Bahnstrecke Sáránd–Episcopia Bihor

Eisenbahnstrecke in Ungarn und Rumänien

Die Bahnstrecke Sáránd–Episcopia Bihor ist eine Eisenbahnstrecke in Ungarn und Rumänien, die heute nur noch im ungarischen Abschnitt zwischen Sáránd und Nagykereki an der rumänischen Grenze besteht. Die frühere Fortsetzung zum Bahnhof Episcopia Bihor nahe der rumänischen Stadt Oradea wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr aufgenommen.

Sáránd–Episcopia Bihor
Strecke der Bahnstrecke Sáránd–Episcopia Bihor
Die Strecke ist Teil der MÁV-Kursbuchstrecke 106
Streckennummer:MÁV: 106
Kursbuchstrecke (MÁV):106
Streckenlänge:etwa 52 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C3 (Sáránd–Pocsaj-Esztár)
B2 (Pocsaj-Esztár–Nagykereki)
Höchstgeschwindigkeit:60 km/h
Strecke
von Debrecen
Bahnhof
0,0 Sáránd
Abzweig geradeaus und nach links
nach Létavértes
Haltepunkt / Haltestelle
6,6 Derecske (mit Ldst, ehem. Bf)
Haltepunkt / Haltestelle
8,1 Derecske-Vásártér
Bahnhof
15,5 Konyár
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
≈ 18,0 Sándoros
Haltepunkt / Haltestelle
21,7 Konyári Sóstófürdő
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
≈ 23,0 Bajonta
Bahnhof
27,5 Pocsaj-Esztár
Brücke über Wasserlauf
Berettyó
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
32,1 Hantakert (noch nicht in Betrieb genommen)
Haltepunkt / Haltestelle
32,9 Kismarja (mit Ldst, ehem. Bf)
Strecke mit Straßenbrücke
Autópálya M4
Kopfbahnhof Strecke ab hier außer Betrieb
39,1 Nagykereki
Grenze (Strecke außer Betrieb)
Staatsgrenze Ungarn – Rumänien
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
≈ 42,0 Nagyszántó
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
≈ 45,0 Nagyzomlin
Abzweig ehemals geradeaus, ehemals nach rechts und von rechts
von Püspökladány
Abzweig geradeaus und von links
von Valea lui Mihai
Bahnhof
≈ 52,0 Episcopia Bihor
Abzweig geradeaus, nach rechts und von rechts
von Arad
Strecke
nach Oradea

Quellen: [1][2][3]
Bzmot-Triebwagen im Bahnhof Pocsaj-Esztár (2017)

Geschichte

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Der Abschnitt Sáránd–Derecske wurde am 8. Dezember 1894 gemeinsam mit der Bahnstrecke Debrecen–Létavértes (früher Nagyléta) durch die Lokalbahngesellschaft Debrecen–Derecske–Nagylétai HÉV eröffnet. Eine Fortsetzung nach Oradea sollte ursprünglich von Létavértes über Săcueni aus erfolgen, jedoch entschied man sich für eine Trassierung von Derecske über Nagykereki nach Oradea, die am 28. Januar 1911 durch die Debrecen-Nagyváradi HÉV dem Verkehr übergeben wurde. Die durch den Vertrag von Trianon im Jahr 1920 entstandene neue ungarisch-rumänische Staatsgrenze führte zur Einstellung des Verkehrs zwischen Nagykereki und Nagyzomlin.

1931 erwarb die ungarische Staatsbahn Magyar Államvasutak (MÁV) den ungarischen Streckenabschnitt auf Grundlage eines Regierungserlasses zusammen mit 50 anderen Lokalbahnen. Nachdem das Gebiet mit dem Zweiten Wiener Schiedsspruch 1940 wieder an Ungarn gefallen war, wurde der Verkehr auf der Gesamtstrecke erneut aufgenommen, jedoch 1944 mit der Wiederherstellung der vorherigen Grenzziehung abermals eingestellt. Die Gleise wurden im Bereich der Staatsgrenze auf beiden Seiten abgebaut. Das verbliebene ungarische Reststück wurde in der nachfolgenden Zeit mehrmals als Teil einer innerungarischen Neubaustrecke in Betracht gezogen, jedoch nie erweitert. Seit den 2000er Jahren laufen Planungen für eine bessere Verkehrsbeziehung zwischen Debrecen und Oradea.[4]

Die Strecke verläuft von Sáránd bis Derecske in südwestlicher Richtung, danach in östlicher bis Konyári Sóstófürdő. Anschließend führt sie bis Nagykereki nach Süden und überquert bei Pocsaj-Esztár den Fluss Berettyó. Der weitere stillgelegte und abgebaute Abschnitt verlief zwischen den rumänischen Orten Santăul Mare (ungarisch Nagyszántó) und Santăul Mic parallel zur heutigen Staatsgrenze nach Süden und schwenkte dann nach Südosten, um bei Episcopia Bihor in die Bahnstrecke Püspökladány–Oradea zu münden.

Im Fahrplanjahr 2022 verkehrten als Linie S506 zwischen Debrecen und Nagykereki 14 Zugpaare sowie ein weiteres zwischen Debrecen und Konyár.[5] Dabei kamen überwiegend Dieseltriebwagen der Baureihe 416 des russischen U-Bahn-Wagen-Herstellers Metrowagonmasch zum Einsatz.

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Einzelnachweise

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  1. Vasúti Pályakapacitás-elosztó Kft.: 106 vonalhoz tartozó pontok. Abgerufen am 12. März 2023 (ungarisch).
  2. Magyar Államvasutak Zrt.: Menetrendi segédkönyv III. kötet. (PDF; 2,1 MB) 3.14. Debrecen – Nagykereki. 13. Dezember 2020, S. 29, abgerufen am 12. März 2023 (ungarisch).
  3. 106 Debrecen-Sáránd-Nagykereki-Nagyvárad. In: vasutallomasok.hu. Abgerufen am 12. März 2023 (ungarisch).
  4. István Káldi: A Debrecen–Nagyvárad vasútvonal. II. A Debrecen–Nagyvárad vasútvonal építésének előzményei, jelenlegi helyzete. In: Sínek Világa. Nr. 1, 2009, S. 27 (ungarisch, sinekvilaga.hu [PDF; 5,0 MB; abgerufen am 12. März 2023]).
  5. 106 Debrecen — Sáránd — Nagykereki. (PDF; 87 kB) Magyar Államvasutak Zrt., abgerufen am 12. März 2023 (ungarisch).