Die Farbgestaltung macht erkenntlich, welche Bank gerade vor Ort ist

Finanzpunkt (Eigenschreibweise: FinanzPunkt) ist ein Konzept zur gemeinsamen, abwechselnden Nutzung von Zweigstellen durch unterschiedliche Finanzinstitute.

In personenbesetzten Zweigstellen können beispielsweise an zwei Tagen in der Woche Mitarbeiter eines und an zwei Tagen Mitarbeiter eines anderen Institutes für Beratungen vor Ort sein. Standorte verfügen über Geldautomaten und/oder Selbstbedienungsterminals, die unabhängig vom Zeitpunkt Kunden der jeweils beteiligten Institute zur Verfügung stehen.[1]

Erklärtes Ziel der Initiative ist, die Reduktion von Fixkosten durch den gemeinsamen Betrieb von Zweigstellen zu nutzen, um Standorte langfristig ökonomisch erfolgreich zu machen, deren Erhalt einem einzelnen Institut nicht mehr möglich wäre.[2]

Das Konzept ist nach eigener Aussage nicht beschränkt - Sparkassen und Genossenschaftsbanken können sich ohne Einschränkungen der Initiative anschließen.[3]

Entwicklung und Verbreitung

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Die Idee der Finanzpunkt-Initiative entstand Mitte 2019 aus einer bereits bestehenden Kooperation von Taunus Sparkasse und Frankfurter Volksbank als Reaktion auf die Abnahme der Kundenfrequenz in den Zweigstellen und wurde im September 2019 öffentlich vorgestellt.[1]

Die Bankstellendichte in Deutschland nimmt seit vielen Jahren ab – seit 1999 wurden mehr als die Hälfte aller Bankstellen geschlossen. Von an Schließungen beteiligten Instituten wird dies im Allgemeinen begründet mit mangelnder Rentabilität durch geändertes Kundenverhalten sowie der Notwendigkeit, Kosten zu reduzieren.[4]

Derzeit betreiben Taunus Sparkasse und Frankfurter Volksbank 26 gemeinsame Zweigstellen unter dem Namen Finanzpunkt (Stand: August 2021).[5] Im März 2021 haben die Sparkasse Oberpfalz Nord und Raiffeisenbank Oberpfalz NordWest eG den ersten gemeinsamen Finanzpunkt eröffnet.[6] Ebenfalls im März 2021 haben sich die Sparkasse Tauberfranken und die Volksbank Main-Tauber gemeinsam der Initiative angeschlossen und im Mai ihren ersten Finanzpunkt eröffnet.[7]

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1.  https://www.finanzpunkt.de/

Einzelnachweise

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  1. a b Daniel Schleidt: Sparkasse plus Volksbank: Heute blau, morgen rot. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 2. August 2021]).
  2. Marion Pester: Die «Volkskasse» - strategischer Geniestreich oder Holzweg? In: Zeitschrift für das gesamte Genossenschaftswesen. Band 70, Nr. 2, 1. Juni 2020, ISSN 2366-0414, S. 77–84, doi:10.1515/zfgg-2020-0007 (degruyter.com [abgerufen am 2. August 2021]).
  3. Tim Kanning: Geteilte Filialen: Die Volks-Sparkasse wird zum Exportmodell. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 2. August 2021]).
  4. Bankstellenbericht 2019. Deutsche Bundesbank, 8. Mai 2020, S. 9-10, abgerufen am 2. August 2021.
  5. finanzpunkt.de/#locations. Abgerufen am 2. August 2021.
  6. Zwei Banken unter einem Dach. In: Onetz. Oberpfalz Medien, abgerufen am 2. August 2021.
  7. Leonie Weigner: In Tauberfranken schließen sich Sparkasse und Volksbank Finanzpunkt-Konzept an. In: FinanzBusiness. 9. März 2021, abgerufen am 2. August 2021.