Bahnstrecke Mommenheim–Sarreguemines

Bahnstrecke in Ostfrankreich

Die Bahnstrecke Mommenheim–Sarreguemines ist eine doppelgleisige, nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke in Ostfrankreich, die innerhalb der Magistrale Metz–Straßburg einen Teilabschnitt bildet. Sie liegt östlich der Bahnstrecke Paris–Strasbourg, von der sie in Mommenheim abzweigt. Die Strecke wird hauptsächlich von Personenzügen des Fahrwegs Saarbrücken–Straßburg bedient. Für die Hauptstrecke Paris–Straßburg dient sie als Ausweichroute.

Mommenheim–Sarreguemines
Bahnhof Mommenheim, 2015
Bahnhof Mommenheim, 2015
Streckennummer (SNCF):161 000; 178, 179 (1962)
Streckenlänge:74,486 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung:
Zweigleisigkeit:ja
Bahnstrecke Paris–Strasbourg von Strasbourg-Ville
Bahnhof
0,0 Mommenheim 153 m
Abzweig geradeaus, nach links und ehemals von links
Bahnstrecke Paris–Strasbourg nach Paris-Est
Strecke mit Straßenbrücke
2,3 A 4
ehemaliger Bahnhof
5.0 Alteckendorf 178 m
ehemaliger Bahnhof
7,6 Ettendorf 191 m
Tunnel
9,6 Tunnel de Buswiller (eingleisig) (540 m)
Abzweig geradeaus, ehemals nach rechts und von rechts
Bahnstrecke Steinbourg–Rastatt von/nach Haguenau
Bahnhof
13,9 Obermodern 187 m
Abzweig geradeaus, ehemals nach links und ehemals von links
Bahnstrecke Steinbourg–Rastatt von/nach Steinbourg
ehemaliger Bahnhof
18,0 Menchhoffen (Menchhofen) 192 m
Abzweig geradeaus und ehemals von links
Bahnstrecke Bouxwiller–Ingwiller nach Bouxwiller
Bahnhof
20,5 Ingwiller (Ingweiler) 196 m
ehemaliger Bahnhof
26,4 Wimmenau 214 m
Bahnhof
30,0 Wingen-sur-Moder (Wingen) 231 m
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
Bahnstrecke Wingen–Münzthal nach Münzthal-St. Louis
Tunnel
34,2 Tunnel de Puberg (1 626 m)
ehemaliger Bahnhof
36,2 Puberg 259 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
39,0 Frohmuhl (Frohmühl) 251 m
Bahnhof
40,6 Tieffenbach-Struth (Tiefenbach-Struth) 246 m
ehemaliger Bahnhof
44,1 Adamswiller (Adamsweiler) 241 m
Abzweig geradeaus, ehemals nach links und ehemals von links
Bahnstrecke Réding–Diemeringen von/nach Réding
Bahnhof
48,4 Diemeringen 233 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
51,4 Domfessel 229 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
52,8 Vœllerdingen (Völlerdingen) 227 m
Brücke über Wasserlauf
53,5 Eichel (27 m)
Bahnhof
57,6 Oermingen 221 m
Grenze
58,1 Départementsgrenze Bas-Rhin/Moselle
Abzweig geradeaus, ehemals nach links und ehemals von links
Bahnstrecke Kalhausen–Sarralbe von/nach Sarralbe
Bahnhof
61,6 Kalhausen 218 m
Brücke über Wasserlauf
63,8 Saar und Saarkanal (160 m)
ehemaliger Bahnhof
64,7 Wittring (Wittringen) 218 m
Brücke über Wasserlauf
65,6
+67,5
Saar und Saarkanal (145 m + 105 m) (2×)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
68,1 Zetting (Settingen) 216 m
ehemaliger Bahnhof
70,4 Sarreinsming (Saareinsmingen) 212 m
ehemaliger Bahnhof
72,0 Rémelfing (Remelfingen) 208 m
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Strecke von links
Bahnstrecke Berthelming–Sarreguemines v. Berthelming
Strecke querKreuzung geradeaus untenAbzweig geradeaus, nach rechts und von rechts (Strecke außer Betrieb)
Bahnstrecke Haguenau–Falck-Hargarten von Haguenau
und Bliestalbahn von Zweibrücken
Strecke mit StraßenbrückeStrecke mit Straßenbrücke
~74,1 D 662 (ehem. N 61)
BahnhofKopfbahnhof Strecke bis hier außer Betrieb
74,5
84,0
Sarreguemines (Saargemünd) 202 m
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Grenze auf Brücke über WasserlaufStrecke nach links
Bahnstrecke Haguenau–Falck-Hargarten nach Béning
Bahnstrecke Saarbrücken–Sarreguemines n. Saarbr.

Sie ist im Besitz der Staatsbahn Société nationale des chemins de fer français (SNCF) und wird von der SNCF Réseau verwaltet. Bis 1997 ging die Strecke als Ligne 9 über Saargemünd hinaus bis Hanweiler an der Grenze zum Saarland.[1]

Geschichte

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Die Strecke wurde unter der Regie der deutschen Gesellschaft Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen in zwei Abschnitten 1895 in Betrieb genommen, der südlichere zum 1. Mai, zwischen Kalhausen und Saargemünd zum 1. Oktober des gleichen Jahres. Wie die anderen Strecken dieser Region auch, wechselten die Besitzverhältnisse durch die Kriege in der ersten Jahrhunderthälfte wiederholt. Zusätzlich übernahm 1938 die neu gegründete SNCF die Strecke von der Chemins de fer d’Alsace et de Lorraine (AL).

Bis vor dem Zweiten Weltkrieg war die Strecke sowohl im Fracht- als auch im Personenverkehr sehr erfolgreich. Über sie wurden viele Montangüter aus Belgien und dem Saargebiet in Richtung Süddeutschland und der Schweiz abgewickelt. Hier verkehrten Schnellzüge von Metz nach Nürnberg oder auch von Straßburg nach Köln über Trier. Mit der Elektrifizierung der Bahnstrecke Réding–Metz-Ville Ende 1956[2] nahm hier die Bedeutung für den Güterverkehr deutlich ab. Es kam die Frage der Schließung auf; andere Strecken, die von hier abzweigen, wurden nach und nach geschlossen.[3]

Die Regionalisierung Mitte der 1980er Jahre und die Liberalisierung und des Eisenbahnwesens Anfang der 2000er Jahre war für die Strecke ein Segen. Die Initiative wurde von der Region Elsass ergriffen, die die ungeliebten Corail-Wagen aus den 1970er Jahren von den Schienen nahm und dafür neuere Triebzüge, später vor allem die Baureihe X 73500, einsetzte.[3] Die Züge waren komfortabler, schneller und fuhren im Takt. Außerdem wurden die Fahrpläne und viele Haltepunkte verbessert.[4]

Werktags außer samstags verkehren alle ein bis zwei Stunden (am Wochenende auch nur alle drei bis vier Stunden) Züge der TER Grand Est zwischen Straßburg/Strasbourg und Saargemünd/Sarreguemines, die teilweise ab/bis Saarbrücken durchgebunden sind (Stand 2021).[5]

Ab Dezember 2024 soll ein Großteil der Regionalzüge von und nach Strasbourg über Sarreguemines hinaus nach Saarbrücken durchgebunden werden; zum Einsatz kommen Züge des Typs Alstom Coradia Polyvalent.[6][7]

Der Bahnhof Puberg diente 1986 für den Spielfilm Verfolgte Wege,[Anm. 1] der im Jahr 1946 spielt, als Drehort. In dem Film stellt er den Bahnhof Windecken an der Bahnstrecke Bad Vilbel–Lauterbach (Hess) Nord dar.[8]

Literatur

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Anmerkungen

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  1. Deutschland 1989; Produzent: Christian Faust; Regie: Uwe Janson; Darsteller: Peter Cieslinski, Barbara Auer, Michael Dick (Urban, S. 128).

Einzelnachweise

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  1. S.N.C.F.: Région de l’est. Carnet de Profils et Schémas, 1962, Blatt 178
  2. Mommenheim: Le chemin de fer. Site der Gemeinde
  3. a b Sarreguemines–Mommenheim (Ligne 9). (Memento vom 26. Februar 2016 im Internet Archive) Trains-En-Voyage, 1. Juni 2009
  4. Joël Forthoffer: L’Articulation des dessertes regionales T.E.R. avec le TGV-Est Europeen, un exemple de continuite territoriale. In: Interrégionalité et réseaux de transports: actes du colloque de Besançon, 14 et 15 septembre 2005. ISBN 978-2848672984, Seite 67–72
  5. Fahrplanrecherche der TER Grand Est, dort Linie A06 Strasbourg Sarreguemines Sarrebruck. Archiviert vom Original am 16. Februar 2019; abgerufen am 2. April 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ter.sncf.com
  6. Startschuss für die Ausschreibung der grenzüberschreitenden Schienenverbindungen mit Frankreich. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, 23. November 2020, archiviert vom Original am 15. April 2021; abgerufen am 24. Oktober 2023.
  7. Deutschland/Frankreich: Grenzüberschreitender SPNV ab 2024 deutlich ausgeweitet. Abgerufen am 2. April 2021.
  8. Urban, S. 128.