218. Infanterie-Division (Wehrmacht)

Großverband der Wehrmacht

Die 218. Infanterie-Division (218. ID) war ein militärischer Großverband der Wehrmacht.

218. Infanterie-Division

Truppenkennzeichen
Truppenkennzeichen
Aktiv 26. August 1939 bis Mai 1945
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Typ Infanteriedivision
Gliederung Siehe Gliederung
Aufstellungsort Berlin
Kommandeure
Liste der Kommandeure

Geschichte

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Aufstellung

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Die Division wurde am 26. August 1939 als Division der 3. Aufstellungswelle in Berlin aufgestellt.

Polenfeldzug

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Bei Kriegseintritt war sie in Polen aktiv und gab 1940 ihre Artillerie-Abteilungen an andere Einheiten ab.

Unternehmen Weserübung

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Teilnahme an der Operation Weserübung mit dem Überfall auf Dänemark im April und Besatzungstruppe bis Juni 1940.

Beurlaubung

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Die 218. ID war von August 1940 bis Februar 1941 inaktiv.

Verlegung an die Ostfront

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Ab Dezember 1941 kämpfte die 218. ID an der Ostfront im Abschnitt der Heeresgruppe Nord.

Generaloberst Busch, der Befehlshaber der 16. Armee, befahl während der Fahrt nach Riga, im Rahmen der Verpflichtungen mit der Heeresgruppe Nord, dass die vordersten Einheiten der Division nach Cholm beordert werden sollten. Die erste Bataillonseinheit, das I./386, traf in Loknya ein, einem kleinen Halt an der Eisenbahnlinie Dno-Nevel, rund 80 Kilometer von Cholm entfernt. Dieses Bataillon wurde sofort mit allen verfügbaren Lastwagen nach Cholm geschickt, begleitet von einem Konvoi mit Lebensmitteln und Munition. Oberstleutnant Johannes Manitius, der Kommandeur des Infanterie-Regiments 386, schloss sich seiner Einheit in Cholm an, während ein weiteres Bataillon des Regiments es schaffte, den heranrückenden Einheiten der sowjetischen 3. Stoßarmee zu entkommen, bevor die Sowjets einen festen Kessel um die Stadt legten.

Die Deutschen hatten Cholm nur knapp vor den Sowjets erreicht und positionierten dort eine gemischte Kampfgruppe unter Generalmajor Scherer mit etwa 4.500 Soldaten. Diese Kampfgruppe verfügte jedoch kaum über Artillerie oder Panzerabwehrwaffen. Bis zum 28. Januar 1942 hatten die Sowjets den Kessel um die Stadt geschlossen und drängten zusätzlich Truppen der 218. Infanterie-Division unter Generalmajor Uckermann entlang der Straße nach Loknya zurück, wo der Rest der Division noch eintraf.

Hitler erklärte Cholm daraufhin zur „Festung“, was bedeutete, dass die Garnison bis zur Entsatzung durchhalten musste. Der Rest der 218. Infanterie-Division, verstärkt durch ein Bataillon der 8. Panzer-Division, bildete die Hauptkomponenten des Entsatzversuchs, der als „Kampfgruppe Uckermann“ bekannt wurde und versuchte, sich den Weg nach Cholm freizukämpfen. Die einzige Möglichkeit zur Versorgung, Verstärkung und zum Nachschub der Garnison in Cholm war der Lufttransport.

Nach dem erfolgreichen Entsatz gelang es der 218. Infanterie-Division, die Verteidigung der deutschen Linie in Cholm zu übernehmen, wo sie die nächsten 18 Monate blieb.[1]

Baltikum 1944

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Im Jahr 1944 zog sich die 218. ID in die baltischen Staaten zurück.

Kapitulation

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Die Division kapitulierte 1945 im Kurland-Kessel.

Gliederung

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  • Infanterie-Regiment 323
  • Infanterie-Regiment 386
  • Infanterie-Regiment 397
  • Artillerie-Regiment 218
  • Panzerjäger-Bataillon 218
  • Aufklärungs-Bataillon 218
  • Pionier-Bataillon 218
  • Nachrichten-Abteilung 218
  • Nachschubtruppen 218

Personen

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Divisionskommandeure der 218. ID:
Dienstzeit Dienstgrad Name
1. September 1939 bis 1. Januar 1942 Generalleutnant Woldemar Freiherr Grote
1. Januar bis 20. März 1942 Generalleutnant Horst Freiherr von Uckermann
20. März 1942 bis 25. Dezember 1944 Generalleutnant Viktor Lang
25. Dezember 1944 bis 1. Mai 1945 Generalmajor Ingo von Collani
1.–8. Mai 1945 Generalleutnant Werner Ranck
Generalstabsoffiziere (Ia) der 218. ID:
Dienstzeit Dienstgrad Name
1939 Oberstleutnant Kremling
12. November 1939 bis 20. April 1940 Major Otto Zeltmann
unbekannt Major von Bodenhausen
21. Januar bis 16. März 1942 Major Leo Hepp
22. März 1942 bis 25. August 1943 Oberst Hans-Günther Leutheußer
25. August 1943 bis 25. August 1944 Oberstleutnant Helmut Picot
25. August 1944 bis 1945 Major Siegfried Ahollinger

Literatur

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  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. 2. Auflage. Band 8: Die Landstreitkräfte 201–280. Biblio-Verlag, Bissendorf 1979, ISBN 3-7648-1174-9.
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Anmerkungen

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  1. Jason D. Mark: Besieged. The Epic Battle of Cholm. Hrsg.: Jason D. Mark. 2011.