Als Fernsehzentrum oder Sendezentrum bezeichnet man einen Gebäudekomplex, der die Produktion von Fernsehsendungen und die Ausstrahlung eines oder mehrerer Fernsehprogramme ermöglicht.
Unverzichtbare Einrichtungen eines Fernsehzentrums sind:
- Schalträume, in welchen alle ein- und ausgehenden Bild- und Tonsignale „verwaltet“ werden
- Fernsehstudios mit elektronischen Kameras
- Bild- und Tonregieräume mit Bildmischern, Schriftgeneratoren, Effektgeräten und Tonmischpulten
- MAZ-Anlagen
- Bild- und Tonbearbeitungsanlagen zur Zusammenstellung von Sendebeiträgen Schnittplatz
- Sprachaufnahmestudios für Kommentierungen und Sprecherübersetzungen
- terrestrische sowie Satelliten- und Kabel-Sende- und Empfangsanlagen
Zum Betrieb eines Fernsehsenders werden weitere Einrichtungen benötigt, die sich jedoch nicht zwingend am Ort des Sendezentrums befinden müssen; sie können auch bei Bedarf anderweitig untergebracht oder angemietet werden. Der Bedarf hängt auch vom jeweils produzierten Programm ab (z. B. benötigt ein Nachrichtensender keinen nennenswerten Kostümfundus):
- Büros für Verwaltung, Redaktion und Produktionsabwicklung
- Freigelände für eventuelle Außenaufnahmen
- Fundus für Kleidung oder Kleinrequisiten
- Programmarchive
- Einrichtungen zum Betrieb einer Fahrzeugflotte (besonders Ü-Wagen und Teamfahrzeuge)
Ein typisches Beispiel für ein komplettes Sendezentrum findet sich beim ZDF in Mainz-Lerchenberg, inklusive Hubschrauberlandeplatz. Dennoch ermöglicht auch dieses Zentrum nicht allein den Sendebetrieb des ZDF: Die Studiokapazität ist relativ gering und nur für tagesaktuelle Produktionen ausgelegt, da nicht-aktuelle Produktionen praktisch komplett durch private Auftragsproduzenten an unterschiedlichsten Standorten erstellt werden, siehe: ZDF-Sendezentrum.