Ludwigs I., Bruder Maximilians II. sowie Onkel Ludwigs II. und Ottos I.
  • Ludwig (12. Dezember 1912 – 5. November 1913), Sohn Luitpolds und Vetter Ludwigs II. und Ottos I.

1913 wurde Prinzregent Ludwig (III.) zum König erklärt; Otto blieb jedoch bis zu seinem Tod in Amt und Würden

  Ludwig III. 5. November 1913 7. November 1918 war bis 1913 Prinzregent; wurde in der Novemberrevolution abgesetzt, markierte damit das Ende von 738 Jahren ununterbrochener Wittelsbacherherrschaft

Freistaat Bayern

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Nach der Absetzung des bayerischen Königs entstand der Freistaat Bayern, wo die Herrschaft beim Volk liegt.

Für Regierungschefs des Freistaats Bayern siehe die Liste bayerischer Ministerpräsidenten.

Siehe auch

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Quellenangaben

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  1. … datiren Freisinger Urkunden – nach dem ersten Jahre, da König L. nach Baiern kam