Die Albatros L 73 war ein zweimotoriges, als Doppeldecker ausgelegtes Verkehrsflugzeug der Berliner Albatros Flugzeugwerke aus den 1920er-Jahren. Bekannt wurde es als „Schlafwagenflugzeug“.

Albatros L 73

Albatros L 73 (D-961) „Brandenburg“
Typ Verkehrsflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

Hersteller Albatros Flugzeugwerke
Erstflug 1926
Indienststellung 1926
Stückzahl 4

Geschichte

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Walter Blume begann 1926 bei Albatros mit der Entwicklung eines für Nachtflüge geeigneten Passagierflugzeugs. Es erhielt eine geschlossene, beheizbare Kabine mit acht Sitzen, die in vier Betten umgewandelt werden konnten.[1] Die beiden Flugzeugführer saßen in einem offenen Cockpit. Um den Luftwiderstand zu verringern, wurden Rumpf und Motorgondeln bootsförmig gestaltet. Der Erstflug der L 73 fand 1926 statt, ab dem folgenden Jahr bediente sie als „Fliegender Schlafwagen“ die Nachtverbindung zwischen Berlin und Königsberg (Devau). Später kamen die Strecken von Berlin nach Wien und Malmö dazu.

Als Antrieb dienten verschiedene Motoren, die sich zwischen der oberen und der unteren Tragfläche befanden. Die erste L 73 wurde mit zwei BMW-VI-Antrieben ausgestattet. Die zweite erhielt das Kürzel L 73a und zwei französische Lizenzmotoren Gnome-Rhône Jupiter mit 480 PS. Sie wurde vom 7. bis 28. Oktober 1928 auf der ILA in Berlin öffentlich ausgestellt.[2][3] Die beiden als L 73b bezeichneten Flugzeuge, die D-960 „Preußen“ (Wnr. 10076) und D-961 „Brandenburg“ (Wnr. 10077), erhielten zunächst Junkers-L-5-Motoren, wurden aber im Mai bzw. April 1928 auf BMW-Va-Triebwerke umgerüstet und nun als L 73c bezeichnet.[4]

Alle vier gebauten Maschinen befanden sich zunächst im Besitz der Luft Hansa. Die D-961 stürzte am 28. Mai 1928 bei Babekuhl ab. Zwei Flugzeuge verkaufte die Luft Hansa 1931 nach Bulgarien, das vierte, die D-960, wurde 1932 außer Dienst gestellt und 1933 der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt überlassen.

Technische Daten

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Dreiseitenriss
Kenngröße Daten[1]
Besatzung 2
Passagiere 8
Länge 14,60 m
Spannweite 19,70 m
Höhe 4,70 m
Flügelfläche 92 m²
Leermasse 2914 kg
Nutzlast 800 kg
Zuladung 1696 kg
Startmasse 4600 kg
Antrieb zwei Sechszylinder-Reihenmotoren BMW IVa
Startleistung
Dauerleistung
je 320 PS (235 kW) bei 1650/min
je 240 PS (177 kW) bei 1450/min in 4000 km Höhe
Höchstgeschwindigkeit 175 km/h
Reisegeschwindigkeit 140 km/h
Dienstgipfelhöhe 3000 m
Reichweite 540 km
Startrollstrecke 260 m

Siehe auch

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Literatur

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Commons: Albatros L 73 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Karl-Dieter Seifert: Der deutsche Luftverkehr 1926–1945 – auf dem Weg zum Weltverkehr (= Die deutsche Luftfahrt) Band 28. Bernard & Graefe, Bonn 1999, ISBN 3-7637-6118-7, S. 273/274.
  2. Bruno Lange: Typenhandbuch der deutschen Luftfahrttechnik (= Die deutsche Luftfahrt Band 9). Bernard & Graefe, Koblenz 1986, ISBN 3-7637-5284-6, S. 95.
  3. Oskar Ursinus (Hrsg.): Albatros-Flugzeugwerk G.m.b.H. In: Flugsport, Nr. 20. Verlag Flugsport, Frankfurt/Main, 26. September 1928, S. 376.
  4. Karl Ries: Recherchen zur Deutschen Luftfahrtrolle 1919–1934. Dieter Hoffmann, Mainz 1977, ISBN 3-87341-022-2, S. 72.