Almonacid de Zorita

Gemeinde in Spanien

Almonacid de Zorita ist eine zentralspanische Kleinstadt und eine Gemeinde (municipio) mit nur noch 659 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) in der Provinz Guadalajara in der Autonomen Region Kastilien-La Mancha. Die Gemeinde gehört zur dünnbesiedelten Region der Serranía Celtibérica. Der Ortsname ist arabischen Ursprungs.

Gemeinde Almonacid de Zorita
Wappen Karte von Spanien
Almonacid de Zorita (Spanien)
Almonacid de Zorita (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Kastilienla Mancha Kastilien-La Mancha
Provinz: Guadalajara
Comarca: La Alcarria
Gerichtsbezirk: Guadalajara
Koordinaten: 40° 20′ N, 2° 51′ WKoordinaten: 40° 20′ N, 2° 51′ W
Höhe: 685 msnm
Fläche: 44,90 km²
Einwohner: 659 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 15 Einw./km²
Postleitzahl(en): 19118
Gemeindenummer (INE): 19022 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeisterin: Beatriz Sánchez de la Cruz
Website: Almonacid de Zorita
Lage des Ortes

Lage und Klima

Bearbeiten

Der etwa 685 m hoch gelegene Ort Almonacid de Zorita liegt im Süden der Landschaft der Alcarria im Norden des Südteils der Iberischen Hochebene (meseta). Die Provinzhauptstadt Guadalajara ist ca. 55 km (Fahrtstrecke) in nordwestlicher Richtung entfernt; der sehenswerte Ort Pastrana befindet sich gut 13 km nördlich. Das Klima im Winter ist gemäßigt, im Sommer dagegen warm bis heiß; die eher geringen Niederschlagsmengen (ca. 405 mm/Jahr) fallen – mit Ausnahme der nahezu regenlosen Sommermonate – verteilt übers ganze Jahr.

Bevölkerungsentwicklung

Bearbeiten
Jahr 1857 1900 1950 2000 2019
Einwohner 1.345 1.338 1.540 870 685[2]

Infolge der Mechanisierung der Landwirtschaft, der Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe und des daraus resultierenden Verlusts von Arbeitsplätzen ist die Einwohnerzahl der Gemeinde seit der Mitte des 20. Jahrhunderts deutlich gesunken (Landflucht).

Wirtschaft

Bearbeiten

Die Menschen früherer Jahrhunderte lebten hauptsächlich als Selbstversorger vom Ackerbau und von der Viehwirtschaft, deren haltbare Produkte (Käse, Wurst, Tierhäute und Wolle) bei fahrenden Händlern getauscht oder verkauft werden konnten. Auf dem Gemeindegebiet steht auch das am Fluss Tajo gelegene und im Jahr 1969 in Betrieb genommene Kernkraftwerk José Cabrera, das im April 2006 abgeschaltet wurde.

Geschichte

Bearbeiten

Kelten, Römer und Westgoten hinterließen keine verwertbaren Spuren auf dem Gemeindegebiet und selbst maurische Spuren sind rar. In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts wurden sie durch die Armee König Alfons VI. von León wieder aus der Region vertrieben (reconquista). Es begann die Zeit der Wiederbevölkerung (repoblación) mit Christen aus anderen Teilen der Iberischen Halbinsel. Im Jahr 1176 übergab Alfons VIII. von Kastilien den Ort an die Ritter des Calatravaordens, doch fiel er bereits im frühen 13. Jahrhundert wieder an die kastilische Krone zurück. Im Jahr 1565 sollte der Ort an den gerade erst zum Herzog von Pastrana ernannten Adligen Ruy Gómez de Silva verkauft werden, doch die Bürger sammelten 2 Millionen Maravedis, um unter der direkten Oberhoheit der Krone zu bleiben.[3]

 
Portal der Kirche

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
  • Im Ortszentrum finden sich mehrere Stützenhäuser (soportales). Ein öffentlicher Brunnen ist mit einer Viehtränke (abrevadero) verbunden.
  • Von der spätmittelalterlichen Stadtmauer (muralla) sind noch mehrere Teile erhalten.[4]
  • In der Nähe steht ein Uhrturm (torre de reloj) mit einem Glockenkäfig als oberem Abschluss.
  • Die Iglesia de Santo Domingo de Silos stammt aus dem 15./16. Jahrhundert; sie erlebte in der Folgezeit jedoch mehrere Umgestaltungen. Erhalten geblieben ist das Portal mit seinen originalen Holztüren und einem Dekor im spätgotisch-isabellinischen Stil; der kronenförmig gestaltete obere Teil wird von einem Alfiz gerahmt. Das dreischiffige Innere zeigt hingegen eindeutig klassizistische Züge.[5]
  • Die Ermita de Nuestra Señora la Luz war die Kirche des Jesuitenordens. Ihre frühbarocke Fassade wird von zwei kleinen seitlichen Glockengiebeln (espandañas) überhöht.[6]
  • Der Convento de la Concepción diente verschiedenen Frauenorden als Heimstätte; seine Bausubstanz ist akut gefährdet.[7]
  • Bedeutsam ist auch der im 18. Jahrhundert erbaute Palacio de los Condes de San Rafael.

Literatur

Bearbeiten
  • Antonio Herrera Casado: Historia de Almonacid de Zorita. AACHE Ediciones, Guadalajara 2003, ISBN 978-84-96236-07-3.
Bearbeiten
Commons: Almonacid de Zorita – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Almonacid de Zorita – Bevölkerungsentwicklung
  3. Almonacid de Zorita – Geschichte
  4. Almonacid de Zorita – Stadtmauer
  5. Almonacid de Zorita – Kirche
  6. Almonacid de Zorita – Ermita
  7. Almonacid de Zorita – Konvent