Anadolu Efes SK

türkischer Basketballverein‎

Anadolu Efes Spor Kulübü (bis 2011 Efes Pilsen Spor Kulübü) ist der erfolgreichste türkische Basketballverein, beheimatet in Istanbul. Der Rekordmeister der Türkei gewann mit Stand 2022 15 türkische Meistertitel, zwölfmal den türkischen Pokalwettbewerb und zweimal die EuroLeague.

Anadolu Efes Spor Kulübü
Gegründet 1951 als Kadiköyspor
1976 übernommen von Efes Pilsen
Halle Basketbol Gelişim Merkezi
(10.000 Plätze)
Homepage www.anadoluefessk.org
Präsident Tuncay Özilhan
Trainer Tomislav Mijatović
Liga Türkiye Basketbol Ligi
  EuroLeague
Farben Blau Weiss
Heim
Auswärts

Geschichte

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Efes Pilsen wurde im Jahr 1976 durch die Übernahme des finanziell angeschlagenen Zweitligavereins Kadiköyspor gegründet. 1978 stieg Efes Pilsen ohne eine einzige Niederlage in die erste türkische Basketball-Liga auf. In der Saison 1978/79 feierte der Verein bereits seine erste Meisterschaft in der ersten Liga.[1]

Seine größten Erfolge feierte der Verein in den 1990er Jahren. Neben zahlreichen nationalen Titeln konnte Efes Pilsen sich auch auf internationaler Ebene etablieren.

Am 16. März 1993 erreichte Efes Pilsen um die Spieler Larry Richard, Petar Naumoski und Ufuk Sarica[1] das Finale des Europapokals der Pokalsieger in Turin, das er gegen den griechischen Gegner Aris Saloniki mit 48:50 verlor.

Im Jahre 1996, drei Jahre nach dem ersten Finalspiel, gewann Efes Pilsen als erste türkische Vereinsmannschaft den Korać-Cup. Das Finale gegen den italienischen Gegner Stefanel Milano wurde in zwei Spielen ausgetragen. Das erste Spiel in Istanbul am 6. März 1996 gewann Efes mit 76:68. Das Rückspiel am 13. März in Mailand verlor Efes Pilsen mit 70:77, hatte aber in der Gesamtwertung die Nase mit einem Punkt vorn und konnte somit die Trophäe mit nach Istanbul nehmen. Zum Kader der Siegermannschaft gehörten u. a. Petar Naumoski, Ufuk Sarica (ab der Saison 2010/11 Trainer bei Efes Pilsen), Murat Evliyaoğlu, Mirsad Türkcan, Volkan Aydin und Hüseyin Beşok. Ebenfalls zum Kader gehörte der am 10. Juli 2000 beim Sommercamp der Orlando Magic in Los Angeles infolge eines Herzanfalls verstorbene Power Forward und Rucker-Park-Legende Conrad McRae. In der Saison 1999/2000 erreichte man als erste türkische Mannschaft das Euroleague-Halbfinale.[1]

Der Verein hat viele wichtige Spieler hervorgebracht, wie zum Beispiel Hidayet Türkoğlu und Mehmet Okur. Türkoğlu hat seine Karriere in der NBA im Jahr 2015 und Okur 2012 beendet. Okur spielte zuletzt bei den New Jersey Nets. In Europa bekannte Spieler wie Mirsad Türkcan und Hüseyin Beşok kommen ebenfalls aus der Jugendabteilung des Vereins.

Vor der Saison 2011/12 wurde der Vereinsname in Anadolu Efes SK geändert. Die Namensänderung wurde notwendig, da der türkische Gesetzgeber strengere Regelungen hinsichtlich der Werbung für Alkohol und Tabak verabschiedet hatte. Die Biermarke Efes Pilsen durfte daher nicht mehr im Vereinsnamen verwendet werden.

In der Saison 2020/21 gewann Anadolu Efes SK erstmals die EuroLeague. Damit war man die zweite türkische Mannschaft nach Fenerbahçe im Jahr 2017, der dieser Erfolg gelang.[2] Im in Köln ausgetragenen Endspiel wurde der FC Barcelona mit 86:81 bezwungen.[3] Beste Korbschützen der Mannschaft von Trainer Ergin Ataman waren im Endspiel Vasilije Micić (25 Punkte) sowie Shane Larkin (21 Punkte).[4] Micić wurde als bester Spieler des Finalturniers ausgezeichnet.[5] 2022 verteidigte Efes den Titel erfolgreich. Im Finale besiegte man in Belgrad Real Madrid mit 58:57.

  • EuroLeague-Gewinner: 2021, 2022
  • Korać-Cup-Gewinner: 1996
  • 15× Türkischer Meister: 1979, 1983, 1984, 1992, 1993, 1994, 1996, 1997, 2002, 2003, 2004, 2005, 2009, 2019, 2021
  • 11× Türkischer Pokalsieger: 1994, 1996, 1997, 1998, 2001, 2002, 2006, 2007, 2009, 2015, 2018
  • 12× Türkischer Präsidentencup-Gewinner: 1986, 1992, 1993, 1996, 1998, 2000, 2006, 2009, 2010, 2015, 2018, 2019
  • Europapokal-Finalist: 1993
  • EuroLeague-Finalist: 2019
  • erste türkische Vereinsmannschaft, die einen Europapokal gewann (Korać-Cup) [1996]
  • erste türkische Vereinsmannschaft, die ein Europapokalfinale bestritt (Pokal der Pokalsieger) [1993]

Aktueller Kader

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Kader von Anadolu Efes SK (Stand: 19. August 2024)
Spieler Coaches
Nr. Nat. Name Position Geburt Größe Info
0 Vereinigte Staaten /Turkei  Shane Larkin Guard 02.10.1992 180 cm C
1 Frankreich  Rodrigue Beaubois Guard 24.02.1988 188 cm
6 Vereinigte Staaten  Elijah Bryant Guard 19.04.1995 196 cm
8 Turkei  Salih Altuntaş Center 27.02.2006 209 cm
13 Vereinigte Staaten  Darius Thompson Guard 04.05.1995 193 cm
17 Turkei  Efe Demirel Center 04.01.2005 211 cm
19 Turkei  Burak Can Yıldızlı Guard 22.04.1994 204 cm
23 Deutschland  Justus Hollatz Guard 21.04.2001 195 cm
24 Albanien /Turkei  Ercan Osmani Forward 04.08.1998 210 cm
25 Nigeria /Vereinigte Staaten  Daniel Oturu Center 20.09.1999 208 cm
33 Turkei  Erkan Yılmaz Forward 03.12.1997 197 cm
35 Vereinigte Staaten  Derek Willis Forward 21.06.1995 205 cm
Turkei  Rıdvan Öncel Guard 21.02.1997 191 cm
Turkei  Doğuş Özdemiroğlu Center 17.04.1996 194 cm
Vereinigte Staaten  Stanley Johnson Forward 29.05.1996 201 cm
Vereinigte Staaten  Jordan Nwora Forward 09.09.1998 203 cm
Lettland  Rolands Šmits Forward 25.06.1995 208 cm
Frankreich  Vincent Poirier Center 17.10.1993 213 cm
Nat. Name Position
Kroatien  Tomislav Mijatović Head Coach
Turkei  Serhan Aydanarığ Assistenzcoach
Turkei  Doruk Güneş Assistenzcoach
Turkei  Ümit Temoçin Assistenzcoach
Legende
Abk. Bedeutung
Nr. Trikotnummer
Nat. Nationalität
C Mannschaftskapitän
S Suspension
  Verletzungsbedingte Inaktivität
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Commons: Anadolu Efes SK – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Anadolu Efes Istanbul: Club info. In: euroleague.net. Abgerufen am 13. Juni 2021.
  2. Facts of the Champions: Anadolu Efes Istanbul. In: euroleague.net. Abgerufen am 13. Juni 2021 (englisch).
  3. Efes wins its first EuroLeague crown. In: euroleague.net. Abgerufen am 13. Juni 2021.
  4. FC Barcelona vs. Anadolu Efes Istanbul - Game, Boxscore. In: euroleague.net. Abgerufen am 13. Juni 2021.
  5. Micic is chosen Final Four MVP. In: euroleague.net. Abgerufen am 13. Juni 2021 (englisch).