Der Schreibwettbewerb soll Spaß machen. Den Autoren, den Juroren und vor allem den Lesern. Aber in seiner 20. Auflage ist natürlich auch ein gewisser Anspruch entstanden. Den alten Hasen brauche ich nicht zu erklären, wie ein guter Artikel aussehen sollte, aber Neuautoren sollten sich davon nicht abschrecken lassen. Wikipedia, wie schreibe ich gute Artikel ist ein guter Einstieg für die Formalien. Bei Neuautoren werde ich hier in einigen Punkten etwas nachsichtiger sein, nämlich in den Punkten, wo es um die Feinheiten der Wikisyntax geht. Ich selbst stehe auf Kriegsfuß mit den verschiedenen Bindestrichen. Ja, sie sind für ein einheitliches Schriftbild notwendig, sie erhöhen die Lesbarkeit und ein Text sieht auch optisch deutlich besser aus. Aber was mit einer Standard-Computertastatur nicht darstellbar ist und nur durch aufwändige Klammeraffengriffe umsetzbar ist, sollte einen Autoren nicht vom Schreiben guter Artikel abhalten. In der Regel finden sich freundliche Wikipedianer, die dies relativ schnell bereinigen. Vergesst nicht Euch bei ihnen zu bedanken.
Und somit kommen wir zum nächsten Punkt: Nutzt den Review. Ich werde in meiner Sektion den Review aufmerksam beobachten und der Umgang mit Kritik wird in meiner subjektiven Wertung des Artikels sicherlich Niederschlag finden.
Subjektivität: Natürlich bin ich als Juror subjektiv! Ein Lemma zu einem Thema, das mich interessiert, bekommt erst einmal Vorschusslorbeeren. ABER, wenn es Euch gelingt mich zu fesseln, wiegt dies genauso schwer.
Schreibt eine Einleitung, der ich entnehmen kann, was ich zu erwarten habe. Wikipedia wird oft mit dem Brockhaus verglichen. Sehe ich nicht so. Brockhaus-Lemmata sind im Vergleich zu Wikipedia nur kurze Stubs. Eure Einleitung sollte so einem Brockhaus-Stub ebenbürtig sein.
Dann folgt das Inhaltsverzeichnis. Wenn Eure Gliederung gut ist, dann gibt mir das Inhaltsverzeichnis einen Überblick, was von Eurem Artikel zu erwarten ist.
Bebilderung: Ein Bild kann mehr sagen als tausend Worte, aber nur wenn es aussagekräftig ist und nicht nur schmückendes Beiwerk. Ein Bild muss zum Text passen. Es darf mich also auch optisch zu einem Abschnitt ziehen, damit ich mich mit diesem Abschnitt intensiver auseinandersetze. Eine passende Bildunterschrift hilft. Gerade bei Geschichtsartikeln ist es wichtig, den zeitlichen Kontext eines Bildes herauszustellen: Ist es zeitgenössisch? Wenn nicht, welche spätere Interpretation der Ereignisse spiegelt es wider?
Wäre eine Karte zur Verdeutlichung der Sachverhalte hilfreich? Wendet Euch an die Kartenwerkstatt. Meine persönliche Erfahrung zeigt, dass mit einem Hinweis auf den Schreibwettbewerb gerne innerhalb des Wettbewerbszeitraums geliefert wird.
Zuletzt: Ein absolutes Disqualifikationsmerkmal stellt für mich Theoriefindung dar. Das gilt auch, wenn statt aktueller Literatur auf alte, oder uralte, Literatur zurückgegriffen wird. Bei manchen heimatkundlichen Themen lässt sich dies - in Ermangelung aktueller Auseinandersetzung mit dem Thema - dennoch nicht vermeiden, aber in diesem Fall sollte schon sehr gut argumentiert werden, warum es anders nicht geht. Sollte im Reviewprozess neuere Literatur beigebracht wird, so ist dieser der Vorzug zu geben.