Arlberg Schnellstraße

Schnellstraße S16 in Österreich (Arlberg Schnellstraße)
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Die Arlberg Schnellstraße S16 ist eine Schnellstraße in Österreich und Teil der Europastraße 60. Sie verläuft auf einer Länge von 62,2 km zwischen Zams und Bludenz und verbindet die Inntal Autobahn A12 in Tirol mit der Rheintal/Walgau Autobahn A14 in Vorarlberg. Die Grenze beider Länder befindet sich im 15.508 m langen, sondermautpflichtigen Arlbergtunnel, der zugleich auch der längste Straßentunnel Österreichs ist. Insgesamt verläuft mehr als die Hälfte der Strecke in z. T. langen Tunneln.

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Schnellstraße S16 in Österreich
Arlberg Schnellstraße
Arlberg Schnellstraße
 Arlberg Schnellstraße
Karte
Verlauf der S 16
Verlauf der S 16
Basisdaten
Betreiber: ASFINAG
Gesamtlänge: 62,205 km

Bundesland:

Tirol Tirol
Vorarlberg Vorarlberg

Abfahrt Dalaas
Straßenverlauf
Land Tirol
(0,0)  Weiter auf A12 E60Innsbruck
(0,0)  Landeck-Ost (Zams) (145) B171
Symbol: Gegenverkehr Lötz (1.070 m)[1]
Perjen (2.992 m)[2]
Sanna I (145 m)
(5,2)  Landeck-West (5) B171 350
Sanna II (297 m)
Mühlbach (41 m)
Gurnau (355 m)
Pians / Quadratsch (1.544 m / 1.536 m)
(8,4)  Pians / Paznaun / Ischgl B171 B188 B316
Strengen (5.775 m / 5.851 m)
(14,7)  Symbol: Rauf Flirsch (15) B316 L68
Symbol: Gegenverkehr Rosanna I (106 m)
Symbol: Gegenverkehr Flirsch / Gondebach (1.517 m)
Symbol: Gegenverkehr Rosanna II (Arlbergbahn; 226 m)
Symbol: Gegenverkehr Hohe Riefe (656 m)
Symbol: Gegenverkehr Rosanna III (43 m)
Symbol: Gegenverkehr Äußerer Maienbach (492 m)
(18,9)  Symbol: Gegenverkehr Schnann (19) L68
(18,9)  Symbol: Gegenverkehr Raststation Schnann
Symbol: Gegenverkehr Innerer Maienbach (364 m)
Malfonbach (370 m)
(21,9)  Pettneu am Arlberg (22) L68
Symbol: Rechts Pettneu (293 m)
Schnauer (267 m)
(23,4)  St. Anton am Arlberg (23) B197 L68
(23,6)  St. Jakob am Arlberg
Beginn der Section-Control Arlbergtunnel
Symbol: Gegenverkehr Arlberg (15.508 m)
Ende der Section-Control Arlbergtunnel
Land Vorarlberg
(39,6)  Langen am Arlberg (39) B197 L97
(39,6)  Symbol: Rechts Parkplatz Langen am Arlberg (39)
Langener Tunnel (2.280 m / 2.433 m)
Hangbrücke Wilden (1.033 m)
Alfenz I (155 m)
(44,1)  Symbol: Links Raststation Klösterle
Spreubach (26 m)
(44,9)  Wald am Arlberg (44) L97
Grünbrücke (103 m)
Alfenz II (204 m)
Alfenz III (432 m)
Symbol: Gegenverkehr Dalaas (1.810 m)
(50,8)  Symbol: Gegenverkehr Symbol: Links Dalaas (50) L97
Symbol: Gegenverkehr Alfenz IV (98 m)
Symbol: Gegenverkehr Gasteltobel (343 m)
(54,3)  Symbol: Gegenverkehr Symbol: Rechts Braz (54) L97
(55)  Symbol: Gegenverkehr Symbol: Rechts Raststation Innerbraz
Symbol: Gegenverkehr Masonbach (26 m)
(57,2)  Symbol: Gegenverkehr Symbol: Links Braz (57) L97
(59)  Symbol: Gegenverkehr Symbol: Rechts Parkplatz Radin-Nord (59)
(59)  Symbol: Gegenverkehr Symbol: Links Parkplatz Radin-Süd (59)
(60,8)  Symbol: Gegenverkehr Bings (60) L92 L97
Symbol: Gegenverkehr Montafonerbahn (15 m)
(62,2)  Bludenz-Ost / Montafon (61) B188 B190 L92
(62,205)  Weiter auf A14 E60Bregenz
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  • Das Symbol Symbol: Rechts gibt Ziele an, die nur in Fahrtrichtung Bludenz vorzufinden sind.
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  • Das Symbol Symbol: Links gibt Ziele an, die nur in Fahrtrichtung Landeck vorzufinden sind.
  • In Bau
  • In Planung
  • Section Control
  • Verkehrsbeeinflussungsanlage
  • Geschichte

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    Nach dem 1969 bzw. 1972 eröffneten Abschnitt von Bludenz bis Braz war der im Dezember 1978 freigegebene Arlbergtunnel das nächste fertiggestellte Teilstück. Der weitere Bau erfolgte stückweise über viele Jahre. Erst 2006 wurde mit dem Strenger Tunnel die letzte Lücke geschlossen.

    Verkehrsfreigaben

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    Datum Abschnitt Länge
    (km)
    17. Nov. 1969 HASt Braz West – ASt Bludenz-Montafon 05,288
    1972 ASt Braz Ost – HASt Braz West 02,649
    1. Dez. 1978 ASt St. Anton – ASt Langen (Arlbergtunnel) 16,053
    16. Dez. 1979 Danöfen – HASt Dalaas 07,154
    16. Dez. 1979 HASt Flirsch – ASt St. Anton 08,689
    29. Jän. 1983 Zams – ASt Landeck West 04,131
    5. Juli 1984 ASt Zams – Zams 00,984
    22. Nov. 1991 ASt Langen – Danöfen 04,093
    29. Juni 1994 ASt Landeck West – ASt Pians 03,276
    24. Juni 1997 HASt Dalaas – ASt Braz Ost 03,395
    7. Nov. 2005 Danöfen – Dalaas (zweite Richtungsfahrbahn) 04,500
    2. Juni 2006 ASt Pians – HASt Flirsch 06,493

    Straßenquerschnitt

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    Im Zuge der Arlberg Schnellstraße wechselt häufig der Ausbauquerschnitt. Während auf der Ostrampe mit Ausnahme des Zammer Tunnels die ganze Strecke zumindest mit einer 2+1-Verkehrsführung ausgeführt ist (drei Fahrstreifen mit wechselseitigen Überholspuren), ist ein großer Teil der Westrampe nur zweistreifig mit Überholverbot ausgeführt. Da jedoch die Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h und das Überholverbot in diesem Bereich häufig missachtet werden, kommt es immer wieder zu schweren Unfällen. Damit gehört die S 16 zu den unfallreichsten Straßen Österreichs und wird daher oft im Volksmund als „Todesstrecke“ bezeichnet. Die ASFINAG ließ diesen Bereich von einem sogenannten Wünschelrutengänger „entstören“, da es dort angeblich „Erdstrahlen“ und „Felder von Kraftsteinen“ gebe, die bei den Autofahrern zu plötzlichem Blutdruckabfall und zu Sekundenschlaf führen würden. Von einer Wirksamkeit dieser „Maßnahme“ kann jedoch nach wissenschaftlichen Standards keinesfalls ausgegangen werden.[3]

    Fahrstreifen im Detail

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    Somit sind 24,1 km vierstreifig, 8,4 km dreistreifig und 29,0 km zweistreifig ausgebaut.

     
    Die Arlberg Schnellstraße (hier bei Wald am Arlberg) braucht viel Platz im teils engen Tal. Der Verkehrslärm belastet es bis hinauf zu den Gipfeln.

    Entlang der Streckenabschnitte ohne Lärmschutzwand, die nicht in Tunneln verlaufen, traten bei 2017 vorgenommenen, amtlichen Messungen in einem insgesamt etwa 500 m breitem Streifen 24 h - Dauerschallbelastungen von mindestens 55 dB(A), gemessen 4 m über dem Boden, auf. Im Nahbereich (einige 10 m) zur S 16 steigt dieser Wert auf bis zu 75 dB(A). Einige Häuser in Unterbings und Unterradin direkt an der S 16 werden – teils sogar trotz Lärmschutzwand – nonstop mit gemittelt 55 bis 70 dB(A) beschallt.[4] Bei einer Schallpegelabnahme von 6 dB bei Verdoppelung der Entfernung zur Schallquelle sind die Geräusche von der S 16 dann auch bis auf den das Klostertal und das Stanzer Tal überragenden Gipfeln deutlich zu hören.

    Ausbaumaßnahmen

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    Die zweite Röhre des Perjentunnels wurde im Dezember 2018 fertiggestellt und bis November 2020 im Gegenverkehr betrieben, während die Bestandsröhre saniert wurde; seit dem 9. November 2020 steht ein zweiröhriges Tunnelsystem mit Richtungsverkehr zur Verfügung.[5][6] Im Anschluss soll die Strecke zwischen dem Perjentunnel und Zams bis 2025 auf vier Spuren ausgebaut werden, sodass die Ostrampe nur noch im Bereich zwischen Flirsch und Pettneu weniger als vier Fahrstreifen aufweisen wird. Ein vierstreifiger Ausbau der Westrampe, wie er zwischenzeitlich vorgesehen war, wurde aufgrund des geringen Verkehrsaufkommens wieder aus der Planung gestrichen.

    Der Zubau einer zweiten Fahrspur von der Anschlussstelle Bludenz-Montafon bis zur vorhandenen zweistreifigen Richtungsfahrbahn nach Innsbruck bei Braz-Glasbühel begann hingegen im Dezember 2021. Damit sind auch der Neubau der L92-Brücke zwischen Bings und Stallehr über die S16 und die Alfenz und der teilweise Umbau der Landesstraßen 92 und 93 verbunden.[7] Mit der nach Fertigstellung der Erweiterung vorgesehenen Anhebung der Höchstgeschwindigkeit von 80 auf 100 km/h wird eine Zunahme des Lärms in Bings um weitere 5 dB erwartet.[8] Auch im Bereich Dalaas soll eine zwei Kilometer lange zusätzliche Spur bergwärts Entlastung bringen.

     
    Betriebsgebäude für den zweispurigen Dalaaser Tunnel

    Vor Fertigstellung einzelner Teilabschnitte der Arlberg Schnellstraße wurden die heutigen Landesstraßen parallel zur S 16 als Arlberg Ersatzstraße B 316 geführt.

    Streckenverlauf

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    Die Inntal Autobahn geht in Landeck-Ost am nördlichen Innufer bei Zams in die S16 über und nutzt zur Umfahrung von Landeck die Galerie Zams wie den Perjentunnel im Bergmassiv der Silberspitze bzw. des Rauhekopfs der Lechtaler Alpen. Im Sannatal westlich von Landeck erfolgt die Verknüpfung mit der Tiroler Straße bei kurzem Wechsel auf den südseitigen Talhang. Pians wird u. a. mit dem Tunnel Pians-Quadratsch im Massiv der Parseierspitze umgangen, ehe die Anbindung der Silvrettastraße und der Arlberg-Ersatzstraße in der Abfahrt Pians/Paznaun/Ischgl ansteht. Im knapp 6 km langen Strenger Tunnel bewältigt man die geologisch instabilen Verhältnisse der Abhänge der Lechtaler Alpen (u. a. Abhänge des Zintlkopfs) am Übergang zum Stanzertal. Östlich von Flirsch kreuzt die Schnellstraße dann Talboden und Rosanna, erschließt dabei direkt die Talfurche und entlastet in den Abhängen der Mittagspitze (Gondebachtunnel) den Ort Flirsch vom früheren Durchzugsverkehr. Nach kurzem Wechsel an den nördlichen Talhang verbleibt die Streckenführung ab Schnann wieder auf der Südseite und geht, vorbei an Pettneu mit seiner Ausfahrt, bei St. Jakob am Arlberg in den 15,5 km langen Komplex des Arlberg-Straßentunnels über. Somit sind St. Anton am Arlberg um- und der Arlberg parallel zur Arlbergbahn unterfahren.

    Bei Langen am Arlberg tritt die S16 wieder zutage, stellt die Verknotung mit dem Oberen Klostertal und der Klostertaler Straße her und verschwindet sogleich im zum Höhengewinn gekrümmten Langener Tunnel des Burtschakopfs. Aufgeständert am südlichen Talhang geht es sodann weiter bis Wald am Arlberg, wo die schmale Talsohle erreicht ist und weitgehend (Unterfahrung von Dalaas, Meidung der eingegrabenen Alfenz bei Braz) in konstantem Gefälle bis Bludenz beibehalten wird. Am Ostende von Bludenz, Knoten Bludenz/Montafon, geht die S16 in die Rheintal/Walgau Autobahn über. An dieser Anschlussstelle zweigen auch die Vorarlberger Straße sowie die Silvrettastraße ab.

    Sonstiges

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    Bei Bings, kurz vor dem Beginn der ersten stärkeren Steigung, befindet sich ein Schneeketten-Anlegeplatz für LKW.[9]

    Literatur

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    • Bernd Kreuzer: Der Bau der Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich. In: Das Autobahnnetz in Österreich. 30 Jahre ASFINAG. Wien 2012, S. 11–120. (asfinag.at PDF; 7,6 MB).
    • Herbert Gehrer: Der Ausbau der Straßen Vorarlbergs für den motorisierten Verkehr von den 30er Jahren bis 1983. Amt der Vorarlberger Landesregierung, Bregenz 1986.
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    Commons: Arlberg Schnellstraße S16 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

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    1. Name und Längen laut Ausbauübersicht Tunnel Autobahnen (Memento des Originals vom 2. Juli 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bmvit.gv.at vom BMVIT Abt. IV/ST2 (PDF, 130 kB), abgerufen am 28. Juni 2015
    2. Ausbauübersicht Tunnel Bundesstraßen A und S. In: bmk.gv.at. BMK Abt. IV/IVVS2, Januar 2020 (PDF, 521 KB), abgerufen am 12. November 2020.
    3. Die Pendelprofis der Asfinag. In: derStandard.at. 22. Januar 2008, abgerufen am 29. Januar 2018.
    4. Lärmkarten. Abgerufen am 31. Mai 2019.
    5. Verkehrsfreigabe Perjentunnel (S 16 Arlbergschnellstraße) heute am 9. November 2020. In: asfinag.at. Abgerufen am 12. November 2020.
    6. Perjentunnel: Freigabe der zweiten Röhre. In: tirol.orf.at. 9. November 2020, abgerufen am 12. November 2020.
    7. vorarlberg ORF at red: S16 wird dreispurig ausgebaut. 12. Dezember 2021, abgerufen am 13. Dezember 2021.
    8. Verhandlungsschrift über die am 06. Juni 2019 stattgefundene 31. öffentliche Sitzung der Stadtvertretung Bludenz, Seiten 32 und 33.
    9. Für den Winter gerüstet. 20. November 2015, abgerufen am 4. Februar 2022 (deutsch).