Schilf-Flechtenbärchen
Das Schilf-Flechtenbärchen (Pelosia obtusa), auch Schilfbärchen oder Braungelber Flechtenspinner genannt, ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Unterfamilie der Bärenspinner (Arctiinae).
Schilf-Flechtenbärchen | ||||||||||||
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Schilf-Flechtenbärchen (Pelosia obtusa) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pelosia obtusa | ||||||||||||
(Herrich-Schäffer, 1847) |
Merkmale
BearbeitenFalter
BearbeitenDie Falter besitzen eine Flügelspannweite von 12 bis 28 Millimetern bei den Männchen und von 16 bis 28 Millimetern bei den Weibchen.[1] Ihre Vorderflügel sind relativ kurz und breit. Der Apex ist stumpf gerundet. Sie haben eine bräunliche Grundfarbe, von der sich einige dunkle braune Punkte oder sehr kurze Striche abheben, die bei einigen Exemplaren auch fehlen. Die zeichnungslosen Hinterflügel haben die gleiche Grundfarbe wie die Vorderflügel, sind jedoch etwas aufgehellt.
Raupe
BearbeitenErwachsene Raupen sind schwarzbraun gefärbt. Auf den Knopfwarzen sitzen dunkle Haarbüschel.
Ähnliche Arten
BearbeitenEine gewisse Ähnlichkeit besteht zum Erlenmoor-Flechtenbärchen (Pelosia muscerda), das jedoch vorherrschend grau gefärbt ist und lang gestreckte Vorderflügel besitzt. Auch sind die Punkte auf den Vorderflügeln von schwarzer Farbe.
Geographische Verbreitung und Vorkommen
BearbeitenDas Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich von Mitteleuropa durch Asien bis zum Pazifik. Sie besiedelt bevorzugt feuchte Schilfwiesen.
Lebensweise
BearbeitenDie nachtaktiven Falter bilden eine Generation im Jahr, die in den Monaten April bis August anzutreffen ist. Sie besuchen gerne künstliche Lichtquellen. Die Raupen treten ab dem Spätsommer auf und verstecken sich meist in Schilfrohrhalmen. Als Nahrungspflanzen gelten Moose, Algen und Flechten,[2] was jedoch noch einer Bestätigung bedarf. Bei Zuchten nahmen sie auch Salat als Futter an.[3] Die Raupen überwintern.
Gefährdung
BearbeitenDas Schilf-Flechtenbärchen kommt in den meisten deutschen Bundesländern vor, ist gebietsweise jedoch vom Aussterben bedroht und wird in Deutschland auf der Roten Liste in Kategorie 3 („gefährdet“) geführt.[4]
Quellen
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Josef J. de Freina, Thomas J. Witt: Noctuoidea, Sphingoidea, Geometroidea, Bombycoidea. In: Die Bombyces und Sphinges der Westpalaearktis. 1. Auflage. Band 1. EFW Edition Forschung & Wissenschaft, München 1987, ISBN 3-926285-00-1.
- ↑ www.euroleps.ch
- ↑ Ernst Urbahn: Pelosia obtusa HS. und verwandte Arten. (Lep. Lithos.), Entomologische Zeitschrift 93, Stettin 1932
- ↑ Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. Landwirtschaftsverlag, Münster 1998, ISBN 3-89624-110-9.
Literatur
Bearbeiten- Josef J. de Freina, Thomas J. Witt: Noctuoidea, Sphingoidea, Geometroidea, Bombycoidea. In: Die Bombyces und Sphinges der Westpalaearktis. 1. Auflage. Band 1. EFW Edition Forschung & Wissenschaft, München 1987, ISBN 3-926285-00-1.
- Walter Forster, Theodor A. Wohlfahrt: Die Schmetterlinge Mitteleuropas. Band 3: Spinner und Schwärmer. (Bombyces und Sphinges). Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1960, DNB 456642196.
- Hans-Josef Weidemann, Jochen Köhler: Nachtfalter. Spinner und Schwärmer. Naturbuch-Verlag, Augsburg 1996, ISBN 3-89440-128-1.
- Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Band 5, Nachtfalter III (Sesiidae, Arctiidae, Noctuidae). Ulmer Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-8001-3481-0.
- Manfred Koch: Wir bestimmen Schmetterlinge. Band 2: Bären, Spinner, Schwärmer und Bohrer Deutschlands. 2., erweiterte Auflage. Neumann, Radebeul/Berlin 1964, DNB 452481929.
Weblinks
Bearbeiten- Lepiforum e.V. – Taxonomie und Fotos
- ukmoths.org.uk – UKmoths
- www.nic.funet.fi – Verbreitung weltweit
- www.schmetterlinge-deutschlands.de – Gefährdung
- Pelosia obtusa bei Fauna Europaea. Abgerufen am 12. Dezember 2012