Böcklweiher
Der Böcklweiher ist ein ca. 1,3 ha großer dystropher[3] Weiher mit einer Wassertiefe von maximal 2,5 Meter, zu dem noch ein etwa 70 Meter von seinem Westufer entfernt liegender, mit 0,22 ha deutlich kleinerer Oberer Böcklweiher gehört. Die beiden Weiher liegen innerhalb der Bischofswiesener Gnotschaft Strub im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land. Bekannt ist der Böcklweiher u. a. für seine Spiegelung des Watzmanns.[4]
Böcklweiher | ||
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Böcklweiher mit Teilspiegelung des Watzmanns im Herbst 2014 | ||
Geographische Lage | Nördliche Ostalpen
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Abfluss | Böcklmühlgraben u. a. → Bischofswieser Ache → Ramsauer Ache → Berchtesgadener Ache → Salzach → Inn → Donau → Schwarzes Meer | |
Daten | ||
Koordinaten | 47° 38′ 12,5″ N, 12° 57′ 50,1″ O | |
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Höhe über Meeresspiegel | 608 m ü. NHN[1] | |
Fläche | 1,3 ha[1] | |
Maximale Tiefe | 2,5 m[2] | |
Besonderheiten |
Oberer Böcklweiher | |
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Abfluss | … → Böcklweiher → … |
Daten | |
Koordinaten | 47° 38′ 6,6″ N, 12° 57′ 43,6″ O |
Höhe über Meeresspiegel | 612 m ü. NHN[1] |
Fläche | 0,22 ha[1] |
Die dem Weiher benachbarte Siedlung Böcklweiher liegt ebenfalls innerhalb von Strub und umfasst u. a. durch den VdK errichtete Geschosswohnungsbauten.[5][6]
Weiher
BearbeitenLage
BearbeitenDer Böcklweiher liegt auf einer Höhe von 608 m ü. NHN und wird zur Bischofswieser Ache hin entwässert, unter anderen durch den Böcklmühlgraben.[7][8] Ein weit kleinerer, Oberer Böcklweiher liegt nur weniger als 100 Meter Luftlinie westlich vom Böcklweiher entfernt.[9][10]
Südlich beider Weiher liegt ein Hochmoor, das „Böcklmoos“, in dem sich der einzige Latschenbestand in Tallage verbreitet und das auch sonst über eine „sehenswerte“ Fauna und Flora verfügt.[4] Es gehört zum mehrteiligen FFH-Gebiet Moore und Extensivwiesen bei Berchtesgaden,[3] das sich über mehrere Gemeinden[11] des Berchtesgadener Landes erstreckt.
Geschichte/Nutzung
BearbeitenAm Böcklweiher gab es eine vom Klosterstift Berchtesgaden als Mautmühle betriebene „Böcklmühle“ (früher auch „Pöklmühle“ oder „pröpstliche Mühle“ genannt), die 1452 zu den Bedingungen des Landbriefs samt der Schwarzbachalm als zugehöriger Grundbesitz vom Klosterstift verkauft wurde.[12]
Als 1634 in München, Salzburg und Hallein die Pest wütete, sollte am Böcklweiher vorsorglich ein Pestkrankenhaus errichtet werden.[13] Im November 1634 bekam dann auch ein Zimmermeister von der Fürstpropstei Berchtesgaden den Auftrag, am Böcklweiher Holz dafür zu fällen[12] – allerdings ist nicht bekannt, ob dieses Pestkrankenhaus je erbaut wurde.
Vor 1929 wurde am Böcklweiher auch eine Badeanstalt betrieben.[14]
Am 15. Juli 1958 stürzte ein Transportflugzeug der Luftwaffe vom Typ Nord 2501D Noratlas der Flugzeugführerschule „S“ aus Memmingen gegen 14.15 Uhr am Böcklweiher ab. Bei dem Absturz kam die sechsköpfige Besatzung ums Leben. Am Moorlehrpfad Böcklmoos erinnert ein Mahnmal an die Katastrophe.[4]
Siedlung
BearbeitenGeschichte
BearbeitenIn dem vermutlich bereits ab Ende des 14. Jahrhunderts ausgewiesenen 3. Gnotschaftsbezirk Strub der Urgnotschaft Bischofswiesen, die 1812 zur Gemeinde Bischofswiesen wurde, waren 1698 u. a. auch anderthalb Höfe namens Böckl und Böcklweiher (Weihererlehen) aufgeführt.[15]
Den Grundstein für die Siedlung am Böcklweiher legten 48 Wohneinheiten, die im Rahmen des 1955 beschlossenen Programm zur Auflösung des Lagers im nahegelegenen Gemeindeteil Winkl errichtet und 1958 bezogen wurden.[16]
Baudenkmäler
BearbeitenSiehe auch Liste der Baudenkmäler in Bischofswiesen #Strub
- Böcklmühlkapelle: Hofkapelle in der Böcklweiherstraße 15, ein kleiner, ausgestatteter Massivbau mit dreiseitigem Schluss, Krüppelwalmdach, Putzgliederung und Dachreiter, 1912 erbaut.
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Hofkapelle (Böcklmühlkapelle)
- Wohnteil des Böckllehens eines ehemaligen Einödhofes; zweigeschossiger mit Flachsatteldach, Obergeschoss in Blockbau verputzt aus dem 17./18. Jahrhundert, Umbau bezeichnet „1845“.
Weblinks
Bearbeiten- Böcklweiher (Gewässer) in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 30. Juni 2022.
- Böcklweiher (Landkreis Berchtesgadener Land) im BayernAtlas, online unter geoportal.bayern.de
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
- ↑ Böcklweiher. In: www.anglermap.de. Abgerufen am 10. September 2024.
- ↑ a b Moore und Extensivwiesen bei Berchtesgaden. Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 8. September 2024.
- ↑ a b c Böcklmoos und Böcklweiher – Moorlandschaft am Böcklweiher, online unter berchtesgaden.de
- ↑ Amtsblatt Nr. 14 vom 3. April 2012 für den Landkreis Berchtesgadener Land und die Städte, Märkte, Gemeinden und kommunalen Zweckverbände im Landkreis, PDF, S. 5 u. 6 von 9 Seiten, online unter lra-bgl.de
- ↑ Amtsblatt Nr. 30 vom 24. Juli 2012 für den Landkreis Berchtesgadener Land und die Städte, Märkte, Gemeinden und kommunalen Zweckverbände im Landkreis, PDF, S. 3 von 10 Seiten, online unter lra-bgl.de
- ↑ Böcklweiher (Landkreis Berchtesgadener Land) im BayernAtlas, online unter geoportal.bayern.de
- ↑ Böcklweiher in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 2. November 2023.
- ↑ Oberer Böcklweiher, im BayernAtlas, online über geoportal.bayern.de.
- ↑ Gemeinde Bischofswiesen, Karte mit Flächennutzungs- und Lageplan, online unter gemeinde.bischofswiesen.de.
- ↑ Siehe (hell-)grün angezeigte Flächen in Moore und Extensivwiesen bei Berchtesgaden – 555522253, online unter protectedplanet.net.
- ↑ a b Hellmut Schöner (Hrsg.), A. Helm: Das Berchtesgadener Land im Wandel der Zeit. Reprint von 1929; S. 51
- ↑ Die Geschichte der Fachklinik Berchtesgaden – „Das Gesundheitswesen in Berchtesgaden“ (1102 – heute), Webseite der Kliniken Südostbayern, online unter kliniken-suedostbayern.de.
- ↑ Hellmut Schöner (Hrsg.), A. Helm: Berchtesgaden im Wandel der Zeit. Reprint von 1929. Verein für Heimatkunde d. Berchtesgadener Landes. Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M. Lipp Verlag, München 1973, S. 17.
- ↑ Statistische Übersicht im Historischen Atlas von Bayern in der Bayerischen Staatsbibliothek nach dem Stand von 1698. 1. Land= und Pfleggericht Berchtesgaden. Gnotschaft Bischofswiesen. Dritter Gnotschafterbezirk = heutige Gnotschaft Strub, online unter geschichte.digitale-sammlungen.de
- ↑ Hellmut Schöner: Berchtesgaden im Wandel der Zeit. Ergänzungsband I. 1982, S. 221–222.