Kommunistische Partei (Schweiz)

Partei in der Schweiz

Die Kommunistische Partei (italienisch: Partito Comunista (Svizzera), französisch: Parti Communiste (Suisse)) ist eine politische Partei in der Schweiz, die bis jetzt nur im Kanton Tessin und Kanton Graubünden tätig ist.

Kommunistische Partei (Schweiz)
Gründungsdatum: 1944 (als PdA Tessin)
Ideologie: Kommunismus, Marxismus-Leninismus
Präsidium: Massimiliano Arif Ay
Nationalrat:
0/200
Ständerat:
0/46
Kantonale Parlamente:
2/2609

(Stand: Mai 2023)
Kantonale Regierungen:
0/154

(Stand: Mai 2023)
Internationale Verbindungen: Internationales Treffen Kommunistischer und Arbeiterparteien
Website: Kommunistische Partei (Schweiz)

Geschichte und Programm

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Die Kommunistische Partei (Schweiz) entstand aus der Tessiner Sektion der Partei der Arbeit der Schweiz (PdAS) und nahm 2007 ihren heutigen Namen an.[1] Im Jahr 2014 wurde der Partito Comunista aus der PdAS ausgeschlossen. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, mehrere langjährige Aktive suspendiert zu haben, sich personell und finanziell zu wenig in die schweizerische Partei einzubringen sowie unabgesprochene internationale Aktivitäten zu entfalten.[2] Kurz darauf wurde im Tessin mit dem Partito Operaio e Popolare eine neue PdAS-Sektion gegründet, die seither in Konkurrenz zur KP politisiert.[3]

Charakteristisch für die Kommunistische Partei sind ihre regelmässigen aussenpolitischen Stellungnahmen, in denen sie für die (schweizerische) Linke unübliche Positionen einnimmt: Sie lehnt die EU radikal ab und fordert stattdessen eine Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Schweiz und den BRICS-Staaten. Im Nahen Osten unterstützt sie die syrische Regierung von Baschar al-Assad sowie die türkische Republik gegenüber der separatistischen kurdischen Bewegung.[4][5] Israel bezeichnet sie als «kriminellen, illegitimen und rassistischen Staat».[6][7] Nach dem Russischen Überfall auf die Ukraine 2022 forderte die KP strikte Neutralität und lehnte Sanktionen ab. Den Euromaidan bezeichnete sie als «faschistischen Putsch».[8] Sie pflegt offizielle Beziehungen zu den regierenden Kommunisten in China, Laos, Kuba, Nordkorea und Vietnam sowie zu zahlreichen weiteren kommunistischen Parteien.[9][10][11]

Seit den kantonalen Wahlen vom 19. April 2015 ist die KP mit ihrem Sekretär Massimiliano Ay im Grossen Rat des Kantons Tessin vertreten.[12] Gewählt wurde Ay auf einer gemeinsamen Liste der KP und der Bewegung für den Sozialismus. Seit 2019 hat die KP zwei Vertreter im Grossen Rat.[13] Für die Nationalratswahl 2019 stellte die KP keine eigene Liste auf, unterstützte jedoch die Kandidatinnen der Kommunistischen Jugend auf einer gemeinsamen Liste mit den Grünen und dem Forum Alternativo um den Ex-SP-Fraktionschef Franco Cavalli.[14] Bei der Nationalratswahl 2023 trat sie unter der Bezeichnung «No UE – No NATO» («Keine EU – Keine NATO») an.

Die Jugendorganisation der KP ist die Schweizerische Kommunistische Jugend (nicht zu verwechseln mit der Kommunistischen Jugend Schweiz, welche die Jugendorganisation der PdAS bildet). Ihre Hauptkämpfe sind der Antiimperialismus, der Antimilitarismus sowie der Kampf für die Rechte der jungen Arbeiter und Studenten.

Wahlergebnisse

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Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Wahlergebnisse seit der Abspaltung von der PdA im Jahr 2014.

Jahr Kanton Tessin  Grosser Rat
Stimmen (%) Sitze Anmerkungen
2015 1,45 % 1 Gemeinsame Liste mit MPS (je 1 Sitz)
2019 1,23 % 2
2023 1,94 % 2 Gemeinsame Liste mit PdA (2 Sitze KP, 0 Sitze PdA)
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Einzelnachweise

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  1. Svizzera Italiana: nasce il Partito Comunista. In: resistenze.org. Abgerufen am 4. Februar 2017.
  2. Fucilato il Partito Comunista. In: ticinonews.ch. 15. Dezember 2014, archiviert vom Original am 27. Juni 2015; abgerufen am 4. März 2024 (italienisch).
  3. Der «Partito Operaio e Popolare» (POP) ist die neue Tessiner Sektion der PdAS. Partei der Arbeit der Schweiz, 10. Februar 2015, abgerufen am 4. Februar 2017.
  4. Per la pace e la stabilità nel Medio Oriente. Partito Comunista (Svizzera), 24. Oktober 2010, archiviert vom Original am 4. Februar 2017; abgerufen am 4. März 2024 (italienisch).
  5. Turchia – «Hanno tentato di assassinare il presidente della Repubblica». In: ticinolive. 2. August 2016, abgerufen am 4. Februar 2017 (italienisch, Interview mit Massimiliano Ay).
  6. L’esercito svizzero aderisce al motto «Prima i nostri …sionisti?» Partito Comunista (Svizzera), 30. Oktober 2019.
  7. Stop alle aggressioni sioniste: la Gioventù Comunista è solidale con la Palestina! Partito Comunista (Svizzera), 14. Mai 2021, abgerufen am 28. Oktober 2021.
  8. Libertà per i compagni ucraini Oleksandr e Mykhailo Kononovich. Partito Comunista (Svizzera), 12. März 2022, abgerufen am 1. September 2023.
  9. «La Corea del Nord guarda alla Svizzera con interesse». In: ticinonews.ch. 5. Oktober 2016, archiviert vom Original am 6. Oktober 2016; abgerufen am 4. Februar 2017 (italienisch, Interview mit Massimiliano Ay).
  10. Andrea Manna: Partito comunista, inizia l’Ay quater. In: LaRegione. 26. November 2016, abgerufen am 4. Februar 2017 (italienisch).
  11. Alessandro Lucchini (PC) a colloquio con il ministro dell’economia del Laos per rafforzare relazioni con la Svizzera. Partito Comunista (Svizzera), 31. August 2016, archiviert vom Original am 4. Februar 2017; abgerufen am 4. März 2024 (italienisch).
  12. Massimiliano Ay. Kanton Tessin, abgerufen am 4. Februar 2017 (italienisch).
  13. Dominic Wirth: Frauen und die SVP gewinnen im Tessin – 5 Erkenntnisse zu den Wahlen. In: St. Galler Tagblatt. Abgerufen am 1. Juni 2019.
  14. Due giovani compagne per rafforzare la sinistra a Berna! Partito Comunista (Svizzera), 2. September 2019, abgerufen am 28. September 2019 (italienisch).