Beatrice Frey

schweizerisch-österreichische Schauspielerin

Beatrice Frey (* 24. Juli 1951 in Thun am Thunersee[1]) ist eine schweizerisch-österreichische Schauspielerin.

Beatrice Frey in „Die kahle Sängerin“ Deutsches Theater (2023)

Beatrice Frey wurde als Tochter der österreichischen Schauspielerin Valerie Rückert und eines Schweizer Diplomaten geboren und wuchs in Thun, Köln und Washington, D.C. auf. Nach der Übersiedlung der Familie nach Wien wurde sie 1968 österreichische Juniorenmeisterin im Springreiten.[2] Von 1972 bis 1975 studierte sie Schauspiel am Mozarteum in Salzburg.

Ab 1976 arbeitete sie mit dem Regisseur Hans Gratzer unter anderem an der Werkstatt im Neuen Theater am Kärntnertor in der Uraufführung von Elisabeth eins von Paul Foster zusammen. 1978 war sie gemeinsam mit Gratzer an der Gründung des Schauspielhauses Wien beteiligt, wo sie auch bis 1984 und von 2002 bis 2004 fest engagiert war und 1983 in der österreichischen Erstaufführung der Rocky Horror Show in der Inszenierung von Michael Schottenberg die Rolle der Janet Weiss verkörperte. Außerdem war sie dort als Viola in Was ihr wollt und als Ophelia im Hamlet, als Pauline im Schützling von Nestroy, als Oi in Mercedes von Thomas Brasch, in der Titelrolle in Lilith von Colin Spencer und im Diener zweier Herren zu sehen. Von 1985 bis 1987 spielte sie am Schauspielhaus ihr Programm 1, 2, 3 mit eigenen Texten und der Musik von Peter Kaizar.

1987 gründete sie gemeinsam mit Karl Welunschek, Andrea Braunsteiner und Michael Zerz die Theatergruppe Wiener Ensemble und stand damit als Flora im Talisman von Nestroy und in Ihr werdt’s euch noch an Wien erinnern von Helmut Qualtinger auf der Bühne.

Ab 1986 wirkte sie am Wiener Volkstheater, etwa als Marguerite in Die roten Nasen von Peter Barnes oder in der Rolle der Aase in Peer Gynt, in der Saison 2005/06 beispielsweise in der Uraufführung von Spiegelgrund von Johann Kresnik, in Vor dem Ruhestand von Thomas Bernhard und der Stadt ohne Juden von Hugo Bettauer sowie 2006/07 als Frau Amtsgerichtsrat in Ödön von Horváths Glaube Liebe Hoffnung.[3][4][5][6]

Gastspiele führten sie beispielsweise ans Schauspiel Frankfurt und ans Wiener Raimundtheater. Von 1996 bis 1998 war sie am Schlossparktheater Berlin engagiert, 1998 inszenierte sie dort die Flüchtlingsgespräche von Bertolt Brecht. In den Spielzeiten 2009/10 bis 2018/19 war sie Ensemblemitglied am Schauspiel Hannover, wo sie unter anderem als Else in der Bühnenfassung von Das Fest von Thomas Vinterberg, als Doktor im Woyzeck, als Frau von Luber im Silbersee von Georg Kaiser, in der Bühnenfassung von Adams Äpfel von Anders Thomas Jensen sowie in Der goldene Drache von Roland Schimmelpfennig auftrat.[7][4][8] Im Jänner 2020 feierte sie am Schauspielhaus Graz mit dem Drama Vögel von Wajdi Mouawad unter der Regie von Sandy Lopičić als Eitan Zimmermanns Großmutter Leah Kimhi Premiere, in Vernon Subutex nach dem Roman von Virginie Despentes spielte sie dort in einer Inszenierung von Alexander Eisenach die Rolle der Véro.[9][10]

Im ORF hatte sie unter anderem Rollen in den Fernsehserien Tohuwabohu, als Geli in Dolce Vita & Co, in Julia – Eine ungewöhnliche Frau als Ilse Hutter und im Trautmann, wo sie die Hilde Grünsteidl verkörperte.

Frey war in erster Ehe mit Mario Terzic, in zweiter Ehe mit dem Bühnenbildner Michael Zerz verheiratet.[1]

Auszeichnungen

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Filmografie (Auswahl)

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Commons: Beatrice Frey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Julia Danielczyk: Beatrice Frey. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 1, Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 635 f.
  2. orf.at – Berner Rösti – wie in der Schweiz!. Abgerufen am 22. Oktober 2016.
  3. orf.at – Glaube, Liebe, Hoffnung: Ödön von Horvath am Wiener Volkstheater. Artikel vom 18. Februar 2007, abgerufen am 22. Oktober 2016.
  4. a b c Wiener Auszeichnung für Beatrice Frey und Houchang Allahyari (Memento vom 22. Oktober 2016 im Internet Archive). Rathauskorrespondenz vom 10. Oktober 2012, abgerufen am 21. Oktober 2016.
  5. orf.at – Beatrice Frey zu Gast: Volkstheater-Schauspielerin im Künstlerzimmer. Artikel vom 19. März 2006, abgerufen am 22. Oktober 2016.
  6. derStandard.at – Michael Schottenbergs erster Volkstheater-Spielplan 2005/06. Artikel vom 6. April 2005, abgerufen am 22. Oktober 2016.
  7. a b Staatsschauspiel Hannover: Beatrice Frey (Memento vom 20. Juni 2019 im Internet Archive). Abgerufen am 22. Oktober 2016.
  8. Abschied nehmen mit dem „Rotkäppchen“. Abgerufen am 20. Juni 2019.
  9. "Vögel" im Grazer Schauspielhaus: Trost statt Hoffnung. In: VOL.at. 1. Februar 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Februar 2020; abgerufen am 1. Februar 2020.
  10. Schauspielhaus Graz: Beatrice Frey. In: schauspielhaus-graz.com. Abgerufen am 1. Februar 2020.
  11. Volkstheater: Karl-Skraup-Preis 2007/08 (Memento vom 22. Oktober 2016 im Internet Archive). Abgerufen am 22. Oktober 2016.