Altdrossenfeld
Altdrossenfeld ist ein Dorf in der Gemeinde Neudrossenfeld im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Altdrossenfeld hat eine Fläche von 2,053 km². Sie ist in 469 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 4378,42 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Aichen, Unterzinkenflur und Waldmannsberg.[4]
Altdrossenfeld Gemeinde Neudrossenfeld
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Koordinaten: | 50° 1′ N, 11° 30′ O |
Höhe: | 312–331 m ü. NHN |
Einwohner: | 109 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 95512 |
Vorwahl: | 09203 |
Geographie
BearbeitenDas Dorf liegt am linken Ufer des Roten Mains. Dieser fließt unmittelbar östlich vorbei und macht eine Biegung in Richtung Westen, wo er unmittelbar nördlich vorbeifließt. Die Kreisstraße KU 18 führt nach Neudrossenfeld (0,7 km nordöstlich) bzw. zur Bundesstraße 85 (0,5 km südlich), die den Ort westlich tangiert. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt die Staatsstraße 2189 kreuzend nach Waldmannsberg (1 km südwestlich).[5]
Geschichte
BearbeitenGegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Altdrossenfeld 17 Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Hofkastenamt Bayreuth. Grundherren waren das Hofkastenamt Bayreuth (1 Söldengut mit Zapfenschenke, Backrecht und Bräuhaus, 1 Mühle, 1 Söldengut), die Hofkanzlei Bayreuth (1 Schmiede, 1 Söldengut), der Langheimer Amtshof (1 Hof, 1 Sölde), die Herrschaft Thurnau (1 Gütlein), das Rittergut Thurnau (1 Gut, 1 Gütlein, 1 Tropfgut, 1 Tropfgütlein), die Pfarrei Neudrossenfeld (3 Sölden) und das Gotteshaus Neudrossenfeld (1 Gütlein, 1 Tropfgütlein).[6]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum Bayreuth käuflich erworben hatte, wurde Altdrossenfeld bayerisch. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde Altdrossenfeld dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Altenplos zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Altdrossenfeld, zu der Dürrwiesen und Unterzinkenflur gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Bayreuth zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth (1919 in Finanzamt Bayreuth umbenannt). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden drei Anwesen bis 1848 dem Patrimonialgericht Thurnau. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 erfolgte die Eingemeindung von Aichen mit Lichtentanne und Sorg. Etwas später wurde auf dem Gemeindegebiet Waldmannsberg gegründet. Ab 1862 gehörte Altdrossenfeld zum Bezirksamt Bayreuth (1939 in Landkreis Bayreuth umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Bayreuth (1879 in Amtsgericht Bayreuth umgewandelt).[7] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,881 km².[8] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Altdrossenfeld am 30. April 1978 aufgelöst: Aichen, Altdrossenfeld, Unterzinkenflur und Waldmannsberg wurden nach Neudrossenfeld eingemeindet, Dürrwiesen, Lichtentanne und Sorg nach Heinersreuth.[9][10]
Am 26. Juni 1909 wurde die Bahnstrecke Bayreuth–Thurnau mit dem Bahnhof Drossenfeld (in Altdrossenfeld) eröffnet. Der Personenverkehr wurde am 3. Juni 1973 wieder eingestellt, über Thurnau kamen aus Kulmbach bis Ende 1982 noch Güterzüge.[11]
Baudenkmäler
BearbeitenIn der Bayerischen Denkmalliste sind 8 Baudenkmäler aufgeführt:
- Haus Nr. 1: ehemalige Mühle
- Haus Nr. 3: Backofen
- Haus Nr. 4: Bauernhaus
- Haus Nr. 6: Wohnhaus mit Nebengebäude, Einfriedung und Wohnstallhaus
- Haus Nr. 8: Gasthaus
- Haus Nr. 9: Schmiedezeichen
- Brücke
Einwohnerentwicklung
BearbeitenGemeinde Altdrossenfeld
BearbeitenJahr | 1822 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 181 | 221 | 216 | 228 | 229 | 206 | 175 | 190 | 191 | 171 | 177 | 174 | 174 | 183 | 188 | 234 | 219 | 216 | 222 | 332 | 319 | 320 | 267 | 222 |
Häuser[12] | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 37 | 41 | 53 | ||||||||||||||||
Quelle | [7] | [13] | [13] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [13] | [21] | [13] | [22] | [13] | [23] | [13] | [13] | [13] | [24] | [13] | [8] | [25] |
Ort Altdrossenfeld
BearbeitenJahr | 1819 | 1822 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 105 | 96 | 116 | 84 | 85 | 80 | 120 | 186 | 153 | 129 | 109 |
Häuser[12] | 17 | 17 | 17 | 21 | 24 | 31 | 37 | ||||
Quelle | [26] | [7] | [14] | [16] | [19] | [21] | [23] | [24] | [8] | [25] | [1] |
Religion
BearbeitenAltdrossenfeld ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach Dreifaltigkeitskirche (Neudrossenfeld) gepfarrt.[6][8]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Alt-Drossenfeld. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 53 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Drosenfeld, Alt- und Neu-. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 646–647 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Bayreuth (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 6). Deutscher Kunstverlag, München 1959, DNB 451450914, S. 87.
- Georg Paul Hönn: Alt-Drosenfeld. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 224 (Digitalisat).
- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
Weblinks
Bearbeiten- Altdrossenfeld in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 17. Dezember 2022.
- Altdrossenfeld in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 17. Dezember 2022.
- Altdrossenfeld im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 17. Dezember 2022.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 315 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Neudrossenfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 27. August 2023.
- ↑ Gemarkung Altdrossenfeld (091807). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 13. Dezember 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 13. Dezember 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 13. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 338.
- ↑ a b c R. Winkler: Bayreuth, S. 461.
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 651 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 677 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Neudrossenfeld > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 13. Dezember 2024.
- ↑ Robert Zintl: Bayreuth und die Eisenbahn. Gondrom, Bindlach 1992, ISBN 3-8112-0780-6, S. 103.
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 137, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 842, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 129 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1011, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 49 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 142 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 957 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 142 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1003 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 142 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1025 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 885 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 148 (Digitalisat).
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 2 (Digitalisat).