Axleben

Axleben genannt Magnus, auch von Magnus genannt von Axleben, ist der Name eines schlesischen Uradelsgeschlechts. Es ist zu unterscheiden von dem preußischen Adelsgeschlecht Magnus.

Geschichte

Die Familie, die ursprünglich von Schleswig nach Schlesien gekommen war, gehörte zu den ältesten und vornehmsten schlesischen Adelsgeschlechtern. Die Herren von Axleben führten zunächst den Namen Magnus und nahmen den Beinamen und späteren Familiennamen nach ihrem Schloss Axleben in der Nähe von Hadersleben im Herzogtum Schleswig an, das angeblich von König Waldemar I. in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts zerstört wurde. Der Überlieferung nach soll sich 1039 Magnus von Axleben im Kampf gegen die Ungarn ausgezeichnet haben. Kaiser Heinrich III. erhob ihn zur Belohnung in den Grafenstand. Sein Sohn kam als Gefolgsmann der Tochter des Kaisers Judith von Ungarn, Gemahlin Herzog Władysław I. nach Polen, wo er als Statthalter von Breslau diente.

Das Geschlecht erscheint urkundlich erstmals am 25. Juni 1293 mit Simon de Axlem^[1] in Schlesien. Die Familie besaß im Herzogtum Liegnitz unter anderem die Stammgüter Fauljoppe und Krummlinde, von wo aus sie sich weiter ausbreitete. Die sichere Stammreihe beginnt mit Hans von Axleben gen. von Magnus, 1444 Landeshauptmann bzw. herzoglicher Hofrichter von Liegnitz. 1441 tritt er als Besitzer von Kaltwasser auf. Um 1461 bekleidete sein gleichnamiger Sohn Hans Axleben, Magnus genannt, auf Fauljoppe und Krummlinde das Amt des Landeshauptmanns, sowie 1504/05 Christoph von Axleben und Fauljoppe. 1590 fungierte Leonhard von Axleben, der durch seine Schriften vom Schlesischen Ritterrechte und Wappenursprung bekannt wurde, als Hofrichter von Wohlau. 1650 erscheint Hans George von Axleben als Landesältester des Fürstentums Münsterberg.

Besitzungen (Auswahl)

Wappen

Blasonierung: Im Silber drei schrägrechts übereinander gestellte schwarze Kesselhaken. Auf dem gekrönten Helm mit schwarz–silbernen Decken eine grüne Lindenstaude mit goldenen Blüten.

Varianten des Wappens in Siebmachers Wappenbüchern

1605
1878
ca. 1890
1906

Genealogie (Auswahl)

Hans von Axleben zu Fauljoppe, 1444 Landeshauptmann von Liegnitz
1. Hans von Axleben zu Fauljoppe und Krummlinde, 1474 Landeshauptmann von Liegnitz
  1. Christoph von Axleben und Fauljoppe 1504/05 Landeshauptmann von Liegnitz
  2. Sigismund von Axleben und Fauljoppe zu Kaltwasser
    1. Sigismund von Axleben († 1573), ⚭ Barbara von Schaffgotsch
      1. Hans von Axleben zu Kaltwasser, ⚭ Barbara von Berg zu Hermsdorf
        Sigismund von Axleben, starb kinderlos
  3. Nicol von Axleben zu Fauljoppe, Reichen und Kaltwasser, 1507 Landeshauptmann von Liegnitz
    1. Nicol von Axleben zu Fauljoppe und Reichen, erw. 1511/14
      1. Nicol von Axleben zu Fauljoppe und Groß-Reichen, ⚭ 1538 Margaretha von Brauchitsch
        Wenzel von Axleben zu Groß-Reichen und Guttmannsdorf
        Wenzel von Axleben auf Groß-Reichen († 1598), ⚭ 1592 Margaretha von Brauchitsch
      2. Barthel Axleben von Reichen zu Reisicht, erw. 1547
      3. Balthasar Axleben von Reichen zu Reisicht, erw. 1540/59, ⚭ Judith von Bock und Guttmannsdorf
        Balthasar von Axleben auf Reichen, 1592 Regierungsrat von Liegnitz
        
        Bernhard von Axleben zu Hermsdorf
      4. Wenzel Axleben von Reichen
        Wenzel von Axleben zu Alt-Schönau, erw. 1583/85
        
        Ulrich von Axleben zu Kattenborn, erw. 1586
    2. Christoph Axleben von Reichen auf Herzogswalde, erw. 1511, ⚭ NN von Kalckreut und Jäschau
      1. Christoph von Axleben auf Herzogwalde, lebte 1571, ⚭ NN von Falkenhayn
        Melchior von Axleben auf Giersdorf und Lobendau, erw. 1573/1600, ⚭ Catharina von Stosch
        Hans George von Axleben auf Giersdorf, Lobendau und Wiltsch, Landesältester von Liegnitz, ⚭ Barbara von Schweinitz
        Melchior Friedrich von Axleben zu Lobendau
        
        Hans George von Axleben zu Giersdorf
  4. Hans von Axleben zu Langenwaldau, erw. 1511/19
    1. Heinrich von Axleben zu Langenwaldau, 1559 Landeshauptmann von Liegnitz

Literatur

Christoph Franke: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band I, Band 53 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg/Lahn 1972, S. 161. ISSN 0435-2408 ISBN 3-7980-0837-X.
Ernst Heinrich Kneschke: Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien, Band 2, Weigel, Leipzig 1855, S. 32 f.
Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon – Band 1, Leipzig 1859, S. 155.
Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, 2. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1901, S. 35.
Johann Sinapius: Des Schlesischen Adels Anderer Theil Oder Fortsetzung Schlesischer Curiositäten, Leipzig und Breslau 1728, S. 798
Leopold von Ledebur: Adelslexicon der preussischen Monarchie, Rauh, Berlin 1855, S. 27 f.
Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adels-Lexicon, Band 1, Leipzig 1836, S. 156.

Weblinks

Commons: Axleben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

↑ Original im Staatsarchiv Breslau
↑ Gemeinde Fauljoppe. Abgerufen am 14. März 2023.
↑ Aus der Geschichte von Kaltwasser. Abgerufen am 14. März 2023.
↑ Gemeinde Krummlinde. Abgerufen am 14. März 2023.

[1] Original im Staatsarchiv Breslau

[2] Gemeinde Fauljoppe. Abgerufen am 14. März 2023.

[3] Aus der Geschichte von Kaltwasser. Abgerufen am 14. März 2023.

[4] Gemeinde Krummlinde. Abgerufen am 14. März 2023.

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