Baia Mare

Hauptstadt des Județul Maramureș im nordwestlichen Rumänien

Baia Mare (Aussprache/?; deutsch Frauenbach oder Groß-Neustadt, seltener nur Neustadt oder Neustadtl,[3] ungarisch Nagybánya) ist eine Stadt in Nordwest-Rumänien und hatte im Jahr 2011 ungefähr 109.000 Einwohner. Sie ist die Hauptstadt des Kreises Maramureș.

Baia Mare
Frauenbach
Nagybánya
Baia Mare (Rumänien)
Baia Mare (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Sathmar
Kreis: Maramureș
Koordinaten: 47° 39′ N, 23° 35′ OKoordinaten: 47° 39′ 1″ N, 23° 35′ 25″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 228 m
Fläche: 235,73 km²
Einwohner: 108.759 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 461 Einwohner je km²
Postleitzahl: 430311
Telefonvorwahl: (+40) 02 62
Kfz-Kennzeichen: MM
Struktur und Verwaltung (Stand: 2024[2])
Gemeindeart: Munizipium
Bürgermeister : Ioan-Doru Dăncuș (PSD)
Postanschrift: Str. Gh. Șincai nr. 37
loc. Baia Mare, jud. Maramureș, RO–430311
Website:
Baia Mare (rotes Viereck), Nachbarorte Satu Mare, Zalău, Dej

Baia Mare liegt in einer Höhe von ca. 230 m am Westrand der Ostkarpaten unweit des Gutâi-Gebirges in der Talsenke Depresiunea Baia Mare. Durch die Stadt fließt der Săsar, ein linker Nebenfluss des Lăpuș.

Geschichte

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Die älteste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1142, als der ungarische König Géza II. in Frauenbach (lat. Rivulus Dominarum) Deutsche ansiedeln ließ.

Der Anteil der ungarischen Minderheit ist noch immer sehr groß (1992 lag er bei 17,5 %), verglichen mit den Zahlen von 1910 (Ungarn 64,8 %, Rumänen 33,7 %, Deutsche 1,2 %) ist er aber stark zurückgegangen. 1910 verteilte sich die Glaubenszugehörigkeit wie folgt: griechisch-katholisch 38,1 %, römisch-katholisch 34,7 %, Calvinisten 14,8 %, Juden 10,9 % (siehe Synagoge (Baia Mare)), andere 1,5 %.

1920 hatte Baia Mare 12.780 Einwohner, 5.005 waren Rumänen, 4.652 Ungarn, 1.792 Juden, 1.232 Deutsche und 99 anderer Ethnien.[4]

Im Jahr 1886 brachen junge deutsche und ungarische Künstler um den ungarischen, in München lebenden Maler Simon Hollósy (1857–1918) nach Nagybánya auf, um dort die Sommer gemeinsam mit Freilichtmalerei zu verbringen. Neben Hollósy, der mit den Ergebnissen der Sommeraufenthalte in Nagybánya seit 1897 auch Ausstellungen in Budapest organisierte, zählten Károly Ferenczy (1862–1917), Béla Ivany Grünwald (1867–1940), István Réti (1872–1945) und János Thorma (1870–1937) zu den Gründungsmitgliedern der Künstlerkolonie Nagybánya, die sie auch im 20. Jahrhundert fortführten, nachdem Hollósy den Ort 1901 verlassen hatte.[5] Mehrfach hielt sich auch die Malerin Louise Langgaard (1883–1974) in der Künstlerkolonie Nagybánya auf.[6]

Im Jahr 1930 wurde das griechisch-katholische Bistum Maramureș mit Sitz in Baia Mare gegründet. Am 28. Oktober 1948 wurde der Bischof Alexandru Rusu von den kommunistischen Behörden als Bischof abgesetzt und verhaftet. Er starb 1963 im Gefängnis Gherla.

Die 1974 gegründete Centrul Universitar Nord din Baia Mare mit rund 5.000 Studenten wurde 2012 in die Technische Universität Cluj-Napoca eingegliedert.

Ereignisse

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Dammbruch

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Am 30. Januar 2000 ereignete sich in Baia Mare ein Dammbruch einer Absetzanlage für metallurgische Abfälle, der eine schwere Umweltkatastrophe durch Freisetzung von Natriumcyanid und Schwermetallen zur Folge hatte. Wegen dieses Ereignisses wurde Baia Mare in einer Studie des Blacksmith-Instituts aus dem Jahr 2006 über die am stärksten verseuchten Städte der Welt erwähnt.[7]

Städtepartnerschaften

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Baia Mare listet acht Städtepartnerschaften auf[8] und pflegt freundschaftliche Beziehungen mit andern zehn Ortschaften.[9]

Stadt Land seit
Bielsko-Biała Polen  Polen 2003
Hódmezővásárhely Ungarn  Ungarn 2001
Hollywood Vereinigte Staaten  Florida, Vereinigte Staaten 2001
Kitwe Sambia  Sambia 1972
Nyíregyháza Ungarn  Ungarn 2003
Serino Italien  Italien 2001
Szolnok Ungarn  Ungarn 1990
Wels Osterreich  Österreich 2000

Sehenswürdigkeiten

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Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Stadt

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Sonstige

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  • Johann I. Thurzo von Bethlemfalva (* 1437 in Leutschau, Zips; † 1508 in Frauenbach, Komitat Szatmár, beides damals im Königreich Ungarn), einer der reichsten Montanunternehmer Europas seiner Zeit.

Literatur

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  • Nagybánya. In: Guy Miron (Hrsg.): The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust. Jerusalem : Yad Vashem, 2009, ISBN 978-965-308-345-5, S. 511.
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Commons: Baia Mare – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Baia Mare – Reiseführer
Wiktionary: Baia Mare – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Volkszählung 2021 in Rumänien bei citypopulation.de.
  2. Autoritatea Electorală Permanentă: Primar. prezenta.roaep.ro, 9. Juni 2024, abgerufen am 20. November 2024 (rumänisch).
  3. Wilhelm Edler von Janko: Lazarus Freiherr von Schwendi, oberster Feldhauptmann und Rath Kaiser Maximilian's II. nach Original-Akten des K. K. Haus-Hof- und Staats-Archives, der Archive der K.K. Ministerien des Innern, der Finanzen und des Krieges. Wien: Braumüller 1871, S. 140, Volltext in der Google-Buchsuche. Reprint dieser Ausgabe: Freiburg/Brsg.: Echo-Verlag 2000.
  4. Volkszählung 1850–2002, letzte Aktualisierung 15. Dezember 2010 (ungarisch; PDF; 651 kB).
  5. Ketterer Kunst, Lexikon, „Die Schule von Nagybánya und Künstlerkolonien in Ungarn“.
  6. Flyer zur Ausstellung: „Louise Langgaard (1833–1974) – Loheland. Leben ist Bewegung“. 23. September 2012 bis 27. Februar 2013, Kunststation Kleinsassen
  7. Blacksmith Institute 2006, abgerufen am 5. Dezember 2009 (Memento vom 10. Januar 2010 im Internet Archive)
  8. Orașe Înfrățite. baiamare.ro, abgerufen am 26. Januar 2020 (rumänisch).
  9. Orașe partenere cu Baia Mare. baiamare.ro, abgerufen am 4. Juni 2024 (rumänisch).
  10. Angaben zu Dániel Csányi bei oszk.hu (ungarisch)
  11. Józsi Jenö Tersánszky bei hunlit.hu (Memento vom 27. Oktober 2007 im Internet Archive) (ungarisch)