Der Felix Meiner Verlag ist ein wissenschaftlicher Verlag mit Sitz in Hamburg. Das 1911 in Leipzig gegründete Unternehmen befindet sich in vierter Generation in Besitz und unter Leitung der Familie Meiner und ist auf Publikationen im Fachgebiet Philosophie spezialisiert.
Felix Meiner Verlag GmbH | |
---|---|
Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1911 |
Sitz | Hamburg, Deutschland |
Leitung | Jakob Meiner, Johann Meiner |
Mitarbeiterzahl | 16 |
Branche | Buchverlag |
Website | meiner.de |
Stand: Dezember 2021 |
Geschichte
BearbeitenDer Verlag wurde 1911 von Felix Meiner (1883–1965) in Leipzig gegründet. Noch im Gründungsjahr übernahm er vom Verlag der Dürr’schen Buchhandlung die 1868 von dem Juristen, Politiker und philosophischen Schriftsteller Julius von Kirchmann ins Leben gerufene Philosophische Bibliothek. Seit Gründung verfolgt der Verlag ein rein geisteswissenschaftliches Programm. Seit 1951 ist er in Hamburg ansässig.
Der Verlag ist wirtschaftlich unabhängig und wird in vierter Generation von den Brüdern Johann Meiner (Geschäftsführer seit 2017) und Jakob Meiner (seit 2020) als Familienunternehmen geführt. In der Nachfolge des Verlagsgründers Felix Meiner hatten zuvor dessen Sohn Richard Meiner (1964 bis 1998) und Enkel Manfred Meiner (1981 bis 2019) die Leitung des Unternehmens inne. Der Verlag gilt als „eine erste Adresse für philosophisch Interessierte“.[1] In den Jahren 2019[2] und 2020[3] wurde er mit dem Deutschen Verlagspreis ausgezeichnet.
Im Jahr 1992 wurde der auf Fremdsprachen und Sprachwissenschaften spezialisierte Helmut Buske Verlag erworben. Beide Verlage haben als verbundene Unternehmen ihren Sitz im Hamburger Stadtteil Barmbek-Süd.
Verlagsprogramm
BearbeitenIm Mittelpunkt der Verlagsarbeit steht die Philosophische Bibliothek. Kontinuierlich erweitert und bei Neuauflagen dem jeweiligen Forschungsstand angepasst, sind rund 500 Textausgaben kanonischer Werke aus allen Epochen der Philosophiegeschichte lieferbar; insgesamt sind über 1.300 Bände erschienen.[4]
Außerdem erscheinen im Verlag Gesamtausgaben und historisch-kritische Editionen, wie die Werke- und die Nachlassausgabe von Ernst Cassirer, die Akademieausgaben von Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Nikolaus von Kues oder die Werkausgaben von Friedrich Heinrich Jacobi und Giordano Bruno.[5] Im Bereich der wissenschaftlichen Monographien werden historisch-systematisch ausgerichtete Arbeiten sowie Modelle philosophischer Forschung veröffentlicht, wie z. B. in der Reihe „Paradeigmata“, den „Cassirer-Forschungen“, den „Kant-Forschungen“ oder den „Studien zum 18. Jahrhundert“. Die „Blaue Reihe“ versammelt Texte zu aktuellen Fragestellungen und Debatten.
Das Verlagsprogramm wird durch Periodika wie die „Hegel-Studien“ oder das „Archiv für Begriffsgeschichte“, Nachschlagewerke, Handbücher und Lexika abgerundet.
Literatur
Bearbeiten- Felix Meiner in: Internationales Biographisches Archiv 45/1965 vom 1. November 1965, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Ceterum censeo … Bemerkungen zu Aufgabe und Tätigkeit eines philosophischen Verlegers. Richard Meiner zum 8. April 1983. Privatdruck aus Anlass des 65. Geburtstages von Richard Meiner. Meiner, Hamburg 1983
- Rainer A. Bast: Meiner, Felix. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 663 f. (Digitalisat).
- Rainer A. Bast: Die philosophische Bibliothek. Geschichte und Bibliographie einer philosophischen Textreihe seit 1868. Meiner, Hamburg 1991, ISBN 978-3-7873-0933-7.
- Rainer A. Bast: Die Buchhändler-Familie Meiner. Ein Beitrag zur Buchhandelsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Dinter, Köln 1997, ISBN 978-3-924794-32-3.
- Sigrun Matz: Der Felix-Meiner-Verlag. Untersuchung des Verlagsangebotes im Internet und Bestandsüberprüfung an ausgewählten wissenschaftlichen Bibliotheken in Hamburg. Hamburg 2000.
Weblinks
Bearbeiten- Offizielle Website des Felix Meiner Verlags
- Chronologie des Felix Meiner Verlags (1911 bis 2023)
- Website zur Ausstellung „Philosophische Bibliothek“ an der Universitätsbibliothek Leipzig (2014)
- Martin Zähringer: Felix Meiner Verlag – Ein Verlag für Philosophen ( vom 9. Januar 2015 im Internet Archive) (Goethe-Institut, Mai 2007)
- Peter Laudenbach: Kant kann warten. In: Brand eins, Nr. 5/2018. 2018, abgerufen am 11. Oktober 2021.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Jens Bisky: Wie haben Sie das gemacht, Herr Philosoph? In: SZ.de. Süddeutsche Zeitung GmbH, 16. Mai 2016, abgerufen am 11. Oktober 2021.
- ↑ Die Preisträger 2019. In: Deutscher Verlagspreis 21. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, abgerufen am 11. Oktober 2021.
- ↑ Die Preisträger 2020. In: Deutscher Verlagspreis 21. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, abgerufen am 11. Oktober 2021.
- ↑ Siehe den Bestand der Reihe in der Deutschen Nationalbibliothek unter https://d-nb.info/012894796
- ↑ Thomas Fuchs: Am Ursprungsort zurück. (PDF; 12,2 MB) In: BIS – Das Magazin der Bibliotheken in Sachsen, Nr. 2. Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Juni 2011, S. 116–117, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 7. Dezember 2021; abgerufen am 7. Dezember 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.