Olivier Bériot

französischer Kostümbildner

Olivier Bériot (* 3. November 1962 in Neuilly-sur-Seine, Hauts-de-Seine)[1] ist ein französischer Kostümbildner.

Olivier Bériot, 2016

Olivier Bériot absolvierte ein Studium an der renommierten École de la chambre syndicale de la couture parisienne und machte Ende der 1980er Jahre sein Diplom in Modedesign. Anschließend war er drei Jahre lang in der Modebranche tätig. Danach begann er, als Assistent von Kostümbildnern an der Oper und beim Film zu arbeiten.[2] Unter der Leitung der Kostümbildnerin Catherine Leterrier kam er etwa bei István Szabós Film Zauber der Venus (1991) mit Glenn Close, bei Robert Altmans starbesetzter Filmkomödie Prêt-à-Porter (1994) und bei Luc Bessons Historienfilm Johanna von Orleans (1999) zum Einsatz. Seit der Filmkomödie Serial Lover – Der letzte räumt die Leiche weg aus dem Jahr 1998 ist Bériot regelmäßig hauptverantwortlicher Kostümbildner beim Film. Es folgten Arbeiten für die Kostümfilme Liebeslust und Freiheit und Der König tanzt (beide 2000) sowie Brian De Palmas Erotikthriller Femme Fatale (2002).

Besonders häufig entwarf Bériot die Kostüme von Filmen, für die Luc Besson das Drehbuch schrieb und als Produzent oder Regisseur in Erscheinung trat, darunter etwa der Abenteuerfilm Fanfan der Husar (2003), die Actionfilme Unleashed – Entfesselt (2005), Transporter 3 (2008) und Lockout (2012), die Filmreihe von Arthur und die Minimoys, die Taken-Reihe mit Liam Neeson sowie die Science-Fiction-Filme Lucy (2014) und Valerian – Die Stadt der tausend Planeten (2017). Für Letzteren war er 2018 für den Saturn Award in der Kategorie Beste Kostüme nominiert. Für Der König tanzt, Bessons Adèle und das Geheimnis des Pharaos (2010) und Guillaume Galliennes autobiografisch geprägte Filmkomödie Maman und ich (2013) wurde er jeweils für den César nominiert. Im Jahr 2016 wurde er in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences berufen, die jährlich die Oscars vergibt.[3]

Mit dem Kostümbild für eine Neuinszenierung der Berlioz-Oper Les Troyens war Bériot in der Spielzeit von 2021/2022 erstmals an der Bayerischen Staatsoper beschäftigt.[4] An der Opéra National de Paris hatte er zuvor bereits die Kostüme für mehrere Ballett- und Operninszenierungen entworfen, darunter Nosferatu (Choreografie: Jean-Claude Gallotta, 2001, 2006), Le Mandarin merveilleux (Choreografie: Maurice Béjart, 2003, 2006), Ich bin … (Choreografie: Susanne Linke, 2005), Caligula (Choreografie: Nicolas Le Riche, 2005, 2008, 2011), Siddharta (Choreografie: Angelin Preljocaj, 2010), D’Ores et déjà (Choreografie: Béatrice Massin und Nicolas Paul, 2013, 2015, 2019) und Rossinis La Cenerentola (Regie: Guillaume Gallienne, 2017, 2018).[5]

Neben seiner Tätigkeit bei Film und Oper ist Bériot seit vielen Jahren als hauptverantwortlicher Kostümbildner des historischen Themenparks Puy du Fou im Westen Frankreichs aktiv.[2]

Filmografie (Auswahl)

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Auszeichnungen (Auswahl)

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  • 2001: Nominierung für den César in der Kategorie Beste Kostüme für Der König tanzt
  • 2008: Nominierung für den Costume Designers Guild Award in der Kategorie Zeitgenössischer Film für Schmetterling und Taucherglocke
  • 2011: Nominierung für den César in der Kategorie Beste Kostüme für Adèle und das Geheimnis des Pharaos
  • 2014: Nominierung für den César in der Kategorie Beste Kostüme für Maman und ich
  • 2018: Nominierung für den Saturn Award in der Kategorie Beste Kostüme für Valerian – Die Stadt der tausend Planeten
  • 2018: Preis des St. Tropez Film Festival in der Kategorie Beste Kostüme für Par le sang
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Einzelnachweise

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  1. Vgl. lesgensducinema.com
  2. a b Questions-réponses avec Olivier Bériot, chef costumier au Puy du Fou. puydufou.com, 11. März 2020.
  3. Academy Invites 683 to Membership. oscars.org, 29. Juni 2016.
  4. Olivier Bériot auf staatsoper.de
  5. Olivier Bériot auf operadeparis.fr