Mediterraner Röhrling
Der Mediterrane Röhrling[1] oder Mittelmeer-Körnchen-Röhrling[2] (Suillus mediterraneensis, syn. Suillus leptopus) ist ein Pilz aus der Familie der Schmierröhrlingsverwandten. Er ist häufig unter Kiefern anzutreffen, mit denen er Mykorrhiza bildet.
Mediterraner Röhrling | ||||||||||||
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Mediterraner Röhrling (Suillus mediterraneensis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Suillus mediterraneensis | ||||||||||||
(Jacquet. & J. Blum) Redeuilh |
Merkmale
BearbeitenDer Hut des Mediterranen Röhrlings ist etwa 5–12 cm breit und ist hell- bis rotbraun. Bei jungen Pilzen ist er gewölbt, später abgeflacht. Er ist von einer für die Schmierröhrlinge typischen, klebrigen, abziehbaren Haut überzogen. Die Poren sind 8 mm lang und gelb, gelb-gräulich oder gelb-braun. Der Stiel ist 1,5–2,5 cm dick, leicht verdickt an der Basis, weißlich mit einer braunen Körnung. Das Fleisch ist weich, weißlich bis weiß-gelblich mit einem angenehmen Geruch und süßlichem Geschmack. Die Sporen sind spindelförmig und glatt und messen 9–12 × 4–4,5 µm. Die Basidien sind spindelförmig und meist viersporig, selten zweisporig und erreichen 20–30 × 5–7 µm.
Artabgrenzung
Bearbeiten- Körnchen-Röhrling (Suillus granulatus): Er unterscheidet sich durch einen orangefarbenen Hut.
- Kleinsporiger Kiefern-Röhrling (Suillus bellinii): Der Stiel ist rötlich-violett gekörnt.
- Ringloser Butterpilz (Suillus collinitus): Der Hut ist gelber und das Myzel ist rosa gefärbt.
Ökologie und Verbreitung
BearbeitenDer Mediterrane Röhrling bildet Mykorrhiza mit Kiefern. Er ist deshalb im Mittelmeergebiet besonders unter Aleppokiefer zu finden, aber auch unter Pinie und See-Kiefer.
Bedeutung
BearbeitenWährend er bei manchen Autoren als essbar eingestuft wird,[3] von anderen als jung essbar,[4] wird er von manchen Autoren sogar als giftig eingestuft.[5] Möglicherweise handelt es sich um lokale Rassen, da die Vergiftungen in Kalabrien festgestellt wurden.
Quellen
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Hans E. Laux: Eßbare Pilze und ihre giftigen Doppelgänger. Franckh’sche Verlagshandlung, W. Keller & Co., Stuttgart 1985. S. 17
- Bertault R. - 1979 - Bolets du Maroc. Bull. Soc. Mycol. de France 95(3): 297-318.
- Blum J. - 1965 – Essai de détermination des Bolets du group Granulatus. Bull. Soc. Mycol. de France 81(3): 450-491.
- Blum J. - 1969 – Révision des Bolets (Cinquième note). Bull. Soc. Mycol. de France 85(1): 26-43.
- Courtecuisse R. & Duhem B. - 1994 - Guide des Champignons de France et d’Europe, Delachaux et Niestlé.
- Lavorato C. - 1996 - Suillus mediterraneensis (Jacq. & Blum) Redeuilh, Specie tossica? - Rivista di Micologia, 39(2): 147-149
- Pantidou M. & R. Watling - 1970 – A Contribution to the study of the Boletaceae-Suilloideae. Notes Roy. Bot. Gard. Edinburg 30(1): 207-237.
- Redeuilh G. - 1992 – Combinaisons nouvelle. Doc. Mycol. de France 22(86): 40.
- Singer R. - 1938 – Sur les genre Ixocomus, Boletinus, Phylloporus, Gyrodon et Gomphidius. Revue de Mycol. 3: 35-53.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Achim Bollmann, Andreas Gminder, Peter Reil: Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze. In: Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. 4. Auflage. Volume 2. Schwarzwälder Pilzlehrschau, 2007, ISSN 0932-920X (301 Seiten; Verzeichnis der Farbabbildungen fast aller europäischen Großpilze (> 5 mm) inkl. CD mit über 600 Gattungsbeschreibungen).
- ↑ Eric Strittmatter: Suillus mediterraneensis. 17. April 2004, abgerufen am 2. Juli 2012.
- ↑ http://bolets.uib.es/cas/bolet/8079.html
- ↑ http://www.herbariovirtual.ua.es/hoja_suillus_mediterraneensis.htm
- ↑ Lavorato C. - 1996 - Suillus mediterraneensis (Jacq. & Blum) Redeuilh, Specie tossica? - Rivista di Micologia, 39(2): 147-149