Olympische Sommerspiele 2024

Sommerspiele der XXXIII. Olympiade in Paris, Frankreich
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Die Olympischen Sommerspiele 2024 (französisch Jeux olympiques d’été de 2024) finden seit dem 26. Juli bis zum 11. August 2024 in der französischen Hauptstadt Paris statt. Ab dem 24. Juli wurden in vier Sportarten bereits die ersten Vorrunden ausgetragen. Die Stadt richtet die Olympischen Sommerspiele nach 1900 und 1924 zum dritten Mal aus. Mit den Olympischen Winterspielen von 1924, 1968 und 1992 finden die Olympischen Spiele insgesamt zum sechsten Mal in Frankreich statt.

Spiele der XXXIII. Olympiade
Logo
Games wide open
Ouvrons grand les Jeux
Austragungsort: Paris, Frankreich Frankreich
Stadion: Stade de France
Eröffnungsfeier: 26. Juli 2024
Schlussfeier: 11. August 2024
Eröffnet durch: Emmanuel Macron
Olympischer Eid: Florent Manaudou
Mélina Robert-Michon
Disziplinen: 48 in 32 Sportarten[1]
Wettkämpfe: 329[2]
Länder: 206
Athleten: 11.061 (5643 Marssymbol (männlich), 5418 Venussymbol (weiblich))[3]
Tokio 2020
Los Angeles 2028
Medaillenspiegel
(Nach 56 von 329 Entscheidungen)
Platz Land G S B Ges.
1. Japan Japan 7 2 4 13
2. China Volksrepublik China 6 6 2 14
3. Australien Australien 6 4 1 11
4. Frankreich Frankreich 5 9 4 18
5. Korea Sud Südkorea 5 3 3 11
6. Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 4 11 11 26
7. Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4 5 3 12
8. Italien Italien 3 4 4 11
9. Kanada Kanada 2 2 2 6
10. Deutschland Deutschland 2 2 1 5
Vollständiger Medaillenspiegel

Bewerberstädte

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Die Nationalen Olympischen Komitees waren dazu aufgerufen, ihre Kandidaturen bis 15. September 2015 beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) einzureichen. Am 16. September 2015 gab das IOC bekannt, dass sich Budapest, Hamburg, Los Angeles, Paris und Rom um die Austragung der Olympischen Spiele 2024 bewerben wollen.[4]

Hamburg zog seine Bewerbung zurück, nachdem sich die Bewohner der Stadt bei einem Referendum am 29. November 2015 gegen eine Bewerbung entschieden hatten.[5] Die Bewerbung Roms wurde am 29. September 2016 durch den Stadtrat zurückgezogen.[6] Am 22. Februar 2017 zog die Stadt Budapest ihre Bewerbung zurück.[7]

Am 31. Juli 2017 zog Los Angeles seine Bewerbung zurück und bewarb sich als einzige Stadt für die Olympischen Spiele 2028.[8] Dadurch verblieb Paris als einziger Kandidat für die Spiele 2024. Das IOC hatte am 11. Juli 2017 in Lausanne eine Doppelvergabe beschlossen, sofern sich Paris und Los Angeles auf ein bindendes Abkommen über die Bedingungen verständigen. Auf der IOC-Vollversammlung am 13. September 2017 in Lima (Peru) wurde einstimmig ein entsprechender Vertrag gebilligt.[9]

Paris richtet damit zum dritten Mal, nach 1900 und 1924, die Olympischen Spiele aus. Einzig London war bereits dreimal Gastgeber von Sommerspielen (1908, 1948 und 2012).

 
Maskottchen mit dem offiziellen Logo der Olympischen Spiele 2024

Das finale, überarbeitete Logo für die Olympischen Spiele 2024 wurde am 21. Oktober 2019 im Pariser Kino Le Grand Rex erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert.[10][11] Der Entwurf stammt von dem französischen Designer Sylvain Boyer in Zusammenarbeit mit den Agenturen Ecobranding & Royalties.[12][13] Hauptbestandteil – neben dem Schriftzug im Art-déco-Style, erinnernd an die zuletzt vor 100 Jahren in Paris stattgefundenen Olympischen Spiele von 1924 und den klassischen olympischen Ringen – ist eine sogenannte Kippfigur, gehalten in den Farben Gold und Weiß. Es ist rund und vereint drei Symbole, die Goldmedaille, die olympische Flamme und ein Frauengesicht, reduziert auf Frisur und Mund. 2024 treten die Olympischen wie auch die Paralympischen Spiele erstmalig mit demselben Logo auf.[14][15][16][17][18]

Als Maskottchen der Olympischen Spiele 2024 wurden rote Figuren in Form von Phrygischen Mützen gewählt.[19][20] Das Maskottchen der Olympischen Spiele trägt weiße Sportschuhe, eine blaue Hose, besitzt einen offenen, weißen Mund und ein Fähnchen mit der französischen Nationalflagge an der rechten Seite. Die Figur für die Paralympics trägt einen roten Sportschuh links und rechts eine Unterschenkelprothese, eine weiße kurze Hose, besitzt einen geschlossenen Mund und das Fähnchen ist links angebracht.

Das französische Motto Ouvrons grand les jeux („Öffnen wir die Spiele weit“) ist ein Wortspiel mit der Alltagswendung Ouvrons grand les yeux („Öffnen wir die Augen weit“) und bezieht seinen Reiz aus diesem Anklang,[21] der sich in Übersetzungen nicht adäquat wiedergeben lässt.

Wettkampfstätten

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Stadt Paris

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Eiffelturm vom Champ de Mars aus gesehen
 
Arena Champ-de-Mars
 
Grand Palais
 
Arena Bercy
 
Place de la Concorde
Wettkampfstätte Sportarten Kapazität Bemerkung
Stade Roland Garros   Tennis 37.475 Sitzplätze[22][23] vorhanden
Stade Roland Garros-Court Suzanne Lenglen  Boxen 10.068 Sitzplätze[23]
Parc des Princes   Fußball 47.926 Sitzplätze
Grand Palais   Fechten 8.000 Sitzplätze
  Taekwondo
Arena Champ-de-Mars   Judo 8.356 Sitzplätze
  Ringen
Arena Paris Sud Halle 1   Volleyball 12.000 Sitzplätze
Halle 4   Tischtennis 6.650 Sitzplätze
Halle 6   Gewichtheben 5.000 Sitzplätze
  Handball 7.800 Sitzplätze
Arena Bercy   Basketball (Finalrunde) 15.000 Sitzplätze
  Trampolinturnen
  Turnen
Arena Porte de la Chapelle   Badminton 6.700 Sitzplätze neu
  Rhythmische Sportgymnastik 8.000 Sitzplätze
Esplanade des Invalides   Bogenschießen 8.000 Sitzplätze temporär
  Radsport (Start Zeitfahren)
  Marathon (Ziel)
Stade Tour Eiffel   Beachvolleyball 12.860 Sitzplätze
Pont Alexandre III   Radsport (Ziel Zeitfahren) 1.500 Plätze
  Freiwasserschwimmen (Start/Ziel)
  Triathlon (Schwimmen)
Jardins du Trocadéro   Radsport (Start/Ziel Straßenrennen) 3.349 Plätze
Pont d’Iéna   Gehen (Start/Ziel)
Place de la Concorde   Breaking 30.000 Plätze
  BMX-Freestyle
  Skateboard
  3×3-Basketball
Place de l’Hôtel de Ville – Esplanade de la Libération   Marathon (Start)

Großraum Paris

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Stade de France
 
Centre Aquatique Olympique
 
Schloss Versailles
 
Stade d’eau vive Vaires-sur-Marne
Wettkampfstätte Ort Sportarten Kapazität Bemerkung
Stade de France Saint Denis   Leichtathletik 77.083 Sitzplätze vorhanden
  7er-Rugby
  Schlussfeier
Centre Aquatique Olympique   Wasserspringen 5.000 Sitzplätze neu
  Synchronschwimmen
  Wasserball (Vorrunde)
Paris La Défense Arena Nanterre   Schwimmen 17.000 Sitzplätze vorhanden
  Wasserball (Finalrunde)
Stade Olympique Yves-du-Manoir Colombes   Hockey 15.000 Sitzplätze vorhanden – renoviert
Site d’escalade du Bourget Le Bourget   Sportklettern 6.000 Plätze temporär
Gärten des Schloss Versailles Versailles   Dressur 80.000 Sitzplätze (22.000 + 58.000)
  Springreiten
  Vielseitigkeitsreiten
  Moderner Fünfkampf
Le Golf National Guyancourt bei Versailles   Golf 32.720 Plätze vorhanden
Colline d’Élancourt Élancourt bei Versailles   Mountainbike 15.000 Plätze
Vélodrome National Montigny-le-Bretonneux bei Versailles   Bahnradsport 5.000 Sitzplätze
Stade BMX de Saint-Quentin-en-Yvelines   BMX-Rennsport 3.000 Sitzplätze
Arena Paris Nord Villepinte  Boxen (Qualifikation) 6.000 Sitzplätze
  Moderner Fünfkampf (Fechten)
Stade nautique de Vaires-sur-Marne Vaires-sur-Marne   Rudern 24.000 Plätze
  Kanu
Stade d’eau vive Vaires-sur-Marne   Kanuslalom 12.000 Sitzplätze

Weitere Wettkampfstätten in Frankreich und Französisch-Polynesien

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Stade Pierre-Mauroy
 
Stade de Lyon
Wettkampfstätte Ort Sportarten Kapazität Bemerkung
Stade Pierre-Mauroy Villeneuve-d’Ascq bei Lille   Handball 27.000 Sitzplätze vorhanden
  Basketball (Vorrunde)
Centre National de Tir Sportif Déols bei Châteauroux   Schießen 4.120 Sitzplätze
Marina de Marseille Marseille   Segeln 12.262 Plätze
Teahupoʻo Taiarapu-Ouest auf Tahiti in Frz.-Polynesien   Surfen 600 Stehplätze
Stade de Bordeaux Bordeaux   Fußball 42.000 Sitzplätze
Stade de Lyon Décines-Charpieu bei Lyon   Fußball 59.186 Sitzplätze
Stade Vélodrome Marseille   Fußball 67.394 Sitzplätze
Stade Louis-Fonteneau Nantes   Fußball 37.473 Sitzplätze
Stade de Nice Nizza   Fußball 36.178 Sitzplätze
Stade Geoffroy-Guichard Saint-Étienne   Fußball 41.965 Sitzplätze

Wichtige Orte für Organisation, Logistik und Öffentlichkeitsarbeit

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Ort Funktion
Seine   Eröffnungsfeier auf der Seine zwischen Pont d’Austerlitz und Pont d’Iéna/Jardins du Trocadéro
Le Pulse Sitz des IOC
Saint-Denis, Saint-Ouen-sur-Seine, Île Saint-Denis Olympisches Dorf
Dugny Medienzentrum und International Broadcast Centre

Weiterverwendete Einrichtungen

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Für die Wettkämpfe, als Trainingsstätte sowie den öffentlichen Nahverkehr werden drei Einrichtungen genutzt, die für die Olympischen Spiele 1900 und 1924 gebaut wurden: Die Metro-Linie Nummer 1, am 19. Juli 1900 anlässlich der ersten Olympischen Spiele und der Weltausstellung eingeweiht, das Stade de Colombes, das seinerzeit für 60.000 Zuschauer außerhalb der Stadtmauern errichtet wurde, weil die Stadt Paris sich weigerte, sich an den Kosten für den Bau des Prinzenparks zu beteiligen, und das Schwimmstadion Piscine des Tourelles, in dem der spätere Tarzan-Darsteller Johnny Weissmüller 1924 dreimal Gold und einmal Bronze gewann.[24] Letzteres dient für die Spiele 2024 als Trainingsort für Schwimmer und Triathleten.

Zeremonien

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Olympischer Fackellauf

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Das olympische Feuer wurde am 16. April 2024 traditionsgemäß in Olympia entzündet. Am 27. April 2024 wurde das Feuer mit dem alten Dreimast-Segelschiff Belem vom Hafen von Piräus bis Marseille transportiert.[25] Am 8. Mai erreichte das Schiff den Hafen der Stadt, wo der Fackellauf seine erste von 68 Etappen abhielt. Der Fackellauf führte zu Beginn durch verschiedene Städte der Provence-Alpes-Côte d’Azur, ehe das Feuer am 13. Mai in Montpellier angelangte und am Folgetag mit dem Schiff auf Korsika zu sehen war. Am Folgetag kehrte der Fackellauf in die Region Okzitanien zurück und verlief fortan durch diese. Ab dem 20. Mai führte die Route für eine Woche durch die Region Nouvelle-Aquitaine, ehe der Fackellauf einen Abstecher in den Süden der Region Centre-Val de Loire nach Châteauroux machte. Über die Städte Angers und Laval in der Region Pays de la Loire führte der Fackellauf an den letzten zwei Tagen im Mai durch die Normandie. Mit Rennes folgte am 1. Juni die erste Etappe in der Bretagne. Nach einem Abstecher in Richtung Süden, nach Niort, ging es entlang der Küste nach Brest. Dort startete am 7. Juni die Überquerung des Atlantischen Ozeans. Vom 9. bis 17. Juni sollte das olympische Feuer durch die französischen Überseegebiete Französisch-Guayana, Neukaledonien, Réunion, Französisch-Polynesien, Guadeloupe und Martinique reisen. Nachdem es in Neukaledonien zu Ausschreitungen gekommen war, bei denen sechs Menschen zu Tode kamen, wurde das französische Gebiet zwischen Australien und Neuseeland aus der Liste der Stationen gestrichen.[26] Am 18. Juni wurde der Fackellauf in Nizza fortgesetzt. Über Avignon am Folgetag führte die Route durch die Region Auvergne-Rhône-Alpes und erreichte am 23. Juni im Rahmen des International Olympic Day den Wintersportort Chamonix-Mont-Blanc. Dort wurde das Feuer mit einer Zahnradbahn bis zum Gletscher Mer de Glace gebracht. Anschließend besuchte es das Stade Olympique de Chamonix, wo 100 Jahre zuvor die 1. Olympischen Winterspiele eröffnet worden waren. Die Route führte weiter nach Besançon und verlief am 26. Juni mit einem Abstecher in die deutsche Stadt Weil am Rhein weiter nach Straßburg. Nach mehreren Stationen in der Region Grand Est erreichte der Fackellauf am 2. Juli Lille. Fortan verlief die Strecke entlang der Nordküste, ehe am 6. Juli der Kurs Richtung Süden wechselte und an diesem Tag nach Vernon führte. Im weiteren Verlauf folgten mehreren Stationen in der Region Centre-Val de Loire sowie in den Städten Auxerre, Dijon und Troyes. Am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag erreichte das olympische Feuer erstmals Paris, wo es an zwei Tagen durch die Hauptstadt getragen wurde. Der Fackellauf führte am 17. Juli nach Saint-Quentin und am Folgetag nach Oise. Anschließend erreichte er sieben Tage vor Beginn der Spiele die Region Île-de-France. Hier absolvierte der Fackellauf jeden Tag eine Etappe in einem der acht Départements. Schlusspunkt war schließlich Paris mit der Eröffnungsfeier am 26. Juli 2024.

Eröffnungsfeier

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Die Eröffnung fand zum ersten Mal nicht in einem Stadion statt, sondern als Parade mit 600 Booten über eine Länge von sechs Kilometern auf der Seine. Lady Gaga sang während der Eröffnungszeremonie das Chanson Mon truc en plumes von Zizi Jeanmaire, auch Aya Nakamura (u. a. mit Djadja) und Céline Dion traten auf. Im März 2024 entschied das IOC, dass Athleten aus Russland und Belarus, die unter der Bezeichnung „Individuelle Neutrale Athleten“ an den Start gehen, nicht an der Eröffnungsfeier teilnehmen dürfen. Grund ist der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Eine Entscheidung über eine Teilnahme an der Abschlussfeier soll später erfolgen.[27]

Das IOC verkaufte die europäischen Fernseh- und Multiplattformübertragungsrechte an Discovery, das Mutterunternehmen von Eurosport.[28] Russlands Bundessender übertragen die Olympischen Spiele nicht.[29]

Das IOC wird künstliche Intelligenz einsetzen, um jegliche Beschimpfungen in den sozialen Medien zu blockieren, die sich gegen die Athleten oder Offiziellen richten.[30]

Teilnehmer

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Bei den Spielen soll erstmals die gleiche Anzahl an Männern und Frauen teilnehmen. Die Quotenplätze sind auf 10.500 Teilnehmer beschränkt.[31] Bisher sind Athleten aus 204 Nationen, einer Mannschaft und 32 individuelle neutrale Athleten qualifiziert. Am 8. Dezember 2023 verkündete das IOC, dass Sportler aus Russland und Belarus wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine seit 2022 nur als neutrale individuelle Athleten startberechtigt sind.[32] Mitte Juni 2024 entschied das IOC, dass 25 Athleten (14 Russen und 11 Belarussen) bei den Spielen unter Auflagen zugelassen sein werden.[33]

Die Zuordnung der Länder bezieht sich auf die Zugehörigkeit der einzelnen Nationalen Olympischen Komitees (NOK) zu den Kontinentalverbänden des IOC. Die Reihenfolge der Kontinente bezieht sich auf die Gesamtzahl der Athleten. Die Reihenfolge der Mannschaften ist alphabetisch.

Stand: 12. Juli 2024

Europa (5.021 Athleten aus 48 Nationen)
Amerika (2.115 Athleten aus 41 Nationen)
Asien (1.792 Athleten aus 44 Nationen)
Afrika (1.009 Athleten aus 54 Nationen)
Ozeanien (758 Athleten aus 17 Nationen)
Andere (37 Athleten aus 1 Mannschaft/32 individuelle Athleten)

Wettkampfprogramm

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Bei der 131. IOC-Session im September 2017 wurden die 28 Sportarten der Olympischen Spiele 2016 in Rio für Paris bestätigt. Weiterhin wurde im Dezember 2020 entschieden, dass anders als bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio Karate, Baseball und Softball nicht in Paris dabei sein werden, dafür aber die Disziplinen Surfen, Sportklettern und Skateboarding erhalten bleiben und Breaking hinzukommt.[34] Die Anzahl der Entscheidungen wird im Vergleich zu den letzten Spielen um 10 auf 329 reduziert. Gleichzeitig werden die Mixed-Wettbewerbe von 18 auf 22 erhöht.[31]

Nachfolgend die geplanten Änderungen im Detail:

  • Mit Breaking soll nach Eistanz zum ersten Mal ein Sommertanzsport ins olympische Programm aufgenommen werden. Es soll je einen Wettbewerb für Männer und für Frauen geben.
  • Nachdem Baseball (für Männer) und Softball (für Frauen) in Tokio 2020 dabei waren, wurden die beiden Disziplinen wieder aus dem olympischen Programm gestrichen.
  • Beim Boxen soll das Programm für Frauen um das Bantamgewicht ergänzt werden – dafür soll bei den Männern das Programm um das Halbschwergewicht verringert werden.
  • Beim Kanurennsport sollen bei den Männern die Strecken beim C2 und K2 von 1000 auf 500 Meter verringert werden. Darüber hinaus soll das K2-Rennen über 200 m sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen gestrichen werden.
  • Kanuslalom soll sowohl für Männer als auch für die Frauen um den Kayak Cross (früher „Extreme Slalom“ oder „Boatercross“ genannt) ergänzt werden.
  • Karate mit seinen beiden Disziplinen Kata und Kumite wurde nach einer ersten Austragung in Tokio 2020 wieder aus dem olympischen Programm gestrichen.
  • Beim Gewichtheben soll bei den Männern das Bantam- und das Mittelschwergewicht gestrichen werden. Bei den Frauen soll das Feder- durch das Fliegengewicht ersetzt werden – das Bantam- und das Mittelgewicht sollen wegfallen.
  • In der Leichtathletik soll eine Mixed-Staffel im Gehen das 50-Kilometer-Gehen der Männer ersetzen.
  • Beim Schießen soll die Trap Mixed-Mannschaft durch eine Skeet Mixed-Mannschaft ersetzt werden.
  • Segeln soll um Kitesurfen für Männer und Frauen ergänzt werden. Beim Windsurfen soll das Brett RS:X durch ein iQFoil ersetzt werden. Finn-Dinghy für Männer soll gestrichen werden. Die Rennen mit der 470er Jolle für Männer und Frauen sollen in einen Mixed-Wettkampf umgewandelt werden.
  • Die olympische Kombination für Männer und Frauen im Sportklettern soll durch eine Kombination bestehend aus Bouldern und Lead ersetzt werden. Darüber hinaus soll Speed für Männer und Frauen olympisch werden.

Die olympischen Sportarten/Disziplinen

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Zeitplan

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Zeitplan[35]
Disziplin Mi.
24.
Do.
25.
Fr.
26.
Sa.
27.
So.
28.
Mo.
29.
Di.
30.
Mi.
31.
Do.
1.
Fr.
2.
Sa.
3.
So.
4.
Mo.
5.
Di.
6.
Mi.
7.
Do.
8.
Fr.
9.
Sa.
10.
So.
11.
Ent-
schei-
dungen
Juli 2024 August 2024
  Eröffnungsfeier
  Badminton 1 1 1 2 5
Basketball   Basketball 1 1 2
  3×3-Basketball 2 2
  Bogenschießen 1 1 1 1 1 5
  Boxen 1 2 2 4 4 13
  Breaking 1 1 2
  Fechten 2 2 2 1 1 1 1 1 1 12
  Fußball 1 1 2
  Gewichtheben 2 2 2 3 1 10
  Golf 1 1 2
  Handball 1 1 2
  Hockey 1 1 2
  Judo 2 2 2 2 2 2 2 1 15
Kanusport   Kanurennsport 4 3 3 10
  Kanuslalom 1 1 1 1 2 6
  Leichtathletik 2 1 5 3 4 5 5 5 8 9 1 48
  Moderner Fünfkampf 1 1 2
Radsport   Bahn 1 1 2 2 2 1 3 12
  BMX-Freestyle 2 2
  BMX-Rennen 2 2
  Mountain-Bike 1 1 2
  Straße 2 1 1 4
Reitsport   Dressur 1 1 2
  Springen 1 1 2
  Vielseitigkeit 2 2
Ringen   Freistil 1 1 1 3 3 3 12
  Griechisch-römisch 2 2 2 6
  Rudern 2 4 4 4 14
  7er-Rugby 1 1 2
  Schießen 1 2 2 2 1 1 1 2 1 2 15
Schwimmsport   Freiwasserschwimmen 1 1 2
  Schwimmen 4 3 5 3 5 4 3 4 4 35
  Synchronschwimmen 1 1 2
  Wasserball 1 1 2
  Wasserspringen 1 1 1 1 1 1 1 1 8
  Segeln 2 2 2 2 2 10
  Skateboard 1 1 1 1 4
  Sportklettern 1 1 1 1 4
  Surfen 2 2
  Taekwondo 2 2 2 2 8
  Tennis 1 2 2 5
  Tischtennis 1 1 1 1 1 5
  Triathlon 2 1 3
Turnsport   Kunstturnen 1 1 1 1 3 3 4 14
  Rhythmische Sportgymnastik 1 1 2
  Trampolinturnen 2 2
Volleyball   Beachvolleyball 1 1 2
  Volleyball 1 1 2
  Schlussfeier
Entscheidungen 13 13 19 11 18 18 25 27 20 18 15 21 26 33 39 13 329
Disziplin Mi.
24.
Do.
25.
Fr.
26.
Sa.
27.
So.
28.
Mo.
29.
Di.
30.
Mi.
31.
Do.
1.
Fr.
2.
Sa.
3.
So.
4.
Mo.
5.
Di.
6.
Mi.
7.
Do.
8.
Fr.
9.
Sa.
10.
So.
11.
Ent-
schei-
dungen
Juli 2024 August 2024

Farblegende

  • Eröffnungsfeier
  • Wettkampftag (keine Entscheidungen)
  • Wettkampftag (x Entscheidungen)
  • Schlussfeier
  • Eintrittskarten

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    Die grundsätzlich personalisierten Eintrittskarten sind über die offizielle in französischer und englischer Sprache verfügbare Webseite zu kaufen. Der Verkaufsphase eins und zwei sind jeweils Verlosungen vorgeschaltet. Eine Vielzahl an Karten war nicht einzeln zu erwerben, sondern im Paket mit anderen und / oder Übernachtungskontingenten. Ende 2023 gingen übrig gebliebene Karten in den direkten Verkauf. Auch am Tag der Eröffnungsfeier waren noch zahlreiche Eintrittskarten verfügbar. Besonders beim Fußball blieben viele Plätze auf den Tribünen unbesetzt. Das Internationale Olympische Komitee hat angekündigt, anderweitig erworbenen Eintrittskarten den Zutritt zu verwehren. Die zum Eintritt berechtigenden Tickets sind ausschließlich in elektronischer Form über die jeweiligen Android- und iOS-Apps verfügbar.[36] Sogenannte „Souvenir-Tickets“ – welche ausschließlich der Erinnerung dienen – sollen nach Ende der Olympischen Spiele per Post an die Besteller versendet werden.

    Insgesamt soll es knapp zehn Millionen Tickets für die Olympischen Spiele in Paris geben. Die Veranstalter haben angekündigt, dass davon eine Million für unter 24 Euro erhältlich sein soll. In den Stadien ist die Mehrzahl der Eintrittskarten allerdings den teuren Kategorien A und B zugeordnet.

    Verbraucherschützer haben kritisiert, dass Kaufinteressenten unter psychologischen Druck gesetzt werden. Dies geschieht über den Mechanismus der künstlichen Verknappung via Verlosung und kurzer Zeitfenster für den Kauf.[37]

    Sicherheit

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    Aufgrund der erhöhten Terrorbedrohung durch den Islamischen Staat hat sich der Schweizer Bundesrat am 31. Mai 2024 für verstärkte Kontrollen an der Schweizer Grenze während der Olympischen Sommerspielen 2024 und weiteren Anlässen[Anmerkung 1] entschieden.[38] Im Zeitraum vom 20. Juli bis 30. September 2024 finden auch in Deutschland Grenzkontrollen an der Landgrenze zu Frankreich und im Flugverkehr statt.[39]

    Im Vorfeld der Olympischen Spiele 2024 recherchierte die ARD-Dopingredaktion mehrere große Doping-Fälle.

    In der Dokumentation „Die Akte China“ wurde über positive Dopingproben bei 23 chinesischen Schwimmsportlern berichtet, die von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) nicht weiter untersucht wurden. 13 von 23 Schwimmern starteten bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio und gewannen drei Goldmedaillen (durch Zhang Yufei und Qin Haiyang) und zwei Silbermedaillen. Elf der 23 Schwimmer, darunter Zhang Yufei und Qin Haiyang, gehen ebenfalls auch bei den Olympischen Spielen 2024 an den Start.[40][41] Die WADA geriet während der Spiele wegen möglicher Dopingvertuschung in starke Kritik, verweigerte jedoch die Aufnahme von Untersuchungen.

    Ende Juli 2024 recherchierte die New York Times zwei weitere positive Dopingproben bei chinesischen Schwimmern aus dem Jahr 2022. Tang Muhan (Olympiasiegerin über 4 × 200 m Freistil) und He Junyi wurden positiv auf das Steroid Metandienon getestet. Erneut erklärte die CHINADA 2022, dass ein Kontaminationsfall vorliegen müsse; auch dies akzeptierte die WADA und leitete keine Untersuchungen wegen Dopings ein.[42]

    In einem anderen Fall erhielt die ARD-Dopingredaktion mit versteckter Kamera aufgenommenes Videomaterial von einem Interview mit dem spanischen Arzt Eufemiano Fuentes, der organisiertes Massendoping durch das spanische Olympiateam bei den Olympischen Sommerspielen 1992 in Barcelona gesteht. Fuentes beschreibt unter anderem auch das Doping des spanischen 400-Meter-Läufers Cayetano Cornet, der nach seiner aktiven Laufbahn seit den Olympischen Spielen 2006 der Chef de Mission (Delegationsleiter) des spanischen Olympiateams ist, also auch bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris.[43]

    Für die Dopingkontrolle während der Olympischen Spiele 2024 ist die Internationale Test-Agentur (ITA) zuständig; die WADA hat nur eine beobachtende Rolle. Den ITA-Berichten zufolge haben 12 Prozent der Sportler vor ihrem Start bei den Olympischen Sommerspielen 2024 noch keine einzige Dopingkontrolle im Jahr 2024 absolviert.[44][45]

    Während der Olympischen Spiele wurden zwei Athleten, der irakische Judoka Sajjad Ghanim Sehen Sehen (am 23. Juli positiv getestet auf die Steroide Metandienon und Boldenon)[46] und die nigerianische Boxerin Cynthia Temitayo Ogunsemilore (am 25. Juli positiv getestet auf Furosemid)[47], nach positiven Dopingtests von den Wettkämpfen suspendiert. Beide können noch die Öffnung der B-Probe beantragen.

    Nachhaltigkeit

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    Die Organisatoren der Olympischen Spiele haben sich zum Ziel gesetzt, die bisher nachhaltigsten Spiele in der olympischen Geschichte auszurichten. Zentrale Elemente des Nachhaltigkeitskonzepts sind die Nutzung von 95 % bestehender oder temporärer Sportstätten, die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks um 50 % im Vergleich zu früheren Austragungen und der Einsatz erneuerbarer Energien an allen Wettkampforten. Das kompakte Veranstaltungskonzept mit kurzen Wegen soll den Transportbedarf minimieren. Paris 2024 strebt zudem klimapositive Spiele an, indem mehr Emissionen kompensiert werden sollen, als die Veranstaltung verursacht. Weitere Maßnahmen umfassen einen nachhaltigen Catering-Plan, Recycling und Projekte zur nachhaltigen Stadtentwicklung wie die Reinigung der Seine. Kritiker bezweifeln jedoch die vollständige Umsetzbarkeit und langfristige Wirksamkeit einiger dieser Initiativen.[48][49]

    Zur Klimatisierung der Unterkünfte setzen die Organisatoren auf ein geothermisches Kühlsystem, das kaltes Wasser durch Rohre unter den Gebäuden pumpt, um die Temperaturen zu senken. Ungeachtet dessen haben insbesondere US-amerikanischen Athleten beschlossen, eigene tragbare Klimaanlagen mitzubringen. Sarah Hirshland, CEO des United States Olympic & Paralympic Committee, betrachtet dies als notwendig für die Leistungsfähigkeit der Athleten.[50][51][52]

    Übertragung und Berichterstattung

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    Über die olympischen Sommerspiele 2024 berichten täglich abwechselnd ARD und ZDF. Sie übertragen ganztägig alle Sportarten im Hauptprogramm und senden in den Mediatheken Livestreams von allen parallel stattfindenden Wettbewerben. Das gemeinsame ARD/ZDF-Sendestudio befindet sich am Place de l’Alma mit Blick auf den Eiffelturm. Zum Moderations- und Kommentatorenteam gehören:[53]

    Funktion    
    Moderatoren (Studio) Alexander Bommes
    Esther Sedlaczek
    Jochen Breyer
    Katrin Müller-Hohenstein
    Reporter Claus Lufen (Leichtathletik)
    Lea Wagner (Deutsches Haus)
    Lena Kesting (Schwimmen)
    Norbert König (Leichtathletik)
    Amelie Stiefvatter
    Katja Streso
    Sven Voss
    Badminton Christina Graf Martin Wolff
    Basketball Holger Sauer
    Lukas Schönmüller
    Daniel Pinschower
    Benni Zander
    Beachvolleyball Benedikt Brinsa
    Claus Lufen
    Dirk Berscheidt und Jonas Reckermann
    Bogenschießen Sabrina Bramowski Heiko Klasen
    Boxen Eik Galley Michael Pfeffer
    Breakdance Laura Trust Petra Bindl
    Fechten Michael Drevenstedt Julius Hilfenhaus
    Fußball Bernd Schmelzer
    Stephanie Baczyk
    Claudia Neumann
    Gari Paubandt
    Gewichtheben Marc Huster Frank Gollenbeck
    Golf Matthias Cammann
    Andreas Köstler
    Konstantin Klostermann
    Handball Hendrik Deichmann Christoph Hamm
    Florian Obst
    Gari Paubandt
    Hockey Christian Blunck Adrian von der Groeben und Janne Müller-Wieland
    Konstantin Klostermann
    Judo Annett Böhm Alexander von der Groeben
    Kanu Jörg Klawitter (Sprint)
    Ann-Kathrin Rose (Kanuslalom)
    Susanne Simon und Hannes Aigner (Sprint)
    Norbert Galeske (Kanuslalom)
    Klettern Tobias Barnerssoi Julius Hilfenhaus
    Ludwig Korb
    Leichtathletik Ralf Scholt
    Wilfried Hark
    Tim Tonder (Livestream)
    Fabian Meseberg
    Marc Windgassen
    Alexandra Dersch (Livestream)
    Felix Tusche (Livestream)
    Moderner Fünfkampf Benedikt Brinsa Heiko Klasen
    Radsport Florian Naß (Bahn)
    Jan Wiecken (BMX)
    Michael Krämer (Bahn)
    Michael Pfeffer (Straße)
    Andreas Kürten (Mountainbike)
    Reitsport Carsten Sostmeier Hermann Valkyser
    Ringen Eik Galley Alexander von der Groeben
    Rudern Jörg Klawitter Norbert Galeske
    Rugby Jan Neumann Sebastian Ungermanns
    Carlos Soteras Merz
    Rhythmische Sportgymnastik Regina Saur Sylvia Warnke
    Schwimmen Tom Bartels und Dorothea Brandt Volker Grube und Christian Keller
    Andreas Kürten (Freiwasser)
    Sylvia Warnke (Synchronschwimmen)
    Segeln Peter Carstens und Susann Beucke Nils Kaben und Tobias Schadewaldt
    Skateboard Tim Tonder
    Jan Wiecken
    Petra Bindl und Stefanie Wolter
    Schießen Eik Galley Tibor Meingast
    Surfen Jan Wiecken Nils Kaben und Afridun Amu
    Teakwondo Annett Böhm Alexander von der Groeben
    Tennis Matthias Cammann Aris Donzelli und Andrea Petkovic
    Tischtennis Christian Adolph Michael Kreutz
    Triathlon Dirk Froberg Martin Schneider
    Turnen Philipp Sohmer und Elisabeth Seitz Alexander Ruda und Ronny Ziesmer
    Volleyball Thomas Kunze Dirk Berscheidt
    Katharina Hosser
    Wasserball Jan Neumann Mirko Heintz
    Wasserspringen Torsten Püschel Eike Papsdorf

    Kontroversen und Vorfälle

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    Bedingungen auf den Baustellen

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    Beim Bau der Wettkampfstätten kamen viele illegal in Frankreich lebende Immigranten zum Einsatz, die aufgrund ihres Status oftmals schlechteren Arbeitsbedingungen ausgesetzt sind. Am 17. Oktober 2023 besetzten 200 Arbeiter eine im Bau befindliche Arena und forderten mit Unterstützung der Gewerkschaft CGT und anderer Gruppen ein Bleiberecht und reguläre Arbeitsverträge für sich und weitere Kollegen. Den Forderungen wurde letztlich nachgegeben. Die Anzahl der Arbeitsunfälle auf den Baustellen lag zum Jahreswechsel 2023/24 bei 164, darunter 25 schwere.[54]

    Vertreibung von Obdachlosen

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    Laut The Guardian und unter Berufung auf eine Vertretung von 90 Hilfsorganisationen wurden von Mai 2023 bis Mai 2024 insgesamt 12.545 obdachlose Menschen aus Paris gegen ihren Willen mit Bussen in provisorische Zentren außerhalb der Metropolregion Paris, in andere Gegenden Frankreichs, transportiert, damit sie während der Olympischen Spiele nicht im Stadtbild stören. Über ein Viertel der Betroffenen waren Minderjährige. Diese Maßnahmen wurden als „soziale Säuberung“ kritisiert.[55] Laut der Vertretung der Hilfsorganisationen müssten die Obdachlosen durch den Wohnortwechsel ohne ihre bewährten Hilfsnetzwerke auskommen, auf die sie jedoch angewiesen seien.[56][57]

    Wasserqualität der Seine

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    Die Seine soll als Wettkampfstätte für das Freiwasserschwimmen und den Triathlon dienen. Das Baden in ihr war zuvor für rund 100 Jahre verboten.[58] Die Regierung ergriff Maßnahmen gegen die Gewässerverschmutzung;[59] dazu wurden rund 1,4 Milliarden Euro in die Wasserqualität investiert und etwa ein großes Regenrückhaltebecken gebaut.[60] Trotz fortlaufender Zweifel an der Wasserqualität[58] schwamm die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo, begleitet von mehreren Mitarbeitern, Journalisten und ausgesuchten Gästen, zehn Tage vor Beginn der Spiele im Fluss, um die gute Wasserqualität zu demonstrieren.[60] Am 28. und 29. Juli wurden jedoch das Training der Triathleten aufgrund mangelhafter Wasserqualität der Seine abgesagt.[61][62] Am 30. Juli wurde nach Prüfung der Wasserqualität entschieden, den Start des Männer-Triathlons auf den 31. Juli zu verschieben, sodass am gleichen Tag der Männer- und Frauenwettbewerb stattfand.[63][64]

    Stürmung des Spielfeldes

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    Im Fußballspiel Argentinien–Marokko stürmten nach einem später aberkannten Treffer der argentinischen Mannschaft marokkanische Fans in der 16. Minute der Nachspielzeit das Spielfeld. Im Glauben, das Spiel sei beendet, verließen die Spieler den Rasen. Zwei Stunden später wurde das Spiel dann drei Minuten lang zu Ende gespielt. Argentiniens Fußballverband kritisierte die Spielfortsetzung und hat deshalb Beschwerde bei der FIFA eingelegt.[65]

    Sabotageakte auf Schnellfahrstrecken

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    Die von den Anschlägen am 26. Juli 2024 betroffenen Strecken

    In der Nacht auf Freitag, den 26. Juli 2024, dem Tag der Eröffnungsfeier, wurden bei mehreren koordinierten Sabotageakten die drei Schnellfahrstrecken Atlantique, Nord und Est européenne des staatlichen Infrastrukturbetreibers SNCF Réseau beschädigt; dabei wurden vorsätzlich Brände gelegt. Ein weiterer Anschlag auf die LGV Sud-Est konnte verhindert werden. Durch die Beschädigungen mussten am Tag der olympischen Eröffnungsfeier und zu Beginn des Wochenendes (27.–28. Juli) viele Bahnverbindungen mit TGV-Hochgeschwindigkeitszügen gestrichen werden oder verspäteten sich. Betroffen waren unter anderem die Strecken zwischen den Olympiastandorten Paris und Lille sowie der Eurostar zwischen London und Paris. Auch der Nahverkehr zum Stade de France,[66] wo die Rugby- und die Leichtathletik-Wettbewerbe stattfinden, war zeitweise unterbrochen. Bis Sonntagabend, 28. Juli konnten alle Schäden behoben werden.[67] Bei den Tätern handelt es sich mutmaßlich um linksextreme Aktivisten.[68]

    Siehe auch

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    Commons: Olympische Sommerspiele 2024 – Sammlung von Bildern und Videos

    Einzelnachweise

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    1. Alles zu Olympia in Paris. Abgerufen am 26. Juli 2024.
    2. Zeitplan für Olympia: Termine, Sportarten und Wettbewerbe heute in der Übersicht. Abgerufen am 26. Juli 2024.
    3. Meldungen nach Disziplinen. Abgerufen am 28. Juli 2024.
    4. Bewerbung um Olympia 2024: Hamburg hat vier Konkurrenten. In: sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung, 16. September 2015, abgerufen am 20. Dezember 2015.
    5. Olympiabewerbung: Hamburger sagen Nein zu Olympia. In: zeit.de. Die Zeit, 29. November 2015, abgerufen am 20. Dezember 2015.
    6. Rom zieht Olympia-Bewerbung zurück. In: zeit.de. Die Zeit, 29. September 2016, abgerufen am 30. September 2016.
    7. dw.com: Budapest zieht Olympiabewerbung zurück Artikel vom 22. Februar 2017
    8. “Los Angeles Declares Candidature for Olympic Games 2028 – IOC to contribute USD 1.8 billion to the local Organising Committee – Olympic News”. Zugegriffen am 1. August 2017. https://www.olympic.org/news/los-angeles-declares-candidature-for-olympic-games-2028-ioc-to-contribute-usd-1-8-billion-to-the-local-organising-committee.
    9. „Olympische Spiele 2024 gehen nach Paris, 2028 gehen nach Los Angeles – FOCUS Online“. Zugegriffen am 1. August 2017. https://www.focus.de/sport/mehrsport/abmachung-mit-dem-ioc-olympische-spiele-2028-gehen-nach-los-angeles_id_7420015.html
    10. Annonce en vue. Abgerufen am 15. März 2023 (französisch).
    11. Goldmedaille, Flamme und Marianne: Olympia 2024 in Paris stellt neues Logo vor. In: RP Online. 22. Oktober 2019, abgerufen am 15. März 2023.
    12. Bruno Fraioli: Logo de Paris 2024 : un an de travail. In: SportBusiness.Club. 22. Oktober 2019, abgerufen am 15. März 2023 (französisch).
    13. Eliza Williams: Trends of 2019: Branding and logos. 3. Dezember 2019, abgerufen am 15. März 2023 (britisches Englisch).
    14. Samantha Ibrahim: Paris 2024 Olympics logo roasted for looking like a ‘Karen’. In: NYPost.com. 29. Juli 2021, abgerufen am 15. März 2023 (amerikanisches Englisch).
    15. Cyril Simon: « Salon de coiffure » ou «choix culotté» ? Le logo des JO 2024 divise les graphistes. In: LeParisien.fr. 22. Oktober 2019, abgerufen am 15. März 2023 (französisch).
    16. Paris 2024 : le logo des Jeux olympiques dévoilé. In: LeMonde.fr. 21. Oktober 2019, abgerufen am 15. März 2023 (französisch).
    17. « Sexisme », « Tinder », « Salon d’esthéticienne », le bad buzz du logo des JO 2024. In: ValeursActuelles.com. 23. Oktober 2019, abgerufen am 15. März 2023 (französisch).
    18. JO Un nouveau logo pour Paris 2024. Abgerufen am 15. März 2023 (französisch).
    19. Olympia 2024: Rote phrygische Mützen sind Maskottchen von Spielen in Paris. In: sportschau.de. 14. November 2022, abgerufen am 15. März 2023.
    20. Paris 2024. Das Maskottchen. In: olympics.com. International Olympic Committee, abgerufen am 15. März 2023.
    21. rtl.fr
    22. Fact Sheet Olympic Tennis Event Paris 2024. (PDF) In: itftennis.com. Abgerufen am 23. Juli 2024 (englisch).
    23. a b Court Suzanne Lenglen in Paris to receive cover for new roof in time for 2024 Olympics. In: insiderthegames.biz. 3. Januar 2023, abgerufen am 23. Juli 2024 (englisch).
    24. Christian Ermert: Flash-News des Tages – Olympia II: Paris nutzt 100 Jahre alte Sportstätten wieder (Memento vom 16. September 2017 im Internet Archive), Notizen, auf: leichtathletik.de, vom 14. September 2017, abgerufen am 15. September 2017
    25. Olympisches Feuer reist mit Segelschiff orf.at, 27. April 2024, abgerufen am 27. April 2024.
    26. Nach Ausschreitungen: Fackellauf nicht durch Neukaledonien. sport1.de, 18. Mai 2024, abgerufen am 19. Juni 2024.
    27. IOC schließt russische Sportler von Olympia-Eröffnung aus. In: sportschau.de, 19. März 2024 (abgerufen am 20. März 2024).
    28. Eurosport kauft Übertragungsrechte: ARD und ZDF droht das Olympia-Aus. In: sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung, 29. Juni 2015, abgerufen am 19. Februar 2016.
    29. https://www.kommersant.ru/doc/6835095
    30. IOC-Präsident Bach will KI bei Olympia einsetzen. 15. Juni 2024, abgerufen am 15. Juni 2024.
    31. a b Karolos Grohmann: Olympics-Surfing and breakdancing among four sports to win Paris 2024 spot. Reuters, 7. Dezember 2020, abgerufen am 25. Juli 2021 (englisch).
    32. Bei Olympia 2024 in Paris – IOC lässt Russen und Belarussen als neutrale Athleten zu. In: srf.ch. 8. Dezember 2023, abgerufen am 8. Dezember 2023.
    33. Russland und Belarus: IOC lässt 25 „Neutrale“ für Olympia zu. 15. Juni 2024, abgerufen am 15. Juni 2024.
    34. Breakdance wird olympisch. Sport1, 7. Dezember 2020, abgerufen am 23. Juli 2021.
    35. Calendrier des compétitions par sessions de Paris 2024 – v2. Abgerufen am 26. Juli 2022 (französisch).
    36. Olympia 2024 Tickets: Preise, Kauf und Risiken. 23. Mai 2024, abgerufen am 19. Juni 2024.
    37. Olympia 2024 Tickets: Preise, Kauf und Risiken. In: evz.de. Europäisches Verbraucherzentrum, 10. Februar 2023, abgerufen am 16. März 2023.
    38. Terrorbedrohung: Verstärkte Kontrollen an Schweizer Grenze während sportlicher Grossanlässe in Nachbarländern. In: admin.ch. Der Bundesrat, Eidgenössisches Justiz- und Polizeidepartement, Bundesamt für Polizei, 31. Mai 2024, abgerufen am 1. Juni 2024.
    39. Faeser ordnet Grenzkontrollen zu Frankreich an. In: Die Zeit. 18. Juli 2024, abgerufen am 20. Juli 2024.
    40. „Die Akte China“ Massendoping-Verdacht in China – WADA handelt nicht, auf sportschau.de. Abgerufen am 25. Juli 2024.
    41. „Die Akte China“ – Fragen und Antworten, auf sportschau.de. Abgerufen am 25. Juli 2024.
    42. Positivproben in China: Gedopt mit Hamburgern?, auf faz.net, vom 30. Juli 2024. Abgerufen am 30. Juli 2024.
    43. Schatten über Olympia 1992 Fuentes beschreibt spanisches Doping-System, auf sportschau.de. Abgerufen am 25. Juli 2024.
    44. Vor Olympia in Paris: WADA wegen Fall China in Bedrängnis, auf sportschau.de, vom 25. Juli 2024. Abgerufen am 25. Juli 2024.
    45. Doping bei Olympia: Saubere Spiele sind zu teuer, auf faz.net, vom 26. Juli 2024. Abgerufen am 26. Juli 2024.
    46. [1]
    47. [2]
    48. Olivia Gerstenberger: Olympische Spiele 2024: Wie Paris neue Standards setzen will. In: Deutsche Welle. 5. Januar 2024, abgerufen am 29. Juli 2024.
    49. Sebastian Taprogge: Paris 2024: Wie nachhaltig können Olympische Spiele sein? In: ispo.com. 25. Juni 2024, abgerufen am 29. Juli 2024.
    50. Justin Klawans: The heated battle over air conditioning at the Paris Olympics. In: The Week. 1. Juli 2024, abgerufen am 29. Juli 2024 (englisch).
    51. Esther Linder: US athletes to be given air conditioners at Paris Games amid heat fears for Olympians. In: ABC News. 24. Juni 2024, abgerufen am 29. Juli 2024 (englisch).
    52. Duarte Dias: Team USA bringing its own air conditioning to Paris 2024 Olympics as athletes made it "a very high priority". In: CBS News. 27. Juni 2024, abgerufen am 29. Juli 2024 (englisch).
    53. [3]
    54. Guillaume Paoli: Die Kehrseite der Olympiamedaille. publik.verdi.de, 1. Februar 2024, abgerufen am 16. Februar 2024.
    55. Jakob Müller: Paris löst Camps auf: Olympia ohne Obdachlose. In: taz.de. 11. Juni 2024, abgerufen am 13. Juni 2024.
    56. Kim Willsher: Thousands of homeless people removed from Paris region in pre-Olympics ‘social cleansing’. In: The Guardian. 3. Juni 2024, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 4. Juni 2024]).
    57. Olympia 2024 in Paris: Hilfsorganisationen werfen Regierung Vertreibung von Obdachlosen vor. In: Der Spiegel. 4. Juni 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 4. Juni 2024]).
    58. a b 2 Wochen vor Olympia – Doch (k)eine reine Seine? Triathlon droht zum Duathlon zu werden. In: srf.ch. 12. Juli 2024, abgerufen am 12. Juli 2024.
    59. Paris 2024 – Schwimmwettbewerbe in der Seine: Die Bedenken bleiben. In: srf.ch. 23. April 2024, abgerufen am 12. Juli 2024.
    60. a b Olympia-Schwimmen in der Seine? So werden Flüsse sauber. 25. Juli 2024, abgerufen am 25. Juli 2024.
    61. Olympia 2024 – Wasserqualität der Seine mangelhaft: Triathlon-Training abgesagt – Wettbewerbe stehen auf der Kippe. In: eurosport.de. 28. Juli 2024, abgerufen am 30. Juli 2024.
    62. Triathlon: Entscheidung mitten in der Nacht. In: sportschau.de. 29. Juli 2024, abgerufen am 30. Juli 2024.
    63. Flusswasser zu dreckig: Männer-Triathlon wird verschoben. In: zeit.de. 30. Juli 2024, abgerufen am 30. Juli 2024.
    64. Baignade dans la Seine : le pari gagné des JO de Paris. Les Echos, 31. Juli 2024, abgerufen am 31. Juli 2024 (französisch).
    65. Argentinien reicht nach "Schande" von Saint-Etienne Beschwerde bei Fifa ein. Abgerufen am 25. Juli 2024 (österreichisches Deutsch).
    66. Olympia 2024: »Massiver Angriff« auf das französische Bahnnetz. In: Der Spiegel. 26. Juli 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 26. Juli 2024]).
    67. Sabotage contre la SNCF : les réparations sont terminées, retour à la normale lundi. Les Echos, 28. Juli 2024, abgerufen am 28. Juli 2024 (französisch).
    68. Sabotages sur le réseau TGV : où en est l’enquête ? franceinfo, 29. Juli 2024, abgerufen am 31. Juli 2024 (französisch).

    Anmerkungen

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    1. Zu den weiteren Anlässen zählen die Fussball-Europameisterschaft 2024, welche im Juni und Juli in Deutschland stattfand und die zu den Olympischen Sommerspielen 2024 gehörenden Sommer-Paralympics, welche am 8. September 2024 enden. Mit der Friedenskonferenz für die Ukraine auf dem Bürgenstock fand im Juni auch in der Schweiz ein exponierter Grossanlass statt.