== Daten zu Kobalt == <ref>Arndt Uhlendorff: [https://institut-seltene-erden.de/autobranche-groesster-treiber-fuer-kobaltabbau/ ''Autobranche größter Treiber für Kobaltabbau''], Institut für Seltene Erden und Metalle (Newsletter Februar), 13. Februar 2023. Abruf am yx 2023.</ref> == Autohersteller == === Autobauer arbeiten an Lieferkettentransparenz === <ref>Arndt Uhlendorff: [https://institut-seltene-erden.de/autobranche-groesster-treiber-fuer-kobaltabbau/ ''Autobranche größter Treiber für Kobaltabbau''], Institut für Seltene Erden und Metalle (Newsletter Februar), 13. Februar 2023. Abruf am 2. März 2023.</ref> ............................................................................................................................. #;Lieferkettentransparenz Die BMW-Group ist Mitglied des industrieübergreifenden Projekts „Cobalt for Development“, das von der [[Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit|Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit]] (GIZ) in der als korrupt geltenden [[Demokratische Republik Kongo#Politisches System|Demokratischen Republik Kongo]] durchgeführt wird.<ref>BMW Group: [https://www.bmwgroup.com/de/nachhaltigkeit/unser-fokus/umwelt-und-sozialstandards/lieferkette/rohstoffe-teaser/kobalt.html Lieferkette Rohstoffe.Kobalt]. Abruf am yx. März 2023.</ref> Durch Intervention im [[Demokratische Republik Kongo#Kobalt|Kobalt-Bergbau]] soll die Einhaltung von Menschenrechten vor Ort durchgesetzt und über Schulungen der Schürfer im Kleinstbergbau die lokale Wirtschaft gefördert werden.<ref>Arndt Uhlendorff: [https://institut-seltene-erden.de/autobranche-groesster-treiber-fuer-kobaltabbau/ ''Autobranche größter Treiber für Kobaltabbau''], Institut für Seltene Erden und Metalle (Newsletter Februar), 13. Februar 2023. Abruf am yx. März 2023.</ref> == Mercedes-Benz AG == === Kontrolle der Lieferketten === Um die Lieferketten von Batteriezellenlieferanten mit Blick auf Menschenrechte, Arbeitssicherheit und Umweltschutz transparenter zu machen und zu überprüfen, lässt die Mercedes-Benz AG seit 2018 die Verhältnisse im Kobalt-Bergbau in der [[Demokratische Republik Kongo|Demokratischen Republik Kongo]] vom Beratungsunternehmen ''RCS Global'' auditieren. Die weltweit größten Vorkommen befinden sich in der als ‚kritisches Herkunftsland‘ eingeschätzten [[Demokratische Republik Kongo#Politisches System|DR Kongo]], die jedoch auf der Basis internationaler Empfehlungen nicht ausgeschlossen werden soll. <ref>Mercedes-Benz AG: [https://group.mercedes-benz.com/nachhaltigkeit/menschenrechte/lieferkette/kobalt.html ''Nachhaltigkeit/Menschenrechte/Lieferkette'']. Abruf am 3. März 2023.</ref> „Die Strategie: durch höhere Anforderungen die Einhaltung von Menschenrechten vor Ort etablieren und die lokale Wirtschaft fördern. Künftig will Mercedes ausschließlich Batteriezellen mit Kobalt aus zertifiziertem Abbau beziehen.“<ref>Arndt Uhlendorff: [https://institut-seltene-erden.de/autobranche-groesster-treiber-fuer-kobaltabbau/ ''Autobranche größter Treiber für Kobaltabbau''], Institut für Seltene Erden und Metalle (Newsletter Februar), 13. Februar 2023. Abruf am 3. März 2023.</ref> ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- * [[Demokratische Republik Kongo]] == Wirtschaft == === Rohstoffe === ==== Bergbau ==== ===== Allgemeines ===== Der Kongo zählt zu den rohstoffreichsten Ländern der Welt. Bergbauprodukte sind daher seit Jahrzehnten Hauptexportgut, wichtigster Devisenbringer des Landes und Haupteinnahmequelle des Staates.<ref group="J">S. 188f.</ref> Gefördert werden vor allem [[Diamant]]en ([[Kasaï (Provinz)|Kasai]]), [[Gold]] ([[Kivu]], [[Ituri (Provinz)|Ituri]]), [[Kupfer]] ([[Katanga (Provinz)|Katanga]]), [[Coltan]] (Kivu) sowie [[Mangan]], [[Blei]], [[Zink]] und [[Zinn]] (Katanga). Der Reichtum an mineralischen Rohstoffen führte wiederholt zu politischen und bewaffneten Konflikten im Land.<ref name="CIA" /><ref>John Katunga Murhula: [http://www.wilsoncenter.org/sites/default/files/Katunga12.pdf ''Minerals, Forests, and Violent Conflict in the Democratic Republic of the Congo''.] (PDF). In: ''ECSP Report.'' Ausgabe 12 (Juli 2011), S. 15 (PDF S. 4), Woodrow Wilson International Center (englisch) [https://www.wilsoncenter.org/publication/minerals-forests-and-violent-conflict-the-democratic-republic-the-congo Linkquelle]</ref> [[Südafrika]] hat nach 1994 sein außenwirtschaftliches Engagement in der DR Kongo unter neuen politischen Prämissen zunehmend ausgebaut. Im Fokus der Bemühungen steht dabei die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur im Süden des Landes. Ein wichtiger Akteur ist dabei die südafrikanische [[Industrial Development Corporation|IDC]].<ref>[http://www.dti.gov.za/editmedia.jsp?id=2836 South Africa, Department of Trade and Industry: ''South Africa Wants to See DRC Prosper – Deputy Minister Thabethe''. Mitteilung vom 23. September 2013 auf www.dti.gov.za] (englisch)</ref> Ein weiteres von der IDC unterstütztes Investitionsfeld bildet der Kupferbergbau.<ref>Alan Parrock: [http://www.idc-online.com/technical_references/pdfs/civil_engineering/Copper_mine_in_the_DRC.pdf ''Copper mine in the DRC innovative piling, MSEW and basal reinforcement''.] (PDF). In: ''Civil Engineering.'' Juli 2013 (englisch)</ref> Die [[Volksrepublik China]] schloss 2007 mit der DR Kongo ein Abkommen ab, auf dessen Grundlage ein Darlehen von 5 Mrd. [[US-Dollar]], 2008 auf 9 Mrd. erhöht, für Infrastrukturbauten gewährt wurde. Als davon profitierende Sektoren wurden genannt: Rohstofferkundungen sowie der Ausbau der Verkehrs- und Sozialinfrastruktur in der Provinz Katanga. Ein [[Jointventure]] mit dem Namen ''Sicomines'' zwischen [[Gécamines]], [[Sinohydro]] und der [[China Railway Group|China Railway Engineering Corporation]] wurde vereinbart.<ref>[http://www.saiia.org.za/doc_download/17-china-s-economic-statecraft-and-african-mineral-resources-changing-modes-of-engagement Ana Cristina Alves: ''China’s Economic Statecraft and African Mineral Resources. Changing Modes of Engagement''. SAIIA Occasional Paper No 131 (Januar 2013).] South African Institute of International Affairs, S. 10 (englisch)</ref> Es kommt wiederholt zu größeren Unfällen in Minen. Eine Goldmine in Kamituga in der Provinz [[Sud-Kivu]] ist am 11. September 2020 eingebrochen, nachdem vom benachbarten Fluss Njali (Hoch-)Wasser in die Mine geronnen war. Mindestens 50 Bergleute starben.<ref>[https://orf.at/#/stories/3181077/ Viele Tote nach Minenunglück in DR Kongo] orf.at, 12. September 2020, abgerufen am 12. September 2020.</ref> ............................................................................................................................ Nach wie vor wird der Osten des Landes, in dem sich die meisten Bodenschätze befinden, zu großen Teilen nicht von der Regierung, sondern von aufständischen Milizen kontrolliert. Die Schürfer müssen ihre Erze zu Preisen, die weit unter [[Markt (Wirtschaftswissenschaft)|Weltmarktpreisen]] liegen, an Exporthändler verkaufen, die von den lokalen Machthabern konzessioniert sind. Dieses System beschert den Bewaffneten stetige Einnahmen und ermöglicht damit die Finanzierung des Krieges.<ref group="J" name="J190">S. 190.</ref> Zukünftig soll ein Zertifizierungssystem für kongolesische Rohstoffe dafür sorgen, dass diese legal gehandelt werden.<ref>[[Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe]]: [http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Zusammenarbeit/TechnZusammenarbeit/Projekte/Laufend/Afrika/1046_2006-2202-7_Kongo_Transparenz_Rohstoffsektor.html Einführung und Umsetzung eines Zertifizierungssystems für mineralische Rohstoffe in der DR Kongo]</ref> ===== Kobalt ===== Die weltweiten Anstrengungen zur Produktion von [[Elektroauto]]s führt auch zu einem hohen [[Cobalt#In_Akkumulatoren|Bedarf an Kobalt]], das trotz „Alternativen […] mittelfristig unverzichtbar (bleibt).“ Benötigt werden vielfach [[NMC-Akkumulator#Verwendung_von_NMC-Akkumulatoren|NMC-Akkumulatoren]], die zusammen mit weiteren Anwendungen 2021 die weltweit geförderte Menge des [[Übergangsmetalle]]s gegen 175.000 Tonnen steigerte. „Drei Viertel des globalen Kobalts werden in der Demokratischen Republik [[Cobalt#Förderung|Kongo gefördert]] [2021: 118.000 Tonnen], das dort als Nebenprodukt des Kupferabbaus anfällt.“<ref group="Anm">Die weltweite Elektronikbranche sowie die Keramik-, Luft- und Raumfahrtindustrie, die Kobalt wegen seiner Hitzebeständigkeit benötigen, verbrauchten 2021 insgesamt 117.250 Tonnen bzw. zwei Drittel der globalen Produktion. (A. Uhlendorff: ''Autobranche und Kobaltabbau'', Institut für Seltene Erden und Metalle, 13. Februar 2023).</ref> Im Staatsgebiet befinden sich über die Hälfte der gegenwärtig geschätzten Weltreserven.<ref>[https://de.statista.com/statistik/daten/studie/38455/umfrage/weltweite-reserven-an-cobalt/ Weltweite Cobaltvorkommen 2021], abgerufen am 17. Februar 2023.</ref> ;Rechtliche Willkür und Korruption Nachgewiesen sind schwer zugängliche inoffizielle Abbaustätten, in denen laut kongolesischer Gesetzgebung kein Kleinstbergbau stattfinden darf. Die Orte gehören teils Bergbaukonzernen, etwa die Shabara-Mine, laut [[AFP]] zu [[Glencore]]. „Tausende Schürfer klopfen ohne Schutzbekleidung Steine oder füllen mit bloßen Händen Säcke mit dem blaugesprenkelten Erz.“ (Video des US-Autors Siddharth Kara).<ref>Video von Siddharth Kara: [https://twitter.com/siddharthkara/status/1611042107871080449 Video auf Twitter, 5. Januar 2023]. Veröffentlichung des Autors: [https://read.macmillan.com/lp/cobalt-red/ Buch ''Cobalt Red''], Abruf am yx März.</ref> Zwar bemühe sich Minenbetreiber [[Glencore#Kongo|Glencore (Kongo)]] seit Jahren dem illegalen Abbau auf seiner Konzession ein Ende zu bereiten, doch scheitere dies an den Eigeninteressen höchster kongolesischer Regierungskreise. ;Maßnahmen gegen ein korruptes Staatssystem BMW, Volkswagen, BASF und Samsung sind Teil des industrieübergreifenden Projekts ''Cobalt for Development'', das von der [[Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit|Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit]] (GIZ) ausgeführt wird. Unter anderem sollen Schulungen die Arbeits- und Lebensbedingungen der Schürfer im Kleinstbergbau verbessern. Mercedes versucht, durch höhere Anforderungen die Einhaltung von Menschenrechten vor Ort zu etablieren und die lokale Wirtschaft zu fördern. Dem sollen Batteriezellen mit Kobalt aus zertifiziertem Abbau dienen.<ref>Arndt Uhlendorff: [https://institut-seltene-erden.de/autobranche-groesster-treiber-fuer-kobaltabbau/ ''Autobranche größter Treiber für Kobaltabbau''], Institut für Seltene Erden und Metalle (Newsletter Februar), 13. Februar 2023. Abruf am 15 Februar 2023.</ref> Mercedes-Benz Group: [https://group.mercedes-benz.com/nachhaltigkeit/menschenrechte/lieferkette/kobalt.html Nachhaltigkeit/Menschenrechte]. Abruf am yx März 2023.</ref> #==== Diskussion ==== ;Maßnahmen gegen korruptes Staatssystem Die mit dem Argument „Werbeblock“ durchgeführte Löschaktion ist unsachlich. Zum einen sind die Unternehmen allgemein bekannt, zum andern ist die unter deutscher, staatlicher Regie ([[GIZ]]) durchgeführte Maßnahme international einzigartig und auch als eine autonome Intervention gegen eine offensichtlich den Menschenrechten entgegenhandelnde Staatsregierung relevant. (Siehe auch: [[Demokratische Republik Kongo#Politisches_System]]). Auch eine kurze Beschreibung des konkreten Vorgehens ist keine „Werbung“, sondern informell begründet. Die ggf. missverständliche Überschrift geändert. == Einzelnachweise == <references /> == Text == * Kobalt Auszug Dem. Republik Kongo Weiterhin miserable Abbaubedingungen in der Demokratischen Republik Kongo werfen Schatten auf das sonst saubere Image der Elektromobilität. Auch wenn es mittlerweile Alternativen gibt, bleibt Kobalt für Elektroautos mittelfristig unverzichtbar. Trotz Preisvolatilität und teils unmenschlichen Arbeitsbedingungen, nahm der globale Abbau 2021 laut The Cobalt Institute auf 175.000 Tonnen zu. Das entspricht einem Plus von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Kobaltproduktion nimmt damit weiter an Fahrt auf: zwischen 2015 und 2020 war die jährlich Wachstumsrate mit neun Prozent halb so stark. Drei Viertel des globalen Kobalts werden in der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) gefördert, das dort als Nebenprodukt des Kupferabbaus anfällt. 2021 entsprach dies knapp 118.000 Tonnen. Weitere Abbauländer sind Australien mit 5.600 Tonnen (3 Prozent), Kuba, die Philippinen, Russland, Kanada und Papua New Guinea, die jeweils 3.000 bis 5.000 Tonnen Kobalt produziert haben. Der wachsende Bedarf ist der Batterieindustrie geschuldet, die zwei Drittel des Metalls für sich beansprucht. Die Verwendung von Kobalt ist aufgrund der politischen Instabilität in der DR Kongo nicht nur ein hoher Kostenfaktor, sondern steht auch aus ethischer Sicht in der Kritik. Die Verletzung von Menschenrechten, Kinderarbeit, Umweltzerstörung und Korruption stehen im Widerspruch zum sauberen Image der Elektromobilität, die nun definitiv der Haupttreiber für den Kobaltabbau in dem instabilen Land ist. Besonders problematisch ist dabei der sogenannte artisanale Bergbau in der DR Kongo, der unreguliert und besonders gefährlich für die Arbeiter ist. Historisch gesehen ist diese Form des Bergbaus rückläufig, doch gewinnt sie wegen der gestiegenen Nachfrage wieder an Bedeutung und betrug 2021 je nach Quelle zwischen zwölf und 30 Prozent der Gesamtproduktion in dem zentralafrikanischen Land. Somit stammt genauso viel oder mehr Kobalt aus kongolesischem Kleinbergbau als aus den drei Produktionsländern Australien, Russland und Kuba zusammen. Weit über die Hälfte der Weltreserven befinden sich in der DR Kongo, was das Land auch in absehbarer Zukunft zentral für die Deckung des Bedarfs macht. Autobauer arbeiten an Lieferkettentransparenz Autohersteller, Batterieproduzenten und die Elektronikindustrie sind bemüht, die Situation in der DR Kongo zu verbessern. BMW, Volkswagen, BASF und Samsung sind Teil des industrieübergreifenden Projekts „Cobalt for Development“, das von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ausgeführt wird. Unter anderem sollen Schulungen die Arbeits- und Lebensbedingungen der Schürfer im Kleinstbergbau verbessern. Mercedes hat sich bewusst dafür entschieden, kritische Herkunftsländer wie etwa die DR Kongo nicht generell als Bezugsquelle auszuschließen und folgt laut eigenen Angaben damit Empfehlungen von NGOs und der Politik. Die Strategie: durch höhere Anforderungen die Einhaltung von Menschenrechten vor Ort etablieren und die lokale Wirtschaft fördern. Künftig will Mercedes ausschließlich Batteriezellen mit Kobalt aus zertifiziertem Abbau beziehen. Doch die Realität ist kompliziert. Abbaubedingungen bleiben miserabel Trotz der Bekenntnisse und zahlreichen Initiativen ist die Situation in der DR Kongo weiterhin sehr unzufriedenstellend. Der US-Autor Siddharth Kara geht mit den Elektroautoproduzenten hart ins Gericht. „Das was gemacht wird, ist längst nicht genug.“ Dem auf moderne Sklaverei spezialisierten Experten ist es bei seinen Recherchen in der DR Kongo gelungen in schwer zugängliche Abbaustätten vorzudringen, die es offiziell gar nicht geben dürfte. Es handelt sich um Gruben, die den großen Bergbaukonzernen gehören und in denen laut kongolesischer Gesetzgebung kein Kleinstbergbau stattfinden darf. Auf einem Video, das Kara auf sozialen Medien geteilt hat, findet jedoch scheinbar genau das statt. Zu sehen ist eine schier endlose Menschenmasse in einer riesigen Grube, der Shabara-Mine, die laut AFP zu Glencore gehört. Tausende Schürfer klopfen ohne Schutzbekleidung Steine oder füllen mit bloßen Händen Säcke mit dem blaugesprenkelten Erz. Seine Recherchen hat Kara im kürzlich erschienen Buch „Cobalt Red“ zusammengefasst und hofft, dass die Glieder am anderen Ende der Lieferkette das Leben der Kongolesen für wertvoll genug halten, um sich für eine ernsthafte Verbesserung einsetzen. Sackgasse Korruption Andere Stimmen sehen das Versagen im Kampf gegen die unmenschlichen Abbaubedingungen allerdings bei der kongolesischen Regierung. Die Korruption reicht bis in die höchsten Regierungskreise. „Viele Reformen sind ausgehebelt worden, weil es bestimmte Interessen gibt, den status quo beizubehalten,“ sagt etwa Sasha Lezhnev von der NGO The Sentry der Nachrichtenagentur AFP. Minenbetreiber Glencore bemühe sich seit Jahren dem illegalen Abbau auf seiner Konzession ein Ende zu bereiten. „Bis zu 40 Lastwagen verlassen das Gelände, um es an andere Unternehmen zu liefern. Es ist offensichtlich, dass dies organisiert ist und nicht das Werk von Kleinschürfern“, zitiert AFP eine Sprecherin von Glencore. In den vergangenen Jahren haben chinesische Bergbauunternehmen ihre Präsenz in Zentralafrika stark ausgeweitet. Sie verschiffen die Kobaltvorprodukte nach China, wo daraus hochreine Kobaltchemikalien für die Batterieindustrie hergestellt werden. China ist mit Abstand der wichtigste Produzent von Lithium-Ionen-Akkus. Laut dem Observatory of Economic Complexity (OEC) hat China die Kobaltimporte aus der DR Kongo zwischen 2015 und 2020 nahezu verdreifacht. Größter einzelner Kobalthersteller ist jedoch das Britisch-Schweizer Bergbauunternehmen Glencore, das außerdem noch in Australien und Kanada Kobalt abbaut. In Norwegen betreibt Glencore eine Raffinerie für Nickel und Kobalt. Doch selbst wenn die Autoindustrie in Zukunft ganz auf Kobalt verzichtet, bleiben noch die Elektronikbranche und andere Industrien, die Kobalt benötigen. Wegen seiner Hitzebeständigkeit wird das Metall in der Keramik-, Luft- und Raumfahrtindustrie eingesetzt. 2021 verbrauchten diese Zweige insgesamt 117.250 Tonnen bzw. zwei Drittel der globalen Produktion. Das entspricht genau der Produktionsmenge aus der DR Kongo. Das Land und dessen Bevölkerung wird also weiterhin einen wichtigen Beitrag für unseren hochtechnologischen Alltag leisten. == Anmerkung == <references group="J" /> == Anmerkungen == <references group="Anm" /> == Einzelnachweise ==