Der Citlaltépetl (auch Pico de Orizaba genannt) ist mit einer Höhe von 5636 m der höchste Vulkan Nordamerikas sowie der höchste Berg Mexikos. Sein bis in den Sommer hinein verschneiter Gipfel ist an – seltenen – klaren Tagen noch aus einer Entfernung von 110 km für Schiffe im Golf von Mexiko sichtbar.
Citlaltépetl Pico de Orizaba | ||
---|---|---|
Höhe | 5636 m | |
Lage | Grenze Puebla und Veracruz in Mexiko | |
Dominanz | 2787 km → Pico Cristóbal Colón | |
Schartenhöhe | 4922 m | |
Koordinaten | 19° 1′ 49″ N, 97° 16′ 11″ W | |
| ||
Typ | Schichtvulkan | |
Gestein | Andesit, Dazit | |
Alter des Gesteins | Mittelpleistozän bis Holozän | |
Letzte Eruption | 1846 | |
Erstbesteigung | 10. Mai 1848 durch F. Maynard und G. Reynolds | |
Normalweg | Hochtour, vergletschert | |
Besonderheiten | Höchster Vulkan Nordamerikas und höchster Berg Mexikos |
Toponyme
BearbeitenDer Name Citlaltépetl bedeutet so viel wie 'Berg des Sterns' und ist eine Kombination der Nahuatl-Wörter citlalli ('Stern') und tepetl ('Berg'). Als weiterer lokaler Name wird Iztactépetl angegeben, was 'Weißer Berg' bedeutet. Dies ist jedoch auch ein Synonym für den Iztaccíhuatl.
Lage
BearbeitenDer Berg liegt an der Grenze der mexikanischen Bundesstaaten Veracruz und Puebla nördlich der etwa 120.000 Einwohner zählenden Stadt Orizaba. In seinen östlichen Ausläufern entspringt der Río Jamapa.
Vulkanische Aktivität
BearbeitenZu einem schweren Ausbruch kam es im Jahr 1566. Weitere Ausbrüche ereigneten sich 1537, 1569, 1613 und 1630. Die jüngste bekannte Eruption datiert aus dem Jahr 1846. Nach jahrhundertelanger Ruhe zeigten sich zuletzt im Jahr 2010 am Citlaltépetl wieder Fumarolen, die ein erstes Anzeichen für eine neue Aktivitätsphase darstellen könnten.
Geschichte
BearbeitenDie Erstbesteigung erfolgte 1848 durch F. Maynard und G. Reynolds. Der Berg ist seit 1937 Nationalpark. Im Jahr 1959 verschwanden drei Bergsteiger, 2015 wurden zwei mumifizierte Bergsteiger gefunden, die noch identifiziert werden müssen.[1]
Zwischenfälle
BearbeitenAm 2. Juli 1948 flog eine privat betriebene US-amerikanische Douglas DC-3A (NC75984) gegen den Vulkan Citlaltépetl. Die Maschine war auf dem Weg vom Flughafen Minatitlán (Veracruz) zum Flughafen Mexiko-Stadt. Alle 16 Insassen, drei Besatzungsmitglieder und 13 Passagiere, kamen ums Leben.[2]
Sonstiges
Bearbeiten- Im Jahr 2007 wurde das Large Millimeter Telescope auf dem Nachbargipfel Sierra Negra errichtet.
- In der Nähe des Berges befindet sich auch das High Altitude Water Cherenkov Observatory (HAWC), eine Forschungseinrichtung zur Detektierung kosmischer Strahlung und extraterrestrischer Gammastrahlung mit Hilfe des Effektes der Tscherenkow-Strahlung.
Bilder
Bearbeiten-
Blick von Südwesten
-
Kreuze in der Nähe der Schutzhütte
-
Anstieg von der Schutzhütte zum Kraterrand
-
Luftaufnahme etwa von Mexiko-Stadt aus
-
HAWC und der Vulkan
Siehe auch
BearbeitenAndere Vulkanberge der Sierra Volcánica Transversal Mexikos sind: Popocatépetl (5426 m), Iztaccíhuatl (5230 m), Nevado de Toluca (4680 m) und Sierra Negra (4621 m).
Weblinks
Bearbeiten- Citlaltépetl im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution (englisch)
- Citlaltépetl auf Peakbagger.com (englisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Höchster Berg Mexikos: Bergsteiger finden mumifizierte Leichen. In: Spiegel Online. 6. März 2015, abgerufen am 9. Juni 2018.
- ↑ Flugunfalldaten und -bericht DC-3 NC75984 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 16. März 2023.