Klassifikation nach ICD-10
Q78.8 Sonstige näher bezeichnete Osteochondrodysplasien
Q77.5 Diastrophische Dysplasie
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die Atelosteogenesis (von altgriechisch ἀτέλος atelos, deutsch ‚unvollständig‘, altgriechisch οστέον ostéon, deutsch ‚Knochen‘ und altgriechisch γένεσις génesis, deutsch ‚Entstehung‘) ist eine sehr seltene letale angeborene Skelettdysplasie mit unvollständiger Knochenbildung, kurzen Gliedmaßen und weiteren Veränderungen. Insbesondere sind die Brustwirbelsäule, Oberarm und Oberschenkel betroffen.[1]

Der Erstbeschrieb erfolgte im Jahre 1982 durch den Pariser Kinderarzt und Genetiker Pierre Maroteaux und Mitarbeiter.[2]

Klassifikation

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Nach den zugrunde liegenden genetischen Defekten werden folgende Typen unterschieden:

Die Häufigkeit wird jeweils mit unter 1 zu 1.000.000 angegeben.

Atelosteogenesis Typ I

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Synonyme sind: Spondylo-humero-femorale Dysplasie oder Hypoplasie; Riesenzellchondrodysplasie Die Abgrenzung zur Bumerang-Dysplasie ist aufgrund des Röntgenbildes problematisch, so dass die beiden Krankheiten klinisch zusammengefasst werden.[6]

Atelosteogenesis Typ II

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Synonyme sind: Dysplasie Typ De-la-Chapelle; De-la-Chapelle-Syndrom;[7] Neonatale ossäre Dysplasie Typ 1 Dieser Typ weist Beziehungen zur weniger schweren Diastrophischen Dysplasie und zur schwereren Achondrogenesie Typ IB auf.[8]

Atelosteogenesis Typ III

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Ateminsuffizienz infolge einer Tracheomalazie und/oder Infekte führen in der Regel zu einem frühen Tod. Dieser Typ tritt offenbar nur sporadisch auf.[9]

Klinische Erscheinungen

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Gemeinsame klinische Kriterien sind:[1]

Diagnose

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Das Vorliegen einer Knochendysplasie kann durch Feinultraschall, bei bekannten Mutationen auch die Diagnose durch Molekulargenetik bereits vor der Geburt erkannt werden.

Nach der Geburt finden sich in Röntgenaufnahmen des Skeletts (Babygramm) wegweisende Befund, gegebenenfalls kann die Diagnose durch Gewebsuntersuchung von Knochen und Knorpel gesichert werden. Wegweisende Röntgenbefunde sind:[1]

  • Ossifikationsrückstände der mittleren BWS mit Verschmächtigung der unteren (distalen) Hälfte der Wirbelkörper
  • Verkürzung von Femur und Humerus
  • plumpe unregelmässie Kochenzentren der Mittelhand und der Mittelfußknochen

Differentialdiagnostik

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Abzugrenzen ist unter anderem die Omodysplasie.

Literatur

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  • D. Sillence, S. Worthington, J. Dixon, R. Osborn, K. Kozlowski: Atelosteogenesis syndromes: a review, with comments on their pathogenesis. In: Pediatric Radiology. Bd. 27, Nr. 5, Mai 1997, ISSN 0301-0449, S. 388–396, doi:10.1007/s002470050154. PMID 9133349 (Review).

Einzelnachweise

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  1. a b c Bernfried Leiber (Begründer): Die klinischen Syndrome. Syndrome, Sequenzen und Symptomenkomplexe. Hrsg.: G. Burg, J. Kunze, D. Pongratz, P. G. Scheurlen, A. Schinzel, J. Spranger. 7., völlig neu bearb. Auflage. Band 2: Symptome. Urban & Schwarzenberg, München u. a. 1990, ISBN 3-541-01727-9.
  2. P. Maroteaux, J. Spranger, V. Stanescu, B. Le Marec, R. A. Pfeiffer, P. Beighton, J. F. Mattei: Atelosteogenesis. In: American journal of medical genetics. Bd. 13, Nr. 1, September 1982, ISSN 0148-7299, S. 15–25, doi:10.1002/ajmg.1320130106. PMID 7137218.
  3. AO1. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)
  4. AO2. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)
  5. AO3. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)
  6. Eintrag zu Atelosteogenesis Typ I. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten)
  7. De la Chapelle syndrome in Syndromes of the Head and Neck, Amsterdam 2001.
  8. Eintrag zu Atelosteogenesis Typ II. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten)
  9. Eintrag zu Atelosteogenesis Typ III. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten)
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