Arthur Baron

österreichischer Architekt

Arthur Baron (* 15. Mai 1874 in Wien; † 30. August 1944 auf Mauritius) war ein österreichischer Architekt.

Arthur Baron entstammte einer jüdischen Familie, die kurz vor seiner Geburt aus Ungarn nach Wien zugezogen ist. Er besuchte nach der Oberrealschule die Technische Hochschule und war dort Schüler von Karl König und Karl Mayreder. Er schloss sein Studium mit der sogenannten Strengen Prüfung, einer Frühform der Diplomprüfung, 1899 ab und erhielt das Gegha-Stipendium, das ihm einen längeren Auslandsaufenthalt ermöglichte.

Danach war Baron Assistent an der Lehrkanzel für Darstellende Geometrie der Technischen Hochschule, ab 1901 arbeitete er als selbständiger Architekt. Bis 1904 wirkte er zusammen mit Oskar Neumann. Sein Büro war bis zum Ersten Weltkrieg sehr gut ausgelastet, wobei er besonders Villen, Wohn- und Geschäftshäuser, aber auch einige Druckereien errichtete. Nicht selten war er auch Bauherr seiner eigenen Projekte. In seinem Atelier arbeitete auch Karl Limbach, der sich später selbständig machte. Als sich die Wirtschaftslage stark verschlechterte, zog er sich schon früh ins Privatleben zurück. Nach 1914 sind keine Bauten mehr von ihm nachweisbar. Baron ging eine Ehe mit der Malerin Kitty Kassowitz ein, die kinderlos geblieben sein dürfte.

Bereits in hohem Alter musste Baron nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich als Jude emigrieren. Er verließ Wien 1940 und war bis zu seinem Tod auf der Insel Mauritius interniert. Sein Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof der Insel.[1] Sein Bruder hatte in die USA flüchten können. Verheiratet war Arthur Baron mit der Malerin Kitty (Katharina) Kassowitz (1882–1952). Sie kehrte 1948 nach Wien zurück.

Baron war ab 1903 Mitglied des Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereins.

Bedeutung

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Arthur Baron begann als Schüler Karl Königs mit historistischen Gebäuden, ging dann dem Zeitgeschmack entsprechend zu einem von secessionistischen Formen geprägten Stil über. Charakteristisch für Baron ist sein Interesse an modernen Bautechniken und Materialien. Er verwendete bereits die Betonständerbauweise und setzte Glas und Metall ein. Seine funktionalistischen Tendenzen machen ihn zu einem wichtigen Vertreter der frühen Wiener Moderne.

Foto   Baujahr Name Standort Beschreibung
  1900 Sparkassengebäude in Frýdek
Frýdek-Místek, Tschechien
Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Wettbewerb, 1. Preis, mit Oskar Neumann
   
 
um 1902 Miethaus u. Hotel Wien 4, Schikanedergasse 2–4/Margaretenstraße 24
Standort
mit Oskar Neumann
  um 1902 Buchdruckerei Werthner Spengergasse 21, Wien 5
Standort
zerstört
    1904 Villa Stadlergasse 13, Wien 13
Standort
mit Oskar Neumann
   
 
1905 Miethaus Hamerlingplatz 4, Wien 8
Standort
BW   1905 Miethaus Klesheimgasse 4/Kupkagasse 4, Wien 8
Standort

Anmerkung: Doppelter Eintrag mit demselben Haus. Stilistisch eher 1905 als 1901.

   
 
1906 Miethaus Florianigasse 55, Wien 8
Standort
   
 
1907 Miethaus Stadtparkhof
 
HERIS-ID: 11668
Objekt-ID: 7777
Vordere Zollamtsstraße 11, Wien 3
Standort
   
 
1909–1910 Wohn- und Geschäftshaus Orendihof
 
HERIS-ID: 33373
Objekt-ID: 30818
Fleischmarkt 1, Wien 1
Standort
auch Residenzpalast
BW   1911 Miethaus Gredlerstraße 4, Wien 2
Standort
    1911 Miethaus Invalidenstraße 5–7, Wien 3
Standort
 BW  
 
1911–1912 Wohn- und Geschäftshaus Zollergasse 13, Wien 7
Standort
BW   1912 Miethaus Wien 6, Marchettigasse 14
Standort
   
 
1912 Miethaus
 
HERIS-ID: 23229
Objekt-ID: 19579
Wien 4, Margaretenstraße 22
Standort
   
 
1912 Wäschegeschäft Herzfeld (Grillparzerhof) Bauernmarkt 10, Wien 1
Standort
   
 
1912–1913 Miethaus Wien 4, Wiedner Hauptstraße 64
Standort
 BW  
 
1913 Druckereigebäude Steyrermühl Wien 1, Fleischmarkt 3–5
Standort
f1
  1913–1914 Villa Sternwartestraße 61, Wien 18
Standort
zerstört
    1914 Miethausgruppe Tiefendorfergasse 11–13, Wien 14
Standort
BW   Wäschegeschäft Herzfeld Wien 1, Kärntnerstraße 4
Standort
   
 
Juweliergeschäft
 
HERIS-ID: 75894
Objekt-ID: 89403
Graben 16, Wien 1
Standort
zerstört

Literatur

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Commons: Arthur Baron – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Arthur Baron auf billiongraves.com, abgerufen am 8. Oktober 2022.