Robert Schumann Hochschule Düsseldorf

Musikhochschule
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Die Robert Schumann Hochschule Düsseldorf (RSH) ist eine Musikhochschule im Düsseldorfer Stadtteil Golzheim. In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt werden etwa 850 Studenten ausgebildet. Das Lehrangebot reicht von den Studiengängen Musik und Musikvermittlung bis zum künstlerisch-technischen Fach „Ton und Bild“, das eine technisch-naturwissenschaftliche Ausbildung an der Hochschule Düsseldorf (HSD) mit einem Musikstudium verbindet. Ihren Namen trägt sie nach dem deutschen Dirigenten, Komponisten und Musikkritiker Robert Schumann (1810–1856).

Robert Schumann Hochschule Düsseldorf
Gründung 21. Dezember 1972
Trägerschaft Land Nordrhein-Westfalen
Ort Düsseldorf
Bundesland Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen
Land Deutschland Deutschland
Rektor Thomas Leander[1]
Studierende 828 (SoSe 2023)[2]
Mitarbeiter 361 (2022)[3]
davon Professoren 43 (2022)[3]
Jahresetat 8,5 Mio. Euro (2008)
Website www.rsh-duesseldorf.de
Robert Schumann Hochschule
Villa Engelhardt, Rektorat Verwaltung (2019)

Schwerpunkte

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Mit ihren vier großen Studiengängen – Musik, Musikvermittlung, Ton und Bild sowie Musik und Medien – deckt die Hochschule weite Bereiche des Musikarbeitsmarktes ab.[4] Der Studiengang Musik umfasst die Studienrichtungen aller Orchesterinstrumente, Gesang, Gitarre, Klavier, Orgel und Komposition, während der Studiengang Musikvermittlung die Studienrichtungen Musikpädagogik, Musiktheorie, Chorleitung, Orchesterleitung und Kirchenmusik abdeckt. Diese beiden Studiengänge können sowohl als Bachelor- als auch als Masterstudiengang belegt werden. Der dritte Bachelorstudiengang Ton und Bild wird vom hochschuleigenen Institut für Musik und Medien in Zusammenarbeit mit der Hochschule Düsseldorf angeboten und ist ingenieurwissenschaftlich ausgerichtet. Der vierte Bachelorstudiengang Musik und Medien wird am Institut für Musik und Medien unterrichtet und hat u. a. die Schwerpunkte Klassische Musikaufnahme, Medienkomposition, Musikinformatik, Musikproduktion, Musik und AV-Produktion, Musik- und Medienmanagement, Musik und Text sowie Visual Music. Hinzu kommen die Masterstudiengänge Klang und Realität sowie Künstlerische Musikproduktion, die ebenfalls am Institut für Musik und Medien angeboten werden, die Exzellenzstudiengänge Konzertexamen und Komposition sowie die Möglichkeit eines musikwissenschaftlichen Studiums am musikwissenschaftlichen Institut der Hochschule, das mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf kooperiert.[5]

Einen Akzent setzt die Robert-Schumann-Hochschule auf ihre Opernschule. Mindestens einmal im Jahr zeigen die Studierenden ihr Können in einer szenischen Aufführung, wobei die Hochschule eng mit der Deutschen Oper am Rhein zusammenarbeitet. Weitere Schwerpunkte bilden die Orchesterausbildung und die evangelische sowie die katholische Kirchenmusik. Außerdem studieren in Düsseldorf die Militärmusiker des Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr aus der Waldkaserne im benachbarten Hilden.

Die Hochschule hat 2008 ein eigenes Ausbildungszentrum für den hochbegabten Nachwuchs gegründet. „Schumann junior“ richtet sich an besonders talentierte Schüler im Alter von 10 bis 17 Jahren. Darüber hinaus unterhält die RSH ein großes Symphonieorchester, mehrere Ensembles und verschiedene Chöre.

Während des Semesters veranstaltet die RSH zahlreiche Vortrags- und Übungsabende im hochschuleigenen Konzertsaal, dem Partika-Saal. Weitere Konzerte finden in der Düsseldorfer Tonhalle, im Düsseldorfer Robert Schumann Saal und im Haus der Universität der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf statt.

Auf Initiative von Thomas Leander gestaltete die Hochschule 2013 drei Konzerte mit der Band Die Toten Hosen. Unter dem Titel Entartete Musik – Willkommen in Deutschland präsentierten die Musiker unter der Leitung von Rüdiger Bohn in der Tonhalle Düsseldorf Werke von Komponisten, die von den Nationalsozialisten verfolgt wurden. Ein Zusammenschnitt der Konzerte wurde im Oktober 2015 als Doppel-CD veröffentlicht.

Geschichte

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Die Hochschule ist als eigenständige Musikhochschule relativ jung. Ihre Anfänge reichen jedoch weiter zurück. Den Grundstein für die heutige Robert Schumann Hochschule legte unter Kulturdezernent Horst Ebel 1935 der Generalmusikdirektor Hugo Balzer. Er hatte die Idee, drei große private Musikschulen, wovon die älteste, das Buths-Neitzel-Konservatorium, benannt nach ihren Gründern Julius Buths und Otto Neitzel, aus dem Jahre 1902 stammt, zu einem Konservatorium zusammenzulegen. Das Institut sollte „Robert-Schumann-Konservatorium“ heißen. Auf diese Weise sollte des in Düsseldorf nicht immer gut behandelten Komponisten gedacht werden. Balzers Ziel beim Ausbau des Konservatoriums war eine möglichst praxisnahe Ausbildung, und so wurde der Schwerpunkt auf die berufseinmündende Ausbildung von Vollstudierenden gelegt.

Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges entwickelte sich das Konservatorium sehr gut. Während des Krieges blieb es geschlossen und öffnete erst 1945 wieder seine Pforten in der ehemaligen Villa Hüllstrung, Inselstraße 27. Es stand damals unter der Leitung des Düsseldorfer Musikers Joseph Neyses, der es bis zu seiner Pensionierung 1964 zu einer auch in der gesamten Region angesehenen Ausbildungsstätte ausbaute. So kam es u. a. zum Aufbau einer Abteilung für Katholische Kirchenmusik und 1950 zur Integration der Bild- und Klangakademie BIKLA von Friedrich Trautwein, auf die das heutige Bachelorstudium Ton und Bild letztlich zurückgeht.

Das Konservatorium vergrößerte sich stetig. Unter der Leitung von Jürg Baur bezog das Konservatorium 1975 Räumlichkeiten an der Homberger Straße (Villa Engelhardt) und der Fischerstraße. Ein Neubau auf der Fischerstraße 110 wurde von ihm vorbereitet. Die Einweihung erfolgte 1975 durch Helmut Kirchmeyer, der ab 1972 das Konservatorium leitete.

Mit Staatsvertrag vom 21. Dezember 1972 erhielt das Robert-Schumann-Konservatorium den Rang einer Musikhochschule und hieß ab dem 19. April 1973 „Robert-Schumann-Institut der Staatlichen Hochschule für Musik Rheinland“. Gleichzeitig ging die Trägerschaft von der Stadt auf das Land über. Seitdem bereitete das „Robert-Schumann-Institut“ (RSI) angehende Musiker unmittelbar auf ihren Beruf vor. Die Laienausbildung fand nicht mehr statt. Unter der neuen Trägerschaft wurde dem Institut gleichzeitig die Landeskirchenmusikschule der Evangelischen Kirche im Rheinland auf der Graf-Recke-Straße als eigene Abteilung angegliedert. Durch einen Vertrag von 1976 übernahm das RSI in Zusammenarbeit mit dem Ausbildungsmusikkorps Hilden die künstlerische Gesamtverantwortung für die Ausbildung aller deutschen Bundeswehrmusiker. 1984 wurden zusätzliche Räume im Gebäude der Fachhochschule, Georg-Glock-Str. 15, bezogen.

Ein neues Kapitel wurde mit der Verabschiedung des Gesetzes über die Kunsthochschulen im Lande NRW vom 20. Oktober 1987 aufgeschlagen. Über mehrere Jahre hatte sich der Landtag mit der Neugliederung der Hochschullandschaft befasst und war zu dem Entschluss gekommen, das „Robert Schumann Institut“, damals standortbezogen die zweitgrößte deutsche Musikhochschule, zu verselbständigen. Düsseldorf wurde mit allen Rechten einer selbständigen Hochschule ausgestattet. Ferner begann 1987 der Aufbau eines Musikdidaktischen Museums, das seit 1980 als zentrale Betriebseinheit geführt wird. 1989 erhielt die Hochschule das Promotionsrecht. In den 1990er Jahren wurden das Institut für Tonsatz (1990) sowie das Musikwissenschaftliche Institut (1994) gegründet. Der 1993 eröffnete hochschuleigene Konzertsaal, der Partika-Saal, verdankt die Hochschule dem Oberstudiendirektor Josef Partika, der sein Vermögen der Ausbildungsstätte vermachte. Der Saal hat rund 250 Sitzplätze und ist der zentrale Veranstaltungsort.

Institute

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  • Musikwissenschaftliches Institut
  • Institut für Komposition und Musiktheorie
  • Institut für Musik und Medien
  • Institut für Kirchenmusik
  • Schumann Junior

Persönlichkeiten

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Rektoren

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Ehemalige Professoren

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Gegenwärtige Professoren

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Absolventen

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Sexuelle Gewalt an der Robert Schumann Hochschule

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2024 berichtete der Hamburger Kirchenmusikdirektor und ehemalige Student an der Robert Schumann Hochschule Matthias Hoffmann-Borggrefe dem Evangelischen Pressedienst, er sei 1984 von dem damaligen Direktor der Abteilung Evangelische Kirchenmusik beim Partiturstudium vergewaltigt worden. 2011 sei durch die Evangelische Kirche im Rheinland der Missbrauch anerkannt worden.[13][14][15]

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Commons: Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Robert Schumann Hochschule Düsseldorf: Rektorat. Abgerufen am 13. Dezember 2019.
  2. Statistischer Bericht - Statistik der Studierenden - Sommersemester 2023, Tabelle 21311-07. (XLSX; 1,1 MB) Statistisches Bundesamt, abgerufen am 26. April 2024.
  3. a b Statistischer Bericht - Statistik des Hochschulpersonals 2022, Tabelle 21341-10. (XLSX; 1,5 MB) Statistisches Bundesamt, abgerufen am 26. April 2024.
  4. Porträt auf der Website der Robert Schumannn Hochschule Düsseldorf (Stand 9. Januar 2021).
  5. Musikwissenschaftliches Institut auf der Website der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf (Stand 9. Januar 2021).
  6. Robert-Schumann-Hochschule: Junges Jubiläum einer alten Institution (Stand 30. Mai 2024).
  7. Heinrich-Heine-Institut: Nachlassübernahme von Jürg Baur auf der Website der Stadt Düsseldorf (Stand 30. Mai 2024).
  8. Hans Hubert Schieffer und Hermann-Josef Müller: Neue Musik in Düsseldorf seit 1945. Ein Beitrag zur Musikgeschichte und zum Musikleben der Stadt. Musikbibliothek der Stadtbüchereien Düsseldorf, Düsseldorf 1998, S. 64.
  9. Hans Hubert Schieffer und Hermann-Josef Müller: Neue Musik in Düsseldorf seit 1945. Ein Beitrag zur Musikgeschichte und zum Musikleben der Stadt. Musikbibliothek der Stadtbüchereien Düsseldorf, Düsseldorf 1998, S. 66.
  10. Düsseldorfer Stadtchronik 1998 auf der Website der Stadt Düsseldorf (Stand 8. Januar 2021).
  11. Raimund Wippermann auf der Website der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf (Stand 8. Januar 2021).
  12. Aktuelles - Robert Schumann Hochschule Düsseldorf. Abgerufen am 24. April 2023 (deutsch).
  13. www.domradio.de. Abgerufen am 8. Juni 2024.
  14. evangelische-zeitung.de Abgerufen am 8. Juni 2024.
  15. www. evangelisch.de. Abgerufen am 8. Juni 2024.

Koordinaten: 51° 14′ 32,4″ N, 6° 46′ 19,4″ O