Der Ausdruck Trumeau oder Trumeaupfeiler („Mittelpfosten“) bezeichnet den mittleren Steinpfeiler eines Portals oder Fensters. Der kunsthistorische Begriff findet insbesondere Verwendung bei romanischen und gotischen Kirchenportalen.

Trumeaupfeiler im Westportal von St. Cyriakus, Duderstadt

Funktion

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Portaltrumeau

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Trumeaupfeiler waren in der Entwicklung der europäischen Architektur notwendig geworden, weil die Eingangsportale der großen Klosterkirchen und Kathedralen immer aufwändiger und breiter wurden, so dass sie eine Mittelunterstützung von Sturz und Tympanon erforderten.

Fenstertrumeau

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Neorenaissancefenster mit Fenstertrumeau, 1896 (Ulm, Heimstraße 17)

Dieselbe baustatische Funktion erfüllen auch Trumeaus als mittlere Steinpfeiler in breiten Fenstern.[1] Johann Friedrich Penther nannte den Fenstertrumeau Mitte des 18. Jahrhunderts auch Jambe.[2] Vgl. auch Kreuzstockfenster.

Trumeaufigur

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Häufig ist der Trumeaupfeiler eines Kirchenportals durch eine vorgesetzte Figur („Trumeaufigur“) geschmückt – oft ist der Schutzpatron der Kirche dargestellt, seit Beginn des 13. Jahrhunderts auch eine Christus- oder Madonnenfigur. In einigen wenigen Fällen (Moissac, Souillac) ist der Trumeaupfeiler als „Bestienpfeiler“ gestaltet. Manche Trumeaupfeiler wurden später entfernt, weil sie den in Prozessionen der Barockzeit mitgeführten Baldachinen im Wege waren, andere wurden in der französischen Revolution zerstört und zum Teil durch Nachahmungen im 19. Jahrhundert ersetzt.

Beispiele

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Literatur

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Commons: Trumeaux – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Oscar Mothes (Hrsg.): Illustrirtes Bau-Lexikon, Band 4: Q bis Z. Leipzig 1884, S. 377: Trumeau. (Digitalisat auf digi.ub.uni-heidelberg.de, abgerufen am 3. März 2024)
  2. Johann Friedrich Penther: Ausführliche Anleitung zur bürgerlichen Bau-Kunst (Band 1): Enthaltend ein Lexicon Architectonicum oder Erklärungen der üblichsten Deutschen, Französischen, Italiänischen Kunst-Wörter der Bürgerlichen Bau-Kunst. Augspurg 1744, S. 88: Jambe (Digitalisat); S. 157: Trumeau (Digitalisat)