48. Internationale Sechstagefahrt

Motorsportveranstaltung in Dalton

Die 48. Internationale Sechstagefahrt war die Mannschaftsweltmeisterschaft im Endurosport und fand vom 17. bis 22. September 1973 im US-amerikanischen Dalton sowie den Berkshire Mountains stattfand. Die Nationalmannschaft der Tschechoslowakei konnte zum insgesamt elften und gleichzeitig vierten Mal in Folge die World Trophy gewinnen. Die Nationalmannschaft der gastgebenden USA gewann zum ersten Mal die Silbervase.

Wettkampf

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Wettkampfszene ohne nähere Ortsangabe

Organisation

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Die Veranstaltung fand zum ersten Mal in ihrer Geschichte außerhalb Europas statt.

Für den Wettkampf waren 303 Fahrer von 18 Motorsportverbänden der FIM gemeldet. Um die Trophy-Wertung fuhren Mannschaften aus zwölf Nationen. Zudem waren 25 Silbervasen-, 50 Fabrik- und 24 Club-Mannschaften am Start.

BRD und DDR nahmen jeweils an der World Trophy sowie mit zwei bzw. einer Silbervasenmannschaft teil. Österreich nahm an der World Trophy und die Schweiz mit zwei Silbervasenmannschaften teil. Zudem waren sieben Clubmannschaften aus der BRD am Start.

In der World Trophy führte die Mannschaft der Tschechoslowakei, vor Italien und der BRD. Die DDR folgte auf Platz 4, Österreich belegte den 10. Platz.

Bei der Silbervasenwertung führte die A-Mannschaft Italiens vor der der B-Mannschaft der Tschechoslowakei und der B-Mannschaft Spaniens.

In der World Trophy führte die Mannschaft der Tschechoslowakei vor der BRD und der Mannschaft Schwedens. Die Mannschaft Österreichs lag auf dem 8. Platz. Die Mannschaft der DDR – wie auch die Silbervasenmannschaft – wurden von ihrer Mannschaftsleitung wegen offenbar ungeeignetem Zweitakt-Motorenöl zurückgezogen. In der Ergebnislisten wurde sie weitergeführt und belegte fortan bis zum Ende der Veranstaltung den 12. und damit letzten Platz.

Bei der Silbervasenwertung führte die B-Mannschaft der BRD vor der A-Mannschaft der USA und der Mannschaft Schwedens.

In der World Trophy führte die Mannschaft der Tschechoslowakei vor Österreich und der Mannschaft Schwedens. Die Mannschaft der BRD belegte Platz 5.

Bei der Silbervasenwertung führte die A-Mannschaft der USA vor der der A-Mannschaft Spaniens und der B-Mannschaft der Niederlande.

In der World Trophy führte nach wie vor die Mannschaft der Tschechoslowakei vor Großbritannien der Mannschaft Österreichs. Die Mannschaft der BRD verbesserte sich auf den 4. Platz.

Bei der Silbervasenwertung führte wie am Vortag die A-Mannschaft der USA vor der A-Mannschaft Schwedens und der B-Mannschaft der Niederlande.

In der World Trophy führte unverändert die Mannschaft der Tschechoslowakei vor Großbritannien der Mannschaft Österreichs. Die Mannschaft der BRD lag weiter auf dem 4. Platz.

Bei der Silbervasenwertung führte ebenso unverändert die A-Mannschaft der USA vor der A-Mannschaft Schwedens und der B-Mannschaft der Niederlande.

Von 303 am ersten Tag gestarteten Fahrern erreichten 180 das Ziel.

Endergebnisse

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World Trophy

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Platz Team Strafpunkte Wertungs-Punkte
1. Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 0 944,8
2. Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 4 2494,1
3. Osterreich  Österreich 10 4128,7
4. Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland 16 634,3
5. Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 51 2530,5
6. Schweden  Schweden 303 2338,9
7. Niederlande  Niederlande 718 3789,0
8. Belgien  Belgien 838 5388,3
9. Italien  Italien 100 531,0
10. Frankreich  Frankreich 1021 3266,1
11. Kanada  Kanada 1550 1877,0
12. Deutschland Demokratische Republik 1949  Deutsche Demokratische Republik (a) 3000 105,4
(a) 
Mannschaft nach dem ersten Fahrtag wegen offenbar ungeeignetem Zweitakt-Motoröl zurückgezogen.

Silbervase

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Platz Team Strafpunkte Wertungs-Punkte
1. Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten (A-Mannschaft) 8 1759,2
2. Schweden  Schweden 23 494,4
3. Niederlande  Niederlande (B-Mannschaft) 41 2377,2
4. Tschechoslowakei  Tschechoslowakei (B-Mannschaft) 42 911,7
5. Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland (B-Mannschaft) 494 1543,7
6. Belgien  Belgien 500 2127,8
7. Italien  Italien (B-Mannschaft) 507 1388,8
8. Italien  Italien (A-Mannschaft) 600 235,2
9. Tschechoslowakei  Tschechoslowakei (A-Mannschaft) 600 479,6
10. Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland (A-Mannschaft) 600 1087,6
11. Spanien 1945  Spanien (A-Mannschaft) 657 2524,1
12. Kanada  Kanada (B-Mannschaft) 734 3497,4
13. Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich (B-Mannschaft) 831 1890,9
14. Schweiz  Schweiz (B-Mannschaft) 871 8727,5
15. Frankreich  Frankreich (B-Mannschaft) 995 3358,7
16. Spanien 1945  Spanien (B-Mannschaft) 999 2095,3
17. Niederlande  Niederlande (A-Mannschaft) 1049 2241,8
18. Schweiz  Schweiz (A-Mannschaft) 1112 2051,6
19. Finnland  Finnland 1330 1706,8
20. Kanada  Kanada (A-Mannschaft) 1436 3096,4
21. Frankreich  Frankreich (A-Mannschaft) 1611 970,9
22. Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich (A-Mannschaft) 1743 3010,7
23. Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten (B-Mannschaft) 1800 666,0
24. Deutschland Demokratische Republik 1949  Deutsche Demokratische Republik (a) 2100 119,8
25. Irland  Irland 2184 850,5
(a) 
Mannschaft nach dem ersten Fahrtag wegen offenbar ungeeignetem Zweitakt-Motoröl zurückgezogen.

Club-Mannschaften

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Platz Team Strafpunkte Wertungs-Punkte
1. Schweden  SMK EKSJO 0 1341,2
2. Schweden  SMI I 0 1368,4
3. Schweden  SMI II 1 2305,5
4. Italien  Moto Club Costa Volpino A 2 1430,7
5. Italien  Moto Club Bergamo 3 1075,9
6. Vereinigte Staaten  Amherst Meadowlarks 35 1969,6
7. Vereinigte Staaten  Greylock Riders 42 1264,3
8. Italien  Motoclub Madunia 102 7554,6
9. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Köln 110 2377,4
10. Vereinigte Staaten  Golden Gators 200 1299,1
11. Vereinigte Staaten  Twin City Competition Riders 303 3180,5
12. Italien  Moto Club Costa Volpino B 310 1437,4
13. Vereinigtes Konigreich  Metropolitan Police 350 1703,5
14. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Frankfurt 400 1156,0
15. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Stuttgart 447 1138,6
16. Deutschland Bundesrepublik  DMV Frankfurt 502 1051,9
17. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Nürnberg 506 969,1
18. Deutschland Bundesrepublik  ADAC München 700 1283,4
19. Vereinigte Staaten  Lansing Motorcycle Club 808 1805,6
20. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Heidelberg 922 1123,5
21. Vereinigtes Konigreich  Scottish ACU 1091 3143,2
22. Vereinigtes Konigreich  RAF Motorsports ASSN. 1197 1733,2
23. Vereinigtes Konigreich  ACC of Australia 1370 3233,2
24. Sambia  Zambia Motorsports ASSN. 1743 441,2

Fabrik-Mannschaften

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Platz Team Strafpunkte Wertungs-Punkte
1. Deutschland Bundesrepublik  Zündapp II 0 320,8
2. Tschechoslowakei  Jawa I 0 430,4
3. Tschechoslowakei  Jawa II 0 514,4
4. Tschechoslowakei  Jawa IV 0 591,9
5. Schweden  Husqvarna II 0 749,0
6. Schweden  Monark-Crescent II 0 912,9
7. Osterreich  Steyr-Daimler-Puch II 3 2529,2
8. Vereinigtes Konigreich  Triumph Engineering A 4 817,9
9. Vereinigte Staaten  Husqvarna A 5 1252,2
10. Osterreich  Steyr-Daimler-Puch I 7 1599,5
11. Vereinigte Staaten  Ossa 7 3597,6
12. Deutschland Bundesrepublik  Zündapp I 16 475,4
13. Tschechoslowakei  Jawa VI 20 1460,4
14. Schweden  Husqvarna I 23 301,8
15. Niederlande  KTM Brouwer 41 1858,6
16. Tschechoslowakei  Jawa V 42 755,8
17. Vereinigte Staaten  Penton A 49 1666,1
18. Deutschland Bundesrepublik  BMW 94 1480,8
19. Italien  Gilera A 100 183,1
20. Vereinigte Staaten  Rokon 177 3593,0
21. Niederlande  Monark DE VOS I 200 1631,8
22. Vereinigtes Konigreich  Triumph Engineering B 233 1227,5
23. Vereinigtes Konigreich  Rickman 300 1720,6
24. Schweden  Monark I 303 1426,0
25. Polen 1944  WSK 400 1711,7
26. Italien  KTM B 500 214,5
27. Italien  KTM A 500 316,5
28. Italien  Gilera B 500 664,6
29. Belgien  J. Robert Racing Sport Puch Team 500 1475,5
30. Vereinigte Staaten  Penton B 502 814,3
31. Italien  SWM 507 933,0
32. Spanien 1945  Bultaco Team I 509 1710,1
33. Niederlande  Monark DE VOS II 518 2157,2
34. Vereinigte Staaten  Triumph 546 1664,6
35. Tschechoslowakei  Jawa III 600 295,4
36. Kanada  CAN-AM 623 1296,8
37. Niederlande  Steyr-Daimler-Puch 649 1933,6
38. Spanien 1945  Bultaco Team II 662 2230,9
39. Frankreich  Monark A 800 871,0
40. Vereinigtes Konigreich  Dalesman 817 2427,9
41. Belgien  Jawa 823 2364,9
42. Frankreich  KTM Penton 1010 1499,8
43. Belgien  Husqvarna 1011 1402,3
44. Kanada  Yamaha 1016 609,3
45. Frankreich  Ossa 1017 1536,7
46. Vereinigte Staaten  Kawasaki 1307 525,0
47. Deutschland Demokratische Republik 1949  MZ I (a) 1500 31,0
48. Deutschland Demokratische Republik 1949  MZ II (a) 1500 74,4
49. Kanada  Zündapp 1500 370,4
50. Deutschland Demokratische Republik 1949  Simson (a) 1600 23,6
(a) 
Mannschaft nach dem ersten Fahrtag wegen offenbar ungeeignetem Zweitakt-Motoröl zurückgezogen.

Einzelwertung

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Klasse Starter Ausfall/Disqualifikation Klassensieger (Motorrad) Strafpunkte Gut-Punkte
50 cm³ 6 3 Italien  Gualtiero Brissoni (Gilera) 0 3070,2
75 cm³ 8 5 Deutschland Bundesrepublik  Peter Neumann (Zündapp) 0 2981,9
100 cm³ 16 4 Deutschland Bundesrepublik  Josef Wolfgruber (Zündapp) 0 2660,5
125 cm³ 71 29 Deutschland Bundesrepublik  Rolf Witthöft (Zündapp) 0 2614,5
175 cm³ 54 21 Schweden  Karl-Ingemar Larsson (Monark) 0 2773,4
250 cm³ 67 29 Italien  Augusto Taiocchi (KTM) 0 2666,5
350 cm³ 27 8 Tschechoslowakei  Květoslav Mašita (Jawa) 0 2761,8
500 cm³ 36 20 Tschechoslowakei  Jiří Jasansky (Jawa) 0 2797,2
1300 cm³ 18 4 Schweden  Bengt Gustafsson (Husqvarna) 0 3048,3
Gesamt 303 123

Bereits nach dem Ende des ersten Fahrtags wurde alle zwölf DDR-Fahrer (inklusive zweier Einzelstarten) von ihrer Leitung zurückgezogen.

Etwa nach der siebten von insgesamt 13 Zeitkontrollen traten an den Zweitaktmaschinen von MZ und Simson zunehmend mechanische Geräusche des Motors auf, darauf folgte ein rapider Leistungsabfall. Da die Motoren gemäß Regelwerk plombiert und nicht geöffnet werden durften, wurde vermutet, dass ein ungeeignetes Zweitakt-Motorenöl die Ursache war. es wurde zuerst entschieden am zweiten Tag Fred Willamowski nicht mehr an den Start zu schicken, um den Motor seiner MZ zu öffnen und der Vermutung auf den Grund zu gehen: Die Kolbenringe waren auf dem Kolben festgebrannt, was dazu führte, dass sie nicht mehr an der Zylinderwandung anlagen und keine ausreichende Kompression des Kraftstoffgemisches mehr erreicht wurde. Da alle Maschinen mit dem gleichen Motorenöl gefahren wurde, entschloss man sich daraufhin, alle Fahrer aus dem Wettbewerb zu nehmen.

Das Motorenöl wurde bei einem US-amerikanischen Unternehmen eingekauft. Nach Ende der Veranstaltung teilte dieses mit, aufgrund eines Irrtums ungeeignetes Motorenöl bereitgestellt zu haben.

Literatur

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  • Eberhard Pester: WM mit Ecken und Kanten. In: Allgemeiner Deutscher Motorsport-Verband (Hrsg.): Illustrierter Motorsport. 23. Jahrgang, Heft 11. Sportverlag Berlin, 1973, ISSN 0442-3054, S. 254.
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Commons: 48. Internationale Sechstagefahrt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien