SPIELWIESE

Ergänzung des Artikels Französische Kolonien um ein Kapitel

Verpaßte Gelegenheiten und verworfene Projekte

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  • Wiederentdeckung und Kolonisierung Amerikas 1492: Von den Katholischen Königen Spaniens zunächst hingehalten bzw. abgewiesen, beschloß Christoph Kolumbus 1491, in Frankreich um Unterstützung für seine Entdeckungsreise zu werden. Er wurde im letzten Moment an den spanischen Hof zurückgerufen und so wurde Spanien die vorherrschende Kolonialmacht in Mittel- und Südamerika, nicht Frankreich.
  • 1580 Brasilien
  • 1688 Siam
  • Österreichische Niederlande 1756: Zu Beginn des Siebenjährigen Krieges hatte die österreichische Habsburger-Monarchie seinem neuen Verbündeten Frankreich die Österreichischen Niederlande versprochen, sollte Österreich im Krieg gegen Preußen Schlesien zurückgewinnen. Preußen konnte sich jedoch behaupten, und Österreichs Verbündeter Frankreich verlor 1763 die meisten Kolonien an Preußens Verbündeten Großbritannien.
  • Wiedereroberung Kanadas 1782: Mit französischer Hilfe hatten die US-amerikanische Unabhängigkeitskämpfer die Briten geschlagen, doch schon bald begannen die US-Amerikaner hinter dem Rücken der Franzosen Geheimverhandlungen mit den Briten über einen Vorfrieden. Die im französisch-amerikanischen Bündnisvertrag vereinbarte Zusage Frankreichs, seinen Einfluß in Amerika nicht auszuweiten, war damit theoretisch hinfällig geworden. Für eine alleinige Fortsetzung und Ausweitung des Krieges in Nordamerika bis zur Rückeroberung des 1760/63 verlorenen Kanada bzw. Louisiana sowie für dessen dauerhafte Sicherung (sowohl gegenüber Großbritannien als auch gegenüber den USA) war Frankreich inzwischen aber schon zu erschöpft. Es fehlten die finanziellen Mittel für Heer und Flotte, soziale Unruhen machten die weitere Rekrutierung von Soldaten kompliziert, Hungersnot führte letztlich 1789 zur Französischen Revolution. Ab 1793 führte Großbritannien erneut Krieg gegen Frankreich. Die USA versagten Frankreich 1794 die Bündnistreue und führten ab 1798 einen Quasi-Krieg gegen ihren ehemaligen Alliierten.
  • Falkland-Inseln 1801 (1764/67)
  • Französisches Karibik-Reich 1802: Erst 1800 einigten sich die USA und Frankreich auf die Einstellung der Feindseligkeiten und eine Auflösung des Bündnisses, 1802 schlossen auch Frankreich und Großbritannien wieder Frieden. Von Spanien erhielt Frankreich nocheinmal Louisiana zurück, das es zusammen mit Haiti und Guayana (Äquatorialfrankreich) zu einem Eckpfeiler eines französisch-karibischen Kolonialreichs machen wollte. Die Haitianische Revolution und der erneute Kriegsausbruch mit Großbritannien ließen das Projekt jedoch 1803 scheitern, Frankreich verkaufte Louisiana schließlich an die USA.
  • Niederländisch-Indien 1811: Nach der Eingliederung des Königreichs Holland in das Französische Kaiserreich bemühte sich Frankreich ab September 1810, auch die niederländischen Besitzungen in Indonesien französischer Herrschaft zu unterstellen. Britische Truppen jedoch eroberten Niederländisch-Indien jedoch schon im September 1811 und hielten es bis zum Sturz des Kaiserreichs und der Wiederherstellung der Niederlande besetzt.
  • Belgien 1831 Louis d’Orléans, duc de Nemours
  • Kuba und die Philippinen 1837: Nach dem ersten Karlistenkrieg hatte Spaniens Regentin Maria Cristina 1837 dem französischen Diplomaten Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord angeboten, Frankreich könne Kuba für 30 Mio Reals kaufen, einschließlich Puerto Ricos und der Philippinen für 40 Mio Reals. Während sich Talleyrand zurückhielt, zeigte Belgiens König Leopold I. Interesse. Der britische Außenminister Henry John Palmerston warnte Belgiens Botschafter Sylvain van de Weyer (1802-1874), Belgien sei wirtschaftlich, militärisch und marinetechnische zu schwach, kubanische Unabhängigkeitsbestrebungen oder eine Besetzung durch die USA zu verhindern. Sollte dies Belgien etwa mit französischer Hilfe dennoch gelingen, so verlöre es Kuba dann aber wohl an Frankreich, was Großbritannien und die USA nicht zulassen würden. Letztlich aber konnte Belgien die Kaufsumme ohnehin nicht aufbringen.
  • Neuseeland 1825 und 1840 Charles Philippe Hippolyte de Thierry
  • Kalifornien 1842 und 1846
  • Basilan 1845
  • Hawaii 1849 Louis Tromelin
  • Araukanien und Patagonien 1860: Orélie Antoine de Tounens, Königreich von Araukanien und Patagonien
  • Luxemburg 1867
  • Belgien 1869
  • Pfalz und Saarland 1870
  • Ägypten 1882
  • Sudan 1898
  • 1895-1908 Nordhälfte von Belgisch-Kongo
  • Kilikien und Mesopotamien 1916/19
  • Britisch-Westafrika 1942
  • Aosta 1946
  • 1997 Anjouan