Beerfurth
Beerfurth ist ein Ortsteil von Reichelsheim (Odenwald) im südhessischen Odenwaldkreis. Er entstand 1970 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Kirch-Beerfurth und Pfaffen-Beerfurth.
Beerfurth Gemeinde Reichelsheim
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Koordinaten: | 49° 43′ N, 8° 52′ O |
Höhe: | 192 m ü. NHN |
Fläche: | 5,08 km²[1] |
Einwohner: | 1120 (2016)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 220 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. August 1972 |
Postleitzahl: | 64385 |
Vorwahl: | 06164 |
Beerfurth von Nordosten (2022)
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Der Ort liegt im Vorderen Odenwald im südlichen Teil von Hessen im Tal der Gersprenz.
Geschichte
BearbeitenNamensherkunft
BearbeitenDer Ortsname setzt sich aus Beer von Eber und furth, einer Furt durch den Bach zusammen. Der Name steht demnach für eine Furt, durch die Schweine getrieben wurden. Sie war im Bereich der heutigen Brückenstraße. Der Ortsname entstand 1970 bei der Zusammenlegung der zwei benachbarten Dörfer gleichen Namensstammes.
Ortsgeschichte
BearbeitenDas Dorf Kirch-Beerfurth wurde, soweit bekannt, erstmals urkundlich erwähnt im Jahre 1321 als Berenforte, später erschien auch die Variante Bernfurt. 1335 und 1336 kauften die Herren von Echter und Ungelaube vom Edelknecht Rudolf Kilian den Zehnten zu Beerfurth unter Bewilligung des Schenken Konrad von Erbach.[3][4][5]
Östlich von Beerfurth befindet sich die Ruine des Beerfurther Schlösschens, das möglicherweise eine Vorgängeranlage des Schlosses Reichenberg war.
Vom 10. Oktober 1887 bis August 1964 war Beerfurth mit dem Bahnhof Kirch- und Pfaffenbeerfurth (Streckenkilometer 14,9) an die Eisenbahnlinie der Gersprenztalbahn angeschlossen.
- Hessische Gebietsreform (1970–1977)
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten am 1. Dezember 1970 die Gemeinden Kirch-Beerfurth und Pfaffen-Beerfurth freiwillig zur neuen Gemeinde Beerfurth.[6] Am 1. Februar 1971 wurden die Gemeinden Bockenrod und Gersprenz nach Beerfurth eingegliedert.[7] Am 1. August 1972 wurde Beerfurth kraft Landesgesetz in die Gemeinde Reichelsheim eingegliedert.[8][9] Beerfurth, Bockenrod und Gersprenz wurden dabei Ortsteile von Reichelsheim. Für Beerfurth, Bockenrod und Gersprenz, sowie für die meisten im Zuge der Gebietsreform nach Reichelsheim eingegliederten Gemeinden, wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[10]
Nach der Bildung der Gemeinde Beerfurth wurden am 31. Dezember 1970 976 Einwohner gezählt. Beim Zensus 2011 waren es 1086 Einwohner.[11]
Vereine
BearbeitenIm kulturellen Leben des Ortsteiles wirken folgende Vereine mit:
- DAC - Beerfurth (Der allerletzte Club)
- Frauchenchor Beerfurth
- Freiwillige Feuerwehr
- Gewerbeverein
- Kerbekomitee
- Kleintierzuchtverein
- Landfrauenverein
- MGV Eintracht 1854
- Schützenverein
- TSV 05 Beerfurth e. V.
- VdK Sozialverband Ortsgruppe Kirch-Beerfurth
- Münzquell e. V. - Verein für Live-Rollenspiel
Wirtschaft und Infrastruktur
Bearbeiten- ,Im Ort treffen sich die Bundesstraße 38, die Deutsche Fachwerkstraße, die Bundesstraße 47 und die Nibelungenstraße.
- In Beerfurther Betrieben werden Lebkuchen, Weihnachtsgebäck, Schokoladeprodukte (u. a. Osterhasen und Weihnachtsmänner), Fruchtsäfte und Apfelwein, sowie Schaukelpferde aus Holz produziert.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Alexander Kraell (1894–1964), geboren in Beerfurth, zuletzt Chef der Reichskriegsanwaltschaft
Literatur
Bearbeiten- Martin Kempf: Genealogie der Grafen von Ingelheim gen. Echter von und zu Mespelbrunn. In: Aschaffenburger Jahrbuch für Geschichte, Landeskunde und Kunst des Untermaingebietes, Band 20, Aschaffenburg 1999, Geschichts- und Kunstverein Aschaffenburg e. V. ISBN 3-87965-081-0, S. 11–17f.
- Literatur über Beerfurth nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
Bearbeiten- Ortsteil Beerfurth. In: Webauftritt der Gemeinde Reichelsheim.
- Beerfurth. Ortsgeschichte, Infos. In: www.beerfurth.de. Ortsbeirat Beerfurth
- Beerfurth, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Zahlen, Daten, Fakten. In: Webauftritt. Gemeinde Reichelsheim, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 7. Dezember 2017; abgerufen im Januar 2016.
- ↑ Ortsteil Beerfurth ( vom 21. Juli 2018 im Internet Archive) In: Webauftritt der Gemeinde Reichelsheim, abgerufen im Juli 2018
- ↑ Kirch-Beerfurth, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 23. Juli 2012). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Simon (1858), 3. Teil, S. 29 f., Urkunde XXVIII.
- ↑ Simon (1848), 3. Teil, S. 29, Urkunde XXVII und Urkunde XXVIII.
- ↑ Zusammenschluss der Gemeinden Kirch-Beerfurth und Pfaffen-Beerfurth im Landkreis Erbach zu der neuen Gemeinde „Beerfurth“ vom 16. November 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 48, S. 2253, Punkt 2250 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,6 MB]).
- ↑ Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Abs. 20 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
- ↑ Gesetzes zur Neugliederung des Landkreises Erbach (GVBl. II 330–16) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 224, § 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 357 und 359 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Hauptsatzung § 6. (PDF; 281 kB) Gemeinde Reichelsheim, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 3. Dezember 2022; abgerufen im Oktober 2020.
- ↑ Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,9 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021 .