FelMol
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Arbeitsbeziehungen / Industrielle Beziehungen: Arbeiterausschuss - Arbeitsverfassungsgesetz - Betriebsbesetzung - Biedenkopf-Kommission - Closed Shop - Collective Voice - Co-Manager (Betriebsrat) - Duales System (Interessenvertretung) - Gruppenarbeit (Arbeitsorganisation) - IAB-Betriebspanel - Industrial Aggression - Industrial Citizenship - Industrielle Demokratie - Industrieller Konflikt - Interessengegensatz zwischen Kapital und Arbeit – Kollektivrechtliche Vereinbarung - Kommission „Arbeit der Zukunft“ - Kommission zur Modernisierung der deutschen Unternehmensmitbestimmung - Konfliktpartnerschaft - Meinhold-Formel - Sozialeigentum - Stinnes-Legien-Abkommen - Zentralarbeitsgemeinschaft - Vertrauensmann (Gewerkschaft)
Bücher / Zeitschriften: Ästhetische Theorie - British Journal of Sociology (Frb) - Das Gesellschaftsbild des Arbeiters - Das sentimentalische Bild - Der neue Geist des Kapitalismus - Die kulturellen Widersprüche des Kapitalismus - Die romantische Schule - Die Seele des Menschen unter dem Sozialismus - L'Ermitage (Zeitschrift) - Fabelhafte Rebellen - Gleichfreiheit - Historical Materialism - Jargon der Eigentlichkeit - Kritik und Krise - Minima Moralia - Philosophie der neuen Musik - Sociology (Frb) - Soziale Klassen und Klassenkonflikt in der industriellen Gesellschaft - Studien über Autorität und Familie - Zivilisierte Marktwirtschaft - Zeitschrift für Sozialforschung (Frb)
Bildende Kunst & Literatur: 18. Oktober 1977 - Aufrecht stehen - Birkenau (Gemälde) - Chinati Foundation - Denkbild - Dia Art Foundation - Düsseldorfer Photoschule - Galerist - Gilbert & George Center - Goethe-Museum (Düsseldorf) - Gruppe 53 (+Frb) - Hofkünstler (+Frb) - Karin und Uwe Hollweg Sammlung - Kunstkritik - Künstlerlegende - Künstlermuseum - Kunstwelt - Liste von Goethes Schreibern - Mei Moses Fine Art Index - National Gallery of Ireland - Polarität (Goethe) - Politische Ikonographie - Sammlung Ingrid und Willi Kemp - Shaped canvas - Werthmann-Heyne-Stiftung
Kapitalismus: Finanzmarkt-Kapitalismus - Kapitalismusmodelle - Kasino-Kapitalismus - Ultraliberalismus - Warenproduktion - Handelskapitalismus
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Sozialismus / Marxismus: Ideologiekritik - Owenismus - Saint-Simonismus - Sozialismuskritik - Strukturalistischer Marxismus
Spezielle Soziologien: Angestelltensoziologie (Frb) - Arbeitsgesellschaft - Freundschaftssoziologie - Gewerkschaftssoziologie - Konfliktsoziologie (Frb) - Kunstsoziologie (+Frb} - Organisationsgesellschaft - Organisationssoziologie - Soziologischer Neoinstitutionalismus
Andere: Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung - Arbeitsökonomik - Arbeitsprozess - Bergbau in Deutschland - Bezugsgruppe (Soziologie/Sozialpsychologie) - Bürgerliche Gesellschaft - Deutsche Akademie für Fernsehen - Ich-Schwäche - Moralische Ökonomie - Politischer Tausch - Royal Economic Society - Technikdeterminismus - Verarbeitendes Gewerbe
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2. Kurzzeitig (25.1. bis 10.2.2009) als Benutzer:Samtkragen an den Artikeln Rheinischer Kapitalismus und Joseph Schumpeter mitgearbeitet.
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Soziale Marktwirtschaft / Ludwig Erhard
BearbeitenZitatensammlung über die Rolle Erhards als Theoretiker und „Vater“ der SMW
- Benz 1984:
„Ein Theoretiker war er auf keinen Fall, und er hat auch später, als er als Vater des Wirtschaftswunder populär und legendar war wie kein zweiter Nachkriegspolitiker in Deutschland zwar immer auf den schmückenden Professorenhabitus geachtet, aber nie einen theoretischen Beitrag zur Wirtschaftspolitik geleistet“ (Benz 1984, S. 125)
- Hentschel 1998a:
Über die einzige Schrift, „Kriegsfinanzierung und Schuldenregulierung“ (1944), die als Vorarbeit für die SMW in Frage kommt, urteilt sein Biograph Hentschel: „grobschlächtige Skizze der Wiederherstellung und Ordnung einer Friedenswirtschaft …“ (Hentschel 1998a: 30 f.). Wer diese Schrift zu Kenntnis nahm, hätte „eigentlich alles ihm zu Gebote stehende tun müssen, um die Berufung [zum maßgeblichen Wirtschaftspolitiker] zu verhindern. (Hentschel 1998a, S. 31).
- Henschel 1998b:
Preisfreigabe im Juni 1948: „Das war der Einstieg in die ‚Soziale Marktwirtschaft‘, auch wenn Erhart den werbenden Begriff um diese Zeit noch nicht entdeckt hatte“ (Hentschel 1998b, S. 34). „Sozialpolitik schließlich: Das theoretische Konzept erhebt sie zum integrierend-gleichberechtigten Bestandteil der Wirtschaftsordnung. So hat Erhard, der im Herzen immer Ordoliberaler blieb und seinem ordoliberalen Credo den Begriff ‚soziale Marktwirtschaft‘ nur aufpfropfte, Sozialpolitik nicht verstanden“ (Hentschel 1998b, S. 39 f.). „Um zusammenzufassen: Erhard hatte ein sehr verkürztes Verständnis von ‚sozialer Marktwirtschaft‘; ‚soziale Marktwirtschaft‘ in vollem Umfang des Konzepts fand zu seiner Zeit nicht statt, was davon stattfand, war nur zum Teil ihm zu verdanken …“ (Hentschel 1998b, S. 41).
- Weiss / Quaas
Quaas referiert die Antwort von Erhards Pressereferent Hohmann an Karl Günther Weiss „.. daß Erhard lediglich der politische Realisator der Sozialen Marktwirtschaft und somit an der Ausarbeitung des Konzeptes wie der Begriffsbildung nicht beteiligt gewesen sei (Weiss 1996, S. 648; zitiert nach Quaas 2000, S. 47).
- Scholtyseck
„Der psychologische Moment und der Wunsch Vertrauen zu schaffen, spielten in Erhards Rhetorik der Sozialen Marktwirtschaft eine zentrale Rolle. Der Begriff selbst war, wie heute argumentiert wird, eine Leerformel (Mark Spoerer), deren eigentliche Bedeutung eher 'in der integrativen Kraft ihrer politischen Semantik zu einem bestimmten historischen Zeitpunkt' [Mark Spoerer 2007, S. 28] lag. Erhard selbst war zweifellos nicht der theoretische Mann hinter der wirtschaftlichen Neuordnung" (Scholtyseck 2012, S. 112).
- Die Rolle Leonhard Mikschs (nach Fuhrmann; Berndt/Goldschmdt; Ambrosius):
Weniger bekannt ist die Rolle, die der Sozialdemokrat und ordoliberale Eucken-Schüler Leonhard Miksch in der Entstehungsphase der Sozialen Marktwirtschaft gespielt hat. Er war Erhards engster Mitarbeiter im Frankfurter Wirtschaftsrat (sozusagen der Vorgänger Müller-Armacks), seit Anfang 1948 Leiter des Referats für „Preiswirtschaftliche Grundsatzfragen und Betriebswirtschaft“. Er verwendete den Begriff soziale Marktwirtschaft lange vor Erhard, Ende 1947 in einer Fachzeitschrift und im Januar 1948 in einer internen Denkschrift, „in der er die sprachliche Wende von der ‚freien‘ zur ‚sozialen‘ Marktwirtschaft vollzog“ (Fuhrmann 2017, S. 145) Erhard sprach bis Mitte 1948 von „freier Marktwirtschaft“ oder einfach von „Marktwirtschaft“ (Fuhrmann 2017, S. 263 ff.) . Allen voran war es Miksch, „der zum Vorreiter der preispolitischen Abstützung der Währungsreform und Ideengeber Erhards wurde“ (Berndt/Goldschmidt, Ordo 51 / 2000, S. 37) „Leonhard Miksch entwarf die ersten Grundsätze der Wirtschaftspolitik für die der Währungsreform folgende Übergangsperiode“ (Ambrosius 1977, S. 172). „Der Entwurf des ‚Leitsätzegesetzes‘, der fast wörtlich mit den ‚Grundsätzen‘ von Miksch übereinstimmte, wurde in der Verwaltung nicht diskutiert. … Es entbehrt nicht der Ironie, daß ausgerechnet der Gesetzesentwurf, der sowohl den weiteren Aufbau der Westzone und der Bunderepublik unter christlich-demokratischer Führung als auch die Wirtschaftsprogrammatik der Union entscheidend beeinflussen sollte, von einem Sozialdemokratzen entworfen wurde“ (Ambrosius 1977, S. 173).
Literatur:
- Ambrosius, Gerold (1977): Die Durchsetzung der Sozialen Marktwirtschaft in Westdeutschland 1945–1949. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart
- Benz, Wolfgang (1984): Von der Besatzungsherrschaft zur Bundesrepublik. Stationen einer Staatsgründung 1946-1949. Frankfurt am Main
- Berndt, Arnold / Goldschmidt, Nils (2000): Wettbewerb als Aufgabe. Leonhard Mikschs Beitrag zur Ordnungstheorie und -politik, in: ORDO. Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft, 51, 2000; S. 33–74 PDF
- Fuhrmann, Uwe (2017): Die Entstehung der „Sozialen Marktwirtschaft“ 1948/49. Eine historische Dispositivanalyse. UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz und München
- Hentschel, Volker (1998a): Ludwig Erhard. Ein Politikerleben. Ullsein, Berlin
- Hentschel, Volker (1998b): Ludwig Erhard, die „soziale Marktwirtschaft“ und das Wirtschaftswunder. Historisches Lehrstück oder Mythos? Bouvier Verlag, Bonn
- Quaas, Friedrun (2000): Soziale Marktwirtschaft. Haupt, Bern u.a.
- Scholtyseck, Joachim (2012): Ludwig Erhards Soziale Marktwirtschaft als radikale Ordnungninnovation und die Realität des bundesrepublikanischen "Wirtschaftswunders". In: Werner Plumpe und Joachim Scholtyseck: Der Staat und die Ordnung der Wirtschaft. Vom Kaiserreich bis zur Berliner Republik. Franu Steiner, Stuttgart, S. 101- 117.
- Weiss, Karl Günther (1990): Wahrheit und Wirklichkeit. Der Weg aus den Weltkriegen in die Soziale Marktwirtschaft und eine künftige Weltordnung. Homburg/Saar