Peter Paul Rubens

flämischer Barockmaler (1577–1640)
(Weitergeleitet von Pierre Paul Rubens)

Peter Paul Rubens ˈrybə(n)s; auch Pieter Pauwel Rubens oder latinisiert Petrus Paulus Rubens, (* 28. Juni 1577 in Siegen; † 30. Mai 1640 in Antwerpen) war ein Maler flämischer Herkunft. Er war einer der bekanntesten Barockmaler und Diplomat der spanisch-habsburgischen Krone.

Selbstbildnis, um 1638, Kunsthistorisches Museum, Wien Rubens Signatur
Peter Paul Rubens mit seiner Frau Isabella, um 1609, Alte Pinakothek, München
Selbstbildnis, 1607

Jugend und Elternhaus

Bearbeiten
 
Gedenktafel an der Realschule am Oberen Schloss, Burgstr. 10–14, Siegen:
„Hier stand das bereits 1861 von dem niederländischen Reichsarchivar Bakhuisen van den Brink als Rubens-Geburtshaus genannte und erst 1990 lokalisierte Brambachische Haus [...] Das seit seiner Erbauung kaum veränderte Haus wurde durch Kriegsereignisse 1945 zerstört.“
 
Rubenshaus, Wapper 9, Antwerpen
 
Rubenskapelle mit Grabplatte (in der Mitte am Boden), Jakobskirche, Antwerpen
 
Rubensdenkmal, Groenplaats, Antwerpen
 
Porträt Hélène Fourment mit zweien ihrer Kinder (um 1636)

Peter Paul Rubens wurde vermutlich am 28. Juni 1577 als Sohn von Jan Rubens und Maria Pypelinckx in Siegen (Grafschaft Nassau-Dillenburg) geboren. Er hatte sechs Geschwister. Das Geburtsdatum ist nicht zweifelsfrei bezeugt, da nur ein Kupferstich, der neun Jahre nach Rubens’ Tod entstand, auf den 28. Juni verweist. Möglich wäre ebenfalls der 29. Juni als Gedenktag der römisch-katholischen Kirche für Peter und Paul.[1]

Der Vater war ein in den Flandern und Italien ausgebildeter Rechtsanwalt und Schöffe in Antwerpen. 1568 musste er mit seiner Familie im Zuge der Religionsunruhen – Jan Rubens hatte Kontakt zu calvinistischen Kreisen – nach Köln fliehen, wohnte in der Sternengasse 10 und arbeitete unter anderem als Berater Annas von Sachsen, zweite Gemahlin Wilhelms von Oranien.

Nachdem Jan und Anna ein Verhältnis begonnen hatten, wurde der Schöffe um den 10. März 1571 auf dem Weg nach Siegen verhaftet und kam in das Gefängnis im Dillenburger Schloss. Auf die beharrliche Fürsprache seiner Frau Maria wurde die Haft nach zwei Jahren in Hausarrest umgewandelt, den die Familie Rubens in Siegen verbrachte. 1578, ein Jahr nach Annas Tod und Peter Pauls Geburt, durfte die Familie wieder nach Köln zurückkehren.

Annas Tochter Christine von Diez (22. August 1571–1638) gilt als Kind von Jan Rubens und damit als Halbschwester von Peter Paul Rubens.[2]

Nach dem Tod von Jan Rubens 1587 zog Maria Pypelinckx mit den Kindern zurück nach Antwerpen. Nachdem Peter Paul gemeinsam mit anderen Söhnen der Antwerpener Oberschicht die Lateinschule von Rumoldus Verdonck (1541–1620) besucht hatte, wurde er einige Monate als Page an den Hof von Marguerite de Ligne (1552–1611) gegeben, der Witwe von Philip de Lalaing (1537–1582), dem Gouverneur des Hennegaus.

Lehrzeit

Bearbeiten

Seit 1592 widmete er sich der Kunst und hatte nacheinander die Maler Tobias Verhaecht (auch T. Verhaegt), Adam van Noort und Otto van Veen als Lehrer. 1598 schloss er die Lehre ab und wurde in die Malergilde zu Antwerpen aufgenommen.

Aufenthalt in Italien und Spanien

Bearbeiten

Im Mai 1600 ging er nach Italien, um dort Tizian, Veronese und andere zu studieren. Hier wurde der Herzog Vincenzo Gonzaga von Mantua auf ihn aufmerksam, der ihn als Hofmaler nach Mantua holte. Dort schuf er für die Kapelle der Eleonora de’ Medici sein erstes Hauptwerk, die (erste) Kreuzabnahme, die der Beginn seiner Karriere war.[3]

Die Kunstschätze des Herzogs, die Fresken Giulio Romanos sowie die Arbeiten Mantegnas in Mantua boten ihm reiche Anregungen für sein Schaffen. Nach längerem Aufenthalt in Rom begab sich Rubens 1603 als Überbringer kostbarer Geschenke des Herzogs an den spanischen Hof nach Madrid. 1604 nach Mantua zurückgekehrt, malte er ein Triptychon mit der heiligen Dreifaltigkeit für die dortige Jesuitenkirche. 1605 ging er nach Rom, wo er ein dreiteiliges, auf Schiefertafeln ausgeführtes Altarbild für Santa Maria in Vallicella (Madonna mit sechs Heiligen) zu malen begann (1608 vollendet). 1607 besuchte er mit dem Herzog Genua, wo er die Marchesa Spinola malte, und Mailand.

Rückkehr nach Antwerpen

Bearbeiten

Die Nachricht von der Krankheit seiner Mutter rief ihn im Herbst 1608 nach Antwerpen zurück. Die Trauer über ihren Tod sowie das Versprechen der Statthalter der spanischen Niederlande, Erzherzog Albrecht und Isabella, ihn zum Hofmaler zu ernennen, hielten ihn dort fest. Rubens’ wichtigster Mäzen wurde der mehrfach amtierende Bürgermeister von Antwerpen, Nicolaas Rockox (Rubens’ Bruder Philipp war dessen Sekretär). In Rockox’ Haus lernte Rubens Isabella Brant (* 1591; † 1626) kennen, mit der er sich am 3. Oktober 1609 vermählte.[4] Die Aufträge des Bürgermeisters („Die Anbetung der Heiligen Drei Könige“, 1609, für das Antwerpener Rathaus, unmittelbar folgend „Samson und Delila“ für sein privates Wohnhaus) verhalfen Rubens dazu, sein Können in kürzester Zeit bekanntzumachen und weitere lukrative Aufträge der Oberschicht zu erhalten. Am 9. Januar 1610 erfolgte schließlich Rubens’ Vereidigung zum Hofmaler der Erzherzöge,[5] schon am 23. September 1609 war er dazu ernannt worden.[6] 1611 gründete Rubens ein eigenes prächtiges Heim, in dem er seine reiche Kunstsammlung unterbrachte. In demselben Jahr wurde auch seine erste Tochter Clara geboren, die Motiv seines Werkes wurde.

Sein Atelier füllte sich bald mit Schülern. Die ersten Bilder dieser Periode sind die Anbetung der Könige (1610, Museum zu Madrid), der Altar des heiligen Ildefonso (Wien), ein fein ausgeführtes Werk mit zarten Farben (damals begonnen, aber erst nach 1630 vollendet), und das bekannte Bild in der Alten Pinakothek zu München, welches ihn und seine Frau in einer Laube sitzend darstellt.

Die dramatisch bewegten Gemälde Kreuzaufrichtung[7] von 1610 und Kreuzabnahme von 1611 (beide in der Liebfrauenkathedrale in Antwerpen) lassen an Michelangelo und Caravaggio denken. Rubens wurde schnell reich, hochgeehrt, und die Zahl seiner Schüler wuchs beständig.

1622 rief ihn Maria de’ Medici nach Paris, um ihren dort erbauten Palais du Luxembourg mit Darstellungen der denkwürdigsten Begebenheiten ihres eigenen Lebens zu schmücken (sog. Medici-Zyklus, ca. 1622–1625). Rubens entwarf die Skizzen (Alte Pinakothek München) und ließ danach von seinen Schülern die Gemälde ausführen, die er in der Schlussfassung überarbeitete, als er 1625 die Gemälde selbst nach Paris brachte (jetzt im Louvre).[8] Zwischen 1622 und 1623 malte Rubens die Kartons zu Tapisserien der Serie Histoire de Constantin für Ludwig XIII., die in der Manufacture des Gobelins gefertigt wurden.[9]

Nachdem Rubens schon seit 1623 als Diplomat in den Diensten der Erzherzogin Isabella zum Zweck von Friedensverhandlungen tätig gewesen war, sandte ihn 1628 die Erzherzogin in gleicher Absicht nach Spanien. Rubens gewann das Vertrauen des Königs, wurde Sekretär des Geheimen Rats und führte während seines Aufenthalts in Madrid mehrere Werke aus. Von Madrid wurde er 1629 nach London gesandt, um mit dem König über einen Frieden zwischen Spanien und England zu verhandeln. Diesen Vorbesprechungen ist zu verdanken, dass 1630 der Friedensvertrag unterzeichnet wurde. König Karl I. von England schlug ihn deshalb zum Ritter. Auch in London war er als Maler tätig. In der Folge wurde er noch zu mehreren Staatsgeschäften gebraucht, die ihm jedoch geringere Ehren einbrachten.

Zweite Heirat

Bearbeiten

Nach dem Tod seiner ersten Frau vermählte er sich 1630 mit der 17-jährigen Helene Fourment, die ihm häufig als Modell diente. In den späteren Jahren seines Wirkens entwarf er, da sich die Aufträge zu sehr häuften, fast nur noch die Skizzen selbst; die Ausführung überließ er größtenteils seinen Schülern. Bei Übernahme von Arbeiten wurde häufig ausgemacht, welche Schüler ihm helfen durften. Rubens lebte jetzt abwechselnd in der Stadt und auf seinem Landsitz Kasteel Steen in Elewijt bei Mechelen. Seit 1635 malte er meist Staffeleibilder von feinerer Ausführung.

Tod und Nachlass

Bearbeiten

Peter Paul Rubens starb am 30. Mai 1640 im 63. Lebensjahr in Antwerpen nach längerem Leiden an der Gicht. Über seiner Grabstätte in der St.-Jakobskirche zu Antwerpen steht eines seiner Werke, welches die Madonna mit dem Kind und mehreren Heiligen darstellt. Seine Witwe Helene beauftragte den aus Münster stammenden Maler Johann Bockhorst, der einer seiner engen Mitarbeiter gewesen war, unvollendete Arbeiten ihres Mannes fertigzustellen.

Der Erlös aus dem Verkauf seines Nachlasses belief sich auf 1.010.000 Gulden. 1840 wurde in Antwerpen auf dem Groenplaats zunächst eine von Willem Geefs modellierte Gipsstatue errichtet, deren Bronzestatue schließlich 1843 enthüllt wurde. 1877 wurde der 300. Geburtstag von Rubens sowohl in Antwerpen als auch in Siegen feierlich begangen.

Bildsprache

Bearbeiten
 
Der Liebesgarten, um 1632
 
Kindermord in Bethlehem, um 1637
 
Allegorie von Fortuna und Virtus
 
Landschaft (Gouache), 1635/1640
 
Die Früchtegirlande, 1616/1617

Rubens’ Werke sind geprägt durch Licht und Farbigkeit. Seine Freude an der sinnlichen Erscheinung bildet einen scharfen Gegensatz zu der weltentrückten Frömmigkeit der Andachtsbilder der älteren Schule. Seine religiösen Kompositionen kamen den katholischen Reformbestrebungen, die in erster Linie durch die Jesuiten vertreten wurden, sehr entgegen, weshalb ihn auch die Jesuiten 1620 mit der Ausschmückung ihrer Kirche in Antwerpen betrauten und er bis an sein Lebensende der bevorzugte Kirchenmaler der katholischen Welt blieb.

Er widmete sich auch mythologischen Gegenständen. Er malte Akte mit leuchtender Fleischfarbe. Er bildete nicht nur ausgekleidete Modelle nach, sondern schuf auch Gestalten, welche, wie die der Griechen und Römer, an Nacktheit gewöhnt waren.

Seine Bilder zeichnen sich durch eine allegorische Bildsprache mit mythologischer Symbolik aus. Dabei werden die Zeichnungen vielfach zu eigenen Werken, die die späteren Gemälde in der Formulierungskraft übertreffen. So zeichnet Rubens für die große Antwerpener Kreuzaufrichtung die Halbfigur des gekreuzigten Jesus als triumphierenden Jüngling – als eine seiner vielen „Vorratserfindungen“, die er in keinem seiner Werke unterbrachte. Vergleichbarer Pathos spricht aus Prometheus, der dem Betrachter aus dem Bild entgegenrutscht, oder der tote Christus, der wie ein Stein vom Kreuze fällt. Rätsel sprechen aus hockenden, sinnenden Frauengestalten wie Hagar oder Susanna – und viele dieser Zeichnungen verwahrte er nur für sich selbst. Manche private Zeichnung in der Familie wirkt wie ein Schnappschuss.

Rubens’ Streben ging auf Lebendigkeit der Darstellung und auf koloristische Wirkung. Die erloschene religiöse Begeisterung suchte Rubens, ohne sich jedoch in den Dienst einer kirchlichen Richtung zu stellen, dadurch wieder anzufachen, dass er ruhende Gegenstände in lebhaft bewegter Weise malte.

Rubens hat etwa 1500 Bilder hinterlassen, von denen freilich ein großer Teil von Schülerhänden ausgeführt und von ihm nur ergänzt worden ist. Neben den bereits genannten religiösen Bildern ist das jetzt im Kunsthistorischen Museum in Wien befindliche Bild des heiligen Ignatius von Loyola, der den Teufel austreibt, besonders typisch für Rubens.

Er hat zahlreiche dramatische Bilder geschaffen: der Sturz der rebellischen Engel, der Sturz der Verdammten, das große und kleine Jüngste Gericht, das apokalyptische Weib, die Niederlage Sanheribs und der bethlehemitische Kindermord (sämtlich in der Alten Pinakothek). Von anderen biblischen Darstellungen sind zu nennen: das Urteil Salomos, Samson und Delila, Christus und die bußfertigen Sünder, Lot mit Frau und Töchtern von zwei Engeln aus Sodom geleitet (bei Mr. Butler zu London), zahlreiche Darstellungen der Anbetung der Könige und der Himmelfahrt Mariä (letztere zu Antwerpen, Brüssel, Düsseldorf, Wien), die Kreuzigung Petri (Peterskirche zu Köln), die Kreuzigung Christi (Coup de lance (Stoß mit der Lanze), Antwerpen), die Kreuztragung Christi (Brüssel) und die Hl. Cäcilia (Berlin).

Er entnahm dem klassischen Altertum eine große Zahl von Bildern, zum Teil aus der Göttergeschichte, besonders aus dem bacchischen Kreis (zahlreiche Bacchanalien), zum Teil aus der Heroengeschichte (Decius Mus in Wien). Hervorzuheben sind: der Raub der Töchter des Leukippos, die Amazonenschlacht und der sterbende Seneca (München), das Venusfest und Boreas und Oreithyia (Wien), Jupiter und Kallisto (Kassel), Neptun und Amphitrite (Wien), die gefesselte Andromeda und Bacchanal (Berlin), das Urteil des Paris (Madrid) und Neptun auf dem Meer (Dresden, ein Teil der unter Rubens’ Leitung ausgeführten Dekorationen zum Einzug des Kardinal-Infanten Ferdinand zu Antwerpen, 1635).

Rubens stellte gerne das Naturleben und Kinder dar. Bemerkenswert ist Die Früchtegirlande, eine Darstellung von sieben Kindern (Alte Pinakothek, München), welche ein mächtiges Feston aus Früchten tragen. Dieses Bild schuf er gemeinsam mit dem Stillleben- und Tiermaler Frans Snyders und dem Landschaftsmaler Jan Wildens.

In seinen Tierbildern, die zum Teil in Gemeinschaft mit Frans Snyders entstanden sind, entfaltet Rubens ebenfalls Lebendigkeit und dramatische Kraft. Es sind zumeist Jagden, unter denen die Löwenjagd (München), die Wolfsjagd (bei Lord Ashburton), die Wildschweinjagd (Dresden) und die Hirschjagd der Diana (Berlin) in erster Reihe stehen.

Von Rubens gibt es sowohl Landschaften, die vorwiegend aus der Fantasie hervorgegangen sind und die Elemente in Aufruhr zeigen (Odysseus an der Küste der Phäaken in Florenz, Überschwemmung mit Philemon und Baucis in Wien), als auch solche, die Rubens’ Heimatland darstellen (Landschaft mit dem Regenbogen in München, Abendlandschaft in Petersburg).

Zu seinen wenigen Genrebildern zählen Bauernkirmes und Turnier im Louvre sowie Bauerntanz in Madrid. Von den Konversations- und Schäferstücken existiert Der Liebesgarten in vielen Exemplaren, von denen aber das Bild in Madrid, nicht das in Dresden, als das Original zu betrachten ist. Ein anderes Konversationsstück befindet sich unter dem Namen Der Schlosspark im Belvedere zu Wien.

Unter seinen zahlreichen Bildnissen gehört das Bild im Palazzo Pitti zu Florenz, bekannt unter dem Namen der vier Philosophen, welches Justus Lipsius, Ioannes Wowerius, Philip Rubens und den Künstler selbst vorstellt, seiner frühesten Zeit an. Im Schloss Windsor befinden sich Bildnisse von Rubens und seiner Frau, in der Nationalgalerie zu London sein Familienporträt, in München das Bild seiner Frau mit Kind und das Doppelbildnis seiner Söhne in der Galerie Liechtenstein zu Wien.

Das Bildnis des Doktors van Tulden hängt in der Pinakothek zu München. Das unter dem Namen Strohhut bekannte Bildnis eines Mädchens in der Nationalgalerie zu London zeichnet sich durch sein Helldunkel aus, und das Bildnis der nur mit einem Pelz bekleideten Hélène Fourment in Wien ist gekonnt modelliert.

Wirkung und Einfluss auf sein Umfeld

Bearbeiten
 
Stich nach Rubens: Marcus Iunius Brutus

Wenige Künstler haben auf ihre Zeit einen so nachhaltigen Einfluss ausgeübt wie Rubens. Es gibt keinen Zweig der flämischen Malerei, auf den er nicht bestimmend eingewirkt hätte. Schon zu seinen Lebzeiten wurde er als Künstler-Unternehmer bewundert, und seine Werkstatt war in ganz Europa berühmt. Außerordentlich groß war daher auch die Zahl seiner Schüler.

Die bedeutendsten sind: Anthonis van Dyck, Deodaat del Monte, Pieter Claesz. Soutman, Theodoor van Tulden, Abraham van Diepenbeeck, Cornelis Schut, Erasmus Quellinus II., Justus van Egmont, Jan van den Hoecke etc.

Rubens erkannte früh die Möglichkeiten, die der Kupferstich für die Reproduktion und die Verbreitung seiner Werke eröffnete. In seinem Betrieb sorgte er daher für die Heranbildung ausgezeichneter Kupferstecher, wie Lucas Vorsterman, Schelte a Bolswert, Paulus Pontius und anderen. Auf Rubens’ Kosten wurden die Kupferstiche für den Handel produziert. Auch die alte Methode des Holzschnitts diente zur Verbreitung Rubensscher Werke. Rubens arbeitete ebenfalls in Zusammenarbeit mit Druckern oder Verlegern unter Einsatz seiner Werkstatt als Buchkünstler an der Ausstattung (Buchillustrationen, Titelbilder) von Büchern.[10]

(Mal-)Technik

Bearbeiten
 
Kopf des hl. Franziskus, um 1615
 
Die letzte Kommunion des hl. Franziskus von Assisi, um 1619
 
Anthonis van Dyck, um 1627/1628

Den Handzeichnungen und den Ölskizzen widmete sich im Herbst 2004 eine Ausstellung in der Wiener Albertina, die dadurch Rubens’ mehrstufigen Arbeitsprozess erhellt. Er war legendär in der malerischen Schnellschrift seiner Ölskizzen, durch die er zuerst seine eigene Vorstellung über geplante Werke entwickelte und dann mit Auftraggeber und Werkstatt kommunizierte.

Die Vorarbeit umfasste mindestens: gezeichnete Entwürfe, monochrome Skizzen, farbige Ölskizzen (für die figurenreiche Komposition) und Zeichnungen, welche die einzelnen Motive vergrößerten. Letztere waren die Vorgabe für die Ausführung im Gemälde oder Stich.

Die eigentliche Umsetzung erfolgte dann zum großen Teil von Werkstattsmitgliedern, während Rubens sich fast ausschließlich auf die Kontrolle beschränkte. Lediglich Korrekturen wurden vom Meister noch selbst ausgeführt. Dieses wurde möglich durch die virtuose Vorarbeit der oben beschriebenen Öl-Skizzen, die dann den anderen Künstlern der Werkstatt als Blaupause diente. Diese Arbeitsweise war für damalige Zeit nichts Ungewöhnliches. Nicht anders war auch die immense Produktivität der Werkstatt zu schaffen. Rubens machte daraus auch keinen Hehl. In einer von ihm beschriebenen Auflistung seiner zum Verkauf stehenden Werke heißt es dann auch „vom Meister selbst retuschiert“. Es gab auch Bilder aus seiner Werkstatt, die nur nach seinen Skizzen gefertigt wurden, ohne dass Rubens daran selbst gemalt hatte. Rubens war nur insofern ungewöhnlich, als er das System wie kein Anderer perfektioniert hat. Er hat sogar Kollegen Auftragsarbeiten an seinen Bildern erteilt, die sich z. B. auf Landschaften oder Blumen spezialisiert hatten. So glich seine Werkstatt schon fast einer Manufaktur.

Andererseits gibt es Detail-Ölskizzen, von denen bei der Umsetzung in das endgültige Meisterwerk in – jedoch entscheidenden – Einzelheiten im positiven Sinne abgewichen wurde. Die Verbesserung, etwa im Gesichtsausdruck des Dargestellten, mag bei der entwurfsgetreuen Ausführung durch die Hand des Meisters erfolgt sein oder durch seine eigene spätere Retusche der durch seine Werkstatt (oder beauftragte Zuarbeiter) anhand des modello erfolgten Weiterbearbeitung. Ein schönes Beispiel für das Verhältnis zwischen Entwurf und letzter Fassung ist zu beobachten bei der Entstehung der Letzten Kommunion des Hl Franz von Assisi, was den Brennpunkt der Komposition, den Kopf des Heiligen angeht.

„Der Kopf … ist in Haltung und auch in Einzelheiten fast identisch … doch … (beides) … unterscheidet sich … im Ausdruck. Eine genauere Betrachtung erweist, daß eigentlich nur der Ausdruck des Auges ein anderer ist. Auf der Studie erscheint der Blick zwar schwärmerisch und ekstatisch, wirkt aber nicht so weltentrückt, so gläsern, wie auf der Altartafel. Die Studie gibt mit dem abgemagerten, bleichen Antlitz, dem entzündeten Auge, dem borstigen Kinn, geöffneten Mund den Anblick eines Todkranken, – während auf dem Altarbild der in den Tod starrende Blick von dem letzten Moment des Lebens zeugt. Zwischen den zwei Köpfen ist somit eine Steigerung des Ausdrucks wahrzunehmen …“

Agnes Czobor: Eine Ölstudie zum Kopf des Hl. Franziskus auf dem großen Antwerpener Altarbild, S. 11

Das Charakteristische an seiner eigentlichen Technik in seinen Bildern ist, dass Rubens immer noch im hohen Maß Holz als Bildträger benutzte, zu einem Zeitpunkt, als sich Leinwand als Bildträger weitestgehend durchgesetzt hatte. Ca. 50 % seiner Bilder sind auf Holz ausgeführt, darunter auch großformatige Werke. Für Holz als Bildträger kann nur bestes Material verwendet werden, und das Zusammenfügen der Hölzer zu einer Tafel erfordert großes handwerkliches Können und Erfahrung. Rubens wird diese Arbeit nicht selbst gemacht haben, sondern darauf spezialisierte Handwerker damit beauftragt haben. Insbesondere für seine Ölskizzen bevorzugte er Holz, weil es einer Maltechnik entgegenkam, bei der eine glatte Oberfläche von Vorteil war, um den so charakteristischen Emaille-Effekt zu erreichen.

Die Bildtafeln und Leinwände wurden mit Kreide grundiert und glatt geschliffen. Dann folgte eine farbige Isolierung aus einem Harzbindemittel – wahrscheinlich Dammar. Zum einen sollte diese Isolierung das Einsinken der oberen Malschichten verhindern, damit die Leuchtkraft der Farben erhalten blieb, zum anderen ließen sich die Halbschatten der Inkarnate (Hautfarben) damit leichter erzielen. Zudem lassen sich auf einem strahlend weißen Untergrund die Proportionen schlechter abschätzen.

Die Untermalung war höchstwahrscheinlich eine Ei-Tempera-Ölfarbe, mit der die Motive in lockerer Manier als Übertrag einer kleineren Öl-Skizze des Meisters skizzenhaft angelegt wurden.

Darauf folgte die eigentliche Malschicht, die wohl eine Harz-Öl-Farbe war. Dieser Prozess wurde nass-in-nass gemalt ohne Zwischentrocknung. Harze wie Venezianisches Harz verzögerten die Trocknung und damit die Alterungsauswirkungen. Nur so ist zu erklären, dass die Leuchtkraft der Bilder in den Jahren so wenig nachgelassen hat und die Werksspuren (der Pinselstrich) einen so zarten „Schmelz“ (weichen Verlauf) haben. Wäre das Bild in vielen Ölschichten entstanden (wie z. B. bei Tizian), wäre eine stärkere Vergilbung zu beobachten.

Zum Schluss wurden noch (nach dem vollständigen Austrocknen) einige kleine Stellen überarbeitet oder durch Übermalung verändert.

Werke (Auswahl)

Bearbeiten

Diese Liste enthält 27 Werke Rubens’, die einen repräsentativen Querschnitt durch sein malerisches Hauptwerk darstellen.

Bild Titel Wann entstanden Größe, Material Ausstellung/Sammlung/Besitzer
 
Reiterporträt des Herzogs von Lerma 1603 490 × 325 cm, Öl auf Leinwand Museo del Prado, Madrid
 
Der Sturz des Phaeton 1604–1605 98,4 × 131,2 cm, Öl auf Leinwand National Gallery of Art, Washington, D.C.
 
Der heilige Georg mit dem Drachen 1605–1607 427 × 312 cm, Öl auf Leinwand Museo del Prado, Madrid
 
Rubens und Isabella Brant in der Geißblattlaube etwa 1609 179 × 136 cm, Öl auf Leinwand Alte Pinakothek, München
 
Kreuzaufrichtung 1610–1611 462 × 640 cm, Öl auf Leinwand Liebfrauenkathedrale (Antwerpen)
 
Der bethlehemitische Kindermord 1611–1612 142 × 182 cm, Öl auf Holz Art Gallery of Ontario, Toronto
 
Jupiter und Kallisto 1613 125,6 × 187 cm, Öl auf Eichenholz Gemäldegalerie Alte Meister (Kassel)
 
Kreuzabnahme 1612–1614 420,5 × 320 cm, Öl auf Holz Liebfrauenkathedrale (Antwerpen)
 
Krönung des Tugendhelden 1613–1614 160,5 × 263 cm, Öl auf Eichenholz Gemäldegalerie Alte Meister (Kassel)
 
Heiliger Sebastian etwa 1614 200 × 120 cm, Öl auf Leinwand Staatliche Museen zu Berlin
 
Die Nilpferdjagd 1615–1616 248 × 321 cm, Öl auf Leinwand Alte Pinakothek, München
 
Romulus und Remus 1615–1616 210 × 212 cm, Öl auf Leinwand Kapitolinische Museen, Rom
 
Die Früchtegirlande (mit Frans Snyders und Jan Wildens) 1616/1617 120 × 203,8 cm, Öl auf Leinwand Alte Pinakothek, München
 
Das Große Jüngste Gericht 1617 608,5 × 463,5 cm, Öl auf Leinwand Alte Pinakothek, München
 
Der Raub der Töchter des Leukippos 1617–1618 224 × 210,5 cm, Öl auf Leinwand Alte Pinakothek, München
 
Der Höllensturz der Verdammten 1620 288 × 225 cm, Öl auf Eichenholz Alte Pinakothek, München
 
Die Löwenjagd 1621 249 × 377 cm, Öl auf Leinwand Alte Pinakothek, München
 
Perseus befreit Andromeda 1622 100 × 138,5 cm, Öl auf Leinwand Gemäldegalerie (Berlin)
 
Annahme der Jungfrau 1611–1626 490 × 325 cm, Öl auf Holz Liebfrauenkathedrale (Antwerpen)
 
Selbstporträt 1628–1630 61,5 × 45 cm, Öl auf Leinwand Rubenshaus, Antwerpen
 
Der Liebesgarten 1632–1633 198 × 283 cm, Öl auf Leinwand Museo del Prado, Madrid
 
Die Anbetung der Heiligen Drei Könige 1633–1634 328 × 247 cm, Öl auf Leinwand Kings College (Cambridge)
 
Die drei Grazien 1630–1635 221 × 181 cm, Öl auf Eichenholz Museo del Prado, Madrid
 
Die Regenbogen Landschaft 1636 135,6 × 235 cm, Öl auf Eichenholz Wallace Collection, Marylebone
 
Das Urteil des Paris etwa 1636 144,8 × 193,7 cm, Öl auf Eichenholz National Gallery, London
 
Helena Fourment (Das Pelzchen) 1636–1638 176 × 83 cm, Öl auf Holz Kunsthistorisches Museum, Wien
 
Die Folgen des Krieges etwa 1637–1639 206 × 345 cm, Öl auf Eichenholz Palazzo Pitti, Florenz

Weitere Werke

Bearbeiten

Bedeutende Werkbestände befinden sich in folgenden Museen:

Siegerlandmuseum, Siegen (neun Gemälde, umfangreiche Grafik-Sammlung); Museo del Prado, Madrid; Alte Pinakothek, München; Kunsthistorisches Museum, Wien; Eremitage in Sankt Petersburg; Königliche Museen der Schönen Künste, Brüssel; Museum Schloss Wilhelmshöhe, Kassel; Gemäldegalerie Alte Meister, Kupferstichkabinett, Dresden; Musée du Louvre, Paris.

 
Der Sturz des Phaeton, 1604–1608
 
Kallisto und Jupiter, 1613
 
Venus und Adonis (um 1615)
 
Das Urteil des Paris (Peter Paul Rubens), 1632–1636
 
Anbetung der Heiligen Drei Könige (Peter Paul Rubens), 1633–1634
 
Bildnis seines Sohnes Nikolas, um 1619
 
Kammerfrau der Infantin Isabella, um 1625
 
Kopfstudien eines Mohren, 1640
 
Judith enthauptet Holofernes, 1609/1610
 
Schloß Caputh: Julius Caesar (1619)

Titel (ungefähres Entstehungsdatum) heutiger Aufbewahrungsort

Sonstiges

Bearbeiten

Rubens’ Gemälde Kindermord von Betlehem, um 1609/1611 entstanden, wurde 1923 von einer Privatperson geerbt. Falsch datiert und für ein Werk van den Hoeckes (1611–1651) gehalten, wurde es an das oberösterreichische Stift Reichersberg verliehen, wo es jahrzehntelang in einem dunklen Gang hing. Das Gemälde wurde schließlich am 10. Juli 2002 bei Sotheby’s in London um den Rekordpreis von 76,7 Mio. Euro versteigert und war damit der bislang teuerste „Alte Meister“.[11] Kurz vor der Versteigerung wurde das Bild bereits im Ausland noch als Rubens identifiziert, was eine heftige Kontroverse auslöste: Es wurde vermutet, dass sich das Bundesdenkmalamt täuschen ließ und unter Vorspiegelung falscher Tatsachen die Ausfuhrgenehmigung erteilte. Dies wurde seitens des BDA dementiert, man hätte auch für den Fall, dass das Gemälde noch in Österreich als Rubens erkannt worden wäre, die Genehmigung zur Ausfuhr aus Österreich erteilt.[12] Diese Begebenheit beherrschte unter dem Titel Rekordrubens die Schlagzeilen der Kulturmedien im Jahr 2002.[13]

Die Hände des Künstlers zeigen in seinen Selbstbildnissen der letzten 30 Jahre seines Lebens das typische Bild einer fortschreitenden chronischen Polyarthritis.[14]

Literatur

Bearbeiten

nach Erscheinungszeitpunkt geordnet

  • Herman Riegel: Abhandlungen und Forschungen zur niederländischen Kunstgeschichte, 1. Band, IV. Peter Paul Rubens, S. 162–344. Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1882 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Hans Gerhard Evers: Peter Paul Rubens. F. Bruckmann, München 1942, 528 S., 272 Abb., 4 Farbtafeln (Flämische Ausgabe bei De Sikkel, Antwerpen 1946). (Infos zum Buch und Downloadlink)
  • Hans Gerhard Evers: Rubens und sein Werk. Neue Forschungen. De Lage Landen, Brüssel 1943. 383 S. u. Taf. (Infos zum Buch und Downloadlink)
  • Frans Baudouin: Peter Paul Rubens. Aus dem Niederländischen übersetzt von Karl Jacobs. Köster, Königstein im Taunus 1977, ISBN 3-7845-9300-3.
  • Reinhard Liess: Die Kunst des Rubens. Wasmuth, Braunschweig 1977.
  • Agnes Czobor: Eine Ölstudie zum Kopf des Hl. Franziskus auf dem großen Antwerpener Altarbild. In: Gentse Bijdragen tot de Kunstgeschiedenis XXIV (1976–1978). Hrsg. Hoger Instituut voor Kunstgeschiedenis en Outheidkunde van het Universitair Vermögen, S. 9–14.
  • Hubert von Sonnenburg, Frank Preußer: Rubens. Gesammelte Aufsätze zur Technik. Bayerische Staatsgemäldesammlung, München (= Mitteilungen der Abteilung für Restaurierung und naturwissenschaftliche Untersuchungen (Doerner-Institut) 3/1979).
  • Sabine Cotté: Rubens und seine Welt. Gondrom, Bayreuth 1980, ISBN 3-8112-0205-7.
  • Julius S. Held: The Oil-Sketches of Peter Paul Rubens: A Critical Catalogue. Princeton 1980 (2 Bde.)
  • Günter Brucher: Der Ildefonso-Altar von Peter Paul Rubens. In: Kunsthistorisches Jahrbuch Graz, Graz 1982, S. 49–78.
  • Christopher White: Peter Paul Rubens. Leben und Kunst. Belser Verlag, Zürich 1988.
  • Marc Morford: Stoics and Neostoics. Princeton 1991.
  • Justus Müller Hofstede: Rubens und das Constantia-Ideal. Das Selbstbildnis von 1623. In: Matthias Winner (Hrsg.): Der Künstler über sich und sein Werk. Weinheim 1992, S. 335–405.
  • Matías Díaz Padrón (Hrsg.): El Siglo de Rubens en el Museo del Prado. Barcelona 1995.
  • Christine Göttler: Die Kunst des Fegefeuers nach der Reformation. Mainz 1996.
  • Ulrich Heinen: Rubens zwischen Predigt und Kunst. Der Hochaltar für die Walburgenkirche in Antwerpen. VDG, Weimar 1996 (PDF; 113 kB) (Memento vom 22. August 2006 im Internet Archive)
  • Otto von Simson: Peter Paul (1577–1640): Humanist, Maler und Diplomat. Mainz 1996.
  • Christopher Brown (Hrsg.): Making & Meaning: Rubens’s Landscapes. Ausstellungskatalog National Gallery, London 1997.
  • Fiona Healy: Rubens and the Judgement of Paris. Turnhout 1997.
  • Kristin Lohse Belkin: Rubens. London 1998.
  • Ilse von zur Mühlen: Bild und Vision. Peter Paul Rubens und der Pinsel Gottes. Frankfurt am Main 1998.
  • Susanne Tauss: Dulce et decorum? Der Decius-Mus-Zyklus von Peter Paul Rubens. Osnabrück 2000.
  • Prosper Arents, A. K. L. Thijs (Hrsg.): De Bibliotheek van Pieter Pauwel Rubens. Antwerpen 2001.
  • Rutger Tijs: Über die Hirtengrotte in Rubens' Garten. Der Einfluss der italienischen Renaissance auf nördliche Gartenkonzepte. In: Die Gartenkunst 14 (1/2002), S. 9–18.
  • Ulrich Heinen, Andreas Thielemann (Hrsg.): Rubens Passioni. Die Kultur der Leidenschaften im Barock. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 978-3-525-47902-5.
  • Ulrich Heinen: Versatissimus in historiis et re politica. Rubens’ Anfänge als Diplomat. In: Rainer Budde (Hrsg.), Roland Krischel (Red.): Sinnliche Intelligenz. Festschrift für Prof. Dr. Hans Ost. Wallraf-Richartz-Jahrbuch 63 (2002), S. 283–318.
  • Konrad Renger (Hrsg.), Claudia Denk (Hrsg.): Flämische Malerei des Barock in der Alten Pinakothek. München u. a. 2002.
  • Frits Lammertse (Hrsg.), Alejandro Vergara (Hrsg.): Peter Paul Rubens. The Life of Achilles. Ausstellungskatalog Museum Boijmans Van Beuningen/Madrid, Museo del Prado, Rotterdam 2003.
  • Nils Büttner, Ulrich Heinen (Hrsg.): Peter Paul Rubens: Barocke Leidenschaften. Ausstellungskatalog im Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig (8. August bis 31. Oktober 2004), Hirmer, München 2004.
  • Kristin Lohse Belkin (Hrsg.), Fiona Healy (Hrsg.): A House of Art: Rubens as Collector. Ausstellungskatalog Museum Rubenshuis, Antwerpen 2004.
  • Ulrich Heinen: Rubens’ Garten und die Gesundheit des Künstlers. In: Wallraf-Richartz-Jahrbuch. Band 65, 2004, S. 71–182.
  • Margit Thøfner: Helena Fourment’s Het Pelsken. In: Art History. Band 27, 2004, S. 1–33.
  • Nico van Hout: Copyright Rubens. Ausstellungskatalog Koninklijk Museum, Antwerpen 2004.
  • Kate Bomford: Peter Paul Rubens and the value of friendship. In: Jan de Jong et al. (Hrsg.): Rubens and the Netherlands. Zwolle 2006 (= Nederlands Kunsthistorisch Jaarboek 55, 2004), S. 229–257.
  • Johann Kräftner (Hrsg.) et al.: Rubens in Wien. Wien 2004.
  • Eveliina Juntunen: P.P.R's bild-implizite Kunsttheorie in ausgew. mytholog. Historien (1611–1618). Petersberg 2005.
  • Rubens, Eleonora de’ Medici Gonzaga e l’oratorio sopra Santa Croce. Ausstellungskatalog Palazzo Ducale, Mantua 2005.
  • Ulrich Heinen: Peter Paul Rubens' Florentiner Kriegsbild und die Macht des Malers. In: Wilhelm Hofmann und Hans-Otto Mühleisen (Hrsg.): Kunst und Macht. Politik und Herrschaft im Medium der bildenden Kunst. Lit, Münster 2005, S. 165–203.
  • Anne-Marie Logan, Michiel Plomp: Peter Paul Rubens. The Drawings. Ausstellungskatalog Metropolitan Museum of Art, New York 2005.
  • Dagmar Feghelm, Markus Kesting: Rubens. Bilder der Liebe. Prestel, München 2005, ISBN 978-3-7913-3353-3 (Flexo).
  • Martin Warnke: Peter Paul Rubens. Leben und Werk. Dumont, Köln 2006.
  • Nils Büttner: Herr P. P. Rubens. Vandenhoeck, Göttingen 2006, ISBN 3-525-47906-9. Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fnbn-resolving.de%2Furn%3Anbn%3Ade%3Absz%3A16-diglit-323313~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D
  • Ulrich Heinen: Rubens’s Pictorial Diplomacy at War (1637/1638). In: Jan de Jong et al. (Hrsg.): Rubens and the Netherlands. Zwolle 2006 (= Nederlands Kunsthistorisch Jaarboek. Band 55, 2004), v, S. 196–225.
  • Peter Kränzle: Peter Paul Rubens. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 8, Bautz, Herzberg 1994, ISBN 3-88309-053-0, Sp. 892–908.
  • Andreas Thielemann: Sprechende Köpfe: Seneca-Bildnisse um 1600. In: Max Kunze / Henning Wrede (Hrsg.): 300 Jahre „Thesaurus Brandenburgicus“. Archäologie, Antikensammlungen und antikisierende Residenzausstattungen im Barock. München 2006, S. 167–206.
  • Ulrich Heinen: "con ogni fervore": Love and lust in Rubens's library, life and work. In: Katlijne van der Stighelen (Hrsg.): Munuscula Amicorum. Contributions on Rubens and his Colleagues in Honour of Hans Vlieghe. 2 Bände. Turnhout 2006, Bd. 1, 79–101.
  • Joseph Eduard WesselyRubens, Peter Paul. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 29, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 423–428.
  • Jacob Burckhardt: Werke. Kritische Gesamtausgabe. Band 11. Erinnerungen aus Rubens. Aus dem Nachlaß herausgegeben von Edith Struchholz und Martin Warnke. C. H. Beck, München 2006, 275 S.
  • Ulrich Heinen: Türkenkrieg und frühe Oper – Rubens in Mantua 1601/1602. In: Susanne Rode-Breymann (Hrsg.): Krieg und Frieden in der Musik. Hildesheim 2007 (= Ligaturen. Musikwissenschaftliches Jahrbuch der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Band 1), S. 133–169.
  • Ulrich Heinen: Komponieren im Affekt. Vergil – Monteverdi – Rubens. In: Klaus Herding / Antje Krause-Wahl (Hrsg.): Wie sich Gefühle Ausdruck verschaffen. Emotionen in Nahsicht. Taunusstein 2007, S. 161–188.
  • Ulrich Heinen: Text- und Bild-Formen neostoischen Wissens von den Leidenschaften. In: Werner Oechslin (Hrsg.): Wissensformen. Zürich 2008, S. 194–219.
  • Ulrich Heinen: Rubens' Bilddiplomatie im Krieg. In: Matthias Rogg / Jutta Nowosadtko (Hrsg.): Mars und die Musen. Das Wechselspiel von Militär, Krieg und Kunst in der Frühen Neuzeit. Münster 2008, S. 151–178.
  • Ulrich Heinien: Stoisch trauern. Bewältigungsstrategien bei Peter Paul Rubens. In: Ralf Georg Bogner / Johann Anselm Steiger / Ulrich Heinen (Hrsg.): Leichabdankung und Trauerarbeit. Zur Bewältigung von Tod und Vergänglichkeit im Zeitalter des Barock. Akten der Tagung in der Johannes a Lasco-Bibliothek Emden 23.–25.8.2007 (= Daphnis 2009). Amsterdam 2009, S. 119–180.
  • Ulrich Heinen: Der Aussendebefehl Christi und das Credo der Apostel – Peter Paul Rubens (1577–1640) und Nicolas Rijckemans (tätig ab 1616). In: Alexandra Dern / Ursula Härting (Hrsg.): Credo – Meisterwerke der Glaubenskunst. Ausst.-Kat. Draiflessen Collection, Mettingen, 16.10.2010–9.1.2011, S. 54–59.
  • Ulrich Heinen: Immolatio boum. Eine unbekannte Zeichnung für ein Scheinrelief an Rubens' Haus. In: Wallraf-Richartz-Jahrbuch. Band 71, 2010, S. 197–232.
  • Ulrich Heinen: Huygens, Rubens and Medusa. Reflecting the passions in paintings. With some considerations in the neuroscience in art history. In: Stephanie Dickey / Herman Roodenburg (Hrsg.): The Passions in the Arts of the Early Modern Netherlands (= Netherlands Yearbook for the History of Art. Band 60), 2010, pp. 150–177.
  • Ulrich Heinen: Stoisch Sterben lernen – Rubens’ Memorialbild auf Justus Lipsius und Philip Rubens. In: Katlijne van der Stighelen u. a.(Hrsg.): Pokerfaced. Flemish and Dutch Baroque Faces Unveiled. Turnhout 2010, S. 25–68.
  • Ulrich Heinen: Peter Paul Rubens. Das 'Ochsenopfer' des Pausias. In: Aus der Graphischen Sammlung. Neuerwerbungen & Schenkungen. Ausst.-Kat. Graphisches Kabinett des Wallraf-Richartz-Museums & der Foundation Corboud, Köln 2011 (= Der un/gewisse Blick. Nr. 3), S. 25–27.
  • Ulrich Heinen: Rubens’s Pictorial Peacekeeping Force – Negotiating through ‘Visual Speech-Acts’. In: Udo J. Hebel / Christoph Wagner (Hrsg.): Pictorial Cultures and Political Iconographies. Approaches, Perspectives, Case Studies from Europe and America. Berlin/New York 2011, S. 32–61.
  • Ulrich Heinen: Das antike und das christliche Opfer in Elsheimers 'Contento' und Rubens’ „Die Eucharistie überwindet das heidnische Opfer“. In: Wallraf-Richartz-Jahrbuch. Band 72, 2011, S. 250–281.
  • Karin Hellwig: Peter Paul Rubens. Rowohlt, Reinbek 2012, ISBN 978-3-499-50710-6.
  • Gerhard Finckh, Ilka Hartje: Peter Paul Rubens. (Katalog zur Ausstellung im Wuppertaler Von der Heydt-Museum, 16. November 2012 bis 28. Februar 2013), ISBN 978-3-89202-085-1.
  • Ulrich Heinen: Concettismo und Bilderleben bei Marino und Rubens. In: Christiane Kruse und Rainer Stillers, (Hrsg.): Barocke Bildkulturen: Dialog der Künste in Giovan Battista Marinos "Galeria". Wiesbaden 2013, S. 349–398.
  • Ulrich Heinen: Antwerpen am Euphrat verteidigen. Rubens malt für Europa. Zur Vielfalt des frühneuzeitlichen Orientalismus. In: Eckhard Leuschner / Thomas Wünsch (Hrsg.): Das Bild des Feindes. Konstruktionen von Antagonismen und Kulturtransfer im Zeitalter der Türkenkriege. Ostmitteleuropa, Italien und Osmanisches Reich. Berlin 2013, S. 355–447.
  • Ulrich Heinen: Rubens mit verschränkten Armen (William Sanderson, Graphice, 1658). Zur Begründung einer Kunstpädagogik der Phantasie im Barock. In: Valeska von Rosen / David Nelting / Jörn Steigerwald (Hrsg.): Poiesis. Praktiken der Kreativität in den Künsten der Frühen Neuzeit. Zürich / Berlin 2013, S. 327–375.
  • Ulrich Heinen: Malerdiplomatie als heroische Leistung. Rubens bezwingt den Krieg und malt den Frieden herbei. In: Katharina Helm, Hans W. Hubert, Christina Posselt-Kuhli und Anna Schreurs-Morét (Hrsg.): Künstlerhelden? Heroisierung und mediale Inszenierung von Malern, Bildhauern und Architekten. Merzhausen 2015, S. 205–235.
  • Ulrich Heinen: Die Erfindung des Barocktriptychons. Rubens’ Aktualisierung des Wandelbildes. In: David Ganz / Marius Rimmele (Hrsg.): Klappeffekte. Faltbare Bildträger in der Vormoderne. Berlin 2016, S. 337–365.
  • Ulrich Heinen: Der Stil des Politischen. Das zivile Leben als sein Grund, sein Merkmal und seine Norm um 1600, in: Dietrich Erben / Christine Tauber (Hrsg.): Politikstile und die Sichtbarkeit des Politischen in der Frühen Neuzeit (= Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München. Band 39). Passau 2016, S. 129–156.
  • Ulrich Heinen: Peter Paul Rubens. Der Malerfürst aller Zeiten. In: Malerfürsten. 28. September 2018 – 27. Januar 2019, Bundeskunsthalle der Bundesrepublik Deutschland, S. 14–21.
  • Ulrich Heinen: „Velum est Timantis imago“: Das Bild des Gelehrten als Offenbarung der Person. In: Matei Chihaia / Georg Eckert (Hrsg.): Kolossale Miniaturen. Festschrift für Gerrit Walther. Münster 2019, S. 315–324.
  • Ulrich Heinen: Rubens' Europe and the „pax Hispanica“. In: Nicolas Detering / Clementina Marsico / Isabella Walser (Hrsg.): Contesting Europe. Comparative Perspectives on Early Modern Discourses on Europe (Fifteenth-Eighteenth Century). Leiden 2019, S. 104–145.
  • Ulrich Heinen: Heroische Re-Formation. Sichtbarkeit als Heldentat in Rubens' „Auferstehung Christi“. In: Achim Aurnhammer / Johann Anselm Steiger (Hrsg.): Christus als Held und seine heroische Nachfolge. Zur imitatio Christi in der Frühen Neuzeit. Berlin 2020, S. 563–597.

Literatur zu Jan Rubens (Auswahl)

  • Peter Paul Rubens. Auf den Spuren eines Malergenies. Dokumentarfilm, Deutschland, 2012, 30 Min., Buch und Regie: Werner Raeune, Produktion: 3sat, ZDF, Erstsendung: 27. Oktober 2012, Inhaltsangabe von 3sat, mit Gerhard Finckh und Nico van Hout.
  • Rubens – Ein Leben in Europa. Dokumentarfilm, Deutschland, 2018, 52:53 Min., Buch und Regie: Christine Romann, Produktion: Hessischer Rundfunk, arte, Erstsendung: 18. Februar 2018 bei arte, Inhaltsangabe von ARD.

Siehe auch

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Peter Paul Rubens – Sammlung von Bildern und Videos

Werke

Ausstellungen

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Riegel 1882 "Der Geburtsort", S. 167–212 books.google.
    Rubens' Geburt am 28. Juni 1577 in Siegen wurde zuletzt von H. Rombaut und R. Tijs in Nationaal Biografisch Woordenboek, XX, 2011 (cols. 727-832) in Abrede genommen: tatsächlich sei Rubens in der Zeit vom 29. August bis 9. Dezember 1576 in Antwerpen geboren (s. auch Bericht in demorgen.be vom 20. Dezember 2011).
    Dieser Angriff auf einen seit langem etablierten Stand der Forschung wurde in Publikationen des Antwerpener Centrum Rubenianum zurückgewiesen.
    Carl Van de Velde: The birthplace of Rubens, (The Rubenianum Quarterly 2/2012) und
    Carl Van de Velde, Prisca Valkeneers: De Geboorte van Rubens/ The Birth of Rubens. Ghent/Kortrijk: Uitgeverij Snoeck; Antwerp: Centrum Rubenianum VZW 2013. 112 S. (Rezension von Anne-Marie Logan bei hnanews.org November 2013).
  2. Spieß; Kruse, passim; Mann, passim; De Dijn, passim. Weitere Belege in den Artikeln Anna von Sachsen und Jan Rubens.
  3. Eleonora de' Medici Gonzaga e l'oratorio sopra Santa Croce: pittura devota a corte -. In: CODART. (codart.nl [abgerufen am 8. Januar 2017]).
  4. Die Trauung fand in der Abteikirche St. Michael statt.
  5. Zurückgeblättert…, Siegener Zeitung vom 29. Januar 2011
  6. Antonius Lux (Hrsg.): Große Frauen der Weltgeschichte. 1000 Biographien in Wort und Bild. Sebastian Lux Verlag, München 1963, S. 79.
  7. ursprünglich St.-Walburgis-Kirche
  8. commons:Category:Marie de' Medici cycle by Peter Paul Rubens
  9. commons:Category:Constantine series after Peter Paul Rubens; collection.mobiliernational.culture.gouv.fr
  10. Gitta Bertram, Nils Büttner: Sinnbild / Bildsinn. Rubens als Buchkünstler. Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-9815734-5-9.
  11. dpa: Weltrekord: Rubens für 77 Millionen Euro verkauft. In: FAZ, 10. Juli 2002.
  12. Ausfuhrbewilligung vom Denkmalamt: Rekordpreis für Rubens aus Österreich. (Memento vom 13. April 2003 im Internet Archive). In: Bundesdenkmalamt (BDA), 15. Juli 2002.
  13. dpa: «Rekord-Rubens» blieb jahrzehntelang unbeachtet. In: Schwäbische Zeitung, 12. Juli 2002.
  14. Wolfgang Miehle: Gelenk- und Wirbelsäulenrheuma. Eular Verlag, Basel 1987, ISBN 3-7177-0133-9, S. 11.