Watchexpert
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Watchexpert ist mein Aliasname, ich bin Jahrgang 1966 und Manager bei einem Unternehmen, welches sich auf Uhren-Sonderanfertigungen spezialisiert hat.
Neben einer Feinmechaniker-Ausbildung und einem Technik-Studium habe ich auch eine paar Semester bildenden Künste belegt.
Beruflich beschäftige ich mich mit Detaillösungen der modernen Uhrmacherei. Themen sind u. a.: Extreme Wasserdichtigkeit von Uhren(-gehäusen), autarke Uhrenantriebe, antimagnetische Uhrwerke, Uhren mit „Sonderfunktionen“ und die Verwendung von neuen Materialen im Uhrenbau wie vollsynthetischem, volltransparentem Diamant oder Tritium.
Meine beiden Großväter waren in der Uhrenindustrie tätig − ich meinerseits wurde in einem der deutschen Uhrmacherzentren geboren und bin auch dort aufgewachsen.
Mein privates Interesse gilt Uhrmacher- und Goldschmiedetechniken, welche schon ausgestorben sind oder kurz davor stehen. Durch private Recherchen in meiner Heimat komme ich immer wieder mit alten Handwerksmeistern oder Spezialisten ihres Handwerkes zusammen, welche sprichwörtlich die letzten ihrer Art sind. Jene Fachgebiete wurden in der modernen, massenorientierten Uhrenindustrie schlichtweg gestrichen, da die Produkte zu aufwendig waren (z. B.: Emaille-Zifferblätter) oder modisch nicht mehr gefragt waren (z. B.: echt guillochierte Uhrwerkteile oder Zifferblätter).
Teilweise waren diese Fachgebiete schon zu Hochzeiten der mechanischen Uhrenfertigung zum Ende der 1970er Jahre, also kurz vor dem Aufkommen der Quarz-Werke gestrichen worden: Emailleure, Miniaturmaler, Feinlackierer, Guillocheure, Uhrengehäusemacher, Hand-Graveure - um nur einige zu nennen.
Bei Recherchen treffe ich immer wieder auf alte Experten, deren Erzählungen faszinierend und inspirierend sind, aber leider nicht verlinkbar oder anderweitig mit Beweisen belegbar sind. Was machen wir da?
So manche Stunde habe ich in Archiven Berlins oder Münchens verbracht - manchmal mit Erfolg, meistens aber nur um die Erfahrung als solche reicher. Oft habe ich mit Witwen alter Uhrmachermeister telefoniert, die mir sagten, dass ihr Mann bereits seit Jahren tot sei, der Adress-Eintrag im Internet aber irgendwie nicht wegzukriegen sei.
Der Geruch von dunklen Uhrmacher-Kellern in Pforzheim lässt sich im Web ebenso wenig darstellen, wie die Erfahrung eines Reifenwechsels im Schneeregen bei einer Recherchefahrt kurz vor La-Chaux-de-Fonds im Schweizer Jura.
Bei einem Gespräch mit einem indischen Geschäftsmann in der Silberschmuck-Metropole Jaipur erfuhr ich von einem Deutschen aus dem Schwarzwald, welcher eine Silberlegierung erfunden hat, die nicht anläuft (oxidiert) und die der Inder in seiner Fabrik für den amerikanischen Markt einsetzt. Wie könnte man so etwas bei Wikipedia „verwerten“, wenn der Zutritt zur Fabrik Für fremde absolut untersagt ist? (Der Erfinder heißt angeblich "Assmann" oder so ähnlich, die Firma Derewala).
Ich schätze das wahre Abenteuer, die Erfahrung im wahren Leben über alles − sollte das Internet doch letzteres bereichern – oder war es doch umgekehrt?
Sicherlich bin ich ein Internet-Nutzer der ersten Stunde, was nicht heißt, dass ich dort viel publiziert habe - ich bitte daher um Nachsicht, falls mir hier zu Anfang der eine oder andere faux pas unterläuft.
Meine Interessen gelten weiterhin historischen, mechanischen Maschinen aller Art - Spieluhren, mechanischen Puppen(spielen) und frühem mechanischem Spielzeug.