Heinkel Kabine
Die Heinkel Kabine ist ein Rollermobil, das 1956 als erster Pkw der Ernst Heinkel AG in Stuttgart-Zuffenhausen herausgebracht wurde. Ein Prototyp war bereits Anfang 1955 gezeigt worden.
Heinkel | |
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Heinkel Kabine, Baujahr 1957
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Kabine | |
Produktionszeitraum: | 1956–1958 |
Klasse: | Leichtfahrzeug |
Karosserieversionen: | Coupé |
Motoren: | Ottomotoren: 0,18–0,2 Liter (6,8–7,4 kW) |
Länge: | 2550 mm |
Breite: | 1370 mm |
Höhe: | 1320 mm |
Radstand: | 1760 mm |
Leergewicht: | 250–290 kg |
Modellbeschreibung
BearbeitenDas Dreiradfahrzeug hat einen gebläsegekühlten Einzylinder-Viertaktmotor mit seitlicher Nockenwelle, hängenden Ventilen und 175 cm³ Hubraum, der 6,8 kW (9,2 PS) bei 5500/min leistet und seine Kraft über ein Vierganggetriebe an das einzelne Hinterrad weiterleitet. Der Wagen hat eine mittragende Karosserie (Blech auf Rohrgestell) mit Fronttür und serienmäßigem Klappdach. Die Lenksäule ist fest montiert und schwenkt nicht wie bei der BMW Isetta mit der Tür nach außen. Zwei Erwachsene und zwei kleinere Kinder haben in der Kabine Platz. Die Vorderräder sind an geschobenen Schwingen aufgehängt, dem Hinterrad dient der Kasten der Antriebskette als Schwinge. Alle drei Räder haben Schraubenfedern. Die Fußbremse wirkt hydraulisch nur auf die Vorderräder, die Handbremse mechanisch auf alle Räder.
Außer dem 175-cm³-Modell kam im selben Jahr noch ein 200-cm³-Modell, der Typ 154, heraus. Sein Fahrwerk hat vier Räder, wobei die hintere Spurweite von nur 220 mm ein Differenzial überflüssig macht. Für einige Exportmärkte, zum Beispiel Großbritannien oder Österreich, blieb Heinkel auch beim großen Modell bei drei Rädern, weil dort Dreiräder geringer besteuert wurden. Ab Frühjahr 1957 wurde der Hubraum des Motors um 5 cm³ reduziert, um unter 200 cm³ zu kommen.
Produktion
Bearbeiten1957 wurde der Typ 153 nach 6438 Exemplaren eingestellt, 1958 auch der Typ 154 nach 5537 Exemplaren. Produktionsanlagen und -rechte wurden zunächst nach Irland an die Dundalk Engineering Company verkauft und gelangten schließlich an die britische Firma Trojan Limited, die diese Fahrzeuge unter der Bezeichnung Trojan 200 noch bis 1965 baute.
Technische Daten
BearbeitenFahrzeugtyp: | Typ 150 | Typ 153 | Typ 154 | |
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Bauzeitraum | 1956–1957 | 1956 | 1957–1958 | |
Motor | Einzylinder-Viertaktmotor, Luftkühlung mit Gebläse | |||
Ventilsteuerung | seitliche Nockenwelle, Schlepphebel[1], Stoßstangen, Kipphebel | |||
Bohrung × Hub | 60 × 61,5 mm | 65 × 61,5 mm | 64 × 61,5 mm | |
Hubraum | 174 cm³ | 204 cm³ | 198 cm³ | |
Leistung | 6,8 kW (9,2 PS) bei 5500/min |
7,4 kW (10 PS) bei 5500/min | ||
Maximales Drehmoment | 12,9 Nm bei 4450/min | 13,2 Nm bei 4700/min | ||
Verdichtung | 7,4 : 1 | 6,8 : 1 | ||
Elektrik | 12 Volt | |||
Getriebe | unsynchronisiert (Klauenschaltung), 4 Vorwärtsgänge, Rückwärtsgang, links Schalthebel mit Kulisse | |||
Fahrwerk | gezogene Schwinge nach Art eines Dubonnet-Federknies vorn, Zahnstangenlenkung, Schwinge mit einem oder zwei Rädern hinten, Trommelbremsen an allen Rädern | |||
Aufbau | eintüriges Motocoupé | |||
Leergewicht | 250 kg | 290 kg | ||
Zul. Gesamtgewicht | 475 kg | 510 kg | ||
Länge × Breite × Höhe | 2550 × 1370 × 1320 mm | |||
Radstand | 1760 mm | |||
Spur vorne/hinten | 1225 mm / 0 | 1225 mm / 220 mm | ||
Wendekreis | 8,5 m | |||
Reifengröße | 4.40–10" | 4.40–10" | ||
Verbrauch | ca. 4 l/100 km | |||
Höchstgeschwindigkeit | 87 km/h | 90 km/h |
Weblinks
BearbeitenQuellen
Bearbeiten- Werner Oswald: Deutsche Autos 1945–1990, Band 4, 1. Auflage, Motorbuch Verlag Stuttgart (2001), ISBN 3-613-02131-5.
- Paul Simsa in auto, motor und sport, Heft 19/1956, Vereinigte Motor-Verlage, Stuttgart.
- Die Heinkel-Kabine in ROLLERei und MOBIL, Heft 10/1955, Motor-Presse-Verlage, Stuttgart, Seite 14–16
Literatur
Bearbeiten- Dieter Lammersdorf: Heinkel Tourist – Perle – Kabine 1953–1965. Schrader, Stuttgart 2001. ISBN 3-613-87220-X. Umfang 95 S.
- Dieter Lammersdorf: Heinkel Roller – Moped – Kabine. Kleine Vennekate, Lemgo 2007. ISBN 978-3-935517-32-4. Umfang 137 S.