Villa Salbach
Die Villa Salbach[1] steht im Stadtteil Niederlößnitz der sächsischen Stadt Radebeul, im Ledenweg 39. Sie war in den ersten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts der Wohnsitz der Dresdner Hofschauspielerin Clara Salbach.
Beschreibung
BearbeitenDie zweigeschossige, unter Denkmalschutz[2] stehende Villa hat einen „malerisch-unregelmäßige[n] Aufriss“[3], dessen Wirkung durch den auf der linken Kante der Straßenansicht im Obergeschoss über Eck angebrachten Fachwerk-Erker mit Schnitzereien sowie gebogenen Kopf- und Fußstreben verstärkt wird. Es ist ein „historisierendes Wohnhaus im sogenannten Altdeutschen Stil“,[2] das somit der Neorenaissance zuzuordnen ist.
Die Straßenansicht des kaum gegliederten Putzbaus besteht aus zwei breiten Fensterachsen. Über den normalen Rechteckfenstern im Erdgeschoss befinden sich im Obergeschoss Zwillingsfenster. Der Giebel über diesen ist mit Fachwerk ausgelegt, das Dach darüber in Form eines Krüppelwalms ausgebildet.
In beiden Seitenansichten stehen jeweils hinten am Gebäude Seitenrisalite mit Krüppelwalmgiebeln. In der rechten Seitenansicht steht vor dem Risalit ein Eingangsvorbau mit einem überdachten Austritt aus dem Obergeschoss, in der gegenüberliegenden Seitenansicht stand ehemals eine offene Veranda. Auf der Gebäuderückseite befinden sich „malerisch gestaltete Verandenanbauten“[3].
Vor dem Gebäude befand sich ehemals eine aufwändige Toranlage mit schmiedeeisernem Tor und Überdachung.
Geschichte
BearbeitenDer Kötzschenbrodaer Baumeister F. A. Bernhard Große beantragte im Mai 1896 und noch einmal im August 1897 den Bau einer Villa nach eigenem Entwurf. Die Ingebrauchnahmegenehmigung erfolgte im August 1898.
Im Februar 1902 beantragten die Hofschauspielerin Clara Hofmann-Salbach und ihr Ehemann Jean Hofmann den Bau einer Veranda mit überdachtem Austritt, dessen Entwurf ebenfalls von Bernhard Große stammte. Die Baurevision der Veranda erfolgte im November 1902. Kurz nach dem Ersten Weltkrieg zog Salbach von dort in eine Stadtwohnung nahe dem Dresdner Großen Garten.[1]
Literatur
Bearbeiten- Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Frank Andert: Goldene Theatersouvenirs. (PDF; 233 kB) Teil 53. In: Kötzschenbrodaer Geschichten. Januar 2012, abgerufen am 10. Januar 2012.
- ↑ a b Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal-ID 08950159 (PDF, inklusive Kartenausschnitt). Abgerufen am 21. März 2021.
- ↑ a b Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3, S. 185.
Koordinaten: 51° 6′ 44,8″ N, 13° 38′ 23″ O