Bacigalupo war eine Familiendynastie von Drehorgelbauern in Berlin. Mit dem Namen verbindet man die inzwischen wertvollen alten Drehorgeln, die von unterschiedlichen Mitgliedern der Familie Bacigalupo und weiteren Mitarbeitern im Zeitraum von 1879 bis 1975 in Berlin gebaut wurden.

Gedenktafel am Haus, Schönhauser Allee 74a, in Berlin-Prenzlauer Berg
Walzen von Bacigalupo mit der Musik von Kurt Weill im Einsatz bei der Uraufführung der Dreigroschenoper 1928

Im Zeitraum von 1879 bis 1975 gab es mehrere Werkstätten, in der mindestens ein Familienmitglied Drehorgeln baute. Giovanni Battista Bacigalupo (* 25. Juli 1889, † 10. Juli 1978 in Berlin) gilt als der Begründer der Familiendynastie im Drehorgelbau. Zu der Drehorgel gehörte die bestiftete Walze als Träger der Musik. Um 1920 hat die Firma Bacigalupo Söhne in einem geringen Umfang größere Straßendrehorgeln mit Lochbändern gefertigt. In der fast hundertjährigen Geschichte dominierten diese Orgeln, und so nannte man eine Bacigalupodrehorgel einfach eine Bacigalupo bzw. eine Baci.

In folgenden Firmen waren ein oder mehrere Personen namens Bacigalupo vertreten:

  • Frati & Co (Co = Giovanni Battista Bacigalupo)
  • Cocchi Bacigalupo & Graffigna
  • G. Bacigalupo (drei unterschiedliche Firmennamen der Familie Bacigalupo)
  •  
    Grab Giuseppe Bacigalupos auf dem St. Hedwig-Friedhof II in Berlin-Weißensee.
    Bacigalupo Söhne (Ende der Firma unbekannt)

Drehorgelspieler

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In der Regel fertigten die Drehorgelbauer Instrumente für Straßenmusikanten, die mit ihren Drehorgeln über die Hinterhöfe von Berlin zogen, um so ihr Geld zu verdienen. Auch die Bacigalupos stellten ihre Instrumente überwiegend für diesen Personenkreis her. Da die Walzendrehorgel nur acht unterschiedliche Lieder spielen konnte, wurden diese gelegentlich für wenig Geld ausgetauscht und durch neue aktuelle Musik ersetzt.

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Commons: Bacigalupo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien